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Bayern rüstet sich für Auffrischungsimpfungen - Impfangebot für Jugendliche soll ausgeweitet werden

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Von: Tim Niemeyer, Martin Weidner

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Coronavirus-Impfung
Corona-Impfung (Symbolbild). © Fabian Sommer/dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (1. August) im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 18.53 Uhr - Impfangebot für Jugendliche soll ausgeweitet werden

Jugendliche sollen nach einem Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums in allen Bundesländern Corona-Impfangebote bekommen. „Eine entsprechende ärztliche Aufklärung sowie eine ggf. notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten werden dabei sichergestellt“. Das geht aus einem Entwurf für einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Montag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

„Es werden nunmehr alle Länder Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige in den Impfzentren anbieten“, schreibt das Ministerium in dem an die Länder versendeten Beschlussvorschlag. Auch niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte, die Angehörige impften, könnten eingebunden werden. In einigen Ländern sind bereits Impfaktionen etwa an Schulen geplant. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnt der Unterricht nach den Sommerferien an diesem Montag wieder, in Hamburg am Donnerstag.

Das Impftempo bei Erwachsenen hatte sich zuletzt verlangsamt. 61,6 Prozent (51,2 Millionen Menschen) in Deutschland sind inzwischen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, wie Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) am Samstag twitterte. 52 Prozent (43,2 Millionen) sind demnach vollständig geimpft. Unter den Jugendlichen hat jeder Fünfte inzwischen eine erste Impfung bekommen. In absoluten Zahlen sind es 900.000.

Nach Ansicht von Experten sind die Impfzahlen viel zu niedrig, um angesichts der grassierenden hochansteckenden Delta-Virusvariante die anrollende vierte Welle flach zu halten .Für junge Erwachsene sollen die Länder „niedrigschwellige Angebote“ in Universitäten, Berufsschulen und Schulen machen, so der Beschlussentwurf für Montag. „Dies kann maßgeblich zu einem sichereren Start in den Lehr- und Lernbetrieb nach den Sommerferien beitragen.“

dpa

Update, 17.22 Uhr - Bayern rüstet sich für Auffrischungsimpfungen

Bayern rüstet sich dafür, im Herbst Auffrischimpfungen gegen Corona anzubieten. „Schon allein aus präventiven Gesichtspunkten dürfte eine Auffrischungsimpfung sinnvoll sein. Daher hat Bayern bereits seine Corona-Impfstrategie auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet. Die Organisation und Ausrichtung der Impfzentren wird angepasst“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Sonntag auf Anfrage.

„Mit unseren mobilen Teams werden wir auch die besonders schutzbedürftigen Personen in Einrichtungen impfen können.“Wichtig seien ihm „klare und unbürokratische Vorgaben“, welche Gruppe als erstes eine Impfung zur Auffrischung des bisherigen Impfschutzes bekommt. „Ich habe bereits frühzeitig betont, dass wir dringend belastbare Aussagen des Bundes und der Ständigen Impfkommission dazu brauchen.“ Er werde diesen Aspekt am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz ansprechen.

Bei der Video-Tagung am Montag dürfte es vor allem um die Impfung von Jugendlichen gehen. Nach einem Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums sollen 12- bis 17-Jährige in allen Bundesländern Corona-Impfangebote bekommen. Das geht aus einem Entwurf für einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Montag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Eine entsprechende ärztliche Aufklärung sowie eine ggf. notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten werden dabei sichergestellt“, heißt es in dem Entwurf.

Holetschek sagte dazu: „Dass alle Jugendliche ein Impfangebot mit entsprechender ärztlicher Aufklärung bekommen sollen, haben wir in Bayern bereits im Kabinett beschlossen. Es gibt zahlreiche Sonderimpfaktionen, die sich gerade auch an Schüler und Studenten richten.“

dpa

Update, 16.05 Uhr - Zusammenstöße zwischen „Querdenkern“ und Polizei in Berlin

Nach dem Verbot mehrerer Demonstrationen auch aus der „Querdenker“-Szene in Berlin haben sich im Umfeld des Olympischen Platzes in Charlottenburg Hunderte von Menschen versammelt.

Dabei ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei gekommen. Nach Polizeiangaben gab es Versuche, Absperrungen zu durchbrechen. „Hierbei musste in einzelnen Fällen körperliche Gewalt angewendet werden“, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Vereinzelt habe es Festnahmen gegeben. Die Ansammlung mit nach Polizeiangaben rund 2000 Menschen sei als verbotene Ersatzveranstaltung zu werten.

