Corona-Expertenrat erwartet „enorme Herausforderungen“- Lauterbach gegen Lockdown vor Weihnachten

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (19. Dezember) im News-Ticker:
Die Fallzahlen im Überblick:
- Hospitalisierte Fälle/7 Tage in Bayern: 684 (Quelle/Stand: LGL, 18. Dezember)*
- Hospitalisierungsrate in Bayern: 5,1 (Quelle/Stand: LGL, 18. Dezember, 8 Uhr)
- Covid-19-Fälle auf Intensivstationen in Bayern: 904 (Quelle/Stand: DIVI, 19. Dezember 7.05 Uhr)**/***
- Intensivbetten-Auslastung ILS Rosenheim: 91,1 % (Quelle/Stand: DIVI, 19. Dezember, 7.15 Uhr)****
- Intensivbetten-Auslastung ILS Traunstein: 87,4 % (Quelle/Stand: DIVI, 19. Dezember, 7.15 Uhr)****
- 7-Tage-Inzidenz: Stadt Rosenheim 352,3, Landkreis Rosenheim 397,8, Landkreis Traunstein 334,1, Landkreis Berchtesgadener Land 352,7, Landkreis Mühldorf 334,0, Landkreis Altötting 403,9 (Quelle/Stand: RKI, 19. Dezember, 4.55 Uhr)****
- Bislang infizierte Personen: Stadt Rosenheim 8.408, Landkreis Rosenheim 34.296, Traunstein 26.273, Berchtesgadener Land 15.541, Mühldorf 16.346, Altötting 13.210 (Quelle/Stand: RKI, 19. Dezember, 4.55 Uhr)
- Todesfälle: Stadt Rosenheim 91, Landkreis Rosenheim 593, Traunstein 296, Berchtesgadener Land 144, Mühldorf 245, Altötting 255 (Quelle/Stand: RKI, 19. Dezember, 4.55 Uhr)
- Service: Fälle Deutschland --- Fälle weltweit --- Überblick Risikogebiete
* = Steigt der Wert auf 1200 oder höher, tritt Warnstufe Gelb in Kraft
** = Steigt der Wert auf 450 oder höher, tritt ebenfalls Warnstufe Gelb in Kraft
*** = Steigt der Wert auf 600 oder höher, tritt Warnstufe Rot in Kraft
**** = Liegt die Intensivbetten-Auslastung im Rettungsleitstellenbezirk über 80% und die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis/der Stadt bei 300 oder höher, tritt ebenfalls Warnstufe Rot in Kraft
Update, 18.35 Uhr - Corona-Expertenrat erwartet „enorme Herausforderungen“
Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung erwartet wegen der Omikron-Variante des Coronavirus für die kommenden Wochen und Monate „enorme Herausforderungen“. In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme heißt es: „Die Omikronwelle trifft auf eine Bevölkerung, die durch eine fast zweijährige Pandemie und deren Bekämpfung erschöpft ist und in der massive Spannungen täglich offenkundig sind.“ Eine umfassende Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und der daraus folgenden Maßnahmen sei essenziell. Die Omikronwelle lasse sich in dieser hochdynamischen Lage nur durch entschlossenes und nachhaltiges politisches Handeln bewältigen.
In der vierten und bislang stärksten Infektionswelle nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie arbeite das deutsche Gesundheitssystem aktuell unter sehr hoher Last, heißt es. Schwerwiegende Verluste im Personalbereich der Krankenhäuser seien eingetreten und würden weiter zunehmen. „Die aktuell sinkenden Inzidenzen werden von weiten Teilen der Gesellschaft und Politik als Zeichen der Entspannung wahrgenommen. Die zu erwartende Meldeverzögerung über die kommenden Feiertage wird diesen Eindruck weiter verstärken.“ Dieser sei aber nicht gerechtfertigt.
