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Corona-Experte: Intensivstationen bis 2022 belastet - Aktuelle Zahlen aus der Region

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Von: Benjamin Schneider, Markus Zwigl, Martin Weidner, Martina Hunger

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Intensivpflege
Der Corona-Experte Clemens Wendtner rechnet damit, dass die Pandemie die Intensivstationen bis weit in das nächste Jahr hinein belasten wird.  © Jens Büttner / dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Dienstag (7. September) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.58 Uhr - Spahn und Wieler stellen Impfen ins Zentrum

Der Stand der Corona-Impfungen steht an diesem Mittwoch im Fokus einer Pressekonferenz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in Berlin.

Spahn und Wieler traten in der Hochphase der Corona-Pandemie regelmäßig gemeinsam vor die Öffentlichkeit. Nun wollen sie darstellen, warum aus ihrer Sicht die kommenden Wochen entscheidend für den Impfstand in Deutschland sind, wie es vorab hieß. Spahn hatte am Sonntag am Rande eines G20-Treffens der Gesundheitsminister gesagt, um sicher durch die nächsten Monate zu kommen, brauche es noch gut fünf Millionen Impfungen in Deutschland.

Unter dem Slogan „Leben statt Lockdown. Lass dich impfen.“ setzt sich der HDE für eine Steigerung der Impfbereitschaft ein.

Update, 20.49 Uhr - Schweden will die meisten Corona-Beschränkungen aufheben

Nach Dänemark will auch Schweden seine Corona-Beschränkungen weitestgehend aufheben. Sozialministerin Lena Hallengren sagte am Dienstag, dass die Personenbegrenzungen bei öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten und Fußballspielen und bei privaten Feiern am 29. September aufgehoben würden. Auch die Empfehlung, von zu Hause aus zu arbeiten, werde zurückgenommen.

„Dank einer erfolgreichen Impfkampagne sind wir im Umgang mit der Pandemie weit gekommen“, sagte die Ministerin. Die schwedische Gesellschaft befinde sich in einer besseren Situation. Nun seien es hauptsächlich ungeimpfte Menschen, die krank würden und im Krankenhaus behandelt werden müssten. Am Dienstag lagen 57 Patienten wegen einer Covid-19-Infektion auf einer Intensivstation.

In Schweden haben inzwischen rund 82 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren eine Impfdosis und 70 Prozent zwei Dosen bekommen. Der Direktor der Gesundheitsbehörde, Johan Carlson, sagte, Geimpfte könnten nach dem 29. September im Prinzip ein normales Leben führen. Für Ungeimpfte bestehe weiterhin die Gefahr einer schweren Erkrankung.

Update, 19.09 Uhr - Corona-Experte: Belastungen der Intensivstationen bis 2022

Der Corona-Experte Clemens Wendtner rechnet damit, dass die Pandemie die Intensivstationen bis weit in das nächste Jahr hinein belasten wird.

„Aus ärztlicher und wissenschaftlicher Sicht muss man ganz klar erkennen, dass wir weit davon entfernt sind, den Sieg über Corona verkünden zu können“, sagte der Infektiologe der „Augsburger Allgemeinen“. „Die Pandemie mit einer deutlichen Belastung der Krankenhäuser wird sich meiner Einschätzung nach über die erste Hälfte des Jahres 2022 erstrecken“

Hauptproblem sei die derzeit kaum steigende Impfquote, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing. „Wenn sich hier nichts signifikant in den nächsten Wochen ändert, müssen wir davon ausgehen, dass die vierte Welle jetzt im Herbst noch massiv ansteigen wird und wir wieder viele Covid-Patientinnen und Covid-Patienten in den Kliniken und nicht zuletzt auf den Intensivstationen versorgen müssen.“

Wendtner sagte weiter: „Die vierte Welle wird leider die Ungeimpften mit voller Wucht und mit allen klinischen Konsequenzen treffen, für diese Personengruppe wird es nach derzeitiger Datenlage keinen Schutz durch eine Herdenimmunität geben.“ Studien zeigten, dass die Viruslast bei der Delta-Variante um den Faktor 300 höher liegen kann als im Vergleich zum ursprünglichen Wuhan-Wildtyp des Virus.

