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So ist die Lage in den Kreisen Traunstein, Mühldorf und Berchtesgadener Land

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Von: Tim Niemeyer, Martin Weidner, Martina Hunger

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Corona-Teströhrchen (Symbolbild)
Corona-Teströhrchen (Symbolbild). © Hendrik Schmidt/dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Mittwoch (11. August) im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 20.21 Uhr - Industrie kritisiert Bund-Länder-Beschlüsse zu Corona

Der Bundesverband der Deutschen Industrie hält die Beschlüsse von Bund und Ländern für nicht ausreichend, um die Corona-Pandemie einzudämmen.

„Angesichts der nahenden vierten Corona-Welle ist das Treffen einen konkreten, einheitlichen und praxistauglichen Maßnahmenfahrplan schuldig geblieben“, kritisierte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Mittwoch in Berlin. Impfen sei die einzige Antwort auf die wieder steigende Virus-Ausbreitung. „Echte Impulse zum Zünden des Impfturbos fehlen. Oberste Prämisse der Politik muss es sein, einen weiteren Lockdown mit hohen ökonomischen und sozialen Kosten unbedingt zu verhindern.“

Die Politik lasse die Unternehmen mit Blick auf die Fortführung der Testangebotspflicht für Ungeimpfte im Dunkeln stehen, kritisierte Lang weiter. Die Befreiung Geimpfter und Genesener von staatlichen Testauflagen und bestimmten Quarantänepflichten sei zu begrüßen. „Richtig ist es, zur Bewertung der Krisenlage einen neuen Indikatoren-Dreiklang aus Inzidenz, Hospitalisierung und Impfquote einzuführen. Bund und Länder haben nicht beantwortet, wie diese neuen Indikatoren zu einer Veränderung der Corona-Schutzmaßnahmen führen. Das ist zu wenig.“

Update, 18:55 Uhr - So ist die Lage im Berchtesgadener Land

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit Dienstag erneut 6 weitere bestätigte COVID-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befand sich eine Person bereits als direkte Kontaktperson in Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 6.232. Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 46,3.

Von den insgesamt 6.232 COVID-19-Fällen sind mittlerweile 6.064 Personen wieder genesen und ihre Quarantänezeit ist ausgelaufen. Aktuell gibt es 66 aktive COVID-19-Fälle im Landkreis, davon 7 Fälle in Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land (dazu zählen Alten- und Pflegeheime, Gemeinschaftsunterkünfte, Kindergärten und Schulen). In den vergangenen 7 Tagen gab es insgesamt 49 neue COVID-19-Fälle.

Bei allen positiv getesteten COVID-19-Fällen ermittelt das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen und leitet die notwendigen Maßnahmen ein, wie eine häusliche Quarantäne. Aktuell befinden sich 107 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.

In den Kliniken im Berchtesgadener Land werden aktuell 4 COVID-19-Patient stationär behandelt. Davon wird 1 Patient intensivmedizinisch betreut. 

Update, 18.02 Uhr - Das ist die Corona-Situation im Landkreis Traunstein

Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 43 aktive COVID-19-Fälle vor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 14,7.

Seit der letzten Meldung am Dienstag (10. August) sind beim Staatlichen Gesundheitsamt fünf Neuinfektionen eingegangen. Es liegen insgesamt 11.211 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden. Als genesen gelten mindestens 10.951 Personen (fünf Personen mehr seit der Meldung vom 10.08.2021).

Beim Gesundheitsamt Traunstein ist seit der letzten Statusmeldung keine Todesmeldung eingegangen. Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 217 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen vor. Derzeit wird ein Covid-19-Patient aus dem Landkreis Traunstein stationär in den Kliniken Südostbayern behandelt. Dieser befindet sich auf der Intensivstation.

Seit der letzten Meldung wurden keine weiteren Covid-Patienten aus dem Landkreis Traunstein in den Kliniken Südostbayern aufgenommen. Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 90.343 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 85.988 Personen die Zweitimpfung erhalten.

Update, 17.15 Uhr - Noch mehr neue Fälle in Mühldorf am Inn

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn haben sich im Laufe des Mittwochs (11. August) 16 neue bestätigte Corona-Fälle ergeben. Diese Fälle werden jetzt an das RKI übermittelt und  fließen am Donnerstag (12. August) in die dort ausgewiesene 7-Tage-Inzidenz ein. 

Weitere Informationen zu den Neuinfektionen, insbesondere die Zuordnung zum  Infektionsumfeld, folgen wie üblich in der Corona-Statusmeldung, die am Donnerstag (12. August) veröffentlicht wird. 

