Punkt Mitternacht (0 Uhr) haben am Sonntag (1. August) die ersten Kontrollen des grenzüberschreitenden Verkehrs nach Deutschland durch die Bundespolizei begonnen. Am Grenzübergang an der A93 bei Kiefersfelden prüften Beamte der Bundes- und Landespolizei mehrere Einreisende, darunter auch die Insassen von Reisebussen. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.
Die ersten Stunden der Kontrolle verliefen ohne Komplikationen. „Bisher läuft es sehr gut. Nach Rücksprache mit den Kollegen jetzt hier vor Ort kann ich sagen, dass bisher alle ihre Nachweise dabei hatten“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei Rosenheim vor Ort. Auch die Reisenden sehen die neue Einreiseregel gelassen. „Finde ich klasse! Es rüttelt die Leute wach, nicht leichtsinnig damit umzugehen“, so eine Urlauberin. Ein anderer Tourist sah das ähnlich: „Das Verständnis auf jeden Fall da. Auch für einen persönlich ist es wichtig, wenn man weiß, dass man negativ ist!“
In Bayern steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 276 neu infizierte Menschen. Vor einer Woche waren es noch 10. Die Inzidenz für den Freistaat, die angibt, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen infiziert haben, liegt nach RKI-Angaben bei 14,4. Vor einer Woche hatte das RKI noch eine Inzidenz von 10,9 errechnet.
Die höchste Inzidenz weist nach wie vor der Landkreis Berchtesgadener Land mit 55,7 auf. Hier greifen von Montag (2. August) an wieder strengere Regeln. Dahinter folgen die Stadt Aschaffenburg (38,0) und der Landkreis Miltenberg in Unterfranken mit 28,7. Keine Neu-Infektionen mit Sars-CoV-2 wurden in den vergangenen sieben Tagen im Landkreis Kronach sowie in den Städten Memmingen und Schwabach gemeldet.
Zum Start der Corona-Testpflichten für Reiserückkehrer aus dem Ausland, die am Sonntag (1. August) um 0 Uhr in Kraft getreten ist, hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) Kontrollen angekündigt: „Wer nach Deutschland einreist, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden. Bundes- und Landespolizei arbeiten hier Hand in Hand.“ An den Binnengrenzen werde es Stichproben geben, um kilometerlange Staus im Urlaubsverkehr zu verhindern. „Bei Einreisen aus Ländern außerhalb der EU, an den Flug- und Seehäfen wird jeder kontrolliert, ohne Ausnahmen“, so Seehofer. Wer keinen negativen Test habe, müsse eventuell in Quarantäne, und es drohten „empfindliche Bußgelder“.
Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist - mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gab es schon für alle Flugpassagiere. Jetzt gilt sie für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn. Bei einem Aufenthalt in Gebieten mit neuen, besorgniserregenden Virusvarianten ist ein Testnachweis Pflicht. Nachweise als Genesener oder Geimpfter reichen in diesem Fall nicht. Am frühen Morgen gab es bereits erste Kontrollen am A93-Grenzübergang bei Kiefersfelden.
Im Landkreis Berchtesgadener Land bleibt die Corona-Inzidenz hoch. Von Montag (2. August) an gelten deshalb wieder strengere Regeln. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) lag der Wert am Samstag (31. Juli) bei 60,4. Damit war der oberbayerische Landkreis auch bundesweiter Spitzenreiter. Am Sonntag (1. August) fiel die Inzidenz zwar leicht auf 55,7 - damit lag der Landkreis allerdings deutschlandweit immer noch auf Rang zwei.
Auf der Homepage des Landratsamts kündigte die Behörde an, dass von Montag an wieder in vielen Bereichen eine Testpflicht gilt - so zum Beispiel in der Gastronomie oder bei kulturellen Veranstaltungen. Davon ausgenommen seien vollständig Geimpfte und Genesene. Zudem greifen strengere Kontaktbeschränkungen: Es dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und zwei weiteren Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. BGLand24.de hatte über die „drohenden“ Regelungen bereits berichtet (Plus-Artikel).
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter kontinuierlich an. Nach Angaben des zuständigen Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag sie bei 17,5 - am Vortag hatte der Wert 16,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9 betragen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2097 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor (Stand: 1. August, 0 Uhr). Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1548 Ansteckungen gelegen (News-Ticker Samstag, 31. Juli).
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein weiterer Todesfall verzeichnet. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.771.262 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.654.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.659.
mw/nt/dpa
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