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Fans feiern vor EM-Finale ohne Abstand und Masken - Weltärztebund-Chef: „Werden Corona nie wieder los“

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Von: Benjamin Schneider, Sebastian Aicher

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Fußball EM - Vor dem Finale in Wembley
Mehr als 60.000 Zuschauer sollen bei der Partie am Abend im Stadion sein. © Zac Goodwin / dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (11. Juli) im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 20.36 Uhr - Etliche Fans feiern vor EM-Finale in London ohne Abstand und Masken

Stunden vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft zwischen England und Italien haben Hunderte Fans vor dem Wembley-Stadion gefeiert. Vor allem Anhänger der englischen Mannschaft tanzten und sangen am Sonntagnachmittag in unmittelbarer Nähe zur Arena im Nordwesten Londons, einige von ihnen zündeten Bengalos. Wie schon im Vorfeld vieler anderer EM-Spiele in London trugen sie fast alle keine Masken und hielten keinen Abstand zueinander.

Mehr als 60.000 Zuschauer sollen bei der Partie am Abend im Stadion sein. Zwar gelten offiziell Masken- und Abstandsregeln in der Arena, Bilder und Videos hatten dennoch auch während der Partien in London Szenen wie vor der Corona-Pandemie gezeigt. Die Engländer bestreiten gegen Italien ihr erstes großes Finale seit der Weltmeisterschaft 1966.

Update, 18.49 Uhr - Steinmeier: Politik muss alles für Präsenzunterricht nach Ferien tun

Nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss die Politik alles daran setzen, im kommenden Schuljahr Präsenzunterricht für die Schüler in Deutschland zu ermöglichen.

„Was mir sehr wichtig ist: Dass wir jetzt alles tun, alles tun, was an Vorbereitung möglich ist, um nach den Sommerferien wirklich einen Präsenzunterricht an jeder Schule, für jede Schülerin und Schüler möglich zu machen“, sagte Steinmeier am Sonntag im hessischen Völkershausen. Zuvor hatte er eine Gesprächsrunde zusammen mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), Hessens Regierungschef Volker Bouffier und mehreren Schülern.

Das Treffen war Teil von Steinmeiers #schrittfuerschritt-Tour, auf der er bei mehreren Wanderungen an den Landesgrenzen verschiedener Bundesländer mit Menschen ins Gespräch kommen will. Am Sonntag wanderte Steinmeier mit Ramelow von Thüringen nach Hessen, wo die beiden von Bouffier empfangen wurden.

Update, 17.34 Uhr - Weltärztebund-Chef: „Werden Corona nie wieder los“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-“Europamagazin“, der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien.

Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen“, fügte er hinzu.

Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für „völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (...) derartige Lockerungsübungen zu machen“ Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. „Und mir graust ein bisschen davor.“

Update, 15.38 Uhr - Schäuble mahnt wegen Corona zu Vorsicht: „Übertreibt es nicht”

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat an die Menschen in Deutschland appelliert, sich in der Corona-Pandemie weiterhin achtsam zu verhalten.

„Ich sehe mit großer Sorge, was im Fußballstadion von Wembley oder in manchen Urlaubsorten los ist”, sagte Schäuble der „Bild am Sonntag”. Wer sich unvernünftig verhalte und keine Vorsichtsmaßnahmen einhalte, setze alle der Gefahr einer vierten Welle aus. „Deshalb: Liebe Leute, freut euch, dass wir wieder essen gehen, Leute treffen können, aber übertreibt es nicht”, mahnte der Parlamentspräsident.

Schäuble warnte zugleich vor neuen Schulschließungen und sprach sich für die Impfung von Jugendlichen aus. „Man sollte Jüngere impfen, wenn sie es wollen. Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument”, sagte Schäuble.

Er betonte: „Und bevor wir riskieren, wieder Schulen schließen zu müssen, bin ich dafür, in geschlossenen Räumen weiter Masken zu tragen. Für mich wäre es entsetzlich, wenn wir wieder zu einem Lockdown kämen, der die Jüngsten trifft.” Kitas, Schulen und Unis zu schließen sei alles andere als harmlos. „Die Einschränkungen für die Kinder und Jugendlichen sind massiv”, machte der Bundestagspräsident deutlich.

Update, 14.47 Uhr - Karliczek-Appell an Studierende: „Lassen Sie sich impfen”

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat Studierende aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

Sie wünsche sich so viel Normalität wie möglich für das Wintersemester, sagte die CDU-Politikerin der „Welt am Sonntag“. Sie wisse, wie unbefriedigend das isolierte Lernen sei. „Um so viel Präsenz wie möglich zu ermöglichen, appelliere ich auch an die Studierenden - lassen Sie sich impfen!”
Einer Umfrage der „Welt am Sonntag” zufolge haben 55 Prozent der Universitäten Studentinnen und Studenten bereits ein Impfangebot gemacht, weitere 24 Prozent planen dies. Dabei geht es um eigene Impfzentren, mobile Teams vor Hochschulen oder für Studierende geblockte Termine.