Update, 17.03 Uhr - So ist die Lage im Landkreis Mühldorf am Inn

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es seit der letzten Statusmeldung vom Montag (09. August) 26 neue bestätigte Corona-Fälle. Die Zahl der aktiven Fälle beträgt 43. Die 7-Tage-Inzidenz liegt zum Stichzeitpunkt laut RKI bei 33,7

Von den Neuinfektionen handelt es sich bei 21 Personen um Reiserückkehrer. Davon besuchten 16 das „Bavaria goes Zrce“-Festival in Kroatien, 2 Personen kehrten weiterhin aus Kroatien zurück. Drei neue Fälle reisten aus der Türkei ein. Bei den weiteren 5 Neuinfektionen, die keine Reiserückkehrer sind, ist das Infektionsumfeld noch unklar. 

Bei den infizierten Personen handelt es sich überwiegend um nicht Geimpfte, teilweise wird die Infektion auch von Symptomen begleitet. Fünf der 26 positiv Getesteten sind vollständig geimpft .Unter den aktiven Fällen befinden sich insgesamt 17 positive Fälle, die auf den Festivalbesuch in Kroatien zurückzuführen sind.

Update, 16.02 Uhr - Fast alle Reisende halten Vorgaben der neuen Coronavirus-Einreiseverordnung ein

Die Bundespolizeidirektion München hat im Zeitraum vom 1. bis zum 10. August 2021 bei rund 193.500 Personen die erforderlichen Nachweise (Impf-, Genesenen- oder Testnachweis) überprüft. In 781 Fällen, dies entspricht etwa 0,4 Prozent der Kontrollen, musste die Beamten die zuständigen Gesundheitsbehörden über fehlende oder fehlerhafte Nachweise informieren. Dies gab der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Dr. Karl-Heinz Blümel, bei der heutigen Pressekonferenz mit dem bayerischen Staatsminister des Innern Joachim Herrmann an einer Kontrollstelle in Piding an der A8 bekannt.

Der Großteil der Kontrollen erfolgte dabei am Flughafen München mit rund 153.000, gefolgt von der deutsch-österreichischen Grenze mit etwa 33.500. An der deutsch-tschechischen Grenze überprüften die Bundespolizisten ca. 7.000 Reiserückkehrer. Etwa 88 Prozent der Verstöße (694) stellten die Beamten an der Grenze zu Österreich fest, 9 Prozent (71) an der Grenze zu Tschechien und 2 Prozent (16) am Flughafen München.

Im Zuge der Überprüfung der Impfnachweise und Corona-Tests kontrollierten die Beamten bei rund 73.500 Personen, ob auch die Digitale Einreiseanmeldung vorlag beziehungsweise korrekt ausgefüllt war. In lediglich 31 Fällen war diese fehlerhaft oder nicht vorhanden.

Der sehr geringe Anteil der Beanstandungen zeigt, dass beinahe alle Reisende die neuen Vorgaben der Coronavirus-Einreiseverordnung kennen und diese auch einhalten. Präsident Dr. Blümel: „In den Gesprächen, die die Beamten mit den kontrollierten Reiserückkehrern führen, bestätigt sich der Eindruck: Die Menschen haben Verständnis für die Maßnahmen, die das Eintragen des Corona-Virus verhindern sollen. Für diese vernünftige und verantwortungsvolle Haltung möchte ich mich bei ihnen – auch im Namen der Bundespolizistinnen und Bundespolizisten – ausdrücklich bedanken“.

Update, 15.15 Uhr - Niedersachsen verabschiedet sich von Inzidenz als Maßstab

Niedersachsen verabschiedet sich nach dem Bund-Länder-Beschluss zur Corona-Pandemie als erstes Bundesland von seinem Stufenplan, der nur auf die Inzidenz setzt. Die Landesregierung will die Corona-Verordnung bis zum 25. August „neu schreiben“, wie der Chef der Staatskanzlei Jörg Mielke (SPD) am Mittwoch in Hannover ankündigte. In ihr soll ein neuer Bewertungsmaßstab aufgenommen werden, der die Häufigkeit der gemeldeten Infektionen (Inzidenz) auch mit anderen Parametern - etwa der Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern - in Relation setzt. Über eine geeignete Formel werde noch beraten.

Niedersachsen geht in dieser Frage einen eigenen Weg. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag hatte es keine gemeinsame Verständigung auf neue Parameter zur Lagebewertung gegeben. Niedersachsen hätte dies für geboten gehalten und das in einer Protokollnotiz zum Bund-Länder-Beschluss zum klar Ausdruck gebracht, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nach den Beratungen.

