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Union-Boss Zingler in Rage über Umgang mit Corona-Krise - kritisiert „Clown aus München“

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Von: Benjamin Schneider, Markus Zwigl, Max Partelly, Sebastian Aicher, Martin Weidner, Martina Hunger

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1. FC Union Berlin - Dirk Zingler
Dirk Zingler, Präsident des Fußball Bundesligisten 1. FC Union Berlin, kritisiert die Arbeit der Bundesregierung in der Corona-Krise scharf. Einen Seitenhieb auf einen „Clown aus München“ hat er auch gesetzt. © dpa/Andreas Gora

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Donnerstag (2. Dezember) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.07 Uhr - Union-Boss Zingler in Rage über Umgang mit Corona-Krise - „Sind im Vollchaos“

Union Berlins Vereinspräsident Dirk Zingler hat erneut die Corona-Politik der scheidenden Bundesregierung massiv kritisiert. Der 57-Jährige äußerte sich am Donnerstag in einem Gespräch mit Medienvertretern vor der Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten am Abend: „Ich wünsche mir eine klare Führung. Durch Krisen muss geführt werden und dabei gut kommuniziert werden. All das tun wir nicht. Wenn der Bundestag etwas mehrheitlich beschließt, und es wird zum Gesetz. Dann ist es so. Wir sind aber im Vollchaos.“

Zingler hofft mit der neuen Regierung auf einen Neuanfang. „Das wünsche ich mir – ohne zu wissen, dass es besser wird“, ergänzte der als meinungsstark bekannt Union-Boss. Aus seiner Sicht sei das Abwälzen der Verantwortung auf Menschen, Veranstalter und Unternehmer kaum noch zu ertragen, befand Zingler. Er sprach von der Pressekonferenz der Ministerpräsidenten und Verordnungen drei Wochen später, die nichts mehr von dem enthalten würden, was auf Pressekonferenzen gesagt worden sei. „Unser Land ist in einem katastrophalen Zustand, weil es katastrophal geführt wurde und katastrophal kommuniziert wurde“, meinte Zingler.

Eine besondere Spitze hatte er Richtung Süden parat, als er vom „Clown aus München“ sprach. Auf Nachfrage, ob damit Markus Söder gemeint sei, wollte Zingler allerdings nicht antworten. Vor allem der bayerische Ministerpräsident hatte in dieser Woche bundesweite Geisterspiele für die Bundesliga gefordert.

Dass das Stadtderby der Unioner am 20. November sogar vor ausverkaufter Kulisse im Stadion An der Alten Försterei stattfand, hatte wiederum bei anderen für Verwunderung gesorgt, selbst wenn 2G-Bedingungen herrschten. Zum Tragen einer Maske war nur geraten worden. Die Ultra-Fans der Unioner und Herthaner hatten die Partie boykottiert, weil nur Geimpfte und Genesene ins Stadion durften.

Update, 19.30 Uhr - Söder will Impfpflicht ab zwölf Jahren diskutieren

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Debatte um eine mögliche Impfpflicht ab zwölf Jahren angestoßen. „Das muss man diskutieren“, sagte er im Bayerischen Rundfunk.

„Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, bei denen der Impfstoff schon erprobt ist - ab zwölf - auch stattfinden würde“, sagte Söder. Das würde schnell gehen und die Schulen „absolut sicher machen“. Zudem sei sein Gefühl bei den jungen Leuten: „Die wollen auch geimpft werden, weil sie sagen: ‚Dann habe ich Freiheit‘.“

Allerdings betonte Söder am Donnerstag nach den Bund-Länder-Beratungen, dass er sich offen für eine Diskussion gezeigt habe: „Ich habe nicht gesagt, es muss so sein.“ Dafür spreche aber, dass die Inzidenzen bei den Kindern und Jugendlichen besonders hoch seien, sie sich über Impfungen freuten und Impfungen in den Schulen gut umsetzbar seien. Söder fügte hinzu: „Wichtig ist: Wer und wie, auch welche Altersgruppen, da haben wir uns jetzt darauf verständigt, da soll der Ethikrat einen Vorschlag machen. Ich halte das für richtig. Ich bin da offen in allen Bereichen.“

Update, 18.39 Uhr - Lindner: neuer Corona-Lockdown muss unbedingt verhindert werden

Der FDP-Vorsitzende und designierte Bundesfinanzminister Christian Lindner hat die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde als angemessene Antwort auf die Lage in der Corona-Pandemie bezeichnet. „Es ist gut, dass ein neuerlicher Lockdown heute nicht in Erwägung gezogen wurde“, sagte Lindner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die bisher bestehenden Möglichkeiten würden nun genutzt und teilweise ergänzt. Angesichts der Gesundheitsgefahren seien konsequente Kontaktbeschränkungen und hohes Tempo beim Impfen nötig.

