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Heftige Kritik an Söder: „Schickt Feuerwehr, wenn Haus schon lichterloh brennt“

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Von: Markus Zwigl, Tim Niemeyer, Martin Weidner, Martina Hunger

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Markus Söder
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) © Waltraud Grubitzsch/Sven Hoppe/dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Freitag (19. November) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 19.54 Uhr - Heftige Kritik an Söder: „Schickt Feuerwehr, wenn Haus schon lichterloh brennt“

Nach Auffassung der Grünen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) viele Corona-Maßnahmen zu spät auf den Weg gebracht. „Erneut schickt er erst die Feuerwehr, wenn das Haus schon lichterloh brennt. Mit einer echten Impfkampagne und vorausschauendem Pandemiemanagement hätte er den Brandherd schon frühzeitig eindämmen können“, sagte die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Katharina Schulze, der Münchner „Abendzeitung“ (Samstag).

Nun sei es jedoch richtig, „dass jetzt endlich konsequente Maßnahmen ergriffen wurden“, sagte Schulze mit Blick auf die am Freitag angekündigten neuen Regeln. „Die Infektionskurve muss abflachen.“

Weiter sagte Schulze: „Es liegt in der Verantwortung von Markus Söder, dass er unser Land nicht besser auf diesen schrecklichen Herbst vorbereitet hat. Dass das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates erneut erschüttert wurde, schmerzt.“

Angesichts extrem hoher Infektionszahlen im Freistaat hat die Staatsregierung harte Gegenmaßnahmen angekündigt. Von kommendem Mittwoch (24. November) an sollen für Ungeimpfte strikte Kontaktbeschränkungen gelten. Alle Clubs, Diskotheken und Bars müssen dann für drei Wochen schließen, Weihnachtsmärkte soll es in diesem Jahr nicht geben.

Update, 18.23 Uhr - Kurz nach Söders knallharten Ansage mit Teil-Lockdown: Weihnachtsmarkt in Regensburg eröffnet

Im Hof von Schloss Thurn und Taxis in Regensburg ist am Freitagabend der Weihnachtsmarkt eröffnet worden - nur wenige Stunden, nachdem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angeküngt hatte, Weihnachtsmärkte in Bayern absagen zu lassen. Veranstalter Peter Kittel verwies auf bestehende Verträge mit 120 Standbetreibern, mit Künstlern und Technikern. Von der Stadt liege eine gültige Genehmigung für den Markt vor. Es gehe nicht um Rebellion und auch nicht darum, die Corona-Pandemie zu leugnen.

Es würden sehr straffe 2G-Regeln (geimpft und genesen) umgesetzt, man sei im Freien und auf einem weitläufigen, durchgehend umwehrten Privatgelände. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass ein Fußballspiel mit Zuschauern stattfinden kann, aber unser Markt in Frage gestellt wird“, sagte Kittel. Es gehe um viele Existenzen.

Hausherrin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis war bei der Eröffnung nicht dabei. Sie sei bei der Familie in England, so Kittel. Im Vergleich zu Nicht-Corona-Jahren kamen deutlich weniger Besucher zur Eröffnung.

Söder hatte nach Beratungen der CSU-Freie-Wähler-Koalition in München am Freitagmittag angekündigt, man werde alle Weihnachtsmärkte absagen. „Wir hatten eigentlich darauf gehofft, dass die Veranstalter selber dieses Einsehen haben.

Endgültig soll das neue Paket am Dienstag im Kabinett beschlossen und anschließend im Landtag beraten werden - dies sei bei derartigen Einschnitten nötig, sagte Söder. Alle Maßnahmen sollen dann in der Nacht auf Mittwoch in Kraft treten. Bis dahin steht der Veranstaltung von Märkten rechtlich nichts im Wege.

Update, 17.26 Uhr - Traunsteiner Landrat Walch mit eindringlichem Appell

In einem Facebook-Video hat sich der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch an die Bevölkerung gewandt, und das mit einem eindringlichen Appell. Er betonte: „Da kann mir jeder erzählen, was er möchte - das Problem sind die Ungeimpften“. Und schoss seine zwei wichtigsten Strategien im Kampf gegen Corona gleich hinterher. „Wer es noch nicht getan hat, bitte holt euch eure Erstimpfung und an diejenigen, die schon geimpft sind, gehts zum boostern.“ Nur eine ausgiebige Impf-Kampagne kann „uns aus dieser Situation herausbringen“

Weiterhin betonte Walch die angespannte Lage in den Krankenhäusern und mahnte, dass man sich mit einer Impfung auch in den Dienst der Gesellschaft stelle, da man dazu beiträgt die Situation abzumildern.

