Landkreise Traunstein und BGL kratzen an der Tausender-Inzidenz

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Donnerstag (11. November) im News-Ticker:
Die Fallzahlen im Überblick:
- Hospitalisierte Fälle/7 Tage in Bayern: 957 (Quelle/Stand: LGL, 11. November, 8 Uhr)*
- Covid-19-Fälle auf Intensivstationen in Bayern: 662 (Quelle/Stand: DIVI, 11. November, 7.20 Uhr)**/***
- Intensivbetten-Auslastung ILS Rosenheim: 95,8 % (Quelle/Stand: DIVI, 11. November, 7.15 Uhr)****
- Intensivbetten-Auslastung ILS Traunstein: 96,7 % (Quelle/Stand: DIVI, 11. November, 7.15 Uhr)****
- 7-Tage-Inzidenz: Stadt Rosenheim 388,4, Landkreis Rosenheim 581,2, Landkreis Traunstein 978,7, Landkreis Berchtesgadener Land 914,2, Landkreis Mühldorf 979,5, Landkreis Altötting 745,2 (Quelle/Stand: RKI, 11. November, 3.11 Uhr)****
- Bislang infizierte Personen: Stadt Rosenheim 5873, Landkreis Rosenheim 22.182, Traunstein 18.290, Berchtesgadener Land 10.436, Mühldorf 10.738, Altötting 8.953 (Quelle/Stand: RKI, 11. November, 3.11 Uhr)
- Todesfälle: Stadt Rosenheim 79, Landkreis Rosenheim 501, Traunstein 233, Berchtesgadener Land 110, Mühldorf 184, Altötting 217 (Quelle/Stand: RKI, 11. November, 3.11 Uhr)
- Service: Fälle Deutschland --- Fälle weltweit --- Überblick Risikogebiete
* = Steigt der Wert auf 1200 oder höher, tritt Warnstufe Gelb in Kraft
** = Steigt der Wert auf 450 oder höher, tritt ebenfalls Warnstufe Gelb in Kraft
*** = Steigt der Wert auf 600 oder höher, tritt Warnstufe Rot in Kraft
**** = Liegt die Intensivbetten-Auslastung im Rettungsleitstellenbezirk über 80% und die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis/der Stadt bei 300 oder höher, tritt ebenfalls Warnstufe Rot in Kraft
Update, 20 Uhr - Auch im Landkreis BGL ist die Corona-Lage unverändert kritisch
Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit Mittwoch 259 weitere bestätigte COVID-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befanden sich 17 Personen als direkte Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 10.436. Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 914,2.
Von den insgesamt 10.436 COVID-19-Fällen sind mittlerweile 9.159 Personen wieder genesen und ihre Quarantänezeit ist ausgelaufen. Aktuell gibt es 1.167 aktive COVID-19-Fälle im Landkreis. Derzeit gibt es insgesamt 362 Fälle in Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land, davon 42 in Alten- und Pflegeheimen, 3 in Gemeinschaftsunterkünften, 270 in Schulen, 43 in Kindergärten und 4 in Justizvollzugsanstalten. In den vergangenen 7 Tagen gab es insgesamt 972 neue COVID-19-Fälle.
Das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen positiv getesteter COVID-19-Fälle und leitet die notwendigen Maßnahmen ein, wie z. B. eine häusliche Quarantäne. Aktuell befinden sich 530 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.
In den Kliniken der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) im Berchtesgadener Land werden aktuell 43 COVID-19-Patienten stationär behandelt. 38 Patienten davon haben ihren Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land. Derzeit werden in den Kliniken im Berchtesgadener Land insgesamt 4 Patienten intensivmedizinisch betreut, davon haben 3 Personen ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land. Von den 43 im Berchtesgadener Land stationär behandelten Patienten sind 8 Personen vollständig geimpft, 7 werden auf der Normalstation und 1 intensivmedizinisch behandelt. 6 Personen davon haben ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land und werden auf der Normalstation behandelt.
