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Streit um Partysong „Layla“ - soll er auf der Rosenheimer Wiesn gespielt werden?

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Von: Isabella Schweiger

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Rosenheimer Herbstfest
Das Rosenheimer Herbstfest soll heuer nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfinden. © Martin Glienke

Es ist der Aufreger der Woche: Schon wieder verbietet ein Volksfest, den Charthit „Layla“ zu spielen. Der Nummer-1 Song von DJ Robin & Schürze, wird in den Partyhochburgen auf Mallorca frenetisch gefeiert, sorgt aber hierzulande aufgrund seines Textes für Kontroversen.

Den Anfang machte Würzburg: Auf dem Kiliani-Volksfest soll von dem Hit „Layla“ kein Ton zu hören sein: „Es wird sichergestellt, dass das Lied künftig nicht mehr gespielt wird“, zitiert die „Mainpost“ (vom 12. Juli) einen Sprecher der Stadt. Hintergrund sei der von Kritikern als sexistisch empfundene Liedtext. Nun zieht Düsseldorf nach. Die Veranstalter der Kirmes, der Schützenverein St. Sebastianus, distanziert sich deutlich von dem Song: „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz“, sagte Schützen-Chef Lothar Inden gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Große Aufregung - worum eigentlich?

Der Text des Liedes ist schnell zusammengefasst: Es geht um einen Puff und eine Puffmutter namens Layla, einfache Reime und eingängige Rhythmen, alles Zutaten für einen erfolgreichen Schlager-Hit. Und das ist er ja auch, „Layla“ von DJ Robin & Schürze steht in der Gunst vieler Feiernder ganz weit oben und derzeit auf Platz 1 der deutschen Singlecharts.

Mittlerweile hat sich sogar Bundesjustizminister Marco Buschmann (44) in die Debatte um den umstrittenen Partysong „Layla“ zu Wort gemeldet. „Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel“, schrieb der FDP-Politiker bei Twitter. Auch DJ Robin kann die Aufregung um seinen Hit nicht nachvollziehen, er sieht in dem Lied keinen Sexismus. „Früher haben die Leute „Skandal im Sperrbezirk“ gesungen oder „Wir fahren in den Puff nach Barcelona““, zitierte ihn die „Bild“-Zeitung. Musikfachmann Michael Fischer von der Universität Freiburg. sieht das anders: „Natürlich ist das Lied sexistisch“. Auch wenn die Hauptdarstellerin des Videoclips offensichtlich ein Mann in High Heels ist, der einen schwarzen Minirock und blonde Perücke trägt, ändere nichts am Charakter des Liedes.

Trotz oder gerade wegen des Verbots ein Erfolg

Dem Erfolg des Partyhits tut das Verbot keinen Abbruch - im Gegenteil. So ist der Song einer noch breiteren Masse bekannt gemacht worden und ist nun schon in der dritten Woche Platz 1 der deutschen Singlecharts, sowie an der Spitze vieler Download- und Streamingportale. Nicht zuletzt das große Medienecho bescherte „Layla“ zudem Millionen Klicks auf YouTube. Ein unerwarteter, wenn auch ungewollter Push, den es bereits im Jahr 1981 gegeben hat. Damals hat die Spider Murphy Gang ihren berühmten „Skandal im Sperrbezirk“ veröffentlicht. Wegen des im Liedtext vorkommenden Wortes „Nutten“ boykottierten ihn Radiosender aus Bayern. Auch in der ZDF-Hitparade wurde der Song nicht gespielt. Das Ende vom sprichwörtlichen Lied: 1982 belegte „Skandal im Sperrbezirk“ den Platz 1 der deutschen, österreichischen und der Schweizer Single-Charts und ist einer der größter Erfolge der Spider Murphy Gang. Und, nicht zu vergessen: „Skandal im Sperrbezirk“ ist bis heute auch einer der größten Wiesn-Hits aller Zeiten.

„Layla“ auf dem Rosenheimer Herbstfest? Ja oder nein?

Wie sehr Ihr das? Sollte „Layla“ nun in den Festzelten des Rosenheimer Herbstfestes ertönen oder nicht? Ist das ganze nicht ein wenig übertrieben oder seht Ihr in dem Songtext doch auch ein Problem? Schreibt uns eine e-mail an leserbriefe@ovb24.de. (Kennwort: „Layla“ im Betreff). Bitte sendet uns neben Euren Texten auch Euren Namen und Euren Wohnort – und am besten auch ein Foto von EuchDie Redaktion veröffentlicht Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel, wir behalten uns Kürzungen vor und können eine Veröffentlichung nicht garantieren.

si mit Material der dpa

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