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Kein Corona-Cluster durch EM in München - Schausteller fordern Events im Freien ohne Corona-Regeln

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Von: Daniel Pichler, Christina Eisenberger

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Fußball EM - Vor dem Spiel Portugal - Deutschland
Fans der deutschen Fußballnationalmannschaft kommen zum Stadion. © Matthias Balk/dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (8. August) im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 20.06 Uhr - Keine Corona-Cluster durch EM-Spiele in München

Die vier Spiele der Fußball-Europameisterschaft in München haben laut Bayerns Gesundheitsministerium „keinen nennenswerten Beitrag zum Infektionsgeschehen im Freistaat“ geleistet: fünf Corona-Infektionen im Zusammenhang mit dem Besuch eines EM-Spiels in München seien dem Landesamt für Gesundheit (LGL) gemeldet worden. Mit Public-Viewing-Veranstaltungen rund um die Spieltage würden bayernweit 18 Corona-Fälle in Verbindung gebracht, sagte ein Ministeriumssprecher. Außerdem seien fünf Besucher eines EM-Spiels im Ausland anschließend positiv getestet worden.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte mit Blick auf künftige sportliche Großereignisse: „Wir brauchen gerade im Herbst die strikte Einhaltung der Hygienekonzepte, wenn sich die Rahmenbedingungen durch möglicherweise steigende Fallzahlen, neue Virusvarianten und den vermehrten Aufenthalt in geschlossenen Räumen wieder ändern!“ Ein Ministeriumssprecher sagte, die Ergebnisse einer international besuchten europaweiten Sportveranstaltung im Juni bei sehr niedriger Inzidenz ließen sich nicht ohne weiteres auf Bundesligaspiele im Herbst oder andere sportliche und kulturelle Großveranstaltungen übertragen.

Das LGL hatte die Gesundheitsämter in Bayern und anderen Ländern aufgefordert, Corona-Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Besuch eines EM-Spiels in München, im Ausland oder einer Public-Viewing-Veranstaltung zu melden. Aus anderen Bundesländern wurde kein Covid-Fall im Zusammenhang mit Stadionbesuchen gemeldet.

Update, 19.16 Uhr - Schausteller: Ende der Corona-Regeln bei Events im Freien im Herbst

Vor den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag drängen die deutschen Schausteller darauf, im Herbst die Corona-Beschränkungen für Veranstaltungen im Freien aufzuheben. „Wir haben die Maßnahmen bis hier hin mitgetragen, doch es reicht“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbunds, Kevin Kratzsch, dem Spiegel am Sonntag. Draußen bestehe kaum eine Ansteckungsgefahr, deshalb sollte es im Herbst wieder möglich sein, auch größere Veranstaltungen stattfinden zu lassen, so Kratzsch. „Bei dieser Impflage ist es für uns nicht mehr nachvollziehbar, warum keine Feste und Veranstaltungen im Freien stattfinden dürfen.“

Das Beispiel England zeige etwa, dass bei einer hohen Anzahl von Geimpften in der Bevölkerung zwar die Inzidenzen nach oben gehen könnten, aber die Krankenhäuser nicht überfüllt seien. Daher brauche es statt der Inzidenz andere Werte als Entscheidungsgrundlage. „Wir haben jetzt schon die Situation, dass geplante Veranstaltungen im Oktober aufgrund der Unsicherheit wieder abgesagt werden. Mit dieser Unwägbarkeit können wir nicht in den Herbst gehen“, sagte Kratzsch. Die Situation sei für viele Schausteller brenzlig.

Update, 17.49 Uhr - Laschet: Keine Nachteile für Ungeimpfte mit Negativ-Test

Kanzlerkandidat Armin Laschet lehnt eine Benachteiligung von Ungeimpften ab, sofern diese einen negativen Corona-Test vorweisen können. „Wer geimpft, genesen oder getestet ist, den darf der Staat nicht von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausnehmen“, sagte Laschet noch vor den nächsten Beratungen von Bund und Ländern am Dienstag der Bild am Sonntag. Die so genannte 3-G-Regel sei „sinnvoll, maßvoll und umsetzbar“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder wollen am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Das Bundesgesundheitsministerium hat dazu Vorschläge gemacht. Vor allem mögliche Beschränkungen für Ungeimpfte sorgen für Debatten. Das Ministerium schlug auch ein Ende der kostenlosen Schnelltests für Mitte Oktober vor. Seit mehr als einem Monat steigt die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder an.

