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Alt-Bundespräsident Joachim Gauck greift Impfgegner an: „Bekloppte“

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Von: Benjamin Schneider, Martin Weidner

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Joachim Gauck in Rostock
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat die Gegner einer Impfung gegen das Coronavirus scharf angegriffen.  © Joachim Mangler / dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Samstag (11. September) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 19.08 Uhr - Zehntausende Niederländer protestieren gegen Party-Verbote

Zehntausende Demonstranten haben in den Niederlanden am Samstag gemeinsam mit Djs und Musikern die Aufhebung der Corona-Beschränkungen für die Veranstaltungsbranche gefordert. Unter dem Motto „Unmute Us“ (etwa: Schaltet unsere Mikros wieder an) hatten die Organisatoren zu Protestaktionen in zehn Städten aufgerufen, darunter in Amsterdam, Den Haag, Groningen und Maastricht. In mehreren Orten wurden die Umzüge nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP von Musikwagen begleitet, Djs legten auf und Demonstranten tanzten auf den Straßen. 

Clubs und Discos durften in den Niederlanden zwar Ende Juni wieder öffnen, es gab auch wieder Festivals und Studentenpartys. Doch wenig später stiegen die Corona-Infektionen erneut stark an, woraufhin die Regierung in Den Haag die Notbremse zog. Inzwischen lässt sie ein Beratergremium prüfen, ob die Nachtgastronomie Ende September wieder öffnen könnte. Mitte August war die Schließung bis zum 1. November angeordnet worden.

Update, 17.20 Uhr - Alt-Bundespräsident Gauck greift Impfgegner an: „Bekloppte“

Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat die Gegner einer Impfung gegen das Coronavirus scharf angegriffen. Bei einer Tagung für Lehrer am Samstag in Rostock betonte er, dass die Pandemie noch nicht überwunden sei. „Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Also Entschuldigung: Das darf ich mal so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten.“

Gauck (81) sagte, dass die Menschen mit ihrer Einsicht „Impfen sei schädlich“ nicht für sich selbst, sondern für ihr Umfeld Probleme schafften. „Das ist ja alles unglaublich.“

Gauck war von 2012 bis 2017 Bundespräsident.

Update, 15.09 Uhr - Ärztepräsident: Mehr Druck auf Ungeimpfte derzeit nicht angemessen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte derzeit für unangebracht.

„Im Moment bin ich dagegen“, sagte Reinhardt am Samstag. „Noch mehr Druck auf Nicht-Geimpfte auszuüben, wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen.“ Er war gefragt worden, ob er ein Befürworter einer stärkeren Verbindlichkeit von „2G“-Regeln sei, bei denen nur Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Veranstaltungen und Einrichtungen haben.

Der Präsident der Bundesärztekammer argumentierte, zum einen sei das Gesundheitssystem aktuell nicht so sehr beansprucht, dass das von dieser Seite her legitimiert wäre. „Zum anderen dürfte mehr Druck bei Unentschlossenen, die man mit vernünftigen Argumenten überzeugen könnte, eher Gegenreaktionen auslösen. Auf diese Weise werden wir die fehlenden 20 bis 25 Prozent bei der Impfquote kaum erreichen.“

Angesichts der stockenden Impfungen hatte die Debatte über strengere Corona-Vorgaben für Ungeimpfte zuletzt weiter Fahrt aufgenommen.

Update, 13.30 Uhr - Kinder und Jugendliche im Kreis Altötting infiziert

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 14 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 11. September, 0 Uhr). Unter den Neu-Infizierten befinden sich auch mehrere Kinder und Jugendliche - und zwar zwei 12-jährige Personen aus Tyrlaching bzw. Neuötting sowie eine 15-jährige Person aus Neuötting. Damit haben sich seit Pandemie-Ausbruch insgesamt 6578 Menschen in Stadt und Landkreis Altötting infiziert.

Derzeit gibt es im Landkreis Altötting insgesamt 213 aktive Fälle - die meisten davon in Altötting (44 Fälle), Burghausen (41), Neuötting (23) sowie Töging (17). Die 7-Tage-Inzidenz betrug nach Angaben des Landratsamtes zum o.g. Zeitpunkt 124,5.

