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Proteste gegen Corona-Maßnahmen in mehreren Städten - Spezialist: Omikron vermutlich schon bald dominant

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Von: Benjamin Schneider, Markus Zwigl, Martin Weidner

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Coronavirus - Protest gegen Corona-Politik in Rostock
In Rostock gingen nach Angaben der Polizei knapp 3000 Menschen auf die Straße. © Bernd Wüstneck / dpa

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Montag (13. Dezember) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.52 Uhr - Bewährungsstrafen nach Corona-Demo in Schweinfurt

Einen Tag nach einer nicht angemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt sind zwei Männer in beschleunigten Verfahren zu mehrmonatigen Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Zwei weitere Männer wurden in Untersuchungshaft genommen, unter anderem wegen versuchter Brandstiftung an einem zivilen Polizeiwagen, wie die Staatsanwaltschaft Schweinfurt am Montagabend mitteilte.

Ein 27-Jähriger hatte am Sonntagabend bei der Versammlung einem Polizisten einen Faustschlag ins Gesicht versetzt; der Beamte musste ärztlich versorgt werden. Ein Richter am Amtsgericht Schweinfurt verurteilte den Mann am Montagvormittag zu acht Monaten Freiheitsstrafe, die unter der Auflage einer Zahlung von 3500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Ein 29 Jahre alter Mann bekam sechs Monate, die ebenfalls gegen eine Geldauflage auf Bewährung ausgesetzt wurde. Er hatte den Angaben zufolge mehrfach versucht, mit dem Fuß gegen die Köpfe der Einsatzkräfte zu treten, als diese seine Personalien feststellen wollten. Zwei weitere 30- und 34-jährige Tatverdächtige sollen am Rande der Demonstration versucht haben, mit Brandbeschleunigern ein Zivilfahrzeug der Polizei anzuzünden. Gegen beide erging Haftbefehl unter anderem wegen versuchter Brandstiftung und Landfriedensbruchs.

Update, 20.48 Uhr - Proteste gegen Corona-Maßnahmen in mehreren deutschen Städten

Tausende haben am Montagabend in deutschen Städten gegen Corona-Maßnahmen protestiert. In Rostock etwa gingen nach Angaben der Polizei knapp 3000 Menschen auf die Straße. Abstandsgebote und Maskenpflicht wurden bei einem Marsch durch die Innenstadt kaum eingehalten. In Magdeburg versammelten sich etwa 3500 Menschen, in Gummersbach rund 500.

In Thüringen waren der Polizei rund 14 Versammlungen mit Hunderten Teilnehmern bekannt. Ein Sprecher sagte, an verschiedenen Orten seien der Einsatz von Pyrotechnik sowie Rangeleien festgestellt worden. Am Wochenende war es in Thüringen teils zu gewaltsamen Protesten gekommen. In Greiz etwa wurden 14 Polizisten verletzt.

Teils werden Proteste von Gegnern staatlicher Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung angemeldet und Auflagen eingehalten. Teils werden Verbote und Regeln aber auch gezielt missachtet. Politiker, Polizei und Verfassungsschützer hatten sich zuletzt besorgt über eine Radikalisierung gezeigt, insbesondere im extremistischen Teil der Protestierenden.

Nach Einschätzung von Experten mischen bei den Protesten auch rechtsextreme Gruppen mit, die seit Jahren auch gegen Migration und staatliche Strukturen mobilisieren. Bei solchen Protesten waren in den vergangenen Wochen wiederholt auch Journalisten beschimpft oder attackiert worden.

Update, 18.49 Uhr - Trotz Advent: Corona sorgt weiter für Ruhe auf den Straßen

Ruhiger als gewöhnlich für das letzte Wochenende vor Weihnachten: Um den vierten Advent (17.-19. Dezember) müssen Autofahrer laut ADAC und Auto Club Europa (ACE) nicht mit allzu vollen Straßen rechnen. Als einziges Bundesland startet Brandenburg jetzt schon in die Weihnachtsferien.

