Die meisten Covid-Kranken in deutschen Kliniken haben nach Angaben eines Intensivmediziners keine Corona-Impfung. Der Kölner Intensivmediziner Christian Karagiannidis sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es gebe aber auch Fälle von geimpften Corona-Patienten in stationärer Behandlung. „Aktuell haben wir in Nordrhein-Westfalen 12 bis 13 Prozent der Covid-Patienten in den Kliniken mit Impfschutz. Diese Quote dürfte auch der bundesweiten Quote entsprechen“, sagte Karagiannidis. Die Mehrzahl werde auf den Normalstationen behandelt, einzelne Fälle gebe es aber auch auf den Intensivstationen.
Bei den stationär behandelten Menschen mit Impfdurchbrüchen handele es sich nach seiner Erfahrung etwa um Patienten mit eingeschränkter Immunantwort, etwa als Folge einer medikamentösen Dämpfung des Immunsystems. Wichtig sei, dass jetzt insbesondere den Patienten, die ein gedämpftes Immunsystem hätten, eine dritte Impfung als Booster angeboten werde. Karagiannidis sagte, dass das Divi-Intensivregister künftig auch Angaben über den Impfstatus der Covid-Patienten auf den Intensivstationen erheben und veröffentlichen werde.
Wenige Tage vor Eröffnung der Paralympics in Tokio gibt es den ersten Corona-Fall im Athletendorf. Das gab das Organisationskomitee am Donnerstag bekannt. Bei der positiv auf das Virus getesteten Person handele es sich nicht um einen Athleten oder eine Athletin.
Die Zahl der Neuinfektionen in Tokio hat sich seit den Olympischen Spielen nahezu verdreifacht, wenngleich von der olympischen Blase keine Gefahr ausgegangen sein soll. Experten vergleichen die Lage mit einer Katastrophe. Die Gesundheitsämter seien inzwischen am Anschlag. Am Donnerstag berichtete der Fernsehsender NHK vom Fall einer hochschwangeren Corona-Patientin, die ihr Kind verfrüht zu Hause zur Welt bringen musste, weil sich kein Krankenhaus finden ließ. Ihr Baby wurde in eine Klinik gebracht, starb jedoch.
Der Rosenheimer Kulturstrand am Innspitz wird wegen der Entwicklung des Inzidenzwertes in der Stadt Rosenheim bereits an diesem Wochenende (20.-22. August) nicht mehr öffnen. Eine Durchführung nach den greifenden Hygienevorschriften auf der Freifläche ist mit dem Konzept eines offenen Zugangs nicht möglich. Betreiber und Veranstalter sind daher an die Stadt herangetreten und haben nun gemeinsam den Entschluss gefasst, die Veranstaltung noch vor dem Eintreten der neuen Kontaktbeschränkungen zu beenden. Dies teilte die Auerbräu GmbH mit.
Der Freistaat Bayern will, unabhängig von der Inzidenz, wieder mehr Zuschauer in den Arenen zulassen. Das berichtet der Radiosender Antenne Bayern und beruft sich dabei auf das bayerische Gesundheitsministerium. Ab Montag (23. August) soll dann gelten: Stadien dürfen grundsätzlich mit einer Kapazität von 50 Prozent bei maximal 25.000 Zuschauern belegt sein. Das will die Staatsregierung beschließen. Auch für andere Sportarten wie Eishockey oder Handball gilt die neue Vorgabe.
Ein Sprecher des Ministeriums gegenüber dem Sender: „Es besteht jetzt schon die Möglichkeit für die zuständigen Kreisverwaltungsbehörden, im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen auch bei einer Inzidenz über 35 solche Veranstaltungen im Vorgriff auf das künftige Entfallen des Unterschreitens einer 7-Tage-Inzidenz von 35 dennoch zuzulassen, sofern die Pandemie weiter beherrschbar bleibt und die weiteren infektionsschutzrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.“ Bisher galt in Bayern: Übersteigt in einem Ort die 7-Tage-Inzidenz die Marke von 35, sind bei Sport-Großveranstaltungen lediglich 1500 Menschen im Stadion als Zuschauer zugelassen.
Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun vier neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 18. August, 16 Uhr). Die Neu-Infizierten stammen aus Burghausen und Unterneukirchen. Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting auf 6165 Personen.
Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz lag zum o.g. Zeitpunkt nach Angaben des Landratsamtes bei 44,8, Aktuell gibt es in Stadt und Landkreis 75 aktive Fälle - die meisten davon in Burghausen (24), Garching an der Alz (12) und der Stadt Altötting (9). Zudem gab es auch ein positives Schnelltest-Ergebnis, das bislang jedoch noch nicht in die Statistik eingearbeitet wurden.
Die USA haben bereits für Mitte September den Start von Auffrischungsimpfungen gegen Corona angekündigt. In Deutschland wird für den Großteil der Geimpften laut dem Virologen Christian Drosten zufolge im Herbst keine Auffrischungsimpfung gegen Sars-CoV-2 nötig sein: „Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen.“ Auch das baldige Aufkommen einer neuen Virusvariante, die gegen die verfügbaren Impfstoffe resistent ist, erwartet Drosten nicht.
Bei alten Menschen sowie bestimmten Risikopatienten hält Drosten eine Auffrischungsimpfung in diesem Herbst für sinnvoll. „Nach einem halben Jahr geht das über die Impfung erworbene Antikörper-Level vor allem bei sehr alten Menschen deutlich runter.“ In Sondersituationen wie Seniorenheimen sei eine Auffrischung daher denkbar. Für die übrige Bevölkerung werde irgendwann vielleicht ein Altersniveau definiert werden, ab dem eine Auffrischungsimpfung sinnvoll werde. „In diesem Herbst kommt es aber darauf an, überhaupt erst einmal die Impflücken bei den über 60-Jährigen zu schließen“, sagte Drosten.
Die Corona-Fallzahlen bzw. 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region steigen weiter an. In der Stadt Rosenheim ist sie in den letzten Tagen regelrecht explodiert. Stand sie am Montag (16. August) noch bei 47,2, sprang die Inzidenz am Donnerstag (19. August) auf 116,4. Das Rosenheimer Gesundheitsamt hat bereits am Mittwoch erste verschärfte Regeln bekannt gegeben.
Die übrigen Inzidenzen im Detail: Kreis Altötting (von 47,5 auf 44,8), Landkreis Mühldorf (von 66,5 auf 62,1), Kreis Traunstein (von 20,9 auf 37,2 - deutliche Steigerung nach Übermittlungsfehler am Mittwoch), Kreis Berchtesgadener Land (von 48,1 auf 58,5) und Landkreis Rosenheim (von 52,0 auf 50,1). In der Region wurde laut RKI kein weiterer Todesfall gemeldet.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag sie bei 44,2 - am Vortag hatte der Wert 40,8 betragen, vor einer Woche 27,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8400 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.24 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5638 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.843.775 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.690.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.943.
mh/mw/dpa
Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion