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Söder will „Team Vorsicht“ und „Team Augenmaß“ zusammenbringen - Neue Empfehlung zu Quarantänezeiten vom RKI

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Von: Benjamin Schneider, Markus Zwigl, Max Partelly, Tim Niemeyer, Martina Hunger

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Coronavirus - Videokonferenz mit Söder und Macron
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will in der Corona-Politik künftig einen „breiteren Ansatz“ verfolgen.  © Peter Kneffel / dpa

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Freitag (14. Januar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.15 Uhr - Söder für „breiteren Ansatz“ in der Corona-Politik

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will in der Corona-Politik künftig einen „breiteren Ansatz“ verfolgen.

„Ich habe über den Jahreswechsel lange nachgedacht, viele Gespräche geführt - privat und politisch - und aus diesen zwei Corona-Jahren auch tiefe Lehren gezogen“, sagte der CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“. „Wir brauchen jetzt, gerade bei Omikron, einen breiteren Ansatz. Es wird nicht mehr ausreichen, die Lage nur medizinisch und virologisch zu betrachten. Wir müssen auch auf die gesellschaftliche und soziale Komponente stärker achten.“

Die Gesellschaft sei nicht in zwei gleiche Teile gespalten, aber sie sei geteilt. „Eine kleine Gruppe Querdenker mit sehr abstrusen Argumenten, eine große Gruppe an sehr vorsichtigen Menschen, aber eben auch einige, die zwar alle Regeln mitgemacht haben, aber erschöpft und müde sind und am Sinn mancher Vorschriften zu zweifeln beginnen.“

Söder mahnte mit Blick auf die Omikron-Variante: „Wir müssen die Lage in den nächsten zwei Wochen sehr genau im Blick behalten.“ Bisher schilderten Experten eine geringere Anzahl Patienten in den Krankenhäusern und mildere Verläufe. „Omikron ist nicht Delta. Das heißt: Wir müssen genau justieren, welche Regeln zwingend nötig, aber auch verhältnismäßig sind. Wir wollen „Team Vorsicht“ und „Team Augenmaß“ zusammenbringen.“

Update, 18.48 Uhr - RKI veröffentlicht neue Empfehlung zu Quarantänezeiten

Nach den von Bund und Ländern beschlossenen Änderungen bei Corona-Quarantäneregeln hat das Robert Koch-Institut (RKI) neue Empfehlungen veröffentlicht. Sie gelten ab diesem Samstag, wie das RKI am Freitag mitteilte. Generell sollen sich die Quarantänezeiten für Kontaktpersonen von Infizierten und die Isolierung, wenn man selbst erkrankt ist, an einer „Sieben-Tage-Regel“ orientieren: Sie enden nach sieben Tagen, wenn man sich dann mit einem negativen PCR- oder Schnelltest „freitestet“. Für das Ende einer Isolierung muss man zuvor auch noch 48 Stunden ohne Symptome sein. Ohne abschließenden Test sollen Quarantäne und Isolierung jeweils zehn Tage dauern.

Bund und Länder hatten die Neuregelungen in der vergangenen Woche auch mit Blick auf die Verbreitung der neuen Virusvariante Omikron vereinbart. Generell sollen Absonderungszeiten verkürzt werden und unabhängig von der Virusform gelten. Bisher konnten Absonderungen je nach Variante, Impf- und Genesenenstatus für bis zu 14 Tage gelten. Wenn es sich etwa um Omikron handelt, gab es auch für Geimpfte keine Ausnahmen. Umgesetzt werden die Regeln letztlich von den Ländern.

Für Beschäftigte in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen soll die Isolierung ebenfalls sieben Tage dauern - aber zum Abschluss verpflichtend mit einem genaueren PCR-Labortest. Zudem muss man zuvor 48 Stunden ohne Symptome sein. Für Kinder in Schulen und Kitas soll die Quarantäne als Kontaktperson fünf Tage dauern, mit PCR- oder Schnelltest frühestens dann.

Der Bundesrat hatte zuvor den Weg für eine Verordnung frei gemacht, die grundsätzliche Ausnahmen von einer Quarantäne regelt. Künftig sind unter anderem „Geboosterte“ mit Auffrischungsimpfung von einer Quarantäne als Kontaktperson von Infizierten ausgenommen.

