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RKI-Fallzahlen auf Rekord-Hoch - Erstes Bundesland verhängt teils neue Ausgangssperren

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Von: Markus Zwigl, Martina Hunger

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Polizei-Wagen in der Nacht auf einer leeren Straße.
In Teilen Baden-Württembergs kommt es nun erneut zu nächtlichen Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte. © IMAGO / onw-images / Marius Bulling

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Samstag (15. Januar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 19.16 Uhr - RKI-Fallzahlen auf Rekord-Hoch - Erstes Bundesland verhängt teils neue Ausgangssperren

Die deutschlandweit rasant steigenden Zahlen schlagen sich auch in Baden-Württemberg nieder. In manchen Gebieten des Bundeslandes klettert die Sieben-Tage-Inzidenz über 500 und damit treten dort neue Maßnahmen in Kraft, wie der SWR berichtet. Für Nicht-Immunisierte, sprich Ungeimpfte und Nicht-Genesene, gilt daher ab Samstag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. Damit dürften betroffene Personen zwischen 21 und 5 Uhr nur mit triftigem Grund das Haus verlassen, etwa um zu arbeiten oder den Lebenspartner zu besuchen.

Die Regeln gelten laut SWR unter anderem in den Städten Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Ulm sowie in den Landkreisen Ravensburg, Waldshut, Biberach, Rastatt und Schwarzwald-Baar. Seit Dienstag seien die Regeln bereits in Freiburg in Kraft. Gemäß Corona-Verordnung des Landes könnten die schärferen Maßnahmen erst dann aufgehoben werden, wenn die Inzidenz fünf Tage hintereinander unter dem Grenzwert liege.

Update, 18.02 Uhr - Corona-Proteste bundesweit - Haldenwang: Neue Szene von Staatsfeinden

Bundesverfassungsschutzchef Thomas Haldenwang erkennt unter den Demonstranten gegen die Corona-Politik auch eine neue Szene von Staatsfeinden. Diese ließen sich den bisherigen Kategorien wie Rechts- oder Linksextremismus nicht mehr eindeutig zuordnen, sagte Haldenwang der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Sie verbinde keine ideologische Klammer, sondern die Verachtung des demokratischen Rechtsstaates und seiner Repräsentanten. „Sie lehnen unser demokratisches Staatswesen grundlegend ab.“ Auch am Samstag gingen in Deutschland erneut Gegner der Corona-Politik - aber auch Gegendemonstranten - auf die Straße.

In Hamburg zogen unter dem Motto „Solidarität und Aufklärung statt Verschwörungsideologien“ laut Polizei rund 2900 durch die Innenstadt. Ursprünglich war die Versammlung als Gegendemo für eine große Demonstration von Impfgegnern geplant worden. Diese hatte die Polizei am Donnerstag angesichts explodierender Infektionszahlen in der Stadt verboten.

Fürth: Ein Gegendemonstrant hält den Teilnehmern einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen ein Schild mit der Aufschrift „Telegram ersetzt kein Mikroskop. Science rocks!“ entgegen.
Fürth: Ein Gegendemonstrant hält den Teilnehmern einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen ein Schild mit der Aufschrift „Telegram ersetzt kein Mikroskop. Science rocks!“ entgegen. © Stringer/dpa

Trotzdem versammelten sich am Samstag aber Gegner der Corona-Maßnahmen vor der Hamburger Kunsthalle und auf umliegenden Straßen - laut Polizei rund 3000 Menschen. Die Beamten begannen, die Ansammlung aufzulösen, wie dpa-Reporter beobachteten. Es kam auch zu einzelnen Handgreiflichkeiten. Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen beziehungsweise einer Impfpflicht - oder Gegendemos - gab es etwa in Freiburg, München, Fürth, Düsseldorf, Hannover, Osnabrück und Schwerin.

Verfassungsschutzchef Haldenwang sagte der „FAS“ weiter, die Extremisten bräuchten auch kein spezifisches Thema. Die Pandemie sei nur der Aufhänger: „Ob das jetzt Corona ist oder die Flüchtlingspolitik. Oder auch die Flutkatastrophe: Da hat man teilweise die gleichen Leute gesehen, die versuchten, den Eindruck zu vermitteln, der Staat versage und tue nichts für die Menschen“, sagte Haldenwang. Wie groß die Szene sei, könne man noch nicht verlässlich sagen, weil sie ausgesprochen heterogen sei.

Die Vorsitzende der Thüringer Gewerkschaft der Polizei (GdP), Mandy Koch, beklagte Aggressivität gegenüber Polizeibeamten bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Polizisten würden dort unter anderem als „Staatsbüttel“ und „Nazischergen“ bezeichnet, sagte sie der dpa.