„Für Geimpfte in der Umgebung ist dies kein Problem, aber für Ungeimpfte ist die Gefährdung vor dem Hintergrund von Delta wirklich erheblich, sie tragen ein sehr hohes Risiko zu erkranken.“

Update, 18.33 Uhr - Zehn neue Covid-19-Fälle im Berchtesgadener Land

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit gestern zehn weitere bestätigte Covid-19-Fälle im Landkreis gibt. Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 138,3 (Stand RKI: 07.09.2021, 0 Uhr).

Aktuell gibt es 171 aktive Covid-19-Fälle im Landkreis. In den vergangenen 7 Tagen gab es insgesamt 147 neue COVID-19-Fälle.

In den Kliniken im Berchtesgadener Land werden aktuell 21 Covid-19-Patienten stationär behandelt. Acht Patienten haben ihren Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land. Intensivmedizinisch betreut werden derzeit zwei Patienten, diese haben ihren Wohnsitz nicht im Berchtesgadener Land.

Update, 17.48 Uhr - 27 Neuinfektionen im Landkreis Traunstein

Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 258 aktive COVID-19-Fälle vor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 98,0.

Seit der letzten Pressemitteilung am 6. Septembersind beim Staatlichen Gesundheitsamt 27 Neuinfektionen eingegangen. Beim Gesundheitsamt Traunstein ist seit der letzten Pressemitteilung keine Todesmeldung eingegangen.

Derzeit werden zwölf Covid-19-Patienten aus dem Landkreis Traunstein stationär in den Kliniken Südostbayern behandelt. Davon befinden sich zehn auf der Normalstation und zwei auf der Intensivstation. Seit der letzten Pressemitteilung wurden fünf weitere Covid-Patienten aus dem Landkreis Traunstein in den Kliniken Südostbayern aufgenommen.

Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 95.930 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 91.265 Personen die Zweitimpfung erhalten.

Update, 16.22 Uhr - Experten: Corona-Impfstoffe decken bald weltweiten Bedarf

Die Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen steigt nach Einschätzung von Experten weiter deutlich an. Bis Ende 2021 werden zwölf Milliarden Dosen produziert sein, wie die auf Unternehmens- und Wissenschaftsdaten spezialisierte Firma Airfinity am Dienstag in Genf mitteilte. Rund die Hälfte davon gehe auf das Konto chinesischer Vakzine, die andere Hälfte produzierten westliche Hersteller, hieß es. Aktuell sei fast jeder dritte Mensch auf der Erde vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Auch jüngste Daten zeigten, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Infektion und vor allem gegen schwere Verläufe sehr hoch sei. Dies gelte auch für die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus.

Die USA, Kanada, die EU und Großbritannien würden Ende September über so viele Impfdosen verfügen, dass sie ohne weiteren Schaden für eigene Impfkampagnen rund 500 Millionen Dosen an andere Staaten weitergeben könnten, so Airfinity-Chef Rasmus Bech Hansen.

Für 2022 rechnet Pfizer-Vorstandschef Albert Bourla mit einer weiteren Produktionssteigerung auf vier Milliarden Dosen des Impfstoffes von Pfizer/Biontech. Ein großer Teil davon werde bereits in ärmere Länder geliefert. 2022 werde die Versorgung mit Impfstoffen zum Beispiel für Afrika so gut sein, dass sich nicht mehr die Frage stellen werde, ob man sich impfen lassen könne, sondern - analog zu Europa und den USA - ob sich die Menschen impfen lassen wollten, meinte Bourla.

Update, 15.28 Uhr - Bundestag beschließt mehrere Corona-Neuregelungen

Die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken soll künftig die wesentliche Messlatte zur Beurteilung der Pandemielage sein. Das sieht eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, die der Bundestag am Dienstag beschlossen hat. Dies soll die bisherige Orientierung an den Infektionszahlen ablösen, die angesichts der Impfungen nicht mehr als so aussagekräftig gelten. Berücksichtigt werden sollen aber auch „weitere Indikatoren“. Genannt werden die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen, verfügbare Intensivkapazitäten und die Zahl der Geimpften. Die Länder sollen dann jeweils festlegen können, wo kritische Schwellen liegen, ab denen weitergehende Alltagsbeschränkungen greifen. In Bayern wird bereits nach der Hospitalisierungs-7-Tage-Inzidenz und der sogenannten Krankenhausampel agiert.