Update, 18.33 Uhr - Corona-Lage im InnKlinikum Altötting und Mühldorf

Stationär befinden sich nach der aktuellen Pressemitteilung von Innklinikum Altötting und Mühldorf 30 positiv getestete Patienten an den Standorten in Behandlung. 15 werden dabei in Mühldorf behandelt, acht in Burghausen und sieben in Altötting. Von diesen befinden sich in Mühldorf zwei auf der Intensivstation, einer in Burghausen und zwei in Altötting. Sowohl die beiden Intensivpatienten in Mühldorf als auch der Intensivpatient in Burghausen müssen beatmet werden. In Altötting muss einer der beiden Intensivpatienten beatmet werden.

An den Standorten des InnKlinikum wurden in den letzten sieben Tagen insgesamt 21 neue Covid-Patienten aufgenommen. Davon entfallen 13 auf Mühldorf, und jeweils vier auf Burghausen und Altötting. Bei einem Patienten am Standort Mühldorf besteht ein Verdacht auf eine Covid-Erkrankung. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet.

Update, 18.10 Uhr - Kein Sommer-Oktoberfest: Ausschuss gegen vorgezogenen Termin

Eine Vorverlegung des Oktoberfests wegen Corona ist vom Tisch. Das habe ein interfraktioneller Ausschuss aus Stadträten und Vertretern der Verwaltung am Freitag entschieden, sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. „Die Wiesn bleibt, wo sie ist, wann sie und wie sie ist.“ Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst über die Entscheidung berichtet. Damit soll es wie geplant am 17. September „Ozapft is“ heißen - sofern die Pandemie es zulässt. Die endgültige Entscheidung darüber soll laut Baumgärtner Anfang Mai fallen.

Schon jetzt sei klar, dass - sofern es ein Oktoberfest gibt - nur Geimpfte und Genesene Zugang haben sollen. Das habe der Ausschuss am Freitag unterstrichen, sagte Baumgärtner. Experten befassen sich derzeit weiter damit, wie die Kontrollen konkret stattfinden könnten - etwa digital über eine App.

Gegen eine Verlegung der Wiesn sprachen vor allem organisatorische Gründe. Viele Vorbereitungen brauchen einen langen Vorlauf. Etwa nehmen sich viele Helfer wie Bedienungen extra frei, um auf der Wiesn zu arbeiten - und können nicht so einfach umplanen. Er persönlich begrüße die Entscheidung. „Eine Verlegung entzaubert die Wiesn und nimmt ihr den Charakter. Das ist nicht wie ein Popkonzert, das man einfach verschieben kann“, sagte Baumgärtner.

Update, 17.30 Uhr - 90 Neuinfektionen im Kreis Traunstein

Seit der letzten Pressemitteilung am 13. Januar sind beim Staatlichen Gesundheitsamt Traunstein 90 Neuinfektionen eingegangen. Es liegen insgesamt 28.083 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden. Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 953 aktive COVID-19-Fälle vor. Als genesen gelten mindestens 26.816 Personen (elf Personen mehr seit der Meldung vom 13. Januar). Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 415,2.

Beim Gesundheitsamt sind seit der letzten Pressemitteilung vier Todesmeldungen eingegangen. Es handelt sich um zwei Frauen im Alter von 77 und 89 Jahren und zwei Männer im Alter von 70 und 87 Jahren. Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 314 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen vor.

Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 113.915 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 109.543 Personen die Zweitimpfung erhalten. Des Weiteren haben bereits 76.913 Personen die Drittimpfung erhalten.

In den Kliniken Südostbayern werden insgesamt 31 Covid-Patienten behandelt. Davon befinden sich 25 auf der Normalstation und sechs auf der Intensivstation.

Update, 16.37 Uhr - AfD scheitert erneut mit Eilantrag gegen Corona-Auflagen im Landtag

Die AfD im bayerischen Landtag ist erneut mit einer Verfassungsklage gegen die Corona-Auflagen für Mitarbeiter und Abgeordnete im Parlament gescheitert. Der Verfassungsgerichtshof in München teilte am Freitag mit, dass er bereits am Donnerstag den Eilantrag der AfD-Fraktion und einiger Abgeordneter als unzulässig abgewiesen habe.

