1. rosenheim24-de
  2. Bayern

Familie über Maskenpflicht an Bayerns Schulen: „Das ist diskriminierend, respektlos und nicht nachvollziehbar“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Isabella Schweiger, Julia Grünhofer

Kommentare

Auch die Familie Rupp aus Stubenberg äußert ihre Meinung zur noch bestehenden Maskenpflicht an Bayerns Schulen.
Auch die Familie Rupp aus Stubenberg äußert ihre Meinung zur noch bestehenden Maskenpflicht an Bayerns Schulen. Das Foto hat die Familie selbst bearbeitet.  © Collage (privat, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen)

Die Diskussion um die noch bestehende Maskenpflicht an Bayerns Schulen schlägt weiter hohe Wellen. „Unverhältnismäßig und unsinnig“ findet es die überwiegende Mehrheit unserer Leser, dass Schüler trotz sinkender Inzidenzen in Klassenräumen Masken tragen müssen. Kinder, Lehrer und Eltern haben uns ihre Sicht der Dinge geschildert.

Bayern - Gemeinsames Fußballschauen mit insgesamt zehn Freunden, ein Feierabendbier im Biergarten, eine Geburtstagsfeier mit weniger als 50 Personen in Gaststätten. All das ist derzeit fast überall in Bayern wieder erlaubt - ohne Maske und ohne Tests, denn die Inzidenzwerte sind weiterhin im Sinkflug. Ausgenommen von diesen Lockerungen sind Schulen. Dort gilt nach wie vor die Test- und Maskenpflicht. Eltern und Schüler wollen das so nicht mehr länger hinnehmen - die Politik ist geteilter Meinung.

Bayerns Schüler dürfen bei Pausen im Freien Masken ablegen

In Sachsen dürfen seit Montag (14. Juni) alle Landkreise und kreisfreien Städte mit einer Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht an Schulen aufheben, ebenso in Mecklenburg-Vorpommern. Und auch in Bayern gibt es nun endliche erste Erleichterungen in Sachen Maskenpflicht.

Am Dienstag (15. Juni) wurde bekannt, dass Bayerns Schüler unter freiem Himmel künftig wieder ihre Corona-Schutzmasken ablegen können. In den Pausen bestehe keine Maskenpflicht mehr, gleiches gelte etwa bei Wandertagen oder Exkursionen, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Er betonte aber, dass die bestehende Infektionsschutzverordnung dafür nicht geändert werde, vielmehr werde sie nur präzisiert. „Das ist keine grundlegende Abkehr von der Maske“, sagte Herrmann. In den Klassenzimmern müssen die Schülerinnen und Schüler aber weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Auch interessant: Rosenheims Schulamtsdirektor spricht im Interview über die Maskenbefreiung auf Pausenhöfen

Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) ergänzte, dass das Kabinett letztlich keinen Beschluss zur Maskenpflicht gefällt habe, weil sich CSU und Freie Wähler in dem Punkt noch nicht gänzlich einig seien. „Haben die Argumente ausgetauscht, wir sind aber noch nicht zu einer einhelligen Meinung gekommen.“

Weiter Maskenpflicht an Bayerns Schulen? Das sind Eure Meinungen:

Die OVB24-Redaktion wollte wissen, wie Ihr die derzeitige Maskenpflicht seht - ist sie noch verhältnismäßig und der vorsichtige Weg der richtige? Oder soll sie sofort abgeschafft werden? Zahlreiche Leser haben uns ihre Meinungen geschildert:

Christine Rothenbücher aus Kleinwallstadt

Natürlich gehört die Maskenpflicht für Schüler schon längst aufgehoben. Das Tragen der Maske ist für die Schüler sehr anstrengend und für mich nicht einsichtig bei den niedrigen Inzidenzen.

Christine Heindl aus Bayern

Ich arbeite mit Kindern in der Grundschule. Es ist für die Schüler und Lehrer wirklich sehr schwierig mit den Masken - vor allem jetzt bei den warmen Temperaturen. Vielleicht findet sich bald eine neue Regelung.

Veronika Bravic aus Tutzing

Meine beiden Kinder sind Brillenträger. Sie haben jeweils alles versucht, die Brillen mit Masken zu tragen. Doch leider beschlägt die Brille immer, also musste sie runter. Doch das hat das Kultusministerium nicht interessiert. Es gab nie ein Wort oder Lösungsvorschläge für Brillenträger. Die Masken müssen meiner Meinung nach sofort weg.

Sascha Hack aus Burghaslach

Ich heiße Sascha Hack und gehe in die zweite Klasse. Letztes Jahr im Sommer gab es noch keine Testpflicht in der Schule und wir mussten bis zu einer Inzidenz von 35 keine Maske tragen. Jetzt ist unser Landkreis bei einer Inzidenz von 7,92 (Stand: 14. Juni), wir testen zwei Mal die Woche und tragen, sobald wir das Schulgelände betreten, eine Maske.