Außerdem sollen Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Krise vom Arbeitgeber gefragt werden können, ob sie geimpft sind. Die Änderungen im Infektionsschutzgesetz wurden an das Gesetzesverfahren angehängt, mit dem ein milliardenschwerer Hilfsfonds für den Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands eingerichtet wird. Der Bundesrat soll den Neuregelungen in einer Sondersitzung am Freitag noch zustimmen.

Update, 14.30 Uhr - Corona in Bayern: 16- bis 19-Jährige am häufigsten infiziert - Rosenheim weiter Spitzenreiter

Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren stecken sich in Bayern derzeit am häufigsten mit dem Coronavirus an. In der Altersklasse liege die Inzidenz derzeit bei 193, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Bei den 20- bis 34-Jährigen liege die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bei 132 und bei den 12- bis 15-Jährigen bei 131.

Die landesweite Sieben-Tages-Inzidenz im Freistaat steige weiter an und liege derzeit bei 77,5. „Wir haben nach wie vor einen kontinuierlichen Anstieg bei den Neuinfektionen. Allerdings jetzt verhaltener als dies noch vor zwei oder drei Wochen der Fall war“, sagte Herrmann.

Bei den Kommunen sind laut Robert Koch-Institut - Stand Dienstag - die Stadt und der Landkreis Rosenheim mit Inzidenzen von 191,9 bzw. 159,3 Spitzenreiter bei den Neuansteckungen. Die wenigsten pro 100.000 Einwohner gibt es im Landkreis Bayreuth (3,9) und im Landkreis Tirschenreuth (7,0).

Für politische Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie sind die Inzidenzwerte inzwischen jedoch weniger relevant. „Wir nehmen natürlich seit unserer neuen Verordnung jetzt stärker die Hospitalisierungszahlen in den Blick“, so Herrmann. Diese seien mit einer Belegung von 183 Betten allerdings noch im grünen Bereich.

Auf Gelb würde die Ampel springen, wenn innerhalb von sieben Tagen mehr als 1200 Corona-Patienten neu in bayerische Kliniken aufgenommen werden müssten. Auf Rot würde die Ampel schalten, wenn mehr als 600 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Bayern liegen würden (mehr dazu: Siehe Update, 11.04 Uhr).

Update, 13.35 Uhr - Ex-Divi-Präsident Janssens: „Neun von zehn Intensivpatienten sind nicht geimpft”

Die Zahlen auf den Intensivstationen sind in den vergangenen zwei Wochen nach oben geschnellt. Am Dienstag (7. September) liegen mehr als fünfmal so viele Patienten auf Intensiv wie vor einem Jahr. Chefarzt und Ex-Divi-Präsident Uwe Janssens bezeichnet das im Focus-Interview als „besorgniserregend”. Janssens weiter: „Trotzdem haben wir 2021 eine andere Situation als im letzten Jahr. Denn wir haben die Impfung, auch wenn noch nicht genügend Menschen geimpft sind, vor allem die unter 60-Jährigen.”

Janssens wirbt im Interview für eine Corona-Impfung: „Rund 90 Prozent der Intensivpatienten sind nicht geimpft, das betrifft vor allem die Jüngeren. Bei den älteren Patienten handelt es sich oft um Durchbruchinfektionen, sie erkranken also trotz Impfung.” Auch deshalb sei es wichtig, die Infektionsketten zu unterbrechen, damit es in den Risikogruppen, also den Älteren, nicht zu Durchbrüchen kommen könne. Aus diesen Gründen sei die Impfung so wichtig, sie verhindere nicht nur die Ansteckung weitgehend, sondern schütze auch vor schweren Verläufen.

Update, 12.36 Uhr - Kreis Altötting meldet 226 aktive Coronafälle

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 12 neue Corona-Fälle gemeldet - darunter fünf Reiserückkehrer (Stand: 6. September). Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting auf 6492 Personen.

Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz lag zum o.g. Zeitpunkt nach Angaben des Landratsamtes bei 106,6. Aktuell gibt es in Stadt und Landkreis 226 aktive Fälle - die meisten davon in Burghausen (59), Altötting (43), Neuötting (22) und Burgkirchen (20). Zudem gab es auch sechs positive Schnelltest-Ergebnisse, das bislang jedoch noch nicht in die Statistik eingearbeitet wurde.

Update, 11.50 Uhr - Bayerische Pizzeria führt 1G-Regel ein: „Es kommt niemand rein, bevor er getestet ist”

In der Pizzeria La Preziosa in Bayreuth gilt die 1G-Regel: Nur noch Getestete dürfen in das Restaurant. Die Inhaberin der Pizzeria hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass alle Gäste bei ihr getestet sein müssen. Sie wolle keine Zwei-Klassen-Gesellschaft und vor allem keine Spaltung wegen der Impfung, berichtet infranken.de über die Beweggründe. Das Restaurant stellt derzeit eigene Tests zur Verfügung. „Es kommt niemand rein, bevor er getestet ist”, erklärt die Besitzerin. Für die Kosten kommt die Pizzeria auf. Ungefähr vier Euro zahlt die Geschäftsführerin nach eigenen Angaben pro Test.

Auf Google hagelte es zahlreiche schlechte Bewertungen, in der Kommentarspalte des Bayreuther Restaurants wird schnell Kritik laut: „Tja, dann werden wir, die wir uns an 3G halten, nicht mehr zu euch kommen! [...] P.S. euren Unsinn liest auch das Gesundheitsamt.” Die Besitzerin des Restaurants stellt klar: „Wenn das alles rechtens ist und durchgeht, was gerade der Fall ist, würde ich mich da nicht dagegenstellen. Wir wollen keine Hetze betreiben.” Sie wolle nur die Menschen wegen einer Impfung spalten.

PK im Livestream:

Update, 11.09 Uhr - Kitas in Bayern fast alle im Regelbetrieb

Anschließend ging Familienministerin Carolina Trautner (CSU) auf die geplanten Maßnahmen zur Sicherstellung der Kinderbetreuung in Corona-Zeiten ein. Es sei wichtig, dass jetzt mit der neuen Verordnung ein Regelbetrieb gewährleistet werden könne, hieß es. Der Rahmen-Hygieneplan soll einen möglichst sicheren Betrieb für alle Beteiligten - also Kinder, Betreuer und Eltern - gewährleisten. 

Gerade im Moment müssen wir bei den Urlaubsrückkehrern noch aufpassen. Wir wollen nicht, dass Infektionen in die Kitas getragen werden“, sagte Trautner und verwies auch nochmal auf das freiwillige Testangebot. „Wir setzen weiter auf Umsicht und Vorsicht“, so Trautner. Die Lage im Freistaat ist derzeit übrigens sehr entspannt: Von insgesamt 10.200 Kitas sind derzeit nur 45 Einrichtungen von Teilschließungen (also einzelne Gruppen) betroffen. Lediglich eine Kita in Bayern ist derzeit wegen Corona vollständig geschlossen, betonte die Ministerin.

Update, 11.04 Uhr - Corona-Ampel in Bayern steht klar auf Grün

Am Vormittag hat sich die bayerische Staatsregierung in ihrer wöchentlichen Kabinettssitzung einmal mehr zur Corona-Pandemie beraten. Soeben sind Staatskanzleichef Dr. Florian Herrmann und Familienministerin Carolina Trautner (beide CSU) vor die Presse getreten, um die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Beratungen zu informieren. „Wir befinden uns im Grunde am Beginn einer vierten Welle. Die Inzidenz steigt bei den Jungen deutlich stärker an als im Durchschnitt beim Rest der Bevölkerung“, sagte Herrmann, der klarstellte, dass die Corona-Ampel im Freistaat derzeit klar auf Grün steht.