Update, 16.16 Uhr- Quarantäne für Rückkehrer: Süden Frankreichs nun Corona-Hochrisikogebiet

Seit heute gilt der Süden Frankreichs als Corona-Hochrisikogebiet. Die Bundesregierung stufte die französischen Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d‘Azur sowie die Insel Korsika und auch die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy aufgrund gestiegener Ansteckungszahlen entsprechend ein. Rückkehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen damit nun in Deutschland in Quarantäne und können diese frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test beenden.

Für die Niederlande entfiel diese Beschränkung am Sonntag. Das Land gilt nach einem Rückgang der Infektionszahlen nun nicht mehr als Hochrisikogebiet, mit Ausnahme der Landesteile in Übersee. In den Niederlanden gehen Neuinfektionen drastisch zurück, nachdem die Regierung insbesondere das Nachtleben eingeschränkt hat. Frankreich steckt dagegen in einer vierten Corona-Welle. Innerhalb einer Woche infizierten sich zuletzt etwa 225 Menschen je 100.000 Einwohnern.

Seit Sonntag gelten auch mehrere weitere Staaten außerhalb Europas als Hochrisikogebiete: Algerien, Bangladesch, Haiti, Honduras, Irak, Kasachstan, Korea (Demokratische Volksrepublik), Marokko, Mexiko, Myanmar, Papua-Neuguinea, Philippinen, Senegal, Tadschikistan, Thailand, Trinidad und Tobago, Turkmenistan und Usbekistan.

Update, 15.22 Uhr - Länder geben 2,3 Millionen Impfdosen an Bund zurück

Angesichts der geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen wollen die Bundesländer einem Zeitungsbericht zufolge mindestens 2,3 Millionen ungenutzte Impfdosen an den Bund zurückgeben. Dies ergab eine Umfrage der „Welt am Sonntag“. Demnach planen 14 Bundesländer die Rückgabe und werden bis Montag Zahlen an das Bundesgesundheitsministerium melden. Bayern sei noch dabei, die Zahl der Dosen zu ermitteln, die es wieder abgeben will. Schleswig-Holstein habe keine Angaben gemacht. Nur das Saarland sehe keine Notwendigkeit.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Ländern in einem Schreiben die Möglichkeit eröffnet, „Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen“, an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben. Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Impfstoff aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten soll nicht zurück. Als erstes sollen Vakzine von Astrazeneca und Johnson & Johnson wieder an den Bund gehen.

Allein Nordrhein-Westfalen sieht dem Bericht zufolge für 1,05 Millionen Impfdosen keinen Bedarf mehr. Baden-Württemberg wolle mehr als 450.000 zurückgeben, Hessen 185.200 und Sachsen 150.000. Die kleinste Rückgabemenge meldet Brandenburg mit 30.500. Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte der „Welt am Sonntag“: „Wir sollten die Menge schrittweise weiter aufstocken, da in Deutschland inzwischen ausreichend Impfstoff verfügbar ist.“ Es sei nicht nachvollziehbar, wenn in Deutschland Impfstoff verfalle, der anderswo dringend gebraucht würde.

Update, 14.30 Uhr - Vor Bund-Länder-Treffen: Wirtschaft warnt vor neuem Lockdown

Wirtschaftsverbände haben von Bund und Ländern einen klaren Corona-Fahrplan gefordert, der nicht zu Lasten von Unternehmen gehen dürfe. „Ein erneuter, für den deutschen Mittelstand katastrophaler Lockdown muss jetzt verbindlich ausgeschlossen werden“, heißt es in einem Brief des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und CDU-Chef Armin Laschet. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Am Dienstag wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit der Bundesregierung angesichts steigender Coronazahlen über das weitere Vorgehen beraten.

