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Wegen Corona-Impfung blinde Kinder zur Welt gebracht? Kliniken Südostbayern reagieren souverän

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Von: Felix Graf

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Coronavirus - Offenbach
Die Corona-Pandemie © Frank Rumpenhorst/dpa

Nachdem in den sozialen Medien das Gerücht aufgekommen war, dass zwei Mütter aufgrund einer Corona-Impfung blinde Kinder zur Welt gebracht hätten, reagieren die Kliniken Südostbayern mit einem Facebook-Post auf die Vorwürfe.

Traunstein - So seien Ärzte der Kinder- und Geburtsklinik in Traunstein von verschiedenen Seiten auf den angeblichen Vorfall angesprochen worden. In dem am Dienstag (7. Dezember) verfassten Beitrag auf der Facebook-Seite des Unternehmens reagierten die Kliniken Südostbayern bestimmt auf die Vorwürfe: „Das ist komplett erfunden und somit Fake News!“ Es seien überhaupt keine blinden Kinder in der Klinik geboren worden. Die Kliniken Südostbayern schrieben weiter: „Bitte glaubt solchen Geschichten nicht. Wir sollten in dieser Situation alle zusammen halten und nicht auf subversive Legendenbildungen reinfallen.“

Die Pandemie hat verschiedenste Verschwörungstheorien befeuert. Typische Theorien sind etwa, dass es gar kein Virus gebe, sondern eine große Verschwörung mit dem Ziel, die Bevölkerung nach Zwangsimpfungen mit Mikrochips zu kontrollieren. Es kursierten auch Geschichten, dass Kinder angeblich an Sauerstoffmangel gestorben seien, weil sie durch die Maske nicht mehr richtig atmen könnten.

Fake News vergiften „gesellschaftliches Kommunikationsklima“

„In den digitalen Empörungsstürmen des Internets ist eine sprachliche Entgleisungsdynamik zu verzeichnen, die das gesellschaftliche Kommunikationsklima vergiftet, Hass und Hetze befeuert und extremistischen Botschaften Vorschub leistet“, sagt Bayerns Verfassungsschutzpräsident Burkhard Körner zu populären Verschwörungstheorien. Lautstärke übertöne dann die Vernunft.

Innenminister Herrmann sagte, dass „Regierungskritik, Proteste gegen politische Vorhaben oder sogar radikale Ansichten“ ausgehalten werden müssten. Auch an „abstruse Verschwörungstheorien“ dürfe man glauben und „unsinnige Meinungen“ verbreiten. „Eine Grenze ist jedoch dann klar überschritten, wenn vom Systemsturz fantasiert wird, wenn Antisemitismus und Rassismus verbreitet werden oder wenn zu schwersten Gewalttaten gegen staatliche Repräsentanten aufgerufen oder angestiftet wird.“

Lage in der Region entspannt sich

Wegen der vierten Corona-Welle waren die Kliniken Südostbayern wie andere Kliniken in der Region ebenfalls an ihre Belastungsgrenze gekommen. Auch Vorbereitungen für eine Triage hatten im November im Raum gestanden (Plus-Artikel).

Die Corona-Lage in der Region war am Mittwoch (8. Dezember) rückläufig. So meldete das RKI in der Region einen Inzidenz-Rückgang um 70 Zähler auf 696,3. Den stärksten Rückgang konnte der Kreis Berchtesgadener Land mit -168,3 verzeichnen. In den übrigen Kreisen bewegte sich der Rückgang zwischen -47,2 und -116,0. Nur im Landkreis Altötting war ein Anstieg um 57,3 zu verzeichnen.

Die Inzidenzen gestalteten sich im Detail so: Landkreis Altötting (von 658 auf 716), Landkreis Mühldorf (von 804 auf 739), Kreis Berchtesgadener Land (von 788 auf 620), Landkreis Traunstein (von 831 auf 716), Stadt Rosenheim (von 706 auf 659) und Landkreis Rosenheim (von 808 auf 729).

13 Todesfälle in der Region

In der Region wurden laut RKI 13 weitere Todesfälle gemeldet. Demnach starben fünf Personen im Landkreis Rosenheim, vier Personen im Kreis Altötting, zwei Personen im Kreis Mühldorf und je eine Person in den Kreisen Traunstein und Berchtesgadener Land. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

fgr

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