Staatskanzlei-Chef Mielke wies am Mittwoch darauf hin, dass sich die Abkehr vom Stufenplan aus dem Bund-Länder-Beschluss ergebe, den Niedersachsen nun umsetze. Der Beschluss stelle im Gegensatz zu früheren Beschlüssen grundsätzlich nicht mehr auf Inzidenzen oder andere Parameter ab, sondern gehe „von einer ganz anderen Philosophie aus.“

Mittlerweile sei die Hälfte der Menschen in Deutschland vollständig gegen das Coronavirus geimpft, stellte Mielke fest. Für sie könne man weitgehende Einschränkungen nicht mehr rechtfertigen. „Für deren Freiheiten und die Möglichkeiten, sich zu betätigen, spielen Inzidenzen und Stufen, die man daraus ableitet, überhaupt keine Rolle.“

Update, 14.35 Uhr - Holetschek sieht Nachbesserungsbedarf bei Indikatoren

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sieht nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Strategie noch Nachbesserungsbedarf bei den Indikatoren: „Bei dem Thema Inzidenz und weitere Faktoren hätte ich mir schon gewünscht, dass man vielleicht klarere Parameter gefunden hätte. Da ist der Bund auch nochmal gefordert, was vorzulegen.“

Die Indikatoren waren am Dienstag ein Thema beim Corona-Gipfel in Berlin zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs. In ihrem Beschluss hieß es dazu, die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 werde als „wichtige Größe zur Beurteilung des Infektionsgeschehens“ betrachtet. Daneben wurde betont, dass Bund und Länder „alle Indikatoren, insbesondere die Inzidenz, die Impfquote, und die Zahl der schweren Krankheitsverläufe sowie die resultierende Belastung des Gesundheitswesens berücksichtigen“, um die Corona-Maßnahmen gegebenenfalls anzupassen.

Update, 13.45 Uhr - AfD schießt scharf gegen Merkel und Söder

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Markus Söder eine Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte vorgeworfen. „Der Lockdown für nicht geimpfte, gesunde Bürger ist in Planung. Die verfassungswidrige und freiheitsfeindliche Zwei-Klassen-Gesellschaft soll nach der Bundestagswahl kommen“, sagte die Fraktionschefin am Mittwoch laut einer Mitteilung und bezog sich dabei auf die Beratungen Merkels mit den Ministerpräsidenten der Länder zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise am Dienstag. Die AfD sei die einzige Partei, die die Freiheit der Bürger ehrlich und entschlossen verteidige.

Update, 12.39 Uhr - 900 Corona-Infektionen in Österreich - Schärfere Maßnahmen in Tirol

Mit etwas über 900 neu gemeldeten Corona-Infektionen hat Österreich den höchsten Tageswert seit Mitte Mai erreicht. Die jüngste Fallzahl, die am Mittwoch vom nationalen Krisenstab veröffentlicht wurde, liegt deutlich über dem Sieben-Tagesschnitt von rund 600.

Am Mittwoch traten im Tiroler Bezirk Lienz neue Maßnahmen in Kraft, nachdem dort die Sieben-Tage-Inzidenz auf 332 geklettert war - ein Vielfaches des österreichweiten Wertes, der am Montag bei 43 lag. In dem Bezirk, der auch als Osttirol bekannt ist, muss beim Einkaufen nun wieder eine FFP2-Maske getragen werden. Für Veranstaltungen wurden ebenfalls Maskenpflicht sowie eine Begrenzung auf 100 Personen eingeführt. Zudem gilt in den Gemeinden Innervillgraten und Oberlienz eine Ausreisetestpflicht für nicht Geimpfte. Die hohen Zahlen in Osttirol haben laut den regionalen Behörden mit Reiserückkehrern und mit der relativ geringen Impfquote zu tun.

Update, 11.48 Uhr - Derzeit 28 aktive Fälle in Stadt und Landkreis Altötting

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun sieben neue Corona-Fälle gemeldet. Es handelt sich dabei um Personen aus Burghausen, Altötting, Garching an der Alz und Neuötting. Damit stieg die Zahl der Infizierten in Stadt und Landkreis Altötting seit Ausbruch der Pandemie auf 6108 Fälle (Stand: 10. August, 16 Uhr).

Derzeit gibt es in Stadt und Landkreis Altötting nach Angaben des Landratsamtes insgesamt 28 aktive Fälle - neun davon in Altötting, fünf in Garching, vier in Burgkirchen, je zwei in Burghausen, Neuötting Teising und Töging und je eine in Stammhamm und Kirchweidach. Die 7-Tage-Inzidenz lag zum o.g. Zeitpunkt bei 18,8.

