Nach Übermittlungsfehler: Inzidenz in Mühldorf deutlich höher - Mädchen (12) soll drei Monate in Quarantäne

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Donnerstag (6. Januar) im News-Ticker:
Die Fallzahlen im Überblick:
- Covid-19-Fälle auf Intensivstationen in Bayern: 550 (Quelle/Stand: DIVI, 6. Januar, 7.05 Uhr)
- Intensivbetten-Auslastung ILS Rosenheim: 83,0% (Quelle/Stand: DIVI, 6. Januar, 6.15 Uhr)
- Intensivbetten-Auslastung ILS Traunstein: 84,6% (Quelle/Stand: DIVI, 6. Januar, 6.15 Uhr)
- 7-Tage-Inzidenz: Stadt Rosenheim 279,9, Landkreis Rosenheim 282,4, Landkreis Traunstein 219,2, Landkreis Berchtesgadener Land 136,4, Landkreis Mühldorf 133,9, Landkreis Altötting 202,4 (Quelle/Stand: RKI, 6. Januar, 3.18 Uhr)*
- Bislang infizierte Personen: Stadt Rosenheim 8772, Landkreis Rosenheim 35.906, Traunstein 27.173, Berchtesgadener Land 16.058, Mühldorf 16.871, Altötting 13.842 (Quelle/Stand: RKI, 6. Januar, 3.18 Uhr)
- Todesfälle: Stadt Rosenheim 95, Landkreis Rosenheim 622, Traunstein 304, Berchtesgadener Land 155, Mühldorf 258, Altötting 275 (Quelle/Stand: RKI, 6. Januar, 3.18 Uhr)
- Service: Fälle Deutschland --- Fälle weltweit --- Überblick Risikogebiete
* = Steigt die Inzidenz in einer Stadt/einem Kreis auf 1000 oder höher, tritt laut 15. Bayerischer Infektionsschutzverordnung ein regionaler Hotspot-Lockdown in Kraft
Update, 19.17 Uhr - Nach Übermittlungsfehler: Inzidenz in Mühldorf deutlich höher
Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es seit der letzten Statusmeldung vom Mittwoch, 5. Januar 2022, 63 neue bestätigte Corona-Fälle. Die Zahl der aktiven Fälle beträgt derzeit 855. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Gesundheitsamt Mühldorf a. Inn bei 254,11 (Stand: 6. Januar 2022, 8 Uhr).
Aufgrund eines technischen Fehlers kam es erneut zu Problemen bei der Übermittlung der aktuellen Fallzahlen an das Rki, sodass das Rki-Dashboard am Donnerstag, 6. Januar, eine fehlerhafte 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Mühldorf am Inn ausweist.
Update, 18.07 - Mädchen (12) muss drei Monate in Corona-Quarantäne: Zahlendreher sorgt für Aufregung
Eine vom Gesundheitsamt angeordnete dreimonatige Quarantäne hat bei einer Zwölfjährigen und ihrer Familie in Brandenburg an der Havel für Aufregung gesorgt. Laut einem Schreiben des Gesundheitsamtes vom Mittwoch sollte das Mädchen nach dpa-Informationen bis zum 1.04.2022 - also drei Monate - in häuslicher Isolation bleiben. Im Dezember war ihr Corona-Test positiv ausgefallen. „Ich dachte das ist ein Aprilscherz, denn da stand ja: bis zum 1. April“, sagte die Zwölfjährige am Donnerstag.
Das offizielle Schreiben des Gesundheitsamtes entpuppte sich allerdings als fehlerhaft. Offenbar hatte sich ein Zahlendreher eingeschlichen. Die Familie will sich nun mit den Behörden in Verbindung setzen und eine Klärung des Sachverhalts. Ein neuer schriftlicher Bescheid liegt demnach noch nicht vor. Die Zwölfjährige, die nach eigener Aussage wieder gern zur Schule will, muss zunächst noch zu Hause bleiben.