Update, 16.32 Uhr - Söder für allgemeine Impfpflicht

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder plädiert für eine allgemeine Impfpflicht. „Ich glaube, dass wir am Ende um eine allgemeine Impfpflicht nicht herumkommen werden“, sagte der CSU-Chef am Freitag in München: „Sonst wir das eine Endlosschleife mit diesem Mist-Corona.“

Die Corona-Regeln in Bayern sollen am kommenden Dienstag massiv verschärft werden, um die aktuelle Corona-Welle zu brechen. Aber „das ist keine langfristige Lösung“, sagte Söder und äußerte Zweifel, ob eine partielle Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen wirklich ausreiche und „die einzige Lösung sein kann für nächstes Jahr“.

Update, 15.41 Uhr - Verfassungsrechtler befürwortet 2G-Regelung für Fußballprofis

Der Verfassungsrechtler Hans Michael Heinig schließt eine 2G-Regelung bei Fußballprofis nicht aus. „Ich würde den Ländern raten, in das Prozessrisiko reinzugehen“, sagte Heinig, der an der Georg-August-Universität Göttingen lehrt, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gesetzeslage sei jedoch etwas unklar.

In der aktuellen Corona-Zeit gelte am Arbeitsplatz die 3G-Regelung, aber bei Publikumsveranstaltungen können die Länder für Zuschauer auch 2G anordnen. Allerdings gehe es „allgemein um Gefahren, die von Massenveranstaltungen ausgehen, und denen können sich auch Fußballprofis nicht vollständig entziehen“, sagte Heinig.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für 2G auch unter Fußballprofis ausgesprochen und noch ungeimpfte Spieler zur Impfung aufgerufen. „Das wäre ein Riesensignal, dass eine Identität zwischen Fans und Spielern herrscht. Denn die Fans im Stadion müssen viel auf sich nehmen und für die Fans sind die Fußballspieler da“, sagte Söder am Freitag nach Beratungen der CSU-Freie-Wähler-Koalition in München.

Update, 14.05 Uhr - Überblick über kommende Regeln

Mit drastischen Schritten reagiert die Staatsregierung auf die Corona-Pandemie. Bars und Discos müssen schließen, Weihnachtsmärkte fallen aus, Kultur- und Sportevents gibt es nur in kleinerem Rahmen und in Hotspots wird es noch strenger.

Einen Überblick über die kommenden Regeln findet Ihr hier.

Livestream der Söder-PK

Update, 13.28 Uhr - Bayern will sich für „partielle Impfpflicht“ einsetzen

Abschließend warb noch einmal eindringlichst für die Impfung. „Es ist ein lebensgefährliches Unterfangen, sich nicht zu impfen“, sagte Söder. Darüber hinaus will sich Bayern für eine „partielle Impfpflicht“ einsetzen, machte der Ministerpräsident deutlich. Zudem will sich Söder dafür einsetzen, dass auch für Profi-Fußballer die 2G-Regel gilt.

Er fasste zusammen: „Wir haben das alles nicht einfach so entschieden. Wir tun dies als Koalition und Staatsregierung gemeinsam mit dem Landtag. Alle Eingriffe sind aus unserer Sicht angemessen und notwendig.“ Söder bat darum, sich noch einmal die Situation für die Mitarbeiter in den Kliniken bewusst zu machen und sagte abschließend: „Es geht echt um Leben!“

Update, 13.20 Uhr - Söder verkündet neue Hotspot-Regelung

In Hotspots mit Inzidenzen über 1000 kommen weitere Maßnahmen. „Hier braucht es eine harte Notbremse. Ansonsten kommen wir hier von den Zahlen nicht runter“, sagte Söder. In diesen Kreisen/Städten werden Gastronomie, Hotels, Friseure, körpernahe Dienstleistungen bis 15. Dezember geschlossen.

Ausnahmen gelten für Schulen und Kitas (bleiben offen). Auch der Handel bleibt geöffnet, allerdings unter Auflagen (Quadratmeterbegrenzung pro Kunde). Zudem sind unter Auflagen auch Besuche in Alten- und Pflegeheimen weiterhin erlaubt.

Update, 13.15 Uhr - Söder macht bayernweit Bars, Clubs und Weihnachtsmärkte dicht

Anschließend ging Söder auf die neuen Corona-Regeln für den Freistaat über. Bayern werde alles ausschöpfen, was nach altem und neuem Recht möglich ist, betonte er. Bayern hat dazu ein Stufenkonzept entwickelt, das voraussichtlich ab Mitte nächster Woche gilt und dann bis 15. Dezember in Kraft bleibt („Blocken, bremsen und boostern“).