Die Klage richtete sich gegen die in der Allgemeinverfügung vom 19. November 2021 verankerten Vorschriften für den Zutritt zu den Räumlichkeiten des Landtags wie die 3G-Regel für Beschäftigte, den Zutritt von Abgeordneten zu parlamentarischen Sitzungen und die Pflicht zum Tragen einer Maske im Plenarsaal. Laut der Verfügung dürfen Abgeordnete ohne Impf-, Genesenen- oder Testnachweis derzeit nur von Plätzen der Besuchertribüne an Plenarsitzungen teilnehmen.

Die AfD hatte argumentiert, dass dadurch ihre durch die Verfassung geschützten Rechte verletzt würden. Es fehle für jede der angegriffenen Regelungen die erforderliche Darlegung. Die Behauptung, mit den Regeln werde der parlamentarische Ablauf unmittelbar und schwerwiegend beeinträchtigt, werde weder substanziiert dargelegt, noch sei dies anderweitig ersichtlich.

Update, 16.10 Uhr - So ist die Corona-Lage im Kreis BGL

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit Donnerstag 62 weitere bestätigte Covid-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befanden sich 5 Personen als direkte Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 16.430 (Stand RKI: 14. Januar, 0 Uhr). Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 306,6 (Stand RKI: 14. Januar, 0 Uhr).

Aktuell gibt es 436 aktive COVID-19-Fälle im Landkreis. Derzeit gibt es insgesamt 126 Fälle in Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land, davon 13 in Alten- und Pflegeheimen, 8 in Gemeinschaftsunterkünften, 94 in Schulen, 10 in Kindergärten und 1 in Justizvollzugsanstalten. In den vergangenen 7 Tagen gab es insgesamt 326 neue COVID-19-Fälle.

Das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen positiv getesteter COVID-19-Fälle und leitet die notwendigen Maßnahmen ein, wie z. B. eine häusliche Quarantäne. Aktuell befinden sich 250 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.

In den Kliniken der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) im Berchtesgadener Land werden aktuell 18 Covid-19-Patienten stationär behandelt. 16 Patienten davon haben ihren Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land. Derzeit werden in den Kliniken im Berchtesgadener Land insgesamt 3 Patienten intensivmedizinisch betreut. Davon haben 2 Personen ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land. Von den 18 im Berchtesgadener Land stationär behandelten Patienten sind 7 Personen vollständig geimpft. Von diesen 7 Patienten haben 6 Personen ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land und werden auf der Normalstation behandelt.

Insgesamt werden in den Kliniken der KSOB an ihren Standorten im Berchtesgadener Land und Traunstein 31 COVID-19-Patienten behandelt. Davon befinden sich 25 Patienten auf der Normalstation und 6 Patienten auf der Intensivstation.

Update, 15.13 Uhr - Österreich wird wieder Corona-Hochrisikogebiet

Die Bundesregierung stuft das Nachbarland Österreich wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an erneut als Hochrisikogebiet ein. Ausgenommen davon sind die Gemeinden Mittelberg und Jungholz sowie das Rißtal im Gemeindebiet von Vomp sowie Eben am Achensee. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Damit werden dann alle neun Nachbarländer Deutschlands auf der Risikoliste stehen. Dänemark, Polen, Tschechien, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande sind schon seit längerem als Hochrisikogebiete ausgewiesen. Neben Österreich kommen mehr als 30 andere Länder auf die Liste, viele davon in Afrika und in der Karibik.

Die Zahl der Hochrisikogebiete erhöht sich zum zweiten Mal innerhalb eine Woche auf einen Schlag weltweit um mehr als 30 Länder. Insgesamt werden damit fast 140 der rund 200 Länder auf der Welt auf der Risikoliste stehen. Kein Land wird von der Liste gestrichen.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Update, 15.06 Uhr - Von imaginären Arzt geimpft: Polizei stoppt Russin am Münchner Flughafen

Am Donnerstagmittag (13. Januar) kam eine 50-jährige Russin aus Sankt Petersburg am Münchner Flughafen an. Als die Grenzpolizisten der Frau Fragen nach den Nachweisen hinsichtlich des Pandemieschutzes stellten, zögerte diese auch nicht lange und zeigte den Beamten ihr Impfbuch. Darin zwei Biontech-Sticker mit entsprechenden Stempeln und Unterschriften einer Arztpraxis in Ulm, datiert auf April und Juni letzten Jahres.