In den letzten sieben Tagen seien 271 Patienten in Bayern wegen Corona in ein Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es. Erst bei einer Zahl von 1200 würde die Corona-Ampel laut Verordnung auf Gelb springen. Außerdem sind derzeit 183 Intensivbetten im Freistaat im Zusammenhang mit Corona belegt - bei Überschreitung des Schwellenwertes von 600 würde die Corona-Ampel auf Rot springen.

Update, 9.43 Uhr - Bundestag beschließt Impf-Auskünfte

Für den weiteren Kampf gegen die Corona-Pandemie im Herbst und Winter soll der Bundestag am Dienstag noch kurz vor der Wahl einige Neuregelungen beschließen. Als wichtigste Messlatte für mögliche neue Beschränkungen soll die Zahl der Corona-Patienten in den regionalen Kliniken verankert werden.

Außerdem sollen Arbeitgeber von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen künftig Auskunft über eine Corona-Impfung oder eine überstandene Covid-Erkrankung verlangen können. Denn dort würden besonders verletzliche Personengruppen betreut, zudem wären wegen der räumlichen Nähe zahlreiche Menschen einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Daher könne es aus Infektionsschutzgründen nötig sein, Beschäftigte je nach ihrem Impf- und Antikörperstatus „unterschiedlich einzusetzen oder von einer Beschäftigung ungeimpfter Personen (in bestimmten Bereichen) abzusehen“. Die Möglichkeit soll nur während der festgestellten „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ gelten, die der Bundestag vergangene Woche für weitere drei Monate verlängert hatte.

Update, 8.26 Uhr - Hospitalisierungs-Inzidenz in Bayern steigt auf 2,06

Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region / Krankenhausampel in Bayern (Stand 7. September).
Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region / Krankenhausampel in Bayern (Stand 7. September). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Corona-Fallzahlen bzw. 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region pendeln sich auf einem erhöhten Stand ein. Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (stabil 106,6), Landkreis Mühldorf (von 85,0 auf 91,0), Kreis Berchtesgadener Land (von 129,8 auf 138,3), Landkreis Traunstein (von 90,1 auf 98,0), Stadt Rosenheim (von 206,0 auf 191,9) und Landkreis Rosenheim (von 155,5 auf 159,3). In der Region wurden laut RKI zwei weitere Todesfälle gemeldet. Demnach sind zwei Personen in der Stadt Rosenheim verstorben. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

271 hospitalisierte Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen gibt es aktuell in Bayern, damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 2,06 (Quelle/Stand: LGL, 5. September, 8 Uhr). Die Krankenhausampel ist damit aktuell grün.

Update, 7.21 Uhr - Luftfilter-Förderung nur für 23.000 Klassen beantragt

Zum Schulstart werden wohl zahlreiche Klassenräume in Bayern nicht mit Luftfiltern ausgestattet sein. Wie viele das sind, ist zwar unklar, aber bis Ende August waren beim bayerischen Kultusministerium nach Angaben eines Sprechers erst für rund 23.000 Klassenräume Fördergelder beantragt worden - von insgesamt rund 75.000. Allerdings gebe es auch Schulen, die die Luftfilter ohne Fördergelder beschafft hätten, betonte ein Ministeriumssprecher. Die Zahl der tatsächlich mit einem Filter ausgestatteten Klassen dürfe darum höher sein. Wie hoch wisse er aber nicht.

Diese Quarantäne-Regeln gelten jetzt für Schüler in Bayern

„Die beantragte Summe erhöht sich jedoch täglich“, sagte der Sprecher außerdem. Nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) waren nur zwei Wochen vor Beginn des Schuljahrs aber erst zehn Prozent der Gelder aus dem jüngsten, im Sommer aufgelegten Förderprogramm abgerufen worden. Das Kultusministerium betonte allerdings, dass früher ausgezahlte Fördergelder dagegen schon zu 100 Prozent abgerufen worden seien.

RKI registriert 6726 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 83,8

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist leicht gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 83,8 - am Vortag hatte der Wert bei 84,3 gelegen, vor einer Woche bei 74,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 6726 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.39 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 5750 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 59 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 60 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.017.116 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI in seinem Lagebericht am Montag mit 1,64 an (Freitag 1,83). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.783.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.413.

mh/mw/dpa

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