Es könnte höchstens um Ballungszentren herum etwas voller werden - vor allem, wenn dort unter pandemiebedingten Auflagen noch Weihnachtsmärkte stattfinden. In manchen Regionen verhindert dagegen ein Lockdown den privaten Ausflugsverkehr. Hier bitte vor der Abfahrt über die jeweiligen Bestimmungen der Bundesländer informieren.

Ein Ausblick: Direkt um die Weihnachtsfeiertage werden die Autobahnen allerdings wieder voller. Der ADAC rechnet vor allem am 22. und 23. Dezember mit reichlich Pendler- und Besuchsverkehr.

Update, 17.57 Uhr - Spezialist: Omikron vermutlich schon in zwei bis vier Wochen dominant

Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte andere Virusvarianten wie Delta nach Einschätzung eines renommierten Experten schon in Kürze europaweit verdrängt haben. „Im Moment ist Omikron in Europa noch selten“, sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel (Schweiz), in einem am Montag auf der Webseite der Universität veröffentlichten Interview. „Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wird Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend sein.“ Daten aus Dänemark und Großbritannien legten nahe, dass sich die Zahl der Omikron-Ansteckungen alle drei bis vier Tage verdoppele.

Die Übertragungsrate sei dreimal so hoch wie bei Delta. Grund dafür sei, dass sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte infizieren. Gegen eine Ansteckung seien Geimpfte bei der Delta-Variante besser geschützt gewesen als nun bei Omikron.

Zumindest aber seien Geimpfte und vor allem Geboosterte bei Omikron nach den bisherigen Hinweisen wohl weiter vor einem schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 geschützt. Dass es bei Omikron generell vor allem mildere Verläufe gebe, lasse sich nicht sagen, so Neher. Von den bisher erfassten Fällen seien vielfach Geimpfte oder Genesene betroffen gewesen - also Menschen, bei denen bereits ein gewisser Immunschutz bestand. „Dies ist wohl der Hauptgrund für die wenigen schweren Verläufe, nicht die Eigenschaften des Virus selbst.“

Update, 17.33 Uhr - Seit Freitag 297 neue Covid-19-Fälle im Berchtesgadener Land

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit Freitag 297 weitere bestätigte Covid-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befanden sich 44 Personen als direkte Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten Covid-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 15.133 (Stand RKI: 13.12.2021, 0 Uhr). Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 515,4 (Stand RKI: 13.12.2021, 0 Uhr).

Aktuell gibt es 840 aktive Covid-19-Fälle im Landkreis. Seit Freitag wurden dem Gesundheitsamt drei neue Todesfälle gemeldet. Dabei handelt es sich um eine Frau im Alter von 100 Jahren und zwei Männer im Alter von 66 und 69 Jahren.

Insgesamt werden in den Kliniken der KSOB an ihren Standorten im Berchtesgadener Land und Traunstein 104 COVID-19-Patienten behandelt. Davon befinden sich 82 Patienten auf der Normalstation und 22 Patienten auf der Intensivstation.

Update, 16.57 Uhr - 224 neue bestätigte Fälle im Landkreis Mühldorf seit Freitag

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es seit der letzten Statusmeldung vom Freitag, 10. Dezember, 224 neue bestätigte Corona-Fälle. (Stand: 13.12.2021, 9:00 Uhr). Es wurden zwei neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der aktiven Fälle beträgt derzeit 1.894. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-KochInstitut bei 607,0 (Stand: 13. Dezember 2021, 3.20 Uhr).

Update, 16.12 Uhr - 29 neue Fälle im Landkreis Altötting

Das Landratsamt Altötting meldet am Montag 29 neue und durch einen PCR-Test bestätigte Corona-Fälle. Insgesamt steigt damit die Zahl der seit Beginn der Pandemie positiv getesteten Menschen auf 12.789 im Landkreis Altötting. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis liegt am 13. Dezember bei 499,8.

Update, 15.42 Uhr - 104 Covid-Patienten - 32 geimpft - in Kliniken Südostbayern: Vier weitere Todesfälle im Kreis Traunstein

In den Kliniken Südostbayern werden insgesamt 104 Covid-Patienten behandelt. Davon befinden sich 82 auf der Normalstation (28 davon geimpft) und 22 auf der Intensivstation (vier davon geimpft).

Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 1.365 aktive Covid-19-Fälle vor. Beim Gesundheitsamt Traunstein sind seit der letzten Pressemitteilung vier Todesmeldungen eingegangen.

Es handelt sich dabei um zwei Frauen im Alter von 94 und 98 Jahren und um zwei Männer im Alter von 60 und 88 Jahren. Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 284 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen vor.

Update, 14.53 Uhr - Mann lässt sich gegen Bezahlung zehn Mal an nur einem Tag impfen

Unglaublich, aber offenbar wahr: In Neuseeland soll ein Mann bis zu zehn Mal an nur einem Tag gegen das Coronavirus geimpft worden sein. Der Mann sei von anderen dazu angestiftet und wohl dafür bezahlt worden, wie stuff.co.nz berichtet. Wo genau dieser Betrug stattfand, ist unklar.

Eine Sprecherin des Gesundheitsamtes, welche die Aktion „gefährlich, dumm und egoistisch“ nannte, erklärte hierzu weiter: „Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst. Wir sind sehr besorgt über diese Situation und arbeiten mit den entsprechenden Stellen zusammen. Wenn Sie jemanden kennen, der mehr Impfstoffdosen als empfohlen erhalten hat, sollten Sie so schnell wie möglich klinischen Rat einholen.“ Dem betroffenen Mann soll es am Tag darauf nicht sonderlich gut gegangenen sein.

Update, 14.39 Uhr - „Heftige Aggressivität“ bei Demos in Bayern: Schläge und Tritte gegen Beamte - Auto in Brand gesteckt

Nach einer nicht angemeldeten Demo gegen Corona-Maßnahmen am Sonntag in Schweinfurt dauern die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei an. Vier Menschen sollten am Montag dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken sagte. Am Sonntagabend hatte die Polizei insgesamt zehn Menschen vorläufig festgenommen; sechs sind wieder auf freiem Fuß, müssen aber mit einem Strafverfahren rechnen.

Am Rande der Demonstration hätten zwei Verdächtige versucht, mit Brandbeschleunigern ein Zivilfahrzeug der Polizei anzuzünden, sagte der Polizei-Sprecher weiter. Die Tat sei schnell bemerkt und das Feuer gelöscht worden. Acht weitere Menschen hätten unter anderem mit Schlägen und Tritten gegen Beamte Widerstand gegen Identitätsfeststellungen geleistet.

Die Polizei hatte am Sonntag von „teils heftiger Aggressivität“ gesprochen: Bis zu 2000 Menschen waren größtenteils ohne Maske auf engem Raum durch die Schweinfurter Innenstadt gezogen. Die meisten Menschen hätten friedlich protestiert, einige hätten sich allerdings aggressiv gezeigt und versucht, andere aufzuwiegeln, hatte die Polizei geschildert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration kamen nach Beobachtung der Ermittler überwiegend aus der Region.

Update, 14.06 Uhr - Polizistin entsetzt: Corona-Demonstranten instrumentalisieren teils Kinder

Die Vorsitzende der Thüringer Gewerkschaft der Polizei (GdP), Mandy Koch, hat sich entsetzt über das Vorgehen von Gegnern der Corona-Politik bei Demonstrationen wie jüngst in Greiz gezeigt. Es sei unerträglich, dass teils Kinder mit dabei seien und diese auch bewusst instrumentalisiert würden, sagte Koch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Ich würde mit meinem Kind nie in eine solche Situation gehen.“

Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen im ostthüringischen Greiz waren am Wochenende 14 Polizisten verletzt worden. Die Polizei setzte teils Reizstoff ein. Koch war als Gewerkschafterin mit vor Ort, um sich selbst ein Bild von dem Einsatz zu machen. Sie schilderte, dass unter anderem Flaschen gegen die Einsatzkräfte geworfen und Böller in Menschengruppen gezündet wurden. Zwei der verletzten Polizisten waren nach dem Einsatz vorübergehend nicht mehr dienstfähig, eine verletzte Beamtin wurde zeitweilig im Krankenhaus behandelt.