Bayern stellt folgende landesweiten Maßnahmen vor:

Update, 13.09 Uhr - Impfbereitschaft am Alpenrand besonders niedrig

Die Maßnahmen in Österreich seien ein eindeutiger Beleg dafür, dass die Impfbereitschaft im Alpenraum (Südbayern, Österreich, Südtirol, Schweiz) zu wünschen übrig lasse, hieß es. „Dort wo die Impfquote niedrig ist, schnellt die Zahl der Infektionen hoch“, sagte Söder und nannte konkret die Landkreise Rottal-Inn (Impfquote 54 Prozent), Berchtesgadener Land (55 Prozent) und den Raum Rosenheim (57 Prozent). „Und das Problem liegt nicht am Impfangebot der letzten Monate, sondern an der mangelnden Impfbereitschaft“, so Söder.

„Die Wahrheit ist: Wir müssen handeln - wir müssen etwas tun“, machte der Ministerpräsident deutlich und begründete anschließend, warum der Freistaat im Bundesrat nun doch der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt hat.

Update, 13.05 Uhr - Söder: „Corona-Drama in Bayern ist erdrückend“

Die bayerische Staatsregierung verschärft erneut den Maßnahmen-Kurs im Kampf gegen Corona. Am Vormittag hat der Koalitionsausschuss über weitere Verschärfungen im Kampf gegen die Pandemie beraten. Anschließend sind Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Kultusminister Dr. Michael Piazolo (Freie Wähler), Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Staatskanzleichef Dr. Florian Herrmann (CSU) vor die Öffentlichkeit getreten, um auf einer Pressekonferenz über die Ergebnisse zu informieren.

„Das Corona-Drama geht weiter und in die nächste Runde. Die Lage in Bayern ist erdrückend und spitzt sich immer weiter zu. Die vierte Welle ist heimtückischer. Die Inzidenz läuft hoch – und die Betten voll“, sagte Söder zu Beginn. Es seien weiterhin vor allem Ungeimpfte betroffen - durchschnittlich beträgt die Inzidenz bei den Ungeimpften im Freistaat derzeit 1500, bei den Geimpften lediglich 110. Söder kritisierte in diesem Zusammenhang noch einmal die niedrige Impfbereitschaft in Bayern deutlich.

Update, 12.02 Uhr - Bayern bei Inzidenz von 625,3

Die Corona-Lage in Bayern spitzt sich immer weiter zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat stieg nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag auf 625,3. Damit hatte der Freistaat in einer RKI-Auflistung am Freitagmorgen zwar deutschlandweit die höchste Zahl von Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Allerdings fehlten nach RKI-Angaben noch die Zahlen aus Sachsen, das bislang am stärksten betroffene Bundesland. Damit könnte sich die Rangfolge noch ändern. Die bayernweit höchste Inzidenz hat weiter der Landkreis Rottal-Inn mit 1423,6.

Update, 11.30 Uhr - Harter Lockdown? Holetschek: „Will nichts ausschließen“

Wie stark werden die Corona-Regeln in Bayern nun verschärft? Seit dem Vormittag berät darüber die bayerische Staatsregierung. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kann sich sogar möglicherweise umfassende Lockdown-Maßnahmen vorstellen - vor allem in Corona-Hotspots. „Ich will im Moment überhaupt nichts ausschließen in der Frage, wie wir jetzt Maßnahmen diskutieren. Wir haben einen Handlungsbedarf“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk am Freitag. Einen Lockdown, der auch für Geimpfte gilt, hält Holetschek jedoch rechtlich für schwierig.

Es müssten jetzt allerdings entschlossen und geschlossen die Neuinfektionen gebrochen werden, damit die Krankenhäuser in zwei Wochen nicht noch mehr zu leisten hätten als jetzt schon. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits am Donnerstagabend drastische Einschnitte insbesondere für Ungeimpfte im Freistaat angekündigt - es werde einen „De-facto-Lockdown für Ungeimpfte“ geben. Dabei nannte er insbesondere das Instrument von Kontaktbeschränkungen.

Update, 11.12 Uhr - Landkreis Altötting meldet 257 neue Corona-Fälle

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 257 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 18. November, 17 Uhr). Unter den Neu-Infizierten sind alle Altersgruppen vertreten - von einem Neugeborenen (0) aus Halsbach, über ein dreijähriges Kind aus Altötting bis hin zu einer 87-jährigen Person aus Erlbach. Damit haben sich seit Pandemie-Ausbruch insgesamt 10.188 Personen in Stadt und Landkreis Altötting mit dem Corona-Virus infiziert. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz im Kreis Altötting steht bei 967,3.