Insgesamt werden in den Kliniken der KSOB an ihren Standorten im Berchtesgadener Land und Traunstein 95 COVID-19-Patienten behandelt. Davon befinden sich 76 Patienten auf der Normalstation und 19 Patienten auf der Intensivstation.
Update, 18.35 Uhr - Landkreis Traunstein kratzt an der Tausender-Inzidenz
Die Corona-Ampel ist rot. Insgesamt werden in den Kliniken Südostbayern 95 Covid-Patienten behandelt. Davon befinden sich 76 auf der Normalstation und 19 auf der Intensivstation. Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 104.447 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 98.444 Personen die Zweitimpfung erhalten.
Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 1.553 aktive COVID-19-Fälle vor. Seit der letzten Pressemitteilung (10. November) sind beim Staatlichen Gesundheitsamt 306 Neuinfektionen eingegangen.
Es liegen insgesamt 18.441 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden. Als genesen gelten mindestens 16.655 Personen (176 Personen mehr seit der Meldung vom 10. November).
Beim Gesundheitsamt Traunstein ist seit der letzten Pressemitteilung keine Todesmeldung eingegangen. Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 233 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen vor.
Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 978,7.
Update, 17.05 Uhr - Münchner Ärzte warnen vor Klinik-Kollaps und drohender Triage
Münchner Ärzte warnen vor einem Kollaps der Krankenhäuser in der bayerischen Landeshauptstadt. „Es ist fünf nach zwölf“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing. Er betonte am Donnerstag in München, „dass die Notfallversorgung, wohlgemerkt in München, aber auch in Bayern, quasi an ihre Grenze kommt“.
Auch Axel Fischer, Geschäftsführer der München Klinik, sprach von einer „Notlage“ der Kliniken wegen der kritischen Corona-Situation. Man sei derzeit Herr des Pandemiegeschehens, sagte Fischer in München - aber nur „weil schon 50 Prozent unserer planbaren Operationen und Eingriffe heruntergefahren sind“. Der Punkt einer Triage, also das Priorisieren von medizinischen Notfällen aufgrund von Mangel an Ressourcen, könne „innerhalb weniger Wochen“ erreicht sein, „wenn jetzt nicht gegengesteuert wird“.
Als Gründe hierfür nannte der Mediziner das aggressivere Verhalten der Delta-Variante, einen Nachlass der Immunisierung „insbesondere“ bei den zu Jahresbeginn geimpften Personen und eine zu niedrige Impfquote in der Gesamtbevölkerung. „Wir wissen, dass in Deutschland 67 Prozent vollständig geimpft sind. Das reicht nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass wir eine 85-prozentige Impfquote benötigen für die Gesamtbevölkerung“, betonte Wendtner.
Update, 16.09 Uhr - Oberösterreich will Lockdown für Ungeimpfte ab Montag
Als erstes Bundesland in Österreich will Oberösterreich ab Montag einen regionalen Lockdown für Ungeimpfte einführen. Das kündigte Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag an. „Die Situation ist dramatisch, daher ziehen wir die fünfte Stufe des Stufenplans des Bundes vor und planen ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte, sofern es rechtlich ein grünes Licht vom Bund gibt beziehungsweise der Bund die Rechtsgrundlage schafft.“ Zuerst hatten die „Kronen Zeitung“ und die „Oberösterreichischen Nachrichten“ über den Plan berichtet.
Gespräche über Details der neuen Regelung zwischen Oberösterreich und dem Gesundheitsministerium in Wien liefen am Donnerstag, erfuhr die dpa aus Verhandlerkreisen. Am Freitag finden Beratungen zwischen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und den Länderchefs von Oberösterreich und Salzburg statt, bei dem noch offene Fragen geklärt werden sollen.
Zugleich liefen den Angaben zufolge die Vorbereitungen, wie bereits 2020 Notquartiere mit Klinikbetten einzurichten. Diese soll es in Reha-Einrichtungen und Sonderkrankenanstalten geben. Oberösterreich hat eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner von fast 1200, das ist deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 750. Die Impfquote ist eine der niedrigsten in Österreich.