Update, 16.24 Uhr - Inzidenz über 1000 – Das sind die Corona-Hotspots in Deutschland

Der einstige Corona-Hotspot Sachsen hat inzwischen den niedrigsten Inzidenzwert bundesweit. Auch Thüringen liegt nach Negativrekorden im Spätherbst nun weit unter dem Bundesschnitt, ebenso wie Sachsen-Anhalt. Dies geht aus den am Freitag (14.01.2022) veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Forscher sehen das aber nur als Atempause. „Spätestens Ende Januar erwarten wir einen Wiederanstieg“, sagte der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dass es auch ganz anders geht zeigen Inzidenzen über 1000 in einigen Kreisen und Städten.

In der Omikron-Welle steigt die Ansteckungsrate von Corona beispielsweise auch im Bundesland Bremen weiter steil an. Das Robert Koch-Institut wies für Freitag (14. Januar) eine Inzidenz von 1427,2 für das kleinste Bundesland aus. Am Vortag betrug die Inzidenz bereits 1349,2. Bremen hat im Bundesvergleich mit 84,9 Prozent die höchste Quote an vollständig Geimpften. In Bayern liegt die Inzidenz bei 500,8. Hier gibt das RKI eine Impfquote von 71,3 an.

Neben Bremen kämpfen aber auch weitere Städte und Kreise mit Inzidenzen, die die 1000 überschreiten:

Update, 15.07 Uhr - Kampagne läuft: Immer mehr Menschen erhalten Spritze gegen Corona - 650.000 Impfungen allein am Freitag

In Deutschland sind inzwischen mindestens 60,4 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht mindestens 72,6 Prozent der Bevölkerung, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin vom Samstag hervorgeht. Demnach hatten bis einschließlich Freitag 38,7 Millionen Menschen bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten (46,6 Prozent). Diese ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron. Das RKI gab die Zahl der Impfungen für Freitag mit gut 650 000 an.

Die Bundesregierung strebt eine Quote von 80 Prozent vollständig Geimpfter bis Ende Januar an. Als solcher gilt, wer zweifach geimpft oder die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten hat. Den höchsten Anteil hat bei diesem Wert im Vergleich der Bundesländer Bremen mit einer Quote von 85,1 Prozent. Bei den Auffrischungsimpfungen liegt das Saarland mit 55,5 Prozent vorne. Beide Male bildet Sachsen mit 61,7 Prozent beziehungsweise 37,1 Prozent das Schlusslicht.

Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, „da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann“. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Update, 14.25 Uhr - 72,6 Prozent vollständig geimpft

In Deutschland sind inzwischen mindestens 60,4 Millionen Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht mindestens 72,6 Prozent der Bevölkerung, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin vom Samstag hervorgeht. Demnach hatten bis einschließlich Freitag 38,7 Millionen Menschen bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten (46,6 Prozent). Diese ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Das RKI gab die Zahl der Impfungen für Freitag mit gut 650.000 an. Die Bundesregierung strebt eine Quote von 80 Prozent vollständig Geimpfter bis Ende Januar an. Als solcher gilt, wer zweifach geimpft oder die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten hat. 

Update, 13.35 Uhr - Keine Kontaktpersonen-Quarantäne für Geboosterte in Bayern

Bayern hat die verkürzten Quarantäne- und Isolationsregeln des Bundes in der Anpassung der Allgemeinverfügung Isolation (AV Isolation) am 14. Januar umgesetzt. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte am Samstag in München: „Der Bund hat den erforderlichen Rechtsrahmen am Freitag erlassen. Wir in Bayern haben die Allgemeinverfügung Isolation sofort noch in der Nacht zum Samstag angepasst. Auch als Kontaktperson zu Omikron-Fällen müssen frisch Geimpfte (drei Monate), frisch Genesene (drei Monate) und Geboosterte (unbegrenzt) nun nicht mehr in Quarantäne. Damit gibt es für die verschiedenen Virusvarianten keine unterschiedlichen Regelungen mehr. Da Omikron mittlerweile die dominierende Variante in Deutschland darstellt, hatten wir uns für diese einheitliche Lösung eingesetzt. Es ist wichtig, dass wir nun umgehend Klarheit geschaffen haben, wer sich in Quarantäne begeben muss und wer nicht.“

Update, 12.15 Uhr - Münchner Top-Infektiologe: Vierte Impfung jetzt schon vorbereiten

Der Münchner Corona-Experte Clemens Wendtner mahnt zur zügigen Vorbereitung auf die vierte Corona-Impfung - mit den verfügbaren Impfstoffen. „Für mich wäre eine Viertimpfung vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung eine adäquate Maßnahme“, sagte der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies zugleich jedoch darauf, dass es aufgrund mangelnder Daten noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Viertimpfung gibt.