Die Stadt räumte inzwischen Fehler bei der Erstellung von Quarantänebescheiden ein. Zum Jahresende habe es bei der Erstellung der Bescheide auch einzelne fehlerhafte Datensätze hinsichtlich der Beendigung der Quarantäne gegeben, teilte Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) am Donnerstag auf Nachfrage mit. Korrigierte Bescheide zu den Betroffenen seien auf dem Weg oder bereits zugestellt worden.
Die Mitarbeitenden arbeiteten an sehr hohen Zahlen von Infizierten und in Quarantäne befindlichen Personen, so Scheller weiter. Fehler seien gerade dann nicht ganz auszuschließen. Er bat um Verständnis.
Update, 17.08 Uhr - Unglaubliches Video aus China: Frau erleidet wegen fehlendem Corona-Test Fehlgeburt
In der im Lockdown befindlichen chinesischen Metropole Xi‘an sind Mitarbeiter eines Krankenhauses bestraft worden, weil einer Frau wegen eines abgelaufenen Corona-Tests nicht geholfen worden ist und sie eine Fehlgeburt erlitten hat. Die Stadtregierung gab am Donnerstag bekannt, dass der Generaldirektor des Gaoxin-Krankenhauses, Fan Yuhui, suspendiert und die Leiter der Ambulanz und der medizinischen Abteilung entlassen wurden. Auch weitere Beamte seien demnach bestraft worden. Der Vorfall habe „in der Gesellschaft Besorgnis ausgelöst und schwerwiegende soziale Auswirkungen gehabt“, hieß es in einer Mitteilung der Regierung.
Laut Medienberichten musste die hochschwangere Frau zwei Stunden vor dem Krankenhaus warten, weil ihr Corona-Test demnach kurz zuvor abgelaufen und nicht mehr gültig war. Ein im Internet kursierendes Video zeigte, wie die Frau vor dem Gebäude auf einem Hocker saß und Blut an ihren Beinen herunterlief. Die Aufnahmen wurden millionenfach geteilt und sorgten für wütende Reaktionen bei Internetnutzern.
Xi‘an befindet sich wegen eines Corona-Ausbruchs seit zwei Wochen in einem harten Lockdown. Menschen dürfen nur noch in absoluten Ausnahmen vor die Tür. Das öffentliche Leben wurde weitestgehend heruntergefahren. Bereits zuvor hatten sich einige Menschen beklagt, dass sie nur unzureichend mit Lebensmitteln versorgt würden und Bestellungen oft nur mit großer Verspätung ankämen.
Mit rigiden Maßnahmen wie Ausgangssperren und Massentests hat China, das eine Null-Covid-Politik verfolgt, das Virus weitgehend in den Griff bekommen. Seit mehr als einem Jahr ist es um die Pandemielage in der Volksrepublik deutlich besser bestellt als in vielen anderen Ländern. Kommt es jedoch wie nun in Xi‘an zu kleineren Ausbrüchen, müssen die Menschen in betroffenen Regionen schwere Einschränkungen hinnehmen. Landesweit meldete China am Donnerstag 132 Infektionen.
Update, 15.48 Uhr - Österreich verschärft Corona-Regeln: FFP2-Masken im Freien
Österreich reagiert mit neuen Beschränkungen und kürzeren Quarantänefristen auf die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus. Künftig muss im Freien eine FFP2-Maske getragen werden, wenn kein Zwei-Meter-Abstand eingehalten werden kann, wie Bundeskanzler Karl Nehammer am Donnerstag in Wien ankündigte. Das gilt zum Beispiel für Fußgängerzonen und Warteschlangen. Außerdem wird der Handel zu Kontrollen verpflichtet, damit die 2G-Regel - also Einlass nur für Geimpfte und Genesene - eingehalten wird.
Um die Infrastruktur nicht zu gefährden, können sich Kontaktpersonen von Infizierten künftig nach dem fünften Tag aus der Quarantäne freitesten. Mit täglichen Tests und dem Tragen einer FFP2-Maske sollen Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur auch als Kontaktperson weiterarbeiten können. Die Situation sei sehr ernst, sagte Nehammer. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung könne ein neuer Lockdown aber verhindert werden. Der sogenannte Grüne Pass als Nachweis einer Impfung wird den Angaben zufolge von Februar an nur noch sechs Monate gültig sein.