„Die Kollegen dort sind in einem Spannungsfeld“, sagte Koch. Bei solchen Demonstrationen liefen normale Bürger - teils Familien - neben Gruppen, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien. „Da steht an einer Polizeikette ein Vater mit einem Kind an der Hand und sagt, er sei nur spazieren und wolle durch. Dann gehen die Diskussionen los“, berichtete die Gewerkschafterin. Die Polizisten müssten demnach auch immer abwägen: In Situationen, wo Kinder beteiligt seien, könne man nicht einfach Reizmittel einsetzen.

Update, 13.01 Uhr - Keine Hotspots mehr in Bayern, aber über 1.000 Patienten auf Intensiv

Wegen sinkender Infektionszahlen enden an diesem Dienstag die letzten beiden regionalen Corona-Lockdowns in Weilheim und Freyung-Grafenau. Die Landratsämter der zwei Landkreise kündigten das am Montag in ihren jeweiligen Amtsblättern an. Damit können Restaurants und Gaststätten wieder öffnen, Amateursport und Versammlungen sind wieder erlaubt. Es gelten dann in beiden Kreisen wieder die gleichen Einschränkungen wie im restlichen Bayern.

Regionale Lockdowns werden angeordnet, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis die Schwelle von 1000 überschreitet. Liegt die Inzidenz fünf Tage in Folge wieder unter 1000, werden diese Einschränkungen aufgehoben. Rechtsgrundlage ist die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung der Staatsregierung. Im niederbayerischen Kreis Freyung-Grafenau lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag noch bei 746,6, im oberbayerische Kreis Weilheim bei 702,2.

Die Zahl der Neuinfektionen in Bayern sinkt seit etwa zwei Wochen, das Robert Koch-Institut meldete am Montag noch 3805 neue Fälle. Die landesweite Inzidenz unterschritt mit 399,1 die Marke von 400. Dabei spielt aber auch eine Rolle, dass die örtlichen Gesundheitsämter überlastet sind und es zu verzögerten Meldungen an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel (LGL) kommt. Die Aussichten für den weiteren Verlauf der Pandemie in Bayern sind nach Einschätzung von Medizinern angesichts der erwarteten Ausbreitung der Omikron-Variante des Virus aber ungewiss.

In den bayerischen Krankenhäusern ist die Lage nach wie vor kritisch, auf den Intensivstationen lagen am Montag laut Divi-Intensivregister immer noch 1003 schwer kranke Covid-Patienten, mehr als auf dem Höhepunkt der zweiten Welle Ende vergangenen Jahres.

Update, 12.21 Uhr - Kardinal Müller verbreitet Verschwörungsmythos zu „Gleichschaltung“

Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller (73) hat Verschwörungsmythen über eine angeblich geplante Gleichschaltung der Menschen nach Corona und einen Überwachungsstaat verbreitet. Der frühere Regensburger Bischof und Ex-Chef der Glaubenskongregation im Vatikan sprach in einem Interview davon, dass hinter Maßnahmen gegen die Pandemie eine finanzkräftige Elite stecken würde. „Leute, die auf dem Thron ihres Reichtums sitzen“, sehen laut Müller „eine Chance jetzt, um ihre Agenda durchzusetzen“. Solche Formulierungen kommen schon lange in Verschwörungsideologien vor und wurden zuletzt auf die Corona-Pandemie übertragen. Derartige Mythen werden von Kennern der verschwörungsideologischen Szene aber regelmäßig widerlegt.

Das katholisch-konservative „St. Bonifatius Institut“ aus Österreich hatte vorige Woche von dem Gespräch mit dem früheren Chef der Glaubenskongregation ein 2:19 Minuten langes Video getwittert. Müller bestätigte der Deutschen Presse-Agentur per E-Mail die Echtheit des Interviews. Der Vatikan reagierte auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Die Deutsche Bischofskonferenz kommentierte die Aussagen nicht und verwies auf ihren Aufruf, sich impfen zu lassen.