Update, 15.49 Uhr - „Nie dagewesene Herausforderung“: Kliniken Südostbayern müssen alle planbaren Eingriffe verschieben
Die Corona-Pandemie zwingt die Kliniken Südostbayern AG zu massiven Eingriffen. Wegen steigender Anzahl an behandlungsbedürftigen Covid-19-Erkrankten müssen die Kliniken Südostbayern AG bis auf Weiteres alle elektiven, also planbaren Eingriffe verschieben. Die Behandlung von Notfällen sowie dringliche Eingriffe werden demnach aber weiter jederzeit umfänglich versorgt, ebenso Tumoroperationen, die keinen Aufschub erlauben, sowie geburtshilfliche Eingriffe.
„Diese Maßnahme ist notwendig, da unsere Krankenhäuser und damit die stationäre Notfallversorgung in unseren Landkreisen und des Rettungsdienstbereiches in diesem Herbst und Winter vor einer bisher so nie da gewesenen Herausforderung stehen“, erklärt Ralf Reuter, Pressesprecher der Kliniken Südostbayern. Eine Auflösung der jetzigen Situation sei nur durch eine dauerhafte und stete Senkung der Inzidenzen möglich. „Deshalb appelliert die Klinikleitung an die Bevölkerung die Impfangebote anzunehmen.“
Update, 15.32 Uhr - Münchner Impfzentrum meldet „Impfstoffmangel“ - Polizei muss anrücken
In Bayern gibt es nach Angaben von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) derzeit keine generellen Probleme bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen - trotz anders lautender Berichte aus München. „Einen Impfstoffmangel gibt es an sich keinen“, sagte er am Donnerstag nach Beratungen über die Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen in München. Wenn es an einigen Orten Engpässe gebe, basiere das auf logistischen Problemen. Auch bei den Beatmungsgeräten gebe es derzeit keine Probleme, betonte Holetschek.
Aus der bayerischen Landeshauptstadt kommen allerdings andere Signale: „Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Erst- und Auffrischungsimpfungen wird im Freistaat Bayern der Impfstoff knapp“, teilte die Stadt München mit.
Die Polizei habe sogar zum Münchner Impfzentrum Riem gerufen werden müssen, als einige Impfwillige weggeschickt werden mussten und daraufhin die Mitarbeiter beschimpften und beleidigten.
Das Impfzentrum habe auf seine Bitte um Nachlieferungen bislang eine abschlägige Antwort erhalten, da kein Impfstoff mehr in den oberbayerischen Lagern vorhanden ist. Es besteht nach Angaben der Stadt darum die Möglichkeit, „dass zum Wochenende verschiedene Impfaktionen ausfallen müssen, bis kommenden Dienstag die nächste reguläre Lieferung eintrifft“.
Update, 14.40 Uhr - OB Reiter kündigt 2G für Münchner Gastro an
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will wegen der kritischen Corona-Lage die 2G-Regel für die Gastronomie in der bayerischen Landeshauptstadt einführen. Er bezeichnete die Corona-Situation am Donnerstag im Münchner Rathaus als „dramatisch“.
2G soll seinen Angaben zufolge sowohl im Außen- als auch im Innenbereich gelten - und im besten Fall bereits ab kommender Woche. Dann dürfen nur noch von einer Covid-Erkrankung Genesene und vollständig Geimpfte in Restaurants und Bars gelassen werden. Für Hotels soll das nicht gelten - da bleibe die 3G-Regelung in Kraft, hier dürfen also neben vollständig Geimpften und Genesenen weiter auch Getestete einchecken.
Auch in Restaurants und Bars gebe es eine Einschränkung „für die 12- bis 18-Jährigen“, die „noch eine Übergangslösung bis zum Jahresende“ bekommen sollen, sagte der Münchner OB. Bis dahin sollen diese mit der 3G-Plus-Regel - also auch mit einem negativen PCR-Test - ihre Eltern begleiten dürfen.