In dem Brief an Laschet schreibt BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger: „Jetzt muss Klarheit darüber geschaffen werden, wie die Politik in den nächsten Monaten der Pandemie handeln will, damit nicht nur die Gesundheit, sondern auch der Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land gesichert werden. Ein ganzheitliches Bild zur Bewertung der pandemischen Lage erschließt sich dabei nur, wenn neben der Inzidenzzahl und dem R-Wert auch weitere Kennziffern wie die Hospitalisierungsrate oder die Auslastung der Intensivbetten berücksichtigt werden.“

Auch andere Wirtschaftsverbände warnten vor einem erneuten Lockdown. „Das würden viele Geschäfte nicht mehr verkraften“, hatte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, Stefan Genth, der „Welt“ gesagt. „Die Zeiten dieses tumben Holzhammers müssen vorbei sein.“ Das Treffen der Regierungschefs müsse stattdessen ein Signal der Hoffnung und ein Impuls für die Impfkampagne setzen.

Update, 11.40 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region - Inzidenz im Berchtesgadener Land wieder unter 50

Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region (Stand 7. August).
Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region (Stand 7. August). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Corona-Fallzahlen bzw. 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region verbleiben auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Inzidenz im Berchtesgadener Land liegt im Vergleich zum Vortag erneut bei 47,2 und damit abermals unter der 50-er Marke. Da es sich um den fünften Tag hintereinander handelt, an dem die Inzidenz im Landkreis unter 50 lag, gelten die Regelungen der strengeren Stufe ab Dienstag nicht mehr.

Factbox: Sinkende bzw. steigende Inzidenzwerte - was gilt?

Steigt die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über die Grenze von 50, gelten ab dem übernächsten darauffolgenden Tag die Regelungen der jeweils strengeren Stufe.

Sinkt die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter die Grenze von 50, gelten ab dem übernächsten darauffolgenden Tag die Regelungen der jeweiligen niedrigeren Stufe.

Die übrigen Inzidenzen im Detail: Kreis Altötting (von 5,4 auf 11,7), Kreis Mühldorf (von 9,5 auf 8,6), Kreis Traunstein (von 12,4 auf 11,3), Kreis Rosenheim (von 10,3 auf 12,2) und Stadt Rosenheim (Von 6,3 auf 7,9).

Update, 09.53 Uhr - Acht Neuinfektionen im Kreis Altötting

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich acht neue Corona-Fälle gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting auf insgesamt 6097 Personen.
Aktuell gibt es im Landkreis 18 aktive Fälle. Die Fälle verteilen sich folgendermaßen: Altötting (5), Burghausen (1), Burgkirchen (3), Garching (3), Neuötting (1), Stammham (1), Teising (1), Töging (2) und Unterneukirchen (1). Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Altötting liegt aktuell bei 6,3.

Update, 09.48 Uhr - Berufsverband der Frauenärzte rät Schwangeren zur Corona-Impfung

Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring, empfiehlt Schwangeren eine Impfung gegen das Coronavirus. „Gerade, da die inzwischen verbreitete Delta-Variante nach internationalen Berichten mit einer hohen Infektiosität und mit einer erhöhten Erkrankungsrate auch bei Schwangeren einhergeht, ist nach Ansicht der Gynäkologenverbände eine Impfung vor und in der Schwangerschaft sowie im Wochenbett und in der Stillzeit sinnvoll“, sagte Albring dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Rechtlich seien Ärztinnen und Ärzte sowie die Schwangere bei diesen Impfungen inzwischen durch das Infektionsschutzgesetz geschützt.

Albring bedauerte, dass von der Ständigen Impfkommission (Stiko) bislang keine Empfehlung für die Impfung von Schwangeren vorliegt. In dem Fehlen sähen viele Ärztinnen und Ärzte ein Signal, „dass vielleicht doch ein Risiko in der Impfung verborgen sein könnte“. Albring verwies auf Sachsen, wo die dortige Impfkommission eine Impfung von Schwangeren empfehle. Stiko-Mitglied Marianne Röbl-Mathieu hatte im RND-Interview am Freitag eine Entscheidung ihrer Kommission bis Ende des Monats in Aussicht gestellt.

RKI registriert 3127 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 22,6

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag sie bei 22,6 - am Vortag hatte der Wert 21,2 betragen, beim jüngsten Tiefststand vor gut einem Monat lag er bei 4,9. (News-Ticker Samstag, 7. August) Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3127 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2097 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es ein Todesfall gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.790.766 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.665.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.782.

dp/ce/dpa

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