Update, 12.15 Uhr - Halle lässt Löwen-Trainer Köllner nicht ins Stadion

Nach Angaben von Fußball-Drittligist TSV 1860 München haben der Oberbürgermeister von Halle und das Gesundheitsamt der Stadt Trainer Michael Köllner den Zutritt zum Spiel beim Halleschen FC an diesem Sonntag (13 Uhr) verweigert. Damit kann Köllner die Mannschaft, in der es zuletzt einen Corona-Fall gegeben hatte, nicht bei der Partie betreuen. Die Stadt Halle war für eine Stellungnahme angefragt.

Zunächst hatte es laut Angaben von 1860 nach einer Entscheidung der zuständigen Behörde geheißen, wegen des Falls müssten alle nicht vollständig geimpften Mitglieder aus Stab und Mannschaft weiterhin in Quarantäne bleiben. Köllner ist zwar geimpft, aber der Zeitraum nach der Impfung reicht noch nicht aus. Am Freitag teilte der Club wiederum mit, Köllner dürfe unter strengsten Hygienevorgaben an der Linie stehen. Dies ist dem Drittligisten zufolge nun aber doch nicht der Fall. „Wir akzeptieren die Entscheidung, aber wir akzeptieren sie nur unter großer Missbilligung“, sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Update, 11.10 Uhr - 97 Prozent der Teilnehmer bei CSU-Parteitag geimpft

Beim am Freitag (10. September) in Nürnberg eröffneten Parteitag der CSU sind 97 Prozent der Delegierten und Beobachter gegen das Coronavirus geimpft. Das gab Generalsekretär Markus Blume zu Beginn der zweitägigen Veranstaltung bekannt. Insgesamt waren knapp 900 Delegierte geladen, dazu kommen weitere mehrere weitere Hundert Menschen in der Nürnberger Messehalle wie Personal, Sicherheitskräfte und Journalisten, die dem Parteitag beiwohnen. 

Alle Anwesenden mussten entsprechend der sogenannten 3-G-Regel beim Einlass ihren Status hinterlassen. Blume scherzte, die Impfquote könne auch ein Hinweis auf das Ergebnis der für den Abend geplanten Wahl der Parteiführung sein. Zur Wiederwahl steht unter anderem Parteichef Markus Söder. Am Samstagvormittag sprach CDU-Chef und Union-Kanzlerkandidat Laschet als Gastredner.

Update, 9.10 Uhr - 188 Neuinfektionen in der Region

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern (Stand: 11. September 2021)
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern (Stand: 11. September 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Corona-Fallzahlen und 7-Tage-Inzidenzen haben sich im Vergleich zum Vortag in den Kreisen und Städten der Region größtenteils weiter nach oben entwickelt. Sowohl in Stadt (von 206,0 auf 209,1) als auch im Landkreis Rosenheim (von 163,5 auf 165,8) stieg die Inzidenz ebenso wie in den Kreisen Traunstein (von 156,1 auf 170,2), Berchtesgadener Land (von 174,0 auf 185,3) und Altötting (von 121,8 auf 124,5). Lediglich im Landkreis Mühldorf (von 111,6 auf 105,6) ist der Wert leicht gesunken.

Insgesamt wurden in der Region 188 Neuinfektionen gemeldet - die meisten davon mit 58 im Landkreis Rosenheim, gefolgt vom Landkreis Traunstein mit 53. Im Landkreis Berchtesgadener Land gab es 30 neue Fälle, in der Stadt Rosenheim 18, im Kreis Mühldorf 15 und im Landkreis Altötting 14. Weitere Todesfälle wurden laut den neuesten RKI-Daten glücklicherweise nicht registriert.

RKI meldet über 11.000 neue Fälle - Hospitalisierung gestiegen

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut dem zuständigen Robert Koch-Institut (RKI) aktuell bei 82,8 (News-Ticker Freitag, 10. September). Das geht aus Angaben des Instituts vom Samstagmorgen hervor. Am Vortag hatte der Wert bei 83,8 gelegen, vor einer Woche bei 80,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.214 Corona-Neuinfektionen. Die Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von 4.12 Uhr wieder. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.835 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 45 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.070.295 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 1,95 an (Vortag 1,89). Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.817.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.598.

mw/dpa

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