Die Kurve der Neuinfektionen geht in Österreich steil nach oben. Binnen 24 Stunden steckten sich nach Angaben der Behörden vom Donnerstag in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land 8853 Menschen mit dem Virus an.
Update, 14.51 Uhr - Söder zu Corona-Protesten: Müssen Gesellschaft heilen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht die wachsende Zahl der Demonstrationen gegen die Corona-Politik in Bayern und bundesweit mit Sorge. „Ich glaube, dass wir insgesamt in einer aufgewühlten Situation sind“, sagte er am Donnerstag im TV-Sender Bild. Wichtig sei es nach zwei Jahren Pandemie, „neben dem strammen Verkünden von Maßnahmen“ auch darüber nachzudenken, „wie wir die Gesellschaft wieder heilen und versöhnen können“.
Am Mittwochabend hatten mehr als 3000 Menschen in der Münchner Innenstadt gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Nach Polizeiangaben vom Donnerstag hatten mehrere Teilnehmer Messer dabei. Drei Männer wurden bei dem Protest festgenommen, einer befand sich am Donnerstag noch in Haft. Ihm werden tätliche Übergriffe auf Polizisten und Körperverletzung vorgeworfen.
Update, 14.02 Uhr - Starbulls sagen Spiele wegen mehrerer Corona-Verdachtsfälle ab
Corona-Alarm bei den Starbulls Rosenheim! Wie die Grün-Weißen bekannt gaben, muss sowohl das Heimspiel am Freitag (7. Dezember) gegen Höchstadt als auch das Auswärtsspiel in Peiting (9. Dezember) aufgrund von mehreren Corona-Verdachtsfällen innerhalb der Mannschaft abgesagt werden. Die Entscheidung zur Absage sei in Abstimmung mit dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) sowie den beiden Gegner getroffen worden.
Wann die beiden Spiele nachgeholt werden und wie es mit den Partien am darauffolgenden Wochenende gegen Deggendorf und Memmingen aussieht, ist derzeit noch nicht bekannt.
Update, 13.22 Uhr - Söder für Verschiebung von Rückrundenstart des FC Bayern
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich angesichts der vielen Corona-Fälle beim FC Bayern für eine Verschiebung des für Freitag geplanten Rückrundenauftakts gegen Borussia Mönchengladbach ausgesprochen. „Ich fände es besser, das würde verschoben“, sagte Söder am Donnerstag dem TV-Sender Bild.
Seiner Einschätzung nach als Fußball-Fan wäre es „nicht wettbewerbsfair“, wenn die Begegnung wie geplant stattfinden würde. „Wir werden erleben, dass es bei anderen Mannschaften auch so sein kann. Und deswegen wäre es besser, das würde verschoben werden.“
Die Münchner haben erhebliche personelle Probleme. Bis Mittwochnachmittag waren im Profi-Kader des Bundesliga-Herbstmeisters neun Corona-Fälle bekannt. Das Eröffnungsspiel der Rückrunde gegen Mönchengladbach an diesem Freitag (20.30 Uhr/Sat.1/DAZN) in München steht damit auf der Kippe.
Update, 12.43 Uhr - Experte sieht Impfpflicht in Österreich auf wackligen Füßen
Die in Österreich geplante Corona-Impfpflicht steht nach Einschätzung von Experten durch die Verbreitung der Omikron-Variante rechtlich auf wackeligen Füßen. Da die Variante auch für Geimpfte ansteckender sei und sie das Virus ebenfalls verbreiten könnten, sei der Sinn der Maßnahme zunehmend fraglich, sagte der Verfassungsjurist Heinz Mayer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn die Impfung das Gesundheitssystem nicht ausreichend schützt, denn ist die Impfpflicht nicht zulässig.“
Statt wie bisher geplant die Impfpflicht am 1. Februar fix einzuführen, könne es angemessener sein, per Gesetz dem Gesundheitsminister die Möglichkeit einzuräumen, einen solchen Schritt jederzeit anzuordnen, sagte Mayer weiter. „Mit Omikron wurden die Karten neu gemischt.“ Jedenfalls müsse der Staat alles ihm Zumutbare getan haben, bevor eine Impfpflicht rechtlich zulässig wäre.