Zum Teil setzten sich Menschen dabei auf die Straße. Trillerpfeifen waren zu hören, laute Rufe, etwa „Frieden, Freiheit, Demokratie“ und Polizeifahrzeuge mit Martinshorn. Auch ein Hubschrauber der Polizei war in der Luft im Einsatz. Bei der Festnahme von Protestierern ist nach Angaben eines dpa-Reporters Pfefferspray eingesetzt worden, als einige andere Protestierer die Polizisten daran hindern wollten.

Die Berliner Polizei hatte für dieses Wochenende mehrere Demonstrationen verboten, weil sie Verstöße gegen die Hygieneauflagen befürchtete. Darunter ist auch eine Kundgebung der Initiative „Querdenken 711“ aus Stuttgart, die für den Nachmittag ursprünglich 22.500 Teilnehmer angemeldet hatte. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte das Verbot am späten Samstagabend.

dpa

Update, 15 Uhr - Italien auf dem Weg zur Herdenimmunität - Demonstrationen gegen Maßnahmen

Italien hat in seiner Impfkampagne gegen das Coronavirus ein Etappenziel erreicht. Mit 32,4 Millionen Menschen seien 60 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahren vollständig geimpft, teilte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, am Sonntag mit. Bis Ende September wolle Italien die Marke von 80 Prozent und damit ihm zufolge eine Herdenimmunität erreicht haben.

Am Wochenende demonstrierten in Italien wieder Tausende Menschen gegen die geplanten Corona-Maßnahmen. Die Regierung hatte diese wegen der steigenden Fallzahlen beschlossen. Ab dem 6. August müssen Menschen, die etwa innen im Restaurant essen oder ins Museum wollen, einen Nachweis über mindestens eine Corona-Impfung, die Genesung von der Krankheit oder einen negativen Corona-Test vorlegen. Auch im Parlament kam es zu tumultartigen Protesten rechter Politiker gegen die Maßnahmen.

Gesundheitsexperten appellieren immer wieder an die Bevölkerung, sich gegen die Viruskrankheit impfen zu lassen und sich an die Corona-Regeln zu halten. Ein Streitthema war zuletzt auch eine mögliche Impfpflicht für Lehrer, damit das kommende Schuljahr ab September wieder mit Präsenzunterricht starten kann. Die Regierung will Medien zufolge unter der Woche darüber entscheiden. Laut Gesundheitsminister sind 15 Prozent der Lehrkräfte noch nicht geimpft.

In Italien stieg die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt auf landesweit 58 Fälle je 100.000 Einwohner. Immer wieder wird diskutiert, welchen Einfluss die Menschenmassen zur Fußball-Europameisterschaft hatten. Einen Hinweis darauf sahen Experten des Obersten Gesundheitsinstituts in einem Bericht vom Freitag: Ab Ende Juni habe es mehr Ansteckungen bei Männern im Alter zwischen 10 und 39 Jahren als bei Frauen gegeben.

dpa

Update, 13.50 Uhr - GdP hält Kontrollen für nur schwer durchführbar

Die Gewerkschaft der Polizei in Bayern hält die Kontrolle der Testpflicht für Reiserückkehrer nur für schwer durchführbar. „So notwendig und wichtig die Einhaltung der Testpflicht bei Reiserückkehrern für das Pandemie-Geschehen in Deutschland auch ist, für die Polizei wird sie kaum und wenn überhaupt nur stichprobenartig kontrollierbar sein“, so der Landesvorsitzende Peter Pytlik. 3800 Kilometer Außengrenze in Deutschland ließen sich nicht flächendeckend kontrollieren, hieß es.

Wir als Polizei ersticken eh schon in unseren vielfältigen täglichen Aufgaben und sind personell schon seit Jahren am Limit. Für diese ‚Mammutaufgabe‘ sind wir als Polizei weder vorbereitet noch personell in der Lage“, kritisiert Pytlik. Der Landesvorsitzende wies aber darauf hin, dass die Bewertung über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Kontrolle dieser Testpflicht nicht Aufgabe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Polizei, sondern der Wissenschaft, der Virologen und letztendlich der Politik sei.

Update, 13 Uhr - Kontrollen an A93 bislang ohne Komplikationen

Punkt Mitternacht (0 Uhr) haben am Sonntag (1. August) die ersten Kontrollen des grenzüberschreitenden Verkehrs nach Deutschland durch die Bundespolizei begonnen. Am Grenzübergang an der A93 bei Kiefersfelden prüften Beamte der Bundes- und Landespolizei mehrere Einreisende, darunter auch die Insassen von Reisebussen. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.