Update, 10.41 Uhr - Bundesrat gibt grünes Licht für Corona-Pläne der Ampel

Der Bundesrat hat die Corona-Neuregelungen der Ampel beschlossen. Die Länder votierten am Freitag einstimmig für das umstrittene, von SPD, Grünen und FDP vorgelegte Infektionsschutzgesetz. Das Gesetz beinhaltet unter anderem 3G-Vorgaben am Arbeitsplatz sowie in Bussen und Bahnen. Hier wären dann jeweils Nachweise über Impfung, Genesung oder negativen Test nötig. Für Pflegeheime und Kliniken sind Testpflichten für Beschäftigte und Besucher vorgesehen. Außerdem kehrt die Homeoffice-Pflicht zurück. Wer Impfpässe fälscht, kann härter bestraft werden.

Die Union hatte ursprünglich mit einer Blockade gedroht: Der neue „Instrumentenkasten“ schränke die Möglichkeiten der Länder zu stark ein und reiche nicht zum Brechen der Infektionswelle, hatten CDU-Politiker kritisiert. Nach einer Bund-Länder-Runde am Donnerstag zeichnete sich jedoch ein Kompromiss ab: Das Gesetz der Ampel-Parteien soll bereits in drei Wochen evaluiert und gegebenenfalls nachgebessert werden.

Update, 10.33 Uhr - Ganz Österreich ab Montag im Lockdown - Impfpflicht kommt

Österreich geht wegen der Corona-Krise erneut in einen Lockdown (ab Montag bis 12. Dezember) und wird im Februar eine Impfpflicht einführen. Das kündigte Bundeskanzler Alexander Schallenberg am Freitag an. Der Lockdown werde nach zehn Tagen bewertet und höchstens 20 Tage dauern. Ab spätestens 13. Dezember sei für Geimpfte und Genesene der Lockdown vorbei, sagte Schallenberg. Dann soll wieder die 2G-Regel gelten.

Trotz aller Überzeugungsarbeit und Kampagnen hätten sich zu wenige Menschen impfen lassen, sagte Schallenberg. Daher werde es ab 1. Februar 2022 zu einer Impfpflicht kommen. „Wir wollen keine fünfte Welle, wir wollen keine sechste und siebte Welle.“ Das Virus werde nicht weggehen, sondern bleiben. Die Sieben-Tage-Inzidenz steht in Österreich bei knapp 1000 und seit mehr als einer Woche werden täglich mehr als 10.000 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Kliniken gelangen an ihre Kapazitätsgrenzen. Besonders dramatisch ist die Lage in Salzburg und Oberösterreich mit Inzidenzen über 1500 pro 100.000 Einwohnern.

Update, 10.05 Uhr - Pressekonferenz mit Spahn und Wieler im Live-Stream

Update, 10.22 Uhr - Spahn warnt vor Klinik-Schock

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler informierten am Freitag erneut über die aktuelle Corona-Lage. „Innerhalb von vier Wochen hat sich die Inzidenz verfünffacht.“ Es sei zehn nach zwölf, begann Spahn sein Statement. Im Hinblick auf die gestrige Ministerpräsidentenkonferenz betonte Spahn nochmal, dass er sich diese bereits drei Wochen früher gewünscht hätte. Spahn weiter: „Die Wahrheit ist, allein mit Impfen und Boostern werden wir die Welle nicht mehr brechen“. Es brauche Kontaktbeschränkungen. Zu der Lage in den Kliniken sagte er: „Ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, und es wird sehr schwierig“.

Spahn machte auch zum Thema Impfen Ausführungen: In der nächsten Woche werden über sechs Millionen Impfdosen ausgeliefert, in den vergangenen Wochen seien es vier gewesen. „Wir haben über 45.000 Arztpraxen, die sich an den Auffrischungsimpfungen beteiligen.“ Die Tendenz gehe klar in die richtige Richtung, das Tempo lege zu. 5,2 Millionen Booster-Imfpungen seien schon verabreicht worden.

Update, 9.13 Uhr - Medien: Österreich steht vor Lockdown

Österreich steht nach Angaben mehrerer österreichischer Medien vor einem erneuten Lockdown. Die Regierung habe sich mit den neun Bundesländern auf diese Maßnahme gegen die Corona-Pandemie geeinigt, heißt es in den Berichten. Die Ausgangsbeschränkungen sollen zunächst für zehn Tage gelten, kann bei Bedarf aber um weitere zehn verlängert werden, so die „Kronen Zeitung“. Danach soll er nur noch für Ungeimpfte gelten.   