Die österreichische Regierung will mit dem Schritt die mehr als eine Million Menschen ohne Impfschutz zur Injektion drängen. Für Verstöße sind erhebliche Geldstrafen von bis zu 3600 Euro vorgesehen. Bis auf die rechte FPÖ haben alle Parlamentsparteien dem Vorhaben zugestimmt. Rund 70 Prozent der Österreicher gelten aktuell als geimpft. In jüngster Zeit hat die Impfbereitschaft aber deutlich nachgelassen.
Update, 12.05 Uhr - Rund 1200 Anzeigen bei Corona-Protest in München – Polizei setzt Schlagstöcke und Pfefferspray ein
In der Münchner Innenstadt haben mehrere tausend Menschen am Mittwochabend (5. Januar) gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Der Polizei zufolge blieb die Lage weitgehend friedlich. Es sei aber auch zu Versuchen gekommen, Absperrungen zu durchbrechen. Die Beamten setzten dabei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Zwei Polizisten und drei Protestierende wurden demnach verletzt. Rund 1200 Menschen wurden angezeigt, gegen 35 wurden Strafanzeigen wegen Beleidigung oder Angriffs auf Beamte gestellt.
Die Polizei war mit rund 1000 Beamten im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers waren unangemeldet schätzungsweise etwa 3000 Menschen in der Innenstadt unterwegs, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Diese hätten immer wieder versucht, sich in Gruppen zu formieren. Nach Angaben der Polizei gab es auch angemeldete Versammlungen mit wenigen hunderten Menschen und Gegendemos mit rund 400 Teilnehmern. Diese verliefen demnach störungsfrei.
Die Polizei sperrte nach Angaben eines Sprechers zwischenzeitlich den Übergang vom Marienplatz zur Kaufingerstraße ab. Mehrere Gruppen von Protestierenden hätten gemeinsam vom Marienplatz durch die Fußgängerzone zum Karlsplatz/Stachus laufen wollen. Das sei mittels einer Kette aus Polizeibeamten verhindert worden. Dem Sprecher zufolge gab es den einen oder anderen Versuch, die Kette zu durchbrechen. Die Polizei habe „unmittelbaren Zwang“ anwenden müssen, also Schieben und Drücken unter Zuhilfenahme eines Schlagstocks.
Update, 11.18 Uhr - Corona-Inzidenz in Bayern steigt auf 234,7
Die Corona-Inzidenz in Bayern geht weiter in die Höhe. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von 234,7 für das Bundesland. Er lag um 21,4 über dem Vortageswert und stieg damit schon zum fünften Mal in Folge. Die Zahl der Corona-Todesfälle seit Pandemiebeginn in Bayern stieg dem RKI zufolge seit Mittwoch um 50 auf 19.878.
Aktuell liegt Bayern weiter unter dem Bundesdurchschnitt von 285,9 und im Vergleich der Bundesländer auf Platz drei. Nur für Niedersachsen und Rheinland-Pfalz wurden niedrigere Werte gemeldet.
Die höchsten Inzidenzen im Freistaat wiesen die Stadt Schweinfurt mit 405,1, der Landkreis Ebersberg mit 373,4 und die Stadt Würzburg mit 368,6 auf. Die niedrigsten Werte wurden für den Landkreis Wunsiedel mit genau 100,0 und den Landkreis Mühldorf am Inn mit 133,9 gemeldet.
Das RKI hat in den vergangenen Tagen immer darauf hingewiesen, dass es über die Feiertage weniger Corona-Tests gab und von den örtlichen Gesundheitsämtern weniger Infektionen gemeldet wurden, so dass die Zahlen unvollständig sein könnten.