Der Politikwissenschaftler und Experte für Verschwörungstheorien Jan Rathje sagte der dpa zu Müllers Behauptungen: „Die Aussagen lassen sich größtenteils verschwörungsideologisch werten.“ Der Kardinal und Richter am höchsten Gericht des Vatikans erwähnte auch explizit den amerikanisch-jüdischen Investor George Soros. Dies könne «als antisemitische Chiffre gewertet werden», sagte Rathje.

Müller sagte, er wolle „eigentlich nicht geschaffen und erlöst werden“ von Leuten wie dem früheren Microsoft-Chef Bill Gates oder Klaus Schwab, dem Chef des Weltwirtschaftsforums in Davos. Die beiden tauchen ebenso wie Soros häufig in Verschwörungsideologien auf.

Update, 11.31 Uhr - Hunderte Impfpässe gefälscht - Mann in Untersuchungshaft

400 gefälschte Impfausweise und Tausende Chargenaufkleber für Corona-Impfstoffe hat die Polizei bei einem Mann in Nürnberg gefunden. Mindestens 34 Kunden des 31-Jährigen sollen in Apotheken der Region versucht haben, mit gefälschten Pässen ein digitales Impfzertifikat zu bekommen, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag mitteilte. Der Mann sitzt nun wegen des Verdachts auf „gewerbsmäßige Vorbereitung der Herstellung von unrichtigen Impfausweisen“ in Untersuchungshaft.

Bereits im September hatten Ermittler die Wohnung des 31-Jährigen durchsucht und neben Blanko-Impfpässen und Stempeln von Arztpraxen auch mehrere Tausend Chargenaufkleber entdeckt. Im Dezember fand die Polizei abermals Fälschungsutensilien bei dem Mann. Auch gegen die mutmaßlichen Kunden wird ermittelt.

Update, 11 Uhr - Lauterbach will Ende von Testpflicht für „Geboosterte“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat zu Booster-Impfungen aufgerufen, auch wenn die aktuell verfügbaren Impfstoffe noch nicht auf die Omikron-Variante ausgerichtet sind. Geboosterte hätten mit den jetzigen Impfstoffen bereits einen Schutz von 75 Prozent. Zudem könne die Booster-Impfung die Delta-Variante brechen, hieß es.

Lauterbach rechnet damit, dass ab April/Mai Anti-Omikron-Impfstoffe verfügbar sind. Wenn die Delta-Welle bis dahin gebrochen werden und mit dem Boostern eine Omikron-Welle abgewendet werden könne, „kommen wir ganz gut durch“. Auf die Frage, ob später eine vierte Impfung nötig sein könnte, sagte der Minister, es gebe bislang keine Studie mit Anhaltspunkten dafür. Lauterbach warb zugleich für ein Ende der Corona-Testpflicht für Geboosterte.

Den Vorschlag wolle er der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) unterbreiten. Der Schutz für diese Gruppe sei um ein Vielfaches höher. Derart Geimpfte noch zum Testen zu schicken, sei medizinisch nicht sinnvoll. Zudem könne ein Ende der Testpflicht ein Anreiz sein, sich die Boosterimpfung verabreichen zu lassen. Die Gesundheitsministerkonferenz berät am Dienstag darüber.

Update, 9.55 Uhr - Klinikverband: Beschränkungen für Ungeimpfte nötig, kein Lockdown

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hält ein völliges Herunterfahren des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens vorerst nicht für nötig, um eine Überlastung der Kliniken in der Corona-Pandemie zu verhindern. „Ein Lockdown für alle ist in der jetzigen Situation zumindest aus unsere Sicht nicht erforderlich, aber konsequente Kontaktbeschränkungen insbesondere für die Ungeimpften“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Montag im ZDF-“Morgenmagazin“. „Das hat auch nichts mit Schikane zu tun, sondern es geht wirklich darum, Vorsorge zu treffen, und deswegen ist das richtig.“

Die bereits beschlossene Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheimen hält Gaß für eher unproblematisch. Die Impfquote in den Krankenhäusern sei mit über 90 Prozent sehr hoch, sagte er. Man sei zuversichtlich, dass die anderen durch Aufklärung noch zu überzeugen seien. „Wir hoffen, dass es nur sehr wenige sind, die am Ende sich wirklich nachhaltig verweigern und die wir dann in letzter Konsequenz vielleicht auch verlieren werden.“ Neues Personal sei dann aber nicht so schnell zu rekrutieren, weil Intensiv-Pflegekräfte eine zweijährige Weiterbildung durchlaufen müssten.