Pressekonferenz mit Ministerpräsident Markus Söder im Livestream
Am Donnerstagvormittag (11. November) hat sich Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit Vertretern von bayerischen Kliniken getroffen und über die aktuelle Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen gesprochen. Über die wesentlichen Ergebnisse der Beratung informieren Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einer Pressekonferenz.
Update, 14.14 Uhr - Söder fordert partielle Impfpflicht
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert des weiteren einen bundesweiten Beschluss zu einer partiellen Impfpflicht, etwa für Bedienstete im Gesundheitswesen. Die Ministerpräsidentenkonferenz, die am nächsten Donnerstag tagen wird, müsse einen entsprechenden Beschluss fassen.
Update, 14.10 Uhr - Holeteschek begrüßt Ausrufung des K-Falls
Zum besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen wünscht sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die sogenannten Booster-Impfungen bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, „dass Booster Entlastung gebracht haben”. Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßt ebenfalls den Ausruf des K-Falls.
Die Feststellung des Katastrophenfalls ermögliche eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen. Auch ein Pfleger einer Münchner Intensivstation beschreibt die Lage als extrem dramatisch. „Es ist kurz vor zwölf in der Pandemie-Bekämpfung. Diese Pandemie ist nicht vorbei. Es ist leider alles sehr abgeflacht, aber der Zulauf an Patienten ist extrem hoch”.
Man könne sich kaum vorstellen, was auf den Intensivstationen los ist. Natürlich gebe es jetzt immer mehr Impfdurchbrüche, aber „das sind vor allem Patienten, welche generell ein schwaches Immunsystem haben”. Dennoch sei es kein Vergleich zu ungeimpften Patienten. „Es liegen bei mir junge Menschen, die zwischen Leben und Tod schweben.”
Update, 13.57 Uhr - Söder betont: „Wir müssen handeln“
Aufgrund der vom Bund gegebenen rechtlichen Grundlagen seien andere Maßnahmen nicht mehr möglich. „Wir wollen auch keinen Lockdown, aber wir müssen handeln”, erklärte Söder hierzu. Auch Weihnachtsmärkte oder den Ausschank von Alkohol könne man aufgrund des geltenden Rechts derzeit nicht verbieten, aber die Durchführung solcher Veranstaltungen „sollte maximal mit Maske möglich sein”.
Update, 13.52 Uhr - „Die Krankenhäuser sind voll“
„Fakt ist: die Krankenhäuser sind voll - maximal am Limit sowohl von der Belastung als auch emotional”, setzt Söder seine Rede fort.
„Deshalb rufen wir den K-Fall aus”. Den Menschen müsse die Ernst der Lage bewusst werden. Söder ist auch überzeugt, dass die aktuell bundesweiten Corona-Maßnahmen nicht ausreichen. Ein möglicher „Freedom-Day” sei absurd.
Er begrüße die geplante Ministerpräsidentenkonferenz in der nächsten Woche. Söder will dort auch verschiedene Vorschläge machen. Diese werden unter anderen 2G mit Maske bei Veranstaltungen und 2G-plus für Diskos und Clubs beinhalten: Also Zutritt nur für Genesene und Geimpfte mit negativen Schnelltest.
Update, 13.46 - Söder: Die Lage ist ernst
Die Lage sei sehr ernst. Mit diesen Worten beginnt Markus Söder die Pressekonferenz nach den Beratungen mit Experten der bayerischen Kliniken. Für die aktuelle Lage gebe es drei Hauptgründe: Zum ersten seien es umgeimpfte Personen. „Ungeimpft bedeutet schutzlos”, so Söder. Ein weiteres Problem seien die stark zunehmenden Impfdurchbrüche. Vor allem immer mehr geimpfte Menschen mit Vorerkrankungen müssen mittlerweile laut Söder im Krankenhaus behandelt werden.
