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Maskenpflicht in der Schule bei 30 Grad: „Die sind doch verrückt geworden!“, aber auch: „Das bringt niemanden um“

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Von: Isabella Schweiger

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Collage: Schülerinnen mit Maske im Klassenzimmer/Leser Gerhard Hahn
Die Maskenpflicht im Klassenzimmer bleibt - für Leser Gerhard Hahn ein Unding © picture alliance/dpa | Gregor Fischer/Privat

Die Zuschriften reißen nicht ab: Die Maskenpflicht an Bayerns Schulen erhitzt die Gemüter. Obwohl z.B. in der Stadt Rosenheim die Inzidenz bereits unter 10 ist, müssen Kinder und Jugendliche im Klassenzimmer weiter Mund-Nasen-Schutz tragen. Für viele Eltern ein untragbarer Zustand - hier ein Auszug aus den Leserbriefen: 

Österreich darf aufatmen - zumindest in der Schule, dort müssen Schüler seit Dienstag (15. Juni) keine Masken mehr tragen. Das bayerische Kabinett hat sich dazu nicht durchringen können. Lediglich im Pausenhof, bei Wandertagen und Exkursionen dürfen die Kinder und Jugendlichen die OP-Maske jetzt abnehmen. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat aus seiner Enttäuschung über diesen Beschluss keinen Hehl gemacht. CSU und Freie Wähler seien hier „unterschiedlicher Auffassung“, er forderte deshalb erneute Gespräche mit dem Koalitionspartner.

Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hat das Festhalten an der Maskenpflicht im Klassenzimmer dagegen verteidigt. Die Schüler, wie auch die Lehrer müssen sich schließlich im Klassenzimmer aufhalten - bei privaten Feiern oder anderen Veranstaltungen, wo bis zu 50 Personen in Innenräumen ohne Maskenpflicht zusammenkommen können, geschehe dies dagegen freiwillig.

Die Maskenpflicht an bayerischen Schulen bleibt - das sind Eure Meinungen

„Unverhältnismäßig“, „Unzumutbar“ „Gesundheitsschädlich“ - das sind nur einige der Schlagworte, die uns in Leserbriefen erreicht haben. Wir haben Euch nach Eurer Meinung gefragt: Wie seht Ihr die Maskenpflicht an Bayerns Schulen? Ist sie noch sinnvoll oder tatsächlich bereits ein Eingriff in die Freiheitsrechte? Hier ein Auszug aus den Euren Zuschriften.

Markus Koneberg, Erster Bürgermeister aus Kettershausen/Unterallgäu

In den Sommerferien soll – um schulische Defizite insbesondere in den Kernfächern nachzuholen – eine Sommerschule stattfinden. Die Kinder müssen sich testen lassen und dann 5 Stunden mit Maske und 1,5 Metern Abstand in der Schule sitzen. Am Nachmittag desselben Tages findet das gemeindliche Ferienprogramm statt – Schafkopf-Grundkurs für Kinder im Dorfwirtshaus. Dort dürfen dieselben Kinder bei einer Inzidenz unter 50 ohne Test und ohne Maske gemeinsam am Tisch sitzen und weitere 4 oder 5 Stunden in Gruppenarbeit Schafkopf lernen. Es dürfen sogar 2 Schafkopfpartien am selben Tisch sitzen. Beide Veranstaltungen finden in Innenräumen statt, bei beiden Veranstaltungen sind genau dieselben Personen betroffen und beide Veranstaltungen sind pädagogisch wertvoll (zumindest haben Bayerns Gymnasiallehrer schon mal Schafkopf als Unterrichtsfach gefordert). Ich kann auf den ersten Blick keine Begründung erkennen, die beiden Veranstaltungen derart unterschiedlich zu behandeln.

Das sind Eure Leserbriefe:

Weiter Maskenpflicht an Bayerns Schulen: „Setzt Kindern psychisch extrem zu“ und „wie gesund ist das?“

Familie über Maskenpflicht an Bayerns Schulen: „Das ist diskriminierend, respektlos und nicht nachvollziehbar“

Eltern haben eine Riesenwut: „Ich fordere ein Ende dieses Irrsinns!“ und „Was bringt dann die Testerei?“

Anonym aus Bayern (Name der Redaktion bekannt)

England hat trotz Impfung die nächste Welle, Kinder und viele Eltern sind nicht geimpft…. erst wird gejammert, dass zu spät geschlossen wurde, dann wurde gejammert, dass zu spät geöffnet wurde, jetzt ist offen, jetzt muss die Maske weg, damit die Werte auch ja nicht unten bleiben? Dass im Freien die Maske wegkommt für die Kinder ist klar, dass am Sitzplatz die Maske ( bei guter Lüftung und ganz niedrigen Werten, Abstand und Tests) wegfallen kann ist auch klar, aber doch nicht im Gebäude, bei voller Präsenz) wo hunderte Kinder eng aneinander die Treppen hoch laufen (auch morgens vor der Testung). Das sind kurze Zeiten, die bringen auch bei 30 Grad niemanden um! Ich habe selbst drei Kinder und die jammern komischerweise nicht rum, sehen das als selbstverständlich und so ist es bei vielen Kindern. Meistens liegt das Problem eher bei den Eltern.