Als die Bundespolizisten die Sticker jedoch überprüften, blieb das Ergebnis aus. Auch folgende Recherchen, sprich ein Anruf bei der vermeintlichen Impfpraxis liefen ins Leere. Die Praxismitarbeiterin erklärte den Beamten, dass man erstens an den betreffenden Tagen gar nicht geimpft habe, zweitens der angebliche Arzt, der die Impfung laut Impfpass der Haidhausenerin durchgeführt haben soll, in der Praxis nicht existent sei und drittens auch die angebliche Patientin in der Praxis nicht bekannt sei. Mit diesen Aussagen konfrontiert, hüllte sich die vermutliche Impfbetrügerin in Schweigen.

Alles Schweigen halt nichts. Die Bundesbeamten zeigten die Unternehmerin wegen des Verdachts der Urkundenfälschung an, bevor sie die Wache wieder verlassen und ihre Heimfahrt antreten durften. Ihren Impfpass allerdings musste sie bei der Bundespolizei zurücklassen.

Update, 14.22 Uhr - Nach Corona-Infekt: Davies fehlt mit Herzmuskelentzündung wochenlang

Alphonso Davies wird dem FC Bayern München nach seiner Corona-Infektion wegen einer Herzmuskelentzündung länger fehlen. „Er ist bis auf weiteres erstmal raus, wird die nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen“, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Freitag. Der Münchner Coach sprach davon, dass die Erkrankung „nicht so dramatisch“ sei. Bei Untersuchungen der Corona-Infektion seien aber eben Anzeichen für die Herzmuskelentzündung festgestellt worden. „Trotzdem muss es ausheilen und das dauert auf jeden Fall eine gewisse Zeit“, sagte Nagelsmann.

Ob die Herzmuskelentzündung eine Corona-Folge sei, vermochte der Trainer nicht zu sagen. Aber natürlich sei die Wahrscheinlichkeit gegeben, wenngleich die Ursache aktuell keine Relevanz habe. „Er hat‘s - das ist bescheiden bis beschissen, bis hochgradig beschissen“, sagte der 34-Jährige.

Beim missglücken Start ins Fußballjahr mit dem 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach hatte Nagelsmann auf insgesamt 13 Profis verzichten müssen. Darunter befanden sich neun zuletzt positiv getestete Akteure um Kapitän Manuel Neuer. Der Torhüter ist einer der Akteure, die am Samstag im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln zurückkehren. Wieder im Kader sind auch Dayot Upamecano, Omar Richards, Leroy Sané, Tanguy Nianzou und Corentin Tolisso.

Update, 13.01 Uhr - PK jetzt im Live-Stream: Lauterbach und Wieler äußern sich zur Corona-Lage

Update, 12.23 Uhr - Landkreis Altötting meldet 568 aktive Corona-Fälle

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 26 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 13. Januar, 16.30 Uhr). Damit haben sich seit Pandemie-Ausbruch insgesamt 14.285 Personen in Stadt und Landkreis Altötting mit dem Corona-Virus infiziert.

Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz im Kreis Altötting steht bei 337,7. Derzeit gibt es in Stadt und Landkreis 568 aktive Fälle. Die meisten davon in Burghausen (114), Altötting (80) und Burgkirchen (77).

Update, 11.31 Uhr - Veränderte Quarantäne-Regeln passieren Bundesrat

Die neuen Quarantäneregeln für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen können in Kraft treten. Nach dem Bundestag hat am Freitag auch der Bundesrat einer Verordnung zugestimmt, die dafür einen rechtlichen Rahmen schafft. Sie sieht unter anderem vor, dass sich dreifach geimpfte Kontaktpersonen von Corona-Infizierten nicht mehr in Quarantäne begeben müssen.