Lindner fügte an: „Für die FDP ist bedeutsam, dass alles unternommen wird, um einen neuerlichen Lockdown wie im November des letzten Jahres auszuschließen. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben soll weitgehend geöffnet bleiben. Es ist richtig, dass auf Instrumente wie Ausgangssperren verzichtet wird.“

Update, 18.18 Uhr - Zwei Drittel der Bevölkerung offen für Corona-Impfpflicht

Trotz der starken Corona-Welle sind drei von vier Bürgern gegen Schließungen von Schulen und Kitas. Dies zeigt der am Donnerstag veröffentlichte ARD-Deutschlandtrend von infratest dimap. Demnach befürwortet nur eine Minderheit erneute Einschränkungen bei Schulen (23 Prozent) und Kitas (19 Prozent). Ebenso ablehnend steht die Bevölkerung einem Verbot touristischer Übernachtungen gegenüber (38 zu 56 Prozent) sowie Schließungen in der Gastronomie (31 zu 65 Prozent) oder im stationären Einzelhandel (27 zu 69).

Positiv bewertet eine Umfragemehrheit jedoch eine Corona-Impfpflicht für Erwachsene. Dafür sprechen sich aktuell 71 Prozent aus - 14 Prozentpunkte mehr als im November. Mehrheiten finden sich auch für den erneuten Ausschluss des Publikums bei Bundesliga-Spielen (81 Prozent), eine strengere Beschränkung von Kontakten (67 Prozent) sowie das Schließen von Bars, Kneipen (64 Prozent) und auch Weihnachtsmärkten (57 Prozent).

Update, 17.22 Uhr - 181 neue Covid-19-Fälle im Berchtesgadener Land

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit gestern 181 weitere bestätigte Covid-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befanden sich 31 Personen als direkte Kontaktpersonen in Quarantäne.

Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten Covid-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 14.015 (Stand RKI: 02.12.2021, 0 Uhr). Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 858,7 (Stand RKI: 02.12.2021, 0 Uhr).

Aktuell gibt es 1.455 aktive Covid-19-Fälle im Landkreis.

Gemeindeaufstellung Corona BGL
Die aktuelle Gemeindeaufstellung zeigt einen Vergleich der Neuinfektionen der jeweils letzten 7 Tage in den einzelnen Gemeinden im Landkreis Berchtesgadener Land: © Gesundheitsamt Berchtesgadener Land

Seit der gestrigen Meldung wurde dem Gesundheitsamt ein neuer Todesfall gemeldet. Dabei handelt es sich um einen Mann im Alter von 78 Jahren. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen erhöht sich somit auf 119.

Corona B
Die 53 derzeit in den Kliniken im Berchtesgadener Land behandelten Patienten verteilen sich wie folgt auf die Altersgruppen: © Gesundheitsamt Berchtesgadener LandGesundheitsamt Berchtesgadener LandGK

Update, 16.37 Uhr - 286 Neuinfektionen im Landkreis Traunstein

Im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 1.820 aktive Covid-19-Fälle vor. Seit der letzten Pressemitteilung am 1. Dezember sind beim Staatlichen Gesundheitsamt 286 Neuinfektionen eingegangen.

Es liegen insgesamt 24.215 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden . Als genesen gelten mindestens 22.128 Personen (268 Personen mehr seit der Meldung vom 1. Dezember). Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 878,9.

Beim Gesundheitsamt Traunstein sind seit der letzten Pressemitteilung zwei Todesmeldungen eingegangen. Es handelt sich um zwei Frauen im Alter von 53 Jahren und 90 Jahren. Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 267 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen vor.

In den Kliniken Südostbayern werden insgesamt 137 Covid-Patienten behandelt. Davon befinden sich 111 auf der Normalstation und 26 auf der Intensivstation.

Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 109.299 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 101.390 Personen die Zweitimpfung erhalten. Des Weiteren haben bereits 30.683 Personen die Drittimpfung erhalten.

Update, 15.58 Uhr - Gastro, Fußball, Feuerwerk: Diese Regeln gelten in Deutschland

Beim Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag wurden einige neue Corona-Maßnahmen für Deutschland beschlossen. Darunter befinden sich auch diverse Änderungen im Bereich Gastronomie, Schule, Kontaktbeschränkungen und bei Großveranstaltungen. Auch ein allgemeines Verkaufsverbot von Feuerwerk wurde beschlossen.

rosenheim24.de hat in einem Extra-Artikel alle Regeln übersichtlich zusammengefasst.

Update, 15.13 Uhr - Teilnehmerbegrenzungen bei Großveranstaltungen in Deutschland

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird die Teilnehmerzahl für überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen in Deutschland deutlich eingeschränkt. Künftig dürfen maximal 30 bis 50 Prozent der Platzkapazität genutzt werden. In Innenräumen dürfen es aber höchstens 5000 Besucher und im Freien höchstens 15.000 sein, wie Bund und Länder am Donnerstag beschlossen haben.

In Bayern kündigte Ministerpräsident Söder eine härtere Linie an, hier will man bereits ab diesem Wochenende beispielsweise Geisterspiele im Fußball umsetzen.

Außerdem sollen künftig auch Zahnärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte Impfungen gegen das Virus vornehmen dürfen. Der Bund werde den Kreis der dazu berechtigten Personen deutlich ausweiten, heißt es.

Update, 15.08 Uhr - Söder: „Einen Wermutstropfen gibt es“

„Die heutigen Beschlüsse ändern in Bayern nicht viel”, äußert sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Allerdings werde das Infektionsschutzgesetz vom Bund nochmals geändert und angepasst. So kann jedes Bundesland seine Regeln, welche aktuell bis zum 15. Dezember gelten, verlängern und noch einmal verschärfen.

Söder geht genauer auf die Kontaktbeschränkungen ein. „Sobald ein Ungeimpfter dabei ist, dürfen sich nur noch ein Haushalt und zwei weitere Personen treffen. Egal ob Geimpft oder Ungeimpft.” Private Feiern sollten aber auch Geimpfte aktuell tunlichst vermeiden, so Söder. Höchstens seien aber 50 Personen in Innenräumen erlaubt.

Was eine Impfpflicht angehe, sei man laut Söder auf einem guten Weg. Selbst Linder (FDP) habe sich heute für eine Impfpflicht ausgesprochen. Wer, wie und welche Altersgruppen oder Berufsgruppen? Diese Fragen müsse man mit dem Rat der Ethikkommission klären. „Einen Wermutstropfen gibt es. Es gab keine Einigung beim Fußball”, erklärt Söder. Bayern habe für „keine Zuschauer im Stadien” geworben. In Bayern werde man Geisterspiele morgen in einer Kabinettssitzung auch durchsetzen. Alles andere sei ein fatales Zeichen, auch mit Hinblick auf die Weihnachtsmärkte.

Auch das Verkaufsverbot von Pyrotechnik sowie den Ausschank und Konsum von Alkohol auf öffentlichen Plätzen werde man in Bayern am Freitag umsetzen.

PK mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder

Update, 14.52 Uhr - Impfpflicht ab Februar möglich

Aufgrund der ernsten Corona-Lage habe man heute einen „Akt der nationalen Solidarität” getroffen, eröffnet die geschäftsführende Kanzlerin Merkel die Pressekonferenz. Der Impfstatus werde mit zwei Impfungen nicht mehr dauerhaft gültig sein. Eine „Booster”-Impfung wird somit für jeden erforderlich. Es werde aber eine gewisse Vorlaufzeit geben, sodass ein jeder die Chance hat sich rechtzeitig „Postern” zu können, führt Merkel aus.

Des Weiteren gilt bei Kultur- und Kunstveranstaltungen die 2G-Regel – zusätzlich können die Veranstalter einen Test verlangen. Auch im Einzelhandel werde man auf 2G umstellen. Bei privaten Treffen gilt nun: Sobald eine umgeimpfte Person dabei ist, ist ein Treffen nur noch mit dem eigenen Haushalt plus zwei weiteren Personen möglich. Bei einer Inzidenz über 350 müssen Clubs und Diskos schließen. Bei privaten Feiern (zwingend 2G) sind nur noch 50 Personen in Innenräumen erlaubt – im Außenbereich 200 Personen.