Update, 10.31 Uhr - Corona-Zahlen in der Region steigen fast überall – Inzidenz im Kreis Mühldorf falsch
Die 7-Tage-Inzidenzen sind auch in der Region im Vergleich zum Vortag fast ausnahmslos weiter angestiegen. Im Landkreis Mühldorf am Inn sank die Inzidenz zwar von 179,4 am Mittwoch auf 133,9 am Donnerstag deutlich, allerdings wurden offenbar wie bereits am Vortag erneut keine Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. „Aufgrund eines technischen Fehlers kam es gestern zu Problemen bei der Übermittlung der aktuellen Fallzahlen an das RKI, sodass das RKI-Dashboard am Mittwoch, 5. Januar, eine falsche 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Mühldorf am Inn ausweist“, heißt es hierzu auf der Homepage des Landratsamtes Mühldorf.
Einen leichten Rückgang verzeichnete der Inzidenzwert im Landkreis Berchtesgadener Land, dort sanken die Zahlen von 141,1 auf 136,4. Der stärkste Anstieg der 7-Tage-Inzidenz wird aus dem Landkreis Rosenheim gemeldet (243,4 auf 282,4), aber auch in der kreisfreien Stadt Rosenheim gingen die Zahlen deutlich nach oben (250,0 auf 279,9). In den Landkreisen Traunstein (207,9 auf 219,2) und Altötting (197,9 auf 202,4) fielen die Anstiege dagegen etwas moderater aus.

Das RKI meldet am Dreikönigstag zudem drei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einer bestätigten Corona-Infektion für die Region. Je eine Person verstarb in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Rosenheim und Traunstein. Genauere Informationen zur Herkunft und zum Alter der jeweiligen Personen liegen derzeit nicht vor.
Update, 9.59 Uhr - „Keine gute Idee“: Forscher warnt vor Verzicht auf Quarantäne für Geboosterte
Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage am Freitag (7. Januar) hat Epidemiologe Hajo Zeeb auf die Wichtigkeit von Tests bei einer möglichen Verkürzung der Quarantäne hingewiesen. Bisherige Erkenntnisse sprächen dafür, dass der Großteil der Übertragungswahrscheinlichkeit bei der Omikron-Variante in den ersten sieben Tagen nach der Ansteckung liege, erläuterte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn man hier einen PCR-Test oder zwei Schnelltests einführe, „könnte das ein Weg sein, die Isolation von Infizierten früher zu beenden, und so von den langen 14 Tagen herunterzukommen“. Für Quarantäne von Kontaktpersonen könnte ähnliches gelten, teilte Zeeb weiter mit. Ganz auf Quarantäne für Geboosterte zu verzichten „dürfte aber keine gute Idee sein“. Omikron werde beispielsweise etwa 2,5- bis 3,5-fach infektiöser als Delta eingestuft.
Update, 8.43 Uhr - Lauterbach wirbt für weitere Kontaktbegrenzungen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat vor den neuen Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Pandemie am Freitag (7. Januar) seine Forderung nach weiteren Kontaktbeschränkungen bekräftigt. Er halte dies angesichts der Omikron-Welle für notwendig, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend im ZDF-“heute journal“.
Zwar müsse man mit Augenmaß vorgehen. Lauterbach betonte aber auch: „Wir werden wahrscheinlich noch einmal zulegen müssen.“ Erforderlich seien zudem angepasste Quarantäne-Regeln sowie eine Fortführung der Booster-Kampagne. Die Auffrischungsimpfungen seien der beste Schutz vor der Omikron-Variante. Lauterbach rief dazu auf, das hohe Impftempo wie vor Weihnachten wieder aufzunehmen.
Für die Schulen sprach sich der Minister für das Tragen von Schutzmasken aus. Diese würden sehr gut gegen die Omikron-Variante wirken. Lauterbach appellierte an die Länder, das Tragen von Masken zur Vorgabe zu machen. Empfehlenswert wären hier FFP2-Masken. Leider gebe es für viele Kinder, vor allem kleinere, keine passenden Masken.
RKI registriert 64.340 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt deutlich
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen deutlichen Anstieg der offiziellen bundesweiten 7-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 285,9 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 258,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 207,4 (Vormonat: 441,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 64.340 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.03 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 42.770 Ansteckungen. (News-Ticker Mittwoch 5. Januar)
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 443 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 383 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.361.660 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 6.626.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 113.368.
aic/mz/dpa
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