Lauterbach appellierte erneut an alle noch nicht geschützten Bürger, sich jetzt impfen oder boostern zu lassen. „Wenn wir alle für uns in Anspruch nähmen, dass wir es nicht nötig haben oder besser wissen oder nicht mitmachen wollen oder ein anderes Staatsverständnis haben, dann würden wir im Chaos enden.“ Daher sei er auch für die allgemeine Impfpflicht.

Der Gesundheitsminister betonte, niemand solle dazu gezwungen werden, einen bestimmten Impfstoff zu nehmen. Er habe auch den Todimpfstoff Novavax besorgt, teilte Lauterbach mit. Am 21. Februar werde Deutschland eine erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen bekommen.

Update, 11.20 Uhr - Über 1000 Anträge auf Schadenersatz nach Corona-Impfung in Deutschland

Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind bundesweit 1219 Anträge auf staatliche Versorgungsleistungen nach möglichen Impfschäden gestellt worden. Das geht aus schriftlichen Angaben der zuständigen Behörden in allen 16 Bundesländern hervor, die die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) angefragt hatte. 1219 Anträge bei bisher 155,4 Millionen Impfungen, das entspricht einem Antrag pro 127.500 Impfungen.

Von den eingegangenen Anträgen wurden bisher 54 entschieden und davon wiederum 18 bewilligt, 30 abgelehnt, drei zuständigkeitshalber abgegeben und einer aus sonstigen Gründen erledigt. Zu Einzelfällen und somit der etwaigen Schwere der Schäden oder der Höhe von Entschädigungen machten die Behörden keine Angaben.

Die meisten Anträge wurden mit 238 in Bayern gestellt, davon bislang drei bewilligt, gefolgt von NRW mit 188 Anträgen und bisher acht Bewilligungen. 102 Anträge gingen in Niedersachsen ein, dort wurde noch keiner anerkannt, 101 in Berlin bei ebenfalls noch keiner Anerkennung.

Update, 11.03 Uhr - Griechischer Premier besteht auf Geldstrafe für ältere Ungeimpfte

Von Montag an droht Ungeimpften über 60 in Griechenland eine Geldstrafe von monatlich 100 Euro – das hat der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in einem Interview bestätigt. Der Ausweg sei einfach: „Du lässt Dich impfen und zahlst keine Strafe“, sagte Mitsotakis am Donnerstagabend dem TV-Sender ANT1 auf die Frage, ob er sich bewusst sei, wie hart die Strafe für viele griechische Rentner sei.

Die Maßnahme war im November angekündigt worden. „Seither sind nun fast 90 Prozent der über 60-Jährigen geimpft“, sagte Mitsotakis. Von Montag an wird die staatliche Sozialversicherung die Daten Ungeimpfter an das Finanzamt weiterleiten, das die Strafzahlungen einzieht. Das Geld soll den Krankenhäusern des Landes zukommen.

Update, 10.07 Uhr - Medizinstudenten stellen sich gegen Corona-Demo in Dresden

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Donnerstagabend in Dresden einen Demonstrationszug gegen die Corona-Maßnahmen verhindert. In mehreren Gruppen des Messengerdienstes Telegram sei zu einem sogenannten Spaziergang aufgerufen worden – mit Start in der Nähe des Universitätsklinikums, so die Polizei. Medizinstudierende stellten sich schützend vor das Klinikgelände. Sie hatten sich in weißen Kitteln aufgereiht und trugen Schilder mit Aufschriften wie „Impfen statt Schimpfen“ und „Keine Macht den Rücksichtslosen.“

Update, 9.15 Uhr - Inzidenz in Bayern steigt über Bundesdurchschnitt

Die Corona-Inzidenz in Bayern steigt sprunghaft an. Am Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von 473,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das sind 52,9 mehr als noch am Vortag.

Damit liegt der Freistaat nun wieder über dem Bundesdurchschnitt, den das RKI am Freitag mit 470,6 angab. In Bayern wurden 13.142 neue Fälle gemeldet. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Corona gezählten Todesfälle stieg um 43 auf 20.133.