In Biergärten, Restaurants oder in Parks, also überall wo auch viele Menschen zusammenkommen, braucht man aber keine Maske. Nur die Schüler müssen eine Maske tragen. Sind wir Kinder denn Menschen zweiter Klasse, oder warum werden wir so behandelt? Warum wird Kultusminister Michael Piazolo mit seinem Vorschlag so ausgebremst von Söder und Co.? Ich bin traurig, wütend und enttäuscht, dass man uns Kindern das alles antut. Markus Söder sollte mal darüber nachdenken, wer seine Rente in ein paar Jahren zahlt.

Familie Rupp aus Stubenberg

Die Familie Rupp aus Stubenberg äußert ihre Meinung zur noch bestehenden Maskenpflicht an Bayerns Schulen.
Die Familie Rupp hat eine deutliche Meinung zu der noch bestehenden Maskenpflicht an Bayerns Schulen. Mit dem selbst bearbeiteten Foto drückt sie es nochmal aus. © privat

Wir sind eine Familie mit zwei Kindern (7 und 10 Jahre) aus Stubenberg/Niederbayern. Wir sind der Meinung, die Maskenpflicht für Kinder hätte schon vor Wochen abgeschafft werden müssen. Die Kinder waren und sind nachweislich nie Treiber der Pandemie. Sie waren und sind aber genötigt, alle Maßnahmen mitzutragen.

Mittlerweile wurden fast alle Maßnahmen zurückgenommen und gelockert, nur in der Schule müssen sich die Kinder testen und die ganze Zeit mit Maske sein. Das ist unserer Meinung nach diskriminierend, respektlos, entwürdigend und nicht nachvollziehbar. Die Politiker sollten sich schämen. Wir fordern, dass die Masken- und Testpflicht sofort aufgehoben wird.

Anonym aus Bayern

Ja, die Maskenpflicht muss fallen. Mein Sohn kommt immer wieder mit Halskratzen, Schwindel und Kopfweh heim. Das kann doch nicht so weitergehen. Wie soll er sich da konzentrieren können? Auf welche Inzidenzen warten die denn noch?

Dr. Marion Strube aus Nürnberg

Die Maskenpflicht im Schulunterricht soll unbedingt aufgehoben werden!

Auch interessant: Eltern haben eine Riesenwut: „Ich fordere ein Ende dieses Irrsinns!“ und „Was bringt dann die Testerei?“

Birgit Morawietz aus dem Landkreis Dachau

Die Maskenpflicht für Schüler im Klassenzimmer sollte sofort aufgehoben werden. Bei den derzeitigen Temperaturen werden die Kinder mit den Masken regelrecht gefoltert und das, obwohl die Kinder zweimal wöchentlich getestet werden. Mein Kind hatte bereits letzte Woche schlimme Kopfschmerzen nach einem achtstündigen Schultag. Ferner sollten endlich Studien durchgeführt werden, mit denen die Auswirkungen des stundenlangen Maskentragens festgestellt werden können. Und die Politik sollte für die Zeit der Grippewelle im Herbst nach Alternativen suchen wie z.B. Lüftungsanlagen.

Dominika Grebner aus Unterfranken

Ich bin Mama einer Grundschülerin der zweiten Klasse im Rhön Grabfeldkreis. Die Inzidenzzahlen liegen seit Tagen bei 8 auf 100.000 Einwohner (Stand: 14. Juni). Die Kinder werden permanent getestet und alle Lehrer/innen die wollen, sind geimpft. Es gibt meiner Meinung nach absolut keinen objektiven Grund, warum sich kleine Kinder bei über 30 Grad den ganzen Schultag über mit Maske quälen müssen.

Als Eltern sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, für das Wohl unserer Kinder zu sorgen. Wenn die Maskenpflicht zum Anfang kommender Woche nicht abgeschafft wird, dann bleibt die zweite Klasse meiner Tochter komplett daheim. Dies haben wir Eltern bereits beschlossen und weitere Klassen werden voraussichtlich folgen.

Schreibt uns Eure Leserbriefe!

Eure Meinung ist gefragt: Wie seht Ihr das Thema Maskenpflicht an Schulen? Ist sie in den Innenräumen noch verhältnismäßig, oder soll sie komplett abgeschafft werden? Wie geht es Euren Kindern derzeit damit? Schreibt uns zum Thema per Mail an termine@ovb24.de (Kennwort: „Maskenpflicht Schule“ im Betreff). Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort - und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt kompletten Namen und Wohnort anschließend in einem Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si/jg

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion