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Finanzen als Passion: Wieso Sophie Thurner aus Übersee für die Börse brennt

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Von: Marina Birkhof

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Chiemgauerin Sophie Thurner aus Übersee Mitgründerin der App „beatvest“
Sophie Thurner aus Übersee ist Mitgründerin von „beatvest“, einer Investment-App für Börsen-Neulinge. © „Beatvest“

Finanzen, Börsenspekulation, Investment - Schlagworte, bei der Sophie Thurners Herz schneller schlägt. Denn die Überseerin brennt für alles rund um den Vermögensaufbau. Ungewöhnlich für eine junge Frau? „Definitiv nicht“, verrät sie selbstbewusst.

Übersee - „Der Finanzmarkt ist sehr männerdominiert“, sagt Sophie. 85 Prozent der Deutschen würden gar nicht investieren - und wenn, dann seien es Männer.

„Der Finanzmarkt von heute ist auf Männer ausgerichtet, weil er auch primär von Männern gemacht wird - und er ist ungerecht. Wir Frauen haben einen anderen Blick auf Finanzen sehen mehr als nur schwankende Grafen an der Börse.“

Erfahrungen an „Börsen-Neulinge“ weitergeben

In ihrer Zeit bei den beiden weltweit größten Institutionen für Finanzaufsicht hat Sophie diese Ungleichheiten auf dem Finanzmarkt hautnah miterlebt - und reichlich Erfahrungen gesammelt.

Genau diese Männerdomäne möchte Sophie mit ihren Erfahrungen nun durchbrechen: Zusammen der Österreicherin Julia Kruslin wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete mit der Investment-App „beatvest“ ihr eigenes Unternehmen.

„Mut aufbringen und den Sprung ins Ungewisse machen“

„Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt. Man wird auch nicht von heute auf morgen Gründerin. Wichtig ist für alle, die eine Idee und die nötigen finanziellen Mittel in der Hinterhand haben: Einfach den Mut aufbringen und den Sprung ins Ungewisse machen“, erinnert sich die 32-Jährige an die Anfänge zurück.

Auch für die beiden Frauen sei es „nicht immer einfach“ gewesen. Sophie vergleicht die Selbstständigkeit mit einer Achterbahnfahrt: „Es gibt Höhen und Tiefen, doch das ist es definitiv wert.“ Julia und sie haben sich monatelang informiert, Stimmen eingeholt, ob bei den Leuten überhaupt Interesse an einer Investment-App besteht und viele offenen Fragen beantwortet.

„Wir sind keine Bankberater“

„Die größte Herausforderung für die meisten, ist, sich überhaupt an den Finanzmarkt heran zu wagen. Dabei kann Vermögen durch Investition ausgebaut werden. Der Schlüssel zu langfristigem Wohlstand ist Finanzbildung. Wer die wesentlichen Konzepte verstanden hat kann sich getrost zurücklehnen“, ist die Überseerin überzeugt.

Hierbei hilft die App, die die beiden Frauen seit Ende Januar diesen Jahres anbieten - gerade „Börsen-Neulingen“ : Die Nutzer sind in der Lage, durch kurzweilige Anleitungen die Lerninhalte besser zu verstehen und sich so selbst ein Portfolio aufzubauen. Die App reduziert alle Inhalte auf das Wichtigste und bereitet sie entsprechend auf.

„Wir sind keine Bankberater. Unsere Intention ist es, andere in Finanzfragen zu unterstützen“, unterstreicht Sophie. Die ersten Resonanzen? Positiv.

Finanzielle Bildung fehlt im deutschen Schulsystem

Sophie kritisiert, dass finanziellen Bildung weder im deutschen Schul-, noch Hochschulsystem verankert sei. Dabei sei das Erlernen „überhaupt nicht schwierig“.

Finanzen sind Sophies Passion. Skeptisch war zunächst eher die vier Jahre jüngere Mitgründerin Julia. Denn das Thema sei trocken und die Frage stand im Raum, wie man die Leute dazu bringe, sich mit Finanzen auseinanderzusetzen. Die beiden Frauen hatten dann die Idee, die teils komplexen Inhalte von Börse & Co. kurz und knackig „social media gerecht“ in Videos von maximal drei Minuten Länge darzustellen.

Ohne selbst ausprobieren geht nichts

„So haben die Nutzer der App die Möglichkeit, die Lerninhalte peu à peu individuell in ihren Alltag einzubauen. Und ein paar Minuten am Tag hat doch jeder zur Verfügung“, sagt Sophie augenzwinkernd und betont, das Wichtigste sei, die App einfach anzuwenden, denn: „Ohne selbst ausprobieren ist der Lerneffekt eher gering.“

mb

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