Eine allgemeine Impfpflicht soll im Bundestag diskutiert und abgestimmt werden. Bis zum Jahresende soll der Ethikrat eine entsprechende Empfehlung abgeben. Eine allgemeine Impfpflicht könnte dann im Februar kommen, schließt Merkel ab.

NRW-Ministerpräsident Wüst appelliert zu Beginn seiner Rede nochmals, dass sich ein jeder impfen lassen sollte: „Eine jede Dosis rettet leben”. Man habe heute ein umfangreiches Paket beschlossen. Bei Großveranstaltungen werde ein jedes Bundesland eigenständig handeln und die Kontakte auf ein Minimum begrenzen. Zudem habe man für Silvester wie im vergangenen Jahr auch ein Feuerwerk-Verbot beschlossen.

PK mit Merkel, Scholz und Wüst nach Bund-Länder-Beratungen

(Noch-)Kanzlerin Angela Merkel (CDU), ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Josef Wüst (CDU) informieren nach der vorgezogenen Ministerpräsidentenkonferenz über die Ergebnisse.

Update, 13.57 Uhr - Medienbericht: Böllerverbot zu Silvester beschlossen

Die unionsgeführten Länder und das Grün geführte Baden-Württemberg haben beim Bund-Länger-Gipfel für dieses Jahr spontan ein generelles Verkaufsverbot für Pyrotechnik vor Silvester vor. Das ging aus einer vorläufigen Beschlussvorlage mit Ergänzungen der sogenannten B-Länder für die Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise am Donnerstag hervor. „Darüber hinaus gilt ein Feuerwerksverbot auf durch die Kommunen zu definierenden publikumsträchtigen Plätzen“, heißt es in dem Arbeitspapier. Wie die „Bild“ nun berichtet, haben sich Bund und Länder auf das Böllerverbot an Silvester geeinigt.

Schon vor einem Jahr hatten Bund und Länder angesichts der sich ausbreitenden Pandemie ein bundesweites An- und Versammlungsverbot an Silvester und Neujahr sowie ein Verkaufsverbot für Feuerwerk vor dem Jahreswechsel beschlossen. Grund vor einem Jahr und auch heute: die hohe Verletzungsgefahr und die enorme, zusätzliche „Belastung des Gesundheitssystems“.

Update, 13.33 Uhr - Medienbericht: Keine bundesweite 2G-Pflicht für Weihnachtsmärkte

Offenbar haben Bund und Länder beim aktuell laufenden Corona-Gipfel Verhandlungspunkt 11 gestrichen. Dies berichtet die „Bild“. Demnach komme keine bundesweite 2G-Pflicht für Weihnachtsmärkte. Der Grund für den Entschluss ist laut Bild: Fast alle Länder haben bereits selbst eine 2G-Regel ausgerufen oder die Weihnachtsmärkte komplett abgesagt.

Im Beschlussentwurf hieß es laut Bild: „Für Weihnachtsmärkte ist bundesweit der Zugang inzidenzunabhängig nur für Geimpfte und Genese (2G) möglich. Ergänzend kann ein aktueller Test vorgeschrieben werden (2G-Plus). Die Teilnahme an Karnevalsveranstaltungen ist nur für Geimpfte und Genese möglich, die einen aktuellen Test vorweisen müssen (2G-Plus).“

Update, 13.04 Uhr - Kreise: Bundesweit 2G-Regel im Einzelhandel kommt

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie soll im Einzelhandel bundesweit die 2G-Regel gelten - Zugang haben sollen also nur noch Geimpfte und Genesene. Ausgenommen sein sollen Geschäfte des täglichen Bedarfs. Darauf einigten sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Update, 12.50 Uhr - Kreise: Auch Apotheker und Zahnärzte sollen künftig impfen dürfen

Um die Impfkampagne in Deutschland zu beschleunigen, sollen künftig auch Apotheker und Zahnärzte gegen das Coronavirus impfen dürfen. Darauf einigten sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Eine Einigung auf das gesamte Beschlusspapier mit weiteren Punkten stand allerdings noch aus.