Update, 10.43 Uhr - Söder: „2G wird so oder so kommen!“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich „nicht ganz“ zufrieden mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Runde zu Corona gezeigt. Es sei ein Ergebnis auf Sicht, sagte der CSU-Politiker am Dienstagabend: „Wohl auch ein bisschen geschuldet, dass der eine oder andere in Sorge ist, dass man vor der Bundestagswahl nichts Abschließendes entscheiden will.“

Söder betonte erneut, dass eine Debatte über Zugänge nur für Geimpfte und Genesene („2G“) wohl bald folgen wird. Derzeit gilt die 3G-Regel, also Freiheiten für Geimpfte, Getestete und Genesene. „2G wird so oder so ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen und mir wäre es lieber, wir würden jetzt ehrlich drüber reden als es zu vertagen bis nach der Bundestagswahl“, so Söder. Einige Fußballvereine oder Gastronomen würden bereits jetzt nur für vollständig Geimpfte öffnen. Das sei die Realität. Mit Tests alleine könne man die vierte Welle nicht brechen, sagte Söder.

Update, 9.26 Uhr - Steigende Inzidenzen: Neueste RKI-Zahlen für die Region

Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region (Stand 11. August).
Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region (Stand 11. August). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Corona-Fallzahlen bzw. 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region steigen langsam aber stetig weiter an. Am deutlichsten sieht man dies im Kreis Berchtesgadener Land - hier ist die Inzidenz inzwischen auf unter 50 (aktuell 46,3) gesunken. Im Kreis Mühldorf machte die 7-Tage-Inzidenz binnen 24 Stunden einen deutlichen Sprung nach oben (von 12,1 auf 33,7). Die übrigen Inzidenzen im Detail: Kreis Altötting (von 14,3 auf 18,8), Kreis Traunstein (von 13,5 auf 14,7), Kreis Rosenheim (von 14,9 auf 19,1) und Stadt Rosenheim (von 7,9 auf 14,2).
In der Region wurde laut RKI kein weiterer Todesfall gemeldet.

Update, 8.21 Uhr - Karl Lauterbach gehen Beschlüsse nicht weit genug

Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern stoßen auf ein geteiltes Echo. Fest steht nun: Nicht-Geimpfte müssen sich im Kampf gegen eine neue große Corona-Welle auf mehr Testpflichten im Alltag einstellen - und Schnelltests ab 11. Oktober in der Regel auch selbst bezahlen. Das beschlossen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Dienstag.

Dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach gehen die Corona-Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz nicht weit genug. „Ich hätte es besser gefunden, Großereignisse mit Hunderten Menschen in Clubs oder Hallen auf Genesene und Geimpfte zu begrenzen”, sagte Lauterbach den Zeitungen der „Funke“-Mediengruppe. „Denn es sind potenzielle Superspreader-Events.“ Mit der Testpflicht in Innenräumen ab einer Inzidenz von 35 könne man aber „sehr gut arbeiten“. „Ich hätte die Grenze noch unter einer Inzidenz von 35 gesetzt“, sagte Lauterbach.

Update, 7.16 Uhr - Medizinethikerin: Abschaffung kostenloser Bürgertests gerechtfertigt

Die Göttinger Medizinethikerin Claudia Wiesemann sieht das Ende der kostenlosen Schnelltests für Menschen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, als gerechtfertigt an. „Die Impfung gegen das Sars-Cov2-Virus stellt für alle Erwachsenen die einfachste und wirksamste Vorbeugungsmaßnahme dar. Da sie verträglich, verfügbar und kostenlos ist, ist der staatlichen Aufgabe, für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen, Genüge getan“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Der Staat müsse nicht für alle „Folgekosten einer alternativen Entscheidung oder eines individuell riskanten Lebenswandels aufkommen“, sagte Wiesemann. Nach Ansicht der Medizinethikerin darf der Staat zwar nur in Ausnahmefällen Eingriffe unmittelbar in die körperliche Integrität der Bürgerinnen und Bürger vornehmen. Er könne ihnen aber Kosten aufbürden, die als Folge einer Verweigerung der Impfung entstehen, also etwa die eines Schnelltests. Eine „Impflicht durch die Hintertür“ sei dies nicht.

RKI registriert 4996 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 25,1

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochmorgen lag sie bei 25,1 - am Vortag hatte der Wert 23,5 betragen, vor einer Woche lag er bei 18,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4996 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.09 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3571 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 14 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 25 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.799.425 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 671 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.817.

mw/mh/dpa

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