Der dritte Punkt sei die abnehmende Bereitschaft vieler Menschen sich an die geltenden Regeln zu halten. Ein anderes Problem sei der „stille Rückzug” einiger Pflegekräfte aufgrund des Unverständnis vieler Ungeimpfter und der unzufriedenstellenden Gesamtsituation.
Update, 12.53 Uhr - Christkindlmarkt in Wasserburg wackelt
In Bayern fällt ein Christkindlmarkt nach dem anderen aus. Auch der Rosenheimer wurde gestern kategorisch abgesagt, in Wasserburg will man von einer generellen Absage derzeit zwar noch absehen, aber: „Angesichts dieser hohen Neuinfektionszahlen wäre es fahrlässig, einfach so weiterzumachen wie bisher“, sagt Andreas Bonholzer, Vorsitzender des Wirtschafts-Förderungs-Verbandes Wasserburg. „Wir planen aktuell aber noch keine komplette Absage, warten stattdessen auf weitere Vorgaben durch die Staatsregierung und darauf, wie die großen Christkindlmärkte in München und Nürnberg reagieren.“
Auch Bürgermeister Kölbl gab heute keine Garantie ab: „Eine Absage ist Stand heute nicht geplant, aber eine Garantie kann ich auch nicht geben. Wir werden kurzfristig entscheiden müssen.“
Christian Huber, organisatorischer Leiter des Wasserburger Christkindlmarktes, er hatte sich gestern Abend mit den Standlleuten und den beteiligten Gastronomen getroffen, erklärte, man stehe Gewehr bei Fuß: „Uns haben die Fieranten versichert, dass sie nahezu alle Regelungen mittragen könnten und auch einzelne Markttage für die meisten möglich sind.“ Außerdem könne man auch zwei Areale (hinter der Frauenkirche und in der Hofstatt) so absperren, dass eine 2G-Kontrolle möglich wäre.
Einig waren sich alle Beteiligten, jetzt keinen Schnellschuss abzugeben, sondern weitere Vorgaben abzuwarten. Eine endgültige Entscheidung zum Wasserburger Christkindlmarkt und zum geplanten verkaufsoffenen Sonntag am 21. November wird es wohl frühestens nächste Woche geben.
Update, 12.18 Uhr - AfD Politikerin Alice Weidel hat Corona
Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie habe sich, „nachdem sie grippeähnliche Symptome feststellte, einem Corona-Test unterzogen“, sagte ihr Sprecher Daniel Tapp am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Sie hat sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben“, fügte er hinzu.
Weidel hatte im Bundestagswahlkampf Grundrechtseinschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beklagt und dabei stets betont, sie selbst sei noch nicht gegen Covid-19 geimpft. Der AfD-Parteichef und Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Tino Chrupalla, hatte sich im Oktober nach einer Corona-Infektion in Quarantäne begeben müssen.
Update, 11.29 Uhr - Corona-Partys lassen Inzidenzen im Landkreis Ebersberg explodieren
In Landkreis Ebersberg werden Feierwütige, die sich zu sogenannten Corona-Partys treffen, um sich dort bewusst mit dem Corona-Virus zu infizieren, zu einem echten Problem. Wie unser Partner-Portal merkur.de berichtete, sollen derartige Feiern in Emmering und Frauenneuharting stattgefunden haben. In Frauenneuharting liegt die Inzidenz derzeit bei 2913,24 wie der Homepage des Landratsamtes Ebersberg zu entnehmen ist. „Das ist sehr bedenklich“, sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am 9. November, gegenüber merkur.de. Die Feiernden „gefährden sich und Andere“.
Update, 11.03 Uhr - Scholz kündigt Ministerpräsidentenkonferenz zu Corona-Lage an
Angesichts dramatisch gestiegener Zahlen hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt, Deutschland mit ausreichenden Maßnahmen auf den Winter vorbereiten zu wollen. „Wir müssen gewissermaßen unser Land winterfest machen”, sagte Scholz am Donnerstag im Bundestag. „Das Virus ist noch unter uns und bedroht die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.” Deshalb sollten Dinge wie Maskenpflicht und Hygieneregeln weiter durchgesetzt werden können.