In einem Entwurf hieß es, der Bund werde den Kreis der Personen deutlich ausweiten, die Impfungen durchführen dürfen. Kurzfristig gehe das über eine Delegation durch Ärzte an Apotheker sowie Pflegefachkräfte etwa in Altenheimen. Darüber hinaus solle eine gesetzliche Änderung erfolgen für Apothekerinnen und Apotheker, Zahnärztinnen und Zahnärzte und weitere, um den Kreis der Berechtigten auszuweiten, die in der Pandemie Impfungen durchführen können.

Update, 12.16 Uhr - CDU-Länder fordern Böllerverbot

Bund und Länder beraten seit 11 Uhr über härtere Corona-Regeln für den Winter. Offenbar gab es eine Last-Minute-Forderung: Nach Informationen von „Business Insider“ haben die CDU/CSU-Ministerpräsidenten kurzfristig ein Böllerverbot an Silvester ins Spiel gebracht. Konkret sollen die Kommunen belebte Orte als Sperrbereiche definieren, dazu soll es ein generelles Verkaufsverbot für Pyrotechnik geben.

Zudem fordern die sogenannten „B-Länder“ ein generelles An- und Versammlungsverbot am Silvester- und Neujahrstag. Als Grund wird angegeben: die hohe Verletzungsgefahr und die enorme „Belastung des Gesundheitssystems“.

Update, 11.36 Uhr - Spahn: Wichtig ist „quasi ein Lockdown für Ungeimpfte“

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor der Bund-Länder-Runde zu Corona-Maßnahmen die Notwendigkeit von Einschränkungen für Ungeimpfte betont. „Was tatsächlich wichtig ist, ist quasi ein Lockdown für Ungeimpfte“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ZDF. Die große Zahl an Ungeimpften sei das, was „das Gesundheitssystem vor eine Herausforderung stellt“. „Wenn Sie auf die Intensivstationen schauen, wenn Sie schauen: Wo ist die Dynamik überhaupt auch bei den Infektionen, dann ist das bei dieser zu großen Zahl an Ungeimpften.“

Deswegen seien Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte wichtig. Zudem nannte der Minister 2G (also Zugang nur für Geimpfte und Genesene) „konsequent in fast allen Lebensbereichen“, das Absagen oder deutliche Reduzieren von Großveranstaltungen sowie Schließungen von Bars, Clubs und Diskotheken. „Wir sehen ja, in den Regionen in Deutschland - in Sachsen, in Bayern - wo sehr weitgehende Maßnahmen ergriffen wurden, scheint sich die Lage zu stabilisieren und zu verbessern“, sagte Spahn. „Die Maßnahmen wirken.“

Man brauche „massive Kontaktbeschränkungen und Reduzierungen, um jetzt diese Dynamik auch rauszubringen“. Er warnte zudem: „Selbst wenn es ab morgen keine Infektionen mehr in Deutschland gäbe, werden wir trotzdem wahrscheinlich über 6000 Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland noch den nächsten Tagen sehen.“

Update, 10.57 Uhr - Inzidenz in Bayern sinkt - Mehr Corona-Fälle auf Intensivstationen

Während die Corona-Inzidenz in Bayern leicht sinkt, steigt die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen weiter an. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für den Freistaat eine Inzidenz von 571,6 (Stand 3.24 Uhr). Das ist ein Rückgang um 17,7 im Vergleich zum Mittwoch. Seit Freitag vergangener Woche ist die Inzidenz in Bayern damit zum sechsten Mal hintereinander gesunken. Damals hatte sie bei 652,3 gelegen. Bundesweit hat Bayern aktuell die fünfthöchste Inzidenz. Deutscher Durchschnitt ist 439,2.

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt dagegen weiter an. Das bundesweite Intensivregister meldete am Donnerstagmorgen für Bayern (Stand 9.05 Uhr) 1080 behandelte Erwachsene - das sind 15 mehr als noch am Donnerstag. Laut RKI stieg die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Corona zum Donnerstag um 87. Insgesamt sind es seit Beginn der Pandemie in Bayern 17.739.