Das Land leidet unter einer massiven vierten Corona-Welle. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt bei 1000. Die Bundesregierung und die Länder wollen „zu Mittag“ bekannt geben, wie die aktuell explodierenden Corona-Zahlen in den Griff bekommen werden sollen.

Update, 8.44 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region

7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 19. November 2021).
7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 19. November 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Erneut ist die Zahl der Neuinfektionen deutlich angestiegen. In der Region wurden binnen der letzten 24 Stunden laut RKI 1665 Neuinfektionen erfasst. Damit sind die Neuinfektionen um knapp 400 höher als letzten Freitag, jedoch kein neuer Höchststand an Neuinfektionen - dieser wurde am Donnerstag (18. November) mit 1831 erfasst.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 867,0 auf 967,3), Landkreis Mühldorf (von 1138,4 auf 1095,4), Kreis Berchtesgadener Land (von 1078,7 auf 1120,1), Landkreis Traunstein (von 1091,4 auf 1117,8), Stadt Rosenheim (von 724,9 auf 792,6) und Landkreis Rosenheim (von 865,4 auf 914,3).

In der Region wurden laut RKI drei weitere Todesfälle gemeldet. Demnach sind je eine Person in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land und Altötting verstorben. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht. (bearbeitet) 

Update, 8.03 Uhr - Zwei bayerische Corona-Patienten in Südtirol

Trotz steigender Pandemiezahlen hat die italienische Provinz Südtirol noch Behandlungsplätze für Corona-Intensivpatienten frei - auch aus Deutschland und Österreich. „In der aktuellen Phase haben wir noch Ressourcen“, sagte Marc Kaufmann, der Covid-Einsatzleiter in der Alpenprovinz. Der Arzt bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass in der vorigen Woche auf Ersuchen des Krankenhauses Freising zwei Corona-Intensivpatienten aus Bayern aufgenommen worden waren.

In der vorigen Wochen wurde ein Patient mit dem Helikopter nach Bozen geflogen, ein zweiter Corona-Erkrankter kam mit einem Rettungswagen auf die Intensivstation nach Meran. Sie sind laut Kaufmann bislang die einzigen Corona-Patienten, die aus dem Ausland übernommen wurden. Eigentlich hätten Kliniken in Bayern angefragt, ob Südtirol Personal zur Aushilfe schicken könne. Dies sei aber nicht möglich gewesen, Kaufmann hat nach eigenen Angaben selbst zu wenig Leute. Rund 400 medizinische Einsatzkräfte von Pflegern bis zu Ärzten seien in Südtirol vom Dienst suspendiert, weil sie eine Impfung verweigerten.

Update, 6.25 Uhr - Koalition in Bayern berät über Verschärfung der Corona-Regeln

Angesichts der explodierenden Neuinfektionszahlen will die schwarz-orange Koalition in Bayern am Freitag eine deutliche Verschärfung der Corona-Regeln auf den Weg bringen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits am Donnerstagabend drastische Einschnitte insbesondere für Ungeimpfte im Freistaat angekündigt - es werde einen „De-facto-Lockdown für Ungeimpfte“ geben. Dabei nannte er insbesondere das Instrument von Kontaktbeschränkungen. Zudem gehe es um personelle Obergrenzen in bestimmten Bereichen „und auch Absagen“. Konkreter wollte er vor Beratungen mit dem Koalitionspartner, den Freien Wählern, am Freitag nicht werden.

Bayern werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen - sowohl nach der bisherigen als auch nach der neuen Rechtslage, also auf Basis des alten und des neu gefassten Infektionsschutzgesetzes, sagte Söder. „Der Grundsatz ist klar: Verschärfen, und zwar grundlegend. Kontakte reduzieren, sowohl bei Veranstaltungen als auch in anderen Bereichen“, erklärte er. „Wir tun das, was wir tun müssen.“

Nach der Neufassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes sollen die Landesparlamente zwar über Beschränkungen im Freizeit-, Kultur- oder Sportbereich entscheiden können. Ausgangsbeschränkungen, pauschale Geschäfts- oder Schulschließungen sowie Reiseverbote sollen aber dann ausgenommen sein. Falls Länder jetzt noch solche Maßnahmen anordnen, könnten diese allerdings noch bis 15. Dezember in Kraft bleiben.

RKI registriert 52.970 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 340,7

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 340,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 336,9 gelegen, vor einer Woche bei 263,7 (Vormonat: 75,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 52.970 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 3.48 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 48.640 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 201 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 191 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.248.291 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI Donnerstag mit 5,30 an (Mittwoch: 5,15). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit des Vorjahres bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.588.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 98.739.

mh/mw/dpa

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