Oft heiße es, man wolle auf den angepassten Omikron-Impfstoff warten. „Ich fürchte aber, das wird zu lange dauern“, sagte Wendtner. Vor April sei nicht mit neuen Impfstoffen zu rechnen - die Omikron-Welle rolle aber jetzt heran.

„Man muss eine Viertimpfungs-Kampagne jetzt schon vorbereiten, auch von der Verfügbarkeit der derzeit zugelassenen Impfstoffe her. Da dürfen wir nicht erst daran denken, wenn wir März oder April haben“, sagte Wendtner. Die Viertimpfung sei auch jetzt schon ein Thema - nämlich für „die Personen, die im Spätsommer einen Boost bekommen haben“. Das könnten Beschäftigte im Gesundheitswesen ebenso sein wie besonders gefährdete Menschen etwa in Seniorenheimen.

Update, 10.39 Uhr - Mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen in Bayern

Nach mehr als 10.300 registrierten Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages ist die Inzidenz in Bayern auf 500,8 geklettert. Damit haben sich in den vergangenen sieben Tagen mehr als 500 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag auf seinem Dashboard mit (Stand: 3.20 Uhr). Am Freitag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 473,1 angegeben. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Corona gezählten Todesfälle im Freistaat stieg um 33 auf 20.166.

Die meisten Neuinfektionen wurden in den zurückliegenden sieben Tagen im Landkreis Lindau gemeldet: Die Inzidenz erreichte dort am Samstag 810,1. Es folgen die Städte Ingolstadt (774) und München (761,9). Am niedrigsten war der Wert in den Landkreisen Coburg (171) und Neumarkt in der Oberpfalz (181,9).

Auf den Intensivstationen sank die Zahl der Corona-Patienten dagegen weiter. Das Divi-Intensivregister meldete am Samstagmorgen (Stand 9.05 Uhr) 427 Corona-Patienten auf Intensivstationen im Freistaat, das sind 8 weniger als noch am Freitag. 261 von ihnen mussten invasiv beatmet werden.

Update, 9.27 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und die Entwicklung in den vergangenen sieben Tagen (Stand: 15. Januar 2022).
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und die Entwicklung in den vergangenen sieben Tagen (Stand: 15. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Corona-Zahlen in der Region haben sich laut RKI in den vergangenen 24 Stunden unterschiedlich entwickelt. Während beispielsweise der Kreis Berchtesgadener Land einen deutlichen Zuwachs von 68 Zählern bei der 7-Tage-Inzidenz verzeichnet, sinkt die Inzidenz im Kreis Mühldorf um 58.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 338 auf 382), Landkreis Mühldorf (von 558 auf 501), Kreis Berchtesgadener Land (von 307 auf 374), Landkreis Traunstein (von 415 auf 434), Stadt Rosenheim (von 692 auf 676) und Landkreis Rosenheim (von 622 auf 618).

Leider meldet das RKI in der Region auch vier neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Demnach sind vier Personen im Kreis Traunstein verstorben. Nähere Angaben zur Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Update, 8.18 Uhr - Mehr Tote in Bayern durch Corona

Während der vierten Corona-Welle sind in Bayern Tausende Menschen mehr gestorben als üblich. Ende November, Anfang Dezember waren es teils über 1000 Todesfälle pro Woche mehr als im Mittelwert (Median) der vier Jahre davor, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht.

Ab Oktober ist in diesen Zahlen ein deutlicher Anstieg der Sterbefälle pro Woche zu sehen. Für die Zeit von Anfang November bis Mitte Dezember meldet die Behörde durchweg Todeszahlen, die um mehrere hundert über den Werten aus den vier vorangegangenen Jahren liegen. Die höchste Differenz gab es dabei in der Kalenderwoche 48 mit insgesamt 3699 Todesfällen - 1094 mehr als der Medianwert.

Insgesamt starben den vorläufigen Zahlen zufolge in den Kalenderwochen 40 bis 49 - also vom 4. Oktober bis zum 12. Dezember 2021 - in Bayern 32 041 Menschen. Das sind gut 6500 mehr als die Medianwerte dieser Wochen aus den Vorjahren. Einen direkten Zusammenhang mit Corona sieht die Statistik bei 3269 Todesfällen.

7-Tage-Inzidenz bei 497,1 - Höchster Wert seit Pandemie-Beginn

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Höchstwert bei der bundesweiten 7-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 497,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 470,6 gelegen (News-Ticker Freitag, 14. Januar). Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 335,9 (Vormonat: 353,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 78.022 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 55.889 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 235 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 268 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.913.473 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag 3,23 an (Donnerstag: 3,09, Mittwoch: 3,13). Sie war damit erstmals seit einigen Tagen wieder gestiegen. Am Wochenende wird sie nicht veröffentlicht.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 6.942.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 115.572.

mh/mz/dpa

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