Die ersten Stunden der Kontrolle verliefen ohne Komplikationen. „Bisher läuft es sehr gut. Nach Rücksprache mit den Kollegen jetzt hier vor Ort kann ich sagen, dass bisher alle ihre Nachweise dabei hatten“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei Rosenheim vor Ort. Auch die Reisenden sehen die neue Einreiseregel gelassen. „Finde ich klasse! Es rüttelt die Leute wach, nicht leichtsinnig damit umzugehen“, so eine Urlauberin. Ein anderer Tourist sah das ähnlich: „Das Verständnis auf jeden Fall da. Auch für einen persönlich ist es wichtig, wenn man weiß, dass man negativ ist!“

Update, 12.10 Uhr - 276 neue Corona-Fälle in Bayern

In Bayern steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 276 neu infizierte Menschen. Vor einer Woche waren es noch 10. Die Inzidenz für den Freistaat, die angibt, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen infiziert haben, liegt nach RKI-Angaben bei 14,4. Vor einer Woche hatte das RKI noch eine Inzidenz von 10,9 errechnet.

Die höchste Inzidenz weist nach wie vor der Landkreis Berchtesgadener Land mit 55,7 auf. Hier greifen von Montag (2. August) an wieder strengere Regeln. Dahinter folgen die Stadt Aschaffenburg (38,0) und der Landkreis Miltenberg in Unterfranken mit 28,7. Keine Neu-Infektionen mit Sars-CoV-2 wurden in den vergangenen sieben Tagen im Landkreis Kronach sowie in den Städten Memmingen und Schwabach gemeldet.

Update, 10.30 Uhr - Erste Einreisekontrollen an A93 bei Kiefersfelden

Zum Start der Corona-Testpflichten für Reiserückkehrer aus dem Ausland, die am Sonntag (1. August) um 0 Uhr in Kraft getreten ist, hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) Kontrollen angekündigt: „Wer nach Deutschland einreist, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden. Bundes- und Landespolizei arbeiten hier Hand in Hand.“ An den Binnengrenzen werde es Stichproben geben, um kilometerlange Staus im Urlaubsverkehr zu verhindern. „Bei Einreisen aus Ländern außerhalb der EU, an den Flug- und Seehäfen wird jeder kontrolliert, ohne Ausnahmen“, so Seehofer. Wer keinen negativen Test habe, müsse eventuell in Quarantäne, und es drohten „empfindliche Bußgelder“.

Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist - mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gab es schon für alle Flugpassagiere. Jetzt gilt sie für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn. Bei einem Aufenthalt in Gebieten mit neuen, besorgniserregenden Virusvarianten ist ein Testnachweis Pflicht. Nachweise als Genesener oder Geimpfter reichen in diesem Fall nicht. Am frühen Morgen gab es bereits erste Kontrollen am A93-Grenzübergang bei Kiefersfelden.

Update, 9.10 Uhr - Landkreis BGL verschärft Corona-Regeln

Im Landkreis Berchtesgadener Land bleibt die Corona-Inzidenz hoch. Von Montag (2. August) an gelten deshalb wieder strengere Regeln. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) lag der Wert am Samstag (31. Juli) bei 60,4. Damit war der oberbayerische Landkreis auch bundesweiter Spitzenreiter. Am Sonntag (1. August) fiel die Inzidenz zwar leicht auf 55,7 - damit lag der Landkreis allerdings deutschlandweit immer noch auf Rang zwei.

Auf der Homepage des Landratsamts kündigte die Behörde an, dass von Montag an wieder in vielen Bereichen eine Testpflicht gilt - so zum Beispiel in der Gastronomie oder bei kulturellen Veranstaltungen. Davon ausgenommen seien vollständig Geimpfte und Genesene. Zudem greifen strengere Kontaktbeschränkungen: Es dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und zwei weiteren Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. BGLand24.de hatte über die „drohenden“ Regelungen bereits berichtet (Plus-Artikel).

7-Tage-Inzidenz steigt weiter - Knapp 2100 neue Fälle

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter kontinuierlich an. Nach Angaben des zuständigen Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag sie bei 17,5 - am Vortag hatte der Wert 16,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9 betragen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2097 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor (Stand: 1. August, 0 Uhr). Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1548 Ansteckungen gelegen (News-Ticker Samstag, 31. Juli).

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein weiterer Todesfall verzeichnet. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.771.262 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.654.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.659.

mw/nt/dpa

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