Update, 13.58 Uhr - Drei Neuinfektionen im Landkreis Altötting

Wie das zuständige Landratsamt meldet, gibt es im Landkreis Altötting drei neue Corona-Fälle. Landkreisweit gibt es derzeit 15 aktive Fälle, davon acht in Burghausen, jeweils zwei in Alt- und Neuötting sowie jeweils einen Fall in Burgkirchen, Pleiskirchen und Unterneukirchen.

Update, 13.03 Uhr - Lauterbach wirft UEFA Versagen beim Umgang mit Corona-Pandemie vor

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der Europäischen Fußball-Union erneut Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie bei der Europameisterschaft vorgeworfen und das Hygienekonzept der Bundesliga gelobt. „Auf dieser EM liegt ein Schatten, und die UEFA hat durch ihre ignorante Vorgehensweise Todesfälle zu verantworten. Das muss so klar gesagt werden. Die UEFA hat in meinen Augen versagt“, sagte der Politiker im Magazin „11Freunde“ (Sonntag). Dieses Turnier signalisiere, dass Corona vorbei wäre, aber Corona sei nicht vorbei. „Die EM hat sich für dieses fatale Signal missbrauchen lassen“, kritisierte er.

Insbesondere die Zulassung von mehr als 60.000 Zuschauern beim Endspiel in London zwischen Italien und England am Sonntagabend (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) sieht der 58-Jährige als Gefahr. „Wembley ist komplett außer Kontrolle geraten“, sagte Lauterbach. Die Engländer würden sich in einer Phase der Pandemie befinden, in der sie sehenden Auges einen sehr großen Teil der erwachsenen Bevölkerung chronisch krank machen könnten. Nach seiner Meinung wäre es sinnvoll gewesen, „die Zuschauerzahl auf ein Fünftel der Kapazität zu senken“.

Dagegen lobte Lauterbach das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL). „In Kombination mit Schnelltests und der Devise, dass nicht mehr als jeder fünfte Platz besetzt wird, dürfte man dieses Konzept als sicher betrachten – da bin ich mir sehr sicher“, sagte der Politiker.

Nach einem Beschluss der Länder dürfen bis zum Start der Bundesliga-Saison bis zu 25.000 Zuschauer in die Stadien. Voraussetzung dafür ist, dass Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.

Update, 11.23 Uhr - Aktuelle RKI-Zahlen aus der Region

Die Werte der 7-Tage-Inzidenz in der Region steigen größtenteils wieder leicht an. Lediglich im Landkreis Traunstein sank der Wert im Vergleich zum Vortag leicht (11,3 auf 10,7).

Im Kreis Mühldorf (2,6) sowie in der kreisfreien Stadt Rosenheim (6,3) blieben die Inzidenzen unverändert.

Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region (Stand 11. Juli)
Entwicklung der 7-Tage-Inzidenzen in der Region (Stand 11. Juli) © www.der-himmel-im-suedosten.de

Am stärksten angestiegen ist die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Berchtesgadener Land (8,5 auf 11,3). Aber auch in den Kreisen Altötting (7,2 auf 9,0) und Rosenheim (4,6 auf 5,4) gingen die Zahlen etwas nach oben

Update, 9.51 Uhr - Blasmusik, Brezen und ein Pieks: Frühschoppen am Impfzentrum

Mit Blasmusik, Brezen und einem Bier ohne Alkohol will der Kreis Olpe im Sauerland Ungeimpfte für die Coronaschutz-Impfung motivieren. Zum Frühshoppen am Impfzentrum in Attendorn spielt am Sonntag (11 Uhr) die Stimmungskapelle des Musikvereins „Hoffnung“ Hünsborn.

Aufgerufen sind alle ab zwölf Jahren, die noch kein Impfangebot erhalten haben. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, verabreicht werden alle Corona-Vakzine. Anschließend kann mit einem alkoholfreien Bier auf die Impfung angestoßen werden. Mit der Aktion will der Kreis an den großen Erfolg der Vorwoche anknüpfen. Ein DJ hatte zur Impfparty aufgelegt.

RKI registriert 745 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz wieder über 6

Erstmals seit rund zwei Wochen ist die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland wieder über den Wert von 6,0 geklettert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag er bei 6,2 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 5,8; Vorwoche: 5,0).

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 745 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 3.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 559 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden sechs Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es sieben Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.736.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.634.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.231.

aic/bcs/dpa

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