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Klima-Kleber „härter bestrafen“ und zur Kasse bitten

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Von: Franziska Osterhammer

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Klimaaktivisten blockieren Straße in München
Polizisten tragen einen Klimaaktivisten der Umweltschutzbewegung „Letzte Generation“ weg, der sich am Montag, den 21. November auf der Luitpoldbrücke auf den Asphalt geklebt hatte um den Verkehr zu blockiert. © Lennart Preiss | dpa

Die radikalen Klimaproteste in Deutschland reißen nicht ab: erst vergangenen Montag musste die Polizei wieder in München anrücken. Unsere Leser haben zwar Verständnis für den Klimaschutz, nicht aber für Ankleben und Co.

Vergangenen Montag (21. November) sorgten Klimaaktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ in München wieder für Schlagzeilen: sieben Männer und zwei Frauen protestierten in den Morgenstunden auf der Luitpoldbrücke vor dem Friedensengel für mehr Klimaschutz, fünf von ihnen klebten sich im Zuge dessen mit der Hand auf der Straße fest. Sie wurden zunächst verhaftet, am Nachmittag jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt - woraufhin sie an selber Stelle den Protest wiederholten.

Bereits mehrfach wurden in ganz Deutschland durch die Straßenblockaden Rettungsfahrzeuge behindert. Deshalb wird das Unverständnis in der Bevölkerung für die extremen Klimaproteste immer größer. In Bayern greift der Staat nun durch: bis zu 30 Tage dürfen Aktivisten in sogenanntes Präventivgewahrsam genommen werden. Ist das noch verhältnismäßig? Klimaaktivisten betonen schließlich immer wieder, dass sie nur mit Aktionen wie eben dem Festkleben an Verkehrsknotenpunkten die nötige Aufmerksamkeit für ihre Anliegen bekommen.

Wir haben Euch gefragt - und während viele von Euch der Meinung sind, dass mehr für den Klimaschutz getan werden muss, habt Ihr dennoch wenig Verständnis für die extremen Proteste:

Max Gruber

Eine Haftstrafe von bis zu 30 Tagen halte ich für den falschen und überzogenen Ansatz, man muss ja bedenken, dass ein Tagessatz für einen Häftling ca. 150 Euro beträgt, die ja der Steuerzahler aufbringen muss. Meiner Meinung nach sollten solche unnötigen Aktionen mit einer Geldstrafe geahndet werden. Das trifft den Verursacher nämlich persönlich und es bringt Geld in die Staatskasse, das dann für wirklich sinnvolle Projekte oder Spenden genutzt werden kann. 

Martin Schmidt (chiemgau24.de)

Martin Schmidt
Leser Martin Schmidt wünscht sich kreativere Protestformen, die zu weniger Unverständnis und Wut führen. © Privat

Sinnvoll ist das Gebot der Stunde. Kreativer Protest ist nicht sich an der Straße ankleben oder Kunstwerke mit Tomatensauce zu beschütten. Kreativer Protest bleibt positiv in Erinnerung und regt zum Nachdenken an. Ankleben erzeugt Unverständnis, Wut und hat auch schon ein Leben gefordert, das hätte wahrscheinlich gerettet werden können.

Andrea Denise (innsalzach24.de)

Wer sich an die Straße klebt und dadurch Rettungsdienste behindert, gehört härter bestraft! Bei manchen Akut-Notfällen zählen Sekunden und Minuten!

I. Obermaier

Mir gefallen die Aktionen nicht... und ich verstehe auch nicht, weshalb sie diese gesundheitsgefährdenden Kleber benutzen... Nur sollten wir bezüglich Klima etc. endlich aufwachen!

Michael Polzin, Waldkraiburg

Ich würde die Aktivisten „umkleben“, also von der Straße ablösen und an ungefährlicher Stelle abseits wieder ankleben, denn sie scheinen ja gerne so angeklebt zu sein. Aber da stören sie nicht mehr. Ressourcen zum Ablösen, Staus und Personaleinsatz kosten mehr, wie die ganzen Aktionen bringen.

Axel Neswadba

Es sollte aufgerufen werden, dass sich alle, die einem Stau feststecken, selbstständig zusammentun und auf Schadenersatz klagen.
Sobald einige dadurch in die Privatinsolvenz getrieben werden, werden sich andere genau überlegen, ob sie bei so einem Scheiß mitmachen.

Hildegard Schürer (innsalzach24.de)

Zu den 30 Tagen sollen sie A) die Einsatzkosten bezahlen, B) je ein Verfahren wegen Eingriff in den Straßenverkehr und C) je ein Verfahren wegen vorsätzlicher Körperverletzung, evtl. mit Todesfolge bekommen.

Habt Ihr Verständnis für die Klima-Kleber?

Was haltet Ihr von den Protesten und den Maßnahmen, die die Polizei deshalb ergreift? Könnt Ihr die Klimaaktivisten verstehen und findet das Vorgehen des Staates deshalb zu hart? Oder habt Ihr das Gefühl, die extremen Klimaproteste führen eher zu noch mehr Unverständnis und Wut in der Bevölkerung? Schreibt uns Eure Meinung an leserbriefe@ovb24.de (Stichwort Klima) Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort – und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

fso

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