Update, 17.15 Uhr - Lauterbach gegen Lockdown vor Weihnachten wie in den Niederlanden
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich gegen einen Lockdown vor Weihnachten in Deutschland wie in den Niederlanden ausgesprochen. „Nein, einen Lockdown wie in den Niederlanden vor Weihnachten, den werden wir hier nicht haben“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag dem „Bericht aus Berlin“ der ARD. Im „Bild“-Talk „Die richtigen Fragen“ sagte Lauterbach: „Einen harten Lockdown jetzt vor Weihnachten, den würde ich ausschließen. Das ist klar.“ Dem „Bild“-Bericht zufolge hält Lauterbach auch mit Blick auf die Omikron-Variante und eine fünfte, heftige Infektionswelle einen harten Lockdown für „unwahrscheinlich“.
„Aber tatsächlich ist es so: Wir werden eine fünfte Welle bekommen“, sagte Lauterbach in der ARD. „Wir haben jetzt eine kritische Zahl von Omikron-Infizierten überschritten. Somit lässt sich diese Welle nicht mehr komplett aufhalten, und der müssen wir begegnen.“
In den Niederlanden ist am Sonntag angesichts der sich schnell verbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus ein harter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte, Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen, Schulen und Friseure bleiben geschlossen. Ausgenommen sind etwa Supermärkte und Apotheken.
Update, 16.40 Uhr - „Steck‘ Corona in Deinen Sack“ - Kinderbriefe ans Weihnachtspostamt
Die Kinder wünschen sich neben Spielzeug auch eine Zeit ohne Corona, Erwachsene einen Partner an ihrer Seite: Bayerns einziges Weihnachtspostamt im unterfränkischen Himmelstadt wird vor dem Heiligen Abend mit Wunschzetteln regelrecht geflutet. „Bist Du auch schon geimpft?“, „Gibt es im Himmel kein Corona?“ und „Steck‘ Corona in Deinen Sack!“ - schreiben die Mädchen und Buben dem Christkind und dem Weihnachtsmann. Eigentlich ist längst Einsendeschluss, aber „solange etwas kommt, werden die Briefe auch beantwortet“, verspricht die ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts, Rosemarie Schotte.
Corona, Corona, Corona: „Dieses Thema treibt jedes Kind um“, erzählt die 81-Jährige, die seit 1993 Kinderbriefe beantwortet - heuer zusammen mit etwa 35 Ehrenamtlichen. Doch nicht nur über die Pandemie schrieben die Schülerinnen und Schüler. Auch die verheerende Flut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Mitte Juli sei ein Thema. „Bei uns ist alles weg“, zitiert Schotte aus einem Brief aus der Katastrophenregion.
Etwa 40 000 Wunschzettel haben die Helfer der weihnachtlichen Postfiliale schon beantwortet - teils mit einem persönlichen Brief, teils mit einem standardisierten Schreiben des Christkindes. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt rund 70 000. Und nicht nur Kinder schicken dem Christkind ihre Wünsche. „Manche Erwachsene schreiben viele Seiten. Sie wollen einen Mann oder suchen eine Frau“, sagt Schotte. „Lauter solche Dinge, die eigentlich gar nicht hierher gehören. Das raubt Zeit.“
Update, 15.30 Uhr - „Wir brauchen eine gemeinsame Strategie gegen Omikron“
Wegen der sich rasant ausbreitenden Virusvariante Omikron in Europa müssen nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) Bund und Länder noch vor Weihnachten einen gemeinsamen Fahrplan vereinbaren. „Wir brauchen eine gemeinsame Strategie gegen Omikron“, sagte Wüst am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir nehmen die Corona-Entwicklungen bei unseren europäischen Nachbarn aufmerksam wahr und die aktuellen Hinweise aus der Wissenschaft ausgesprochen ernst“, sagte der CDU-Politiker weiter.
Die Politik müsse den Bürgern ehrlich sagen, dass Einschränkungen im Alltag auch im neuen Jahr zwingend notwendig sein werden, sagte der NRW-Regierungschef. „Ich bin sicher, viele Menschen rechnen auch damit. Sie erwarten von uns zu Recht eindeutige Ansagen und so viel Planungssicherheit, wie sie in einer Pandemie möglich ist“, so Wüst.
Update, 14.30 Uhr - Mehrere Tausend demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen in Nürnberg
Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Nürnberg gegen die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern demonstriert. „Denkpflicht statt Impflicht“ und „Nein zur Impfpflicht“, hieß es unter anderem auf Plakaten der Demonstrierenden. Es gebe einen starken Zulauf, sagte ein Polizeisprecher. Zum Teil seien die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch überregional angereist. Eine genau Zahl konnte er zunächst nicht nennen.