Die Notwendigkeit einer derzeit politisch erst angestrebten allgemeinen Impfpflicht machte Gaß von der Entwicklung des Virus abhängig. „Die allgemeine Impflicht wäre eine logische Konsequenz aus unserer Sicht, wenn sich tatsächlich zeigt, dass (die Virus-Variante) Omikron so ansteckend ist, dann brauchen wir eben eine noch viel höhere Impfquote, als wir sie ganz am Anfang für (die Variante) Alpha prognostiziert haben.“

Update, 9 Uhr - Kein Intensivbett im Kreis Altötting mehr frei

Die Auslastung der Intensivstationen in der Region verbleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Rettungsleitstellenbezirk Rosenheim (Stadt und Landkreis Rosenheim sowie Landkreis Miesbach) lag die Quote am Montagmorgen bei 83,3 Prozent (Vortag 86,7 Prozent). Im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle Traunstein (Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting) sind 94 der insgesamt 100 Intensivbetten belegt (Quote: 94,0 Prozent). Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vortag (88,2 Prozent). Im Landkreis Altötting war beispielsweise kein einziges Intensivbett mehr frei (Quelle/Stand: DIVI, 13. Dezember, 7.15 Uhr).

Update, 8.20 Uhr - Inzidenzen in Region entwickeln sich unterschiedlich

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und Krankenhaus-Ampel in Bayern (Stand: 13. Dezember 2021)
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und Krankenhaus-Ampel in Bayern (Stand: 13. Dezember 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die 7-Tage-Inzidenzen und Corona-Fallzahlen in den Kreisen und Städten der Region haben sich im Vergleich zum Vortag unterschiedlich entwickelt. Sinkende Werte wurden aus Stadt (von 611,7 auf 581,8) und Landkreis Rosenheim (von 626,2 auf 618,6) gemeldet. Auch in den Landkreisen Traunstein (von 562,3 auf 536,4) und Altötting (von 510,5 auf 499,8) fielen die Inzidenzen – in letzterem sogar erstmals seit längerem unter die 500er-Grenze. Gestiegen ist die 7-Tage-Inzidenz dagegen wieder im Landkreis Berchtesgadener Land – und zwar von 483,4 auf 515,4. Ebenfalls angestiegen ist der Wert im Landkreis Mühldorf (von 585,5 auf 607,0). 

Insgesamt wurden in der Region laut RKI (Stand: 13. Dezember, 5 Uhr) in den letzten 24 Stunden 396 neue Corona-Fälle registriert – die meisten davon mit 121 im Landkreis Rosenheim. 87 neue Fälle gab es im Landkreis Traunstein, 80 im Landkreis Berchtesgadener Land. Im Landkreis Mühldorf wurden 60 neue Fälle registriert, gefolgt von 29 im Landkreis Altötting und 19 in der Stadt Rosenheim. Weitere Todesfälle im Vergleich zum Vortag wurden glücklicherweise nicht gemeldet.

RKI meldet knapp 22.000 neue Corona-Fälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken (News-Ticker Sonntag, 12. Dezember). Das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 389,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 390,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 441,9 (Vormonat: 277,4).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 21.743 Corona-Neuinfektionen. Dies geht aus den neuesten RKI-Zahlen hervor (Stand: 13. Dezember, 5 Uhr). Vor genau einer Woche waren es 27.836 Ansteckungen. Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 116 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.531.606 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,71 (Donnerstag 5,75) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 5.435.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 105.754.

mw/mz/bcs/dpa

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