Scholz sprach sich zudem für eine „große gemeinsame Kampagne“ für mehr Impfungen aus. Er appellierte an die Menschen: „Lassen Sie sich impfen! Es ist wichtig für Ihre Gesundheit, und es ist wichtig für unser Land.“ Zudem solle 3G am Arbeitsplatz eingeführt werden, also Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete. „Das ist eine notwendige Verbesserung.“ Bund und Länder werden im Lauf der nächsten Woche auf Spitzenebene über die Corona-Krise beraten.
Update, 10.31 Uhr - Hubert Aiwanger hat sich impfen lassen
Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat sich gegen Corona impfen lassen. Das sagte der Freie Wähler-Chef der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: „Ich bin mittlerweile gegen Corona geimpft und kann noch im November 2G-Termine wahrnehmen.“ Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. „Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten.“
Während des Bundestagswahlkampfes hatte es wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwangers anfängliche Impfskepsis scharf kritisiert und ihm vorgehalten, Regierungsmitglieder müssten Vorbilder sein. CSU-Politiker hatten Aiwanger außerdem vorgeworfen, im Lager von Querdenkern und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen.
Der Freie Wähler-Chef betonte, dass er kein Impfgegner sei: „Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind.“ Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen.
Update, 10.13 Uhr - Ampel bleibt klar rot - Lage in den Kliniken weiter kritisch
In den Krankenhäusern der Region ist die Situation weiterhin sehr angespannt (Quelle/Stand: DIVI, 11. November, 7.15 Uhr) Im Rettungsleitstellenbezirk Rosenheim (Stadt und Landkreis Rosenheim, Landkreis Miesbach) sank die Quote belegter Betten zwar zuletzt leicht auf 95,8 Prozent (Vortag 96,6 Prozent).
Im Zuständigkeitsbereich der ILS Traunstein (Kreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting) ist allerdings ein starker Anstieg auf 96,7 % zu beobachten (Vortag 89,8).
Auch die Zahl der landesweit hospitalisierten Fälle nahm deutlich von 843 auf 957 zu. Bayernweit werden zudem derzeit 655 Patienten (Vortag: 647) auf einer Intensivstation im Zusammenhang mit Corona behandelt. Damit steht die Krankenhaus-Ampel in ganz Bayern weiterhin klar auf Rot.
Update 9.50 Uhr - Impfpflicht in England - 50 000 Pflegern droht Jobverlust
Zehntausende ungeimpfte Pflegekräfte dürfen seit Donnerstag nicht mehr in Heimen in England arbeiten. Die von der Regierung gesetzte Frist, sich vollständig gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist nun verstrichen. Schätzungen von britischen Medien zufolge haben mehr als 50 000 Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen bisher das Angebot nicht genutzt, ihnen droht nun der Verlust des Arbeitsplatzes. Einige Tausend haben Ausnahmen beantragt, weil sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Die genauen, offiziellen Zahlen sollen demnächst veröffentlicht werden.
Wie die Zeitung “Guardian” berichtete, spüren einige Heime aber bereits den Mangel an Pflegekräften. Zahlreiche Betten könnten nicht mehr betrieben werden. Verbände und Gewerkschaften forderten deshalb bis zuletzt, die Frist bis April zu verlängern.
Update, 9.24 Uhr - 1496 neue Fälle in Region - Zehn Tote allein im Kreis Mühldorf

Auch die Fallzahlen bewegen sich weiter auf hohem Niveau – so wurden in der Region in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 1496 neue Corona-Fälle gemeldet. Die meisten davon wurden mit 406 im Landkreis Traunstein registriert, gefolgt von 384 im Landkreis Mühldorf, 259 im Landkreis Berchtesgadener Land, 234 neue Fälle im Landkreis Rosenheim, 183 in Altötting. Die Stadt Rosenheim meldete „nur” 30 neue Corona-Fälle.