Die Stadt München knackte mit 718,2 inzwischen sogar knapp die 700er-Marke – und ist damit nicht allein. Die höchste Inzidenz gab das RKI am Freitag für die Landkreise Erding (753,8) und Lindau (748,0) an – gefolgt von der Landeshauptstadt und den Landkreisen Starnberg (708,6) und München (700,6).

Am niedrigsten waren die Inzidenzen am Freitag in den Landkreisen Neumarkt in der Oberpfalz (112,4) und Coburg (166,3).
Auf den Intensivstationen sank die Zahl der Corona-Patienten dagegen weiter. Das Divi-Intensivregister meldete am Freitagmorgen (Stand 7.05 Uhr) 435 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, das sind 22 weniger als noch am Donnerstag. 281 von ihnen mussten invasiv beatmet werden.

Update, 8.25 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region

Nicht nur die bundesweiten Neuinfektionen, auch die Inzidenzen in der Region steigen unaufhörlich an. Die Neuinfektionen stiegen im OVB24-Gebiet im Vergleich zum Vortag um 37 Neuinfektionen. Lediglich der Kreis Altötting verzeichnete eine sinkende Inzidenz. Die Stadt Rosenheim kratzt dagegen bereits an der 700er-Marke.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 371 auf 338), Landkreis Mühldorf (von 503 auf 558), Kreis Berchtesgadener Land (von 273 auf 307), Landkreis Traunstein (von 383 auf 415), Stadt Rosenheim (von 632 und 692) und Landkreis Rosenheim (von 546 auf 622).

Leider meldet das RKI in der Region auch vier neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Demnach sind zwei Personen im Kreis Altötting und je eine Person in den Kreisen Mühldorf und Rosenheim verstorben. Nähere Angaben zur Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Update, 7.43 Uhr - Griechenland verhängt monatliche Geldstrafe für Ungeimpfte ab 60

Ungeimpfte ab 60 Jahren müssen in Griechenland künftig mit einer monatlichen Geldbuße von 100 Euro rechnen. Die Maßnahme soll am Sonntag (16. Januar) in Kraft treten, wie Regierungssprecher Giannis Economou mitteilt. 70 Prozent der intubierten Patienten auf den Intensivstationen seien älter als 60, 80 Prozent davon ungeimpft. „Wir müssen auf der höchstmöglichen Alarmstufe sein, und es darf vorerst keine Nachlässigkeit geben“, sagt der Regierungssprecher.

Update, 6.51 Uhr - Veränderte Quarantäne-Regeln passieren den Bundestag

Der Bundestag hat den Weg für die zwischen Bund und Ländern verabredeten neuen Quarantäneregeln in der Corona-Pandemie freigemacht. Die Verordnung, die am Donnerstagabend gebilligt wurde, schafft unter anderem den rechtlichen Rahmen dafür, dass sich dreifach geimpfte Kontaktpersonen von Corona-Infizierten nicht mehr isolieren müssen. Außerdem werden damit kürzere Quarantänezeiten ermöglicht, um bei stark steigenden Infektionszahlen den personellen Zusammenbruch wichtiger Versorgungsbereiche zu verhindern.

Bevor die Verordnung in Kraft treten kann, muss am Freitag noch der Bundesrat zustimmen. Konkret umgesetzt werden die Regeln dann anschließend von den einzelnen Bundesländern. Damit werden Vereinbarungen der Ministerpräsidentenkonferenz aus der vergangenen Woche umgesetzt.

Corona-Neuinfektionen überschreiten erstmals Schwelle von 90.000

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat erstmals die Schwelle von 90.000 Fällen überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben vom Freitagmorgen 92.223 Fälle in 24 Stunden. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.35 Uhr wiedergeben. Am Mittwoch war die Zahl erstmals größer als 80.000 gewesen. Vor genau einer Woche waren es 56.335 erfasste Neuinfektionen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte (News-Ticker Donnerstag, 13. Januar). Auch die 7-Tage-Inzidenz erreichte mit 470,6 einen Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 427,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 303,4 (Vormonat: 375,0).

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 286 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 264 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.835.451 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 3,09 an (Mittwoch 3,13; Dienstag mit 3,34). Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitagmorgen mit 6.914.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 115.337.

mh/mz/dpa

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