Die höchste Inzidenz in Bayern wies am Donnerstag der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1148,6 auf. Auch Weilheim-Schongau und Rottal-Inn lagen über der Schwelle von 1000, ab der verschärfte Maßnahmen starten. Die niedrigste Inzidenz in Bayern meldete das RKI für den Landkreis Kulmbach mit 253,4. Aktuell gelten noch in zehn bayerischen Landkreisen und Kreisfreien Städten verschärfte Corona-Regeln.

Update, 10.28 Uhr - Söder: Verstöße gegen etwaige Impfpflicht müssten bestraft werden

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat empfindliche Geldstrafen für Verstöße gegen eine mögliche Impfpflicht ins Spiel gebracht. Es gebe verschiedene Pflichten im Leben, die Gurtpflicht beim Autofahren gehöre beispielsweise dazu, sagte er am Mittwoch bei der Eröffnung einer neuen Impfstelle in Nürnberg. „Alles wird im Zweifelsfall durchgesetzt, mit Zwangsgeldern, die sich dann auch steigern können“, so Söder.

Es müsse nun sehr viele Booster-Impfungen geben, betonte der Ministerpräsident. Ab etwa Februar sei eine allgemeine Impfpflicht vorstellbar. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom Dienstag sei fundamental gewesen und habe das Eingreifen des Staates in persönliche Rechte zum Schutz von Leben gebilligt. Auf dieser rechtlichen Basis sei auch eine Impfpflicht denkbar.

Update, 9.57 Uhr - Fünf weitere Todesopfer im InnKlinikum

An den Standorten des InnKlinikums in den Landkreisen Mühldorf und Altötting werden derzeit insgesamt 88 Patienten im Zusammenhang mit Corona stationär behandelt – 32 in Mühldorf, 36 in Burghausen und 20 in Altötting. Insgesamt 21 Betroffene davon müssen intensivmedizinisch versorgt und 20 davon auch beatmet werden (Stand: 2. Dezember, 9 Uhr).

Update, 9.32 Uhr - Überdurchschnittliche Corona-Todeszahlen in Bayern

In Bayern und anderen Bundesländern mit niedriger Impfquote sterben derzeit im Verhältnis erheblich mehr Menschen an und mit Corona als im besser durchgeimpften Norden Deutschlands. Das geht aus statistischen Analysen der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität hervor. Grundlage sind die offiziellen Daten des Robert Koch-Instituts und der Gesundheitsbehörden. Das relative Risiko von Geimpften, auf einer Intensivstation zu landen, sei erheblich niedriger. „Es deutet alles in die gleiche Richtung“, sagte der Wissenschaftler, auch wenn es nach Angaben des Wissenschaftlers keinen „knallharten kausalen Schluss“ gibt.

In Bayern sind demnach im Verhältnis zur Bevölkerung in sieben Tagen (Stand 1. Dezember) mehr als dreimal so viele Corona-Patienten gestorben wie in Bremen, dem Land mit der höchsten Impfquote. So gab es im Freistaat 3,9 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, in Bremen 1,18. Nachzulesen ist das auf den „Corona Maps“ des Instituts für Statistik an der LMU. Die meisten Toten im Verhältnis zur Bevölkerungszahl zu beklagen haben Thüringen (7,88) und Sachsen (6,75), Bayern folgte am Mittwoch auf Platz drei. Die Zahlenverhältnisse differieren von Tag zu Tag etwas.

Bayern hat in sieben Tagen 512 Corona-Todesfälle gemeldet, in absoluten Zahlen mehr als jedes andere Bundesland. Unterdurchschnittlich ist die Zahl der Corona-Toten dagegen in Hamburg oder in Niedersachsen, wo sehr viele Menschen gegen Corona geimpft sind. Bundesweit am besten steht Schleswig-Holstein mit lediglich 0,82 Toten pro 100.000 Einwohner da

Update, 9.04 Uhr - Landkreis Altötting meldet 265 neue Corona-Fälle

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 265 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 1. Dezember, 17 Uhr). Unter den Neu-Infizierten sind alle Altersgruppen vertreten - von einem Kind (2) aus Emmerting, einem Jugendlichen (12) aus Kirchweidach bis hin zu einer 91-jährigen Person aus Burgkirchen. Damit haben sich seit Pandemie-Ausbruch insgesamt 11.858 Personen in Stadt und Landkreis Altötting mit dem Corona-Virus infiziert.

Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz im Kreis Altötting steht bei 752,3. Das Landratsamt weist darauf hin, dass aus dem technischen Problem von Mittwoch ein Rückstand von 153 Neuinfektionen entstanden ist, die heute nachgetragen wurden. Außerdem wurden zwei zurückliegende Fälle gelöscht, da die Personen nicht im Kreis Altötting gemeldet sind.

Update, 8.35 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region

7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 2. Dezember 2021).
7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 2. Dezember 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Inzidenzen in der Region sind in den vergangenen 24 Stunden erneut weiter gesunken. So ist nun auf dem RKI-Dashboard kein Landkreis der Region mehr „lila”, das heißt kein Landkreis weist mehr eine Inzidenz über 1000 auf. Traunstein, Altötting, Berchtesgadener Land und die Stadt Rosenheim sind bereits den zweiten Tag unter der „Hotspot-Lockdown”-Marke.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 601 auf 752), Landkreis Mühldorf (von 1025 auf 950), Kreis Berchtesgadener Land (von 882 auf 859), Landkreis Traunstein (von 990 auf 879), Stadt Rosenheim (von 909 auf 767) und Landkreis Rosenheim (von 1104 auf 947).

In der Region wurden laut RKI 13 weitere Todesfälle gemeldet. Demnach sind fünf Personen im Kreis Mühldorf, drei Personen im Kreis Altötting, je zwei Personen in den Kreisen Rosenheim und Traunstein und eine Person im Kreis Berchtesgadener Land verstorben. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Update, 7.38 Uhr - Braun spricht sich für Inzidenzwert zwischen 300 und 400 aus

Kurz vor den Beratungen von Bund und Ländern spricht sich der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) für einen Inzidenzwert zwischen 300 und 400 aus, ab dem strenge Maßnahmen zur Corona-Eindämmung ergriffen werden sollten. „Solange wir ungeimpft waren, war klar: Ab einem Wert von 100 wird es gefährlich.

Ein Handeln ab einer Inzidenz von 1000, wie einige Länder das derzeit machen, ist viel zu spät. Wir brauchen eine Grenze, die meines Erachtens - mit Blick auf den Impferfolg Stand jetzt - etwa einer Inzidenz von 300 bis 400 entspricht“, sagte Braun der Zeitung „Rheinische Post“. 

Update, 6.52 Uhr - Söder bringt Impfpflicht für Kinder ins Spiel

Ministerpräsident Markus Söder kann sich vorstellen, dass die allgemeine Corona-Impfpflicht auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gilt. Das würde zu deutlich mehr Sicherheit an den Schulen führen, sagte er bei der „jetzt red i“-Sendung am Mittwochabend im BR. „Generell wäre es natürlich gut, wenn die Impfpflicht zumindest bei denen, wo der Impfstoff schon erprobt ist, ab zwölf, auch stattfinden würde, so der Ministerpräsident weiter.

Vor den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag (2. Dezember) über schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie haben mehrere Ministerpräsidenten ein energisches und einheitliches Vorgehen angemahnt. „Die Lage ist ernst“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wir brauchen in Deutschland klare und einheitliche Regeln. Dazu gehören zum Beispiel einheitliche Kontaktbeschränkungen“, fordere die SPD-Politikerin.

Neue Corona-Regeln: Das ist bereits klar – und darüber wird noch gestritten

Die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen beraten in einer Schaltkonferenz (11 Uhr) mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem designierten Kanzler Olaf Scholz (SPD) über ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), hatte am Mittwoch angekündigt, es solle unter anderem um umfangreiche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sowie um die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht gehen.

RKI meldet über 73.000 neue Corona-Fälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zum dritten Mal in Folge leicht gesunken (News-Ticker Mittwoch, 1. Dezember). Das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 439,2 an. Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert bei 452,2 gelegen, am Mittwoch bei 442,9. Im Vormonat hatte der Wert bei 154,5 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 73.209 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den neuesten RKI-Zahlen hervor (Stand: 2. Dezember, 3.51 Uhr). Vor genau einer Woche waren es 75.961 Ansteckungen gewesen.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist dabei zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 388 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 351 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.977.208 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 5,61 an (Dienstag: mit 5,73). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstag mit 4.979.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 102.178.

mh/mw/dpa

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