Für den frühen Nachmittag hat außerdem die AfD in Bayern eine Kundgebung in der Nürnberger Innenstadt geplant, zu der auch die Fraktionsspitze im Bundestag, Alice Weidel und Tino Chrupalla, erwartet wurden. Linke Gruppen hatten zu Gegendemonstrationen aufgerufen und zogen unter lauten Rufen durch die Stadt.
Update, 13.35 Uhr - Hainer hofft auf Kimmich-Rückkehr ins Training nach der Winterpause
Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich wird sich nach den Lungenproblemen als Folge seiner Corona-Erkrankung Anfang dieser Woche einem weiteren Medizincheck unterziehen. „Es geht ihm gut, es wird auch jeden Tag besser, was ich von unseren Ärzten höre“, berichtete Bayern Münchens Vereinspräsident Herbert Hainer am Sonntag im TV-Sender Sport1. „Er wird Anfang dieser Woche noch mal untersucht. Dann kann er hoffentlich nach der Winterpause wieder das ganz normale Training aufnehmen.“
Der deutsche Serienmeister musste die letzten Pflichtspiele des Jahres ohne Kimmich bestreiten und sehnt dessen schnelle Rückkehr herbei. „Joshua ist für uns mit der wichtigste Spieler“, sagte Hainer, der versicherte: „Er hat alle Unterstützung von uns.“
Der Tabellenführer beginnt nach dem Weihnachtsurlaub am 2. Januar wieder mit dem Training. Fünf Tage später findet das erste Bundesliga-Rückrundenspiel gegen Borussia Mönchengladbach statt. Trainer Julian Nagelsmann hatte bereits angekündigt, dass Kimmich und auch Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting nach ihren längeren Corona-Pausen erst wieder individuell an die höheren Belastungen herangeführt werden müssen.
Die Rückkehr des 26-jährigen Kimmich auf den Fußballplatz verzögert sich wegen Infiltrationen der Lunge. Wegen der Ablagerungen darf er seinen Körper noch nicht wieder voll belasten. Kimmich hat zuletzt Anfang November gespielt. Weil er ungeimpft war, musste er zunächst zweimal als Kontaktperson in Quarantäne. Dann infizierte er sich selbst. Nach langem Zögern hatte er zuletzt angekündigt, sich nun doch gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen. „Ich bin auch froh, dass er zu der Einsicht gekommen ist“, sagte Hainer. Er gehe fest davon aus, dass sich das Impfthema für die Rückrunde erledigt hat. Er bestätigte, dass fünf Profis nicht geimpft gewesen waren.
Update, 12.30 Uhr - Handelsverband: „Können das Weihnachtsgeschäft in die Tonne hauen“
Auch der vierte Adventssamstag hat die Hoffnungen der Einzelhändler in Bayern bitter enttäuscht. „Das Weihnachtsgeschäft ist gelaufen, wir können es in die Tonne hauen, es gibt für uns keine Bescherung in diesem Jahr“, sagte der Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. „Auch dieser Samstag hat wie befürchtet keinen Durchbruch gebracht.“
Normalerweise ist der letzte Samstag vor Weihnachten der beste Tag des Jahres für die Einzelhändler im Freistaat. Doch auch heuer blieben viele Kunden zuhause. „Gegenüber der Vor-Corona-Zeit, also 2019, hatten wir am Samstag in Bayern 30 bis 40 Prozent weniger Umsatz und ungefähr 50 Prozent weniger Kunden“, sagte Ohlmann. Vergleichszahlen zum Vorjahr taugen nicht, weil 2020 ab dem 16. Dezember ein totaler Lockdown herrschte.
Dennoch werden nicht grundsätzlich weniger Weihnachtsgeschenke gekauft. „Es verschiebt sich ganz dramatisch vom Einkauf in der Innenstadt ins Netz“, erläuterte Ohlmann. „Das Christkind kommt per Mausklick, das hat durch 2G noch mal einen Schub gekriegt.“ Ganz kleine Hoffnungen setzen die Händler noch auf Heiligabend: Wer dann noch schnell ein Geschenk benötigt, hat im Internet keine Chance mehr - wohl aber beim Buchhändler oder der Drogerie ums Eck.