Zudem wurden 16 neue Todesfälle in der Region registriert – davon alleine zehn im Landkreis Mühldorf und 5 im Landkreis Rosenheim. Ein weiteres Todesopfer gab es in der Stadt Rosenheim. Weitere Angaben zu Alter, Wohnort und/oder Geschlecht der Opfer machten die zuständigen Behörden bislang nicht.
Update, 8.45 Uhr - Inzidenzen in der Region teilweise sprunghaft angestiegen

Die 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region stiegen in den vergangenen 24 Stunden laut den neuesten RKI-Daten größtenteils deutlich (Stand: 11. November, 0 Uhr): Altötting (von 649,3 auf 745,2), Berchtesgadener Land (822,9 auf 914,2) und Mühldorf (795,8 auf 979,5) meldeten den steilsten Anstieg, mit Traunstein (von 948,8 auf 978,7) kratzen damit drei Regionen deutlich an der 1000er-Marke. Die Inzidenz des Landkreises Rosenheim stieg leicht von 562,8 auf 581,2. Lediglich die Inzidenz der Stadt Rosenheim fiel um einige Punkte von 394,7 auf 388,4.
Unter den Top-10 der größten Corona-Hotspots in Deutschland liegen weiterhin die Landkreise Miesbach (Platz 2), Mühldorf am Inn (Platz 3), Traunstein (Platz 4) und Berchtesgadener Land (Platz 6). Der Landkreis Rottal-Inn ist nach wie vor trauriger Spitzenreiter mit einer Inzidenz von mittlerweile 1140,4.
Update, 7.44 Uhr - Umfrage: Mehr als zwei Drittel für Corona-Impfpflicht
Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Corona-Impfpflicht, zumindest für bestimmte Berufsgruppen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der dpa sprachen sich 44 Prozent sogar dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das gefährliche Virus zu verpflichten. Weitere 24 Prozent wollen die Pflicht auf einzelne Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Krankenhauspersonal beschränken. Nur 27 Prozent sind generell gegen eine Impfpflicht.
Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und 33 Prozent dafür ausgesprochen. Die Haltung zu Impfungen für bestimmte Personengruppe wurde damals allerdings nicht abgefragt.
Unter den Wählern von CDU/CSU (56 Prozent), SPD (54 Prozent) und FDP (52) ist der Wunsch nach einer Impfpflicht für alle besonders stark ausgeprägt. Bei den Anhängern der Linken (46 Prozent), Grünen (44 Prozent) und AfD (31 Prozent) sowie den Nichtwählern (32 Prozent) findet die Idee dagegen keine Mehrheit.
Die jetzige Bundesregierung von Union und SPD lehnt eine Impfpflicht ab. Auch die Ampel-Parteien, die derzeit über die Bildung einer neuen Regierung verhandeln, sind gegen einen solchen Schritt. In anderen europäischen Ländern gibt es die Corona-Impflicht für bestimmte Personengruppen dagegen schon.
Über 50.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist stark angestiegen und hat erstmals in der Corona-Pandemie den Wert von 50 000 überschritten. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages den Höchstwert von 50.196 Corona-Neuinfektionen.
Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstagmorgen, 3.40 Uhr, wiedergeben. Am Vortag waren es 39.676 Ansteckungen und vor genau einer Woche hatte der Wert bei 33.949 Ansteckungen gelegen. Bereits der Wert vom Mittwoch war ein Höchststand gewesen.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte ebenfalls wieder einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche am Donnerstagmorgen mit 249,1 an. Sie ist somit am vierten Tag in Folge auf einen Höchstwert gestiegen. Am Mittwoch hatte der Wert bei 232,1 gelegen. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 154,5 (Vormonat: 66,5).
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 235 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 165 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.894.250 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Mittwoch mit 4,61 an (Dienstag: 4,31). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.432.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.198.
si/bcs/dpa
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