Leserin Antje Hobohm äußert sich zur Maskenpflicht an bayerischen Schulen.
Leserin Antje Hobohm äußert sich zur Maskenpflicht an bayerischen Schulen. © privat

Antje Hobohm aus Bayern

Ich finde, dass es Zeit wird, den Kindern ihr unbeschwertes Leben zurückzugeben. So normal wie möglich halt. Erwachsene, die Angst vor Covid19 haben, können sich inzwischen impfen lassen. Meine Kinder jedenfalls bleiben den Schulen fern, bis eine für meinen Verstand gesunde Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen stattfindet. Einfach des Kindeswohles wegen. Herzliche Grüße und vielmals Danke dafür, dass Sie den Eltern und besonders den Kindern hier eine Stimme geben.

Claudia Dietsch aus Bayern (Mutter von drei Kindern)

Ich frage mich, wie sich Eltern/ Lehrer/ Schulleiter ohne schlechtes Gewissen im Spiegel noch in die Augen schauen können. Abends sitzt man gemütlich beim Radler ohne Test und ohne Maske im Biergarten oder sogar im Wirtshaus oder feiert Hochzeit! Und nebenan in der Schule sitzen vormittags die eigenen Kinder/ Schüler MIT Maske UND Test!!!
Es wurde schon nachgewiesen, dass Masken durchaus schädlich sind für Kinder (physisch UND psychisch)! Hinzu kommt, dass Kinder nicht zur gefährdeten Gruppe gehören und die Lehrer großteils geimpft sind. Woher also diese Angst?
Lasst unsere Kinder frei leben! Oder haben die „Verschwörer“ doch Recht und unsere Politiker wollen sich kleine Sklaven heranziehen?!?

Sandra Folger aus Bayern

Zum Privatvergnügen dürfen mehrere Personen ohne Abstand, ohne Test, ohne CO2 Ampel, in geschlossenen Räumen, nicht in immer den gleichen festen Gruppen, Zeit verbringen, wohl gemerkt zum Vergnügen. All diese Aspekte sind in einer Klasse jedoch erfüllt. Welches Gefühl geben wir damit unseren Kindern mit in die Zukunft, dass es bei den Erwachsenen keine Rolle spielt, Kinder sich aber nach wie vor einfach zu fügen haben. Sie haben wirklich vieles in den letzten 1 1/2 Jahren geduldig ertragen, weil mal ihnen erklärt hat, dass sie Rücksicht nehmen müssen auf Alte und generell Mitmenschen. Irgendwann sollte aber auch endlich mal auf die Jungen und Kleinen dieser Gesellschaft Rücksicht genommen werden, in Form von kleinen Freiheiten. Das sind wir ihnen definitiv schuldig. Dass es schulisch und in der Entwicklungen immense Defizite gibt, wird zwar irgendwie immer erwähnt, findet aber nirgends Beachtung. Gleichzeitig denken Politiker wohl, dass die Kräfte der Kinder wohl unerschöpflich sind. In den Ferien, sofern es welche gibt, können schließlich Lücken geschlossen werden und Defizite aufgearbeitet.  Ich hoffe sehr, dass unsere Kinder endlich mal gesehen und gehört werden. Sie leiden definitiv sehr.

Gerhard Hahn aus Mitterskirchen (Vater von drei Kindern)

Über ein halbes Jahr Heimschule für unsere Großen in der dritten und fünften Klasse. Ständig den Kleinen mit zwei Jahren zwischen den Füßen. Beide Eltern berufstätig. Absolut kein Plan von der Regierung, wie man Kinder an die Schule bringen könnte, trotz hoher Inzidenz. Kein Gehör für Wissenschaft, welche die Kinder in der Pandemie ausklammert. Über ein Jahr lang das Thema einfach ignorieren und Familien und Eltern einfach hängen lassen. Und jetzt spricht der Staatskanzlei Chef von Hektik? Die möchten Eltern und Familien nicht helfen. In der Parteien-Landschaft gibt es aktuell keine wählbare Partei, die Familien und Kids ernst nimmt mit ihren Sorgen und Nöten.  Die Maske gehört auf jeden Fall bei getesteten Kindern im Klassenzimmer runter.  Bei 30 Grad draußen. Die sind doch verrückt geworden.

Evi Arndt aus Schleching

Ich bin Mama eines FOS-Schülers, der z.Zt. Praktikumswochen zu leisten hat. Das sieht vor, dass er in dem Berufsbildungszentrum von 8 bis 16 Uhr eine FFP2 Maske zu tragen hat. Eventuell auch eine Medizinische. Und das zusätzlich zu den Selbsttests. Warum eigentlich? Sind die Tests vielleicht nicht genau genug oder hat unsere Regierung einfach zu viele eingekauft und die müssen verbraucht werden?  Das sollten unsere Regierenden erst einmal nachmachen und aushalten können. Jeden Tag Kopfweh und Konzentrationsschwierigkeiten. In der Arbeitswelt ist gesetzlich!!! vorgeschrieben, dass regelmäßig Pausen beim Tragen einer Maske erfolgen müssen. Und bei Schülern? Menschen 2.Klasse? Ist doch nicht so schlimm? Ich würde vorschlagen, dass man für unsere Kinder Biergärten anmietet und Unterricht im Freien macht, da muss man keine Masken mehr tragen (Inzidenz unter 35 in unserem Landkreis).
Und frische Luft gibts gratis dazu. Gesundheit für die Kinder.

Schreibt uns Eure Leserbriefe!

Eure Meinung ist gefragt: Wie seht Ihr das Thema Maskenpflicht an Schulen? Ist sie in den Innenräumen noch verhältnismäßig, oder soll sie komplett abgeschafft werden? Wie geht es Euren Kindern derzeit damit? Schreibt uns zum Thema per Mail an termine@ovb24.de (Kennwort: „Maskenpflicht Schule“ im Betreff). Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort - und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt kompletten Namen und Wohnort anschließend in einem Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern. 

si

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