Update, 11.11 Uhr - Zündstoff für Weihnachten: Gottesdienste auch für Ungeimpfte?
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ heißt eines der bekanntesten Adventslieder - doch an Weihnachten gilt diese Einladung für Ungeimpfte lange nicht überall. Um Corona-Infektionen vorzubeugen, schreiben viele Gemeinden für die Gottesdienste an Heiligabend und Weihnachten die 2G-Regel vor. Kritiker sind empört und erinnern an ein bekanntes Jesus-Wort aus der Bibel: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Die Diskussion läuft sowohl in der katholischen wie in der evangelischen Kirche. Beide Kirchen überlassen das Vorgehen den Gemeinden weitgehend selbst. Dadurch unterscheiden sich die Regelungen oft von Gemeinde zu Gemeinde, ja sogar von Gottesdienst zu Gottesdienst innerhalb ein- und derselben Gemeinde. Im Kindergottesdienst und in der Christmette gilt dann zum Beispiel 2G oder 3G, und man muss sich zusätzlich anmelden. Aber die restlichen Gottesdienste werden häufig unter den normalen Abstands- und Hygieneregeln zelebriert. Das heißt dann: Hier können Ungeimpfte sogar ungetestet teilnehmen.
Einiges liegt nicht in der Hand der Kirchen, sondern wird durch die Coronaschutzverordnungen der Länder vorgegeben. So sind Gottesdienste in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen ganz ohne Zugangsbeschränkung („0G“) verboten. Dort gilt landesweit mindestens das 3G-Modell. Gläubige, die nicht geimpft oder genesen sind, können also nur mit einem aktuellen negativen Testergebnis teilnehmen. Lang nicht alle sind damit einverstanden. So sagt der Generalvikar des Bistums Görlitz, Alfred Hoffmann, der Deutschen Presse-Agentur: „Wir sind nicht für 3G, halten uns an Abstand und Vorsicht. Nach unserer Erfahrung geht von Gottesdiensten keine Gefahr aus, wir haben keine Kenntnis davon, dass sich jemand dort angesteckt hat.“ Das Unverständnis sei deshalb groß.
In anderen Bundesländern, etwa in Nordrhein-Westfalen und auch in Bayern, reicht ein Hygiene-Konzept, das heißt, die Gläubigen müssen Abstand halten und Maske tragen. So können im Kölner Dom alle Gottesdienste am Ersten und Zweiten Weihnachtstag ohne Nachweis des Gesundheitsstatus besucht werden.
„Das Recht zur Ausübung der Religionsfreiheit, zu der auch der Besuch des Gottesdienstes gehört, ist ein verfassungsmäßig geschütztes Gut“, argumentiert eine Sprecherin des Erzbistums Köln. Man wolle nach Möglichkeit verhindern, dass Gläubige am Kirchenportal abgewiesen würden.
Update, 9.52 Uhr - 7-Tage-Inzidenz sinkt in der Region am Sonntag
Über die letzte Woche entwickelten sich die 7-Tage-Inzidenzen in der Region unterschiedlich. Zum Sonntag ist jedoch in der gesamten Region ein Abwärtstrend zu sehen. In sämtlichen Landkreisen sowie der Stadt Rosenheim fielen die Inzidenzen. Das geht aus den aktuellen Daten des RKI hervor.

Die Entwicklung ist für den Landkreis Rosenheim (408 auf 398), die Stadt Rosenheim (362 auf 352), den Landkreis Traunstein (361 auf 334), das Berchtesgadener Land (405 auf 353), den Landkreis Mühldorf (362 auf 334) und den Landkreis Altötting (410 auf 404) überall eine Entwicklung nach unten. Im Mittelwert spiegelt sich dies wider (385 auf 362).
Die Krankenhausampel steht dennoch weiterhin auf „Rot“. Die Zahl der hospitalisierten Fälle in den letzten sieben Tagen beläuft sich auf 684. Bei der Belegung von Intensivbetten durch Covid-19-Fälle werden in der Region 911 Belegungen gezählt. Die Hospitalisierungs-Inzidenz steht auf 5,2.
Update, 9.05 Uhr - Großbritannien wird Virusvariantengebiet - Einreise wird beschränkt
Ab Montag und damit kurz vor Weihnachten gelten für Einreisen aus Großbritannien schärfere Regeln. Grund ist die wachsende Sorge vor der Omikron-Variante des Coronavirus. Die Lage auf der Insel ist dramatisch.
Die Einreise aus Großbritannien wird zum Schutz vor einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus drastisch eingeschränkt. Großbritannien wird von Montag an als Virusvariantengebiet eingestuft. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagabend bekannt. Durch die blitzschnelle Ausbreitung der Omikron-Variante hatte sich die Corona-Lage in Großbritannien in den vergangenen Tagen zugespitzt.
Ein Virusvariantengebiet ist die höchste Corona-Risikokategorie. Die Einstufung Großbritanniens ist wirksam ab Montag, 0 Uhr. Sie gilt laut RKI voraussichtlich bis 3. Januar 2022. Eine Verlängerung sei möglich, hieß es.
Fluggesellschaften dürfen im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von Großbritannien nach Deutschland befördern. Es handelt sich aber nicht um ein Flugverbot. Die Regel gilt auch für den Bahn- oder Schiffsverkehr. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht - auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann nicht durch negative Tests verkürzt werden.
Die Gesundheitsminister der Länder hatten den Bund am Samstag aufgefordert, mit schärferen Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten die Verbreitung von Omikron zu verlangsamen. Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Klaus Holetschek (CSU), bekräftigte außerdem, der Bund solle sich kurzfristig für eine Einstufung von Großbritannien als Virusvariantengebiet einsetzen.
Update, 8.16 Uhr - Folge des Corona-Haustierbooms: Lage in Tierheimen spitzt sich zu
Als Folge des Haustierbooms während der Corona-Lockdowns geraten viele deutsche Tierheime an ihre Grenzen. „Seit dem Sommer müssen immer wieder einzelne Tierheime Aufnahmestopps verhängen, in Teilen Deutschlands spitzt sich die Lage zu“, sagte Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund der Deutschen Presse-Agentur. Während die Vermittlungslage bis Anfang 2021 relativ normal oder aufgrund der hohen Nachfrage nach Tieren sogar besser gewesen sei, habe sich dies mit Ende des zweiten Lockdowns im Frühjahr 2021 umgekehrt.
Die Nachfrage sei nicht mehr so groß, während gleichzeitig zahlreiche Abgabetiere, Fundtiere und beschlagnahmte Tiere hinzukommen. „Manche Tierheime haben zwar nach wie vor höchstens mit Einzelfällen von Abgaben und kaum veränderten Beständen zu tun, andere Tierheime hingegen haben gerade ganz massiv zu kämpfen“, sagte Pommerening.
Sven Fraaß vom Hamburger Tierschutzverein, der das Tierheim in der Süderstraße trägt, sagte der dpa: „Es haben sich definitiv mehr Menschen Tiere geholt.“ Weil die Vermittlung gut klappe, seien die Zahlen im Tierheim trotz vieler Aufnahmen bisher nicht so hoch. Da es teilweise nicht mehr so einfach möglich war, einfach im Tierheim vorbeizukommen, habe man bei der Vermittlung mehr auf das Internet gesetzt. „Wir haben auch die Tiervorstellungen auf unserer Webseite stark ausgebaut“, sagte Fraaß. Das sei gut angenommen worden.
Die Feiertage machen dem Tierschutzbund Sorgen: „Leider erleben wir alle Jahre wieder, dass Tiere zum Weihnachtsfest verschenkt werden“, sagte Pommerening. „Aus Tierschutzsicht muss klar gesagt werden: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.“ Auch von Spontan- und Überraschungskäufen rate man dringend ab. Viele Tiere endeten dann im Tierheim.
RKI registriert 29.348 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 315,4
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 315,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 321,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 390,9 (Vormonat: 372,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 29.348 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.35 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 32.646 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit knapp drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 180 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 132 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.793.536 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,10 (Donnerstag: 5,17) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntagmorgen mit 5.753.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 108.233.
mda/nt/dpa
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