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Österreich führt allgemeine Impfpflicht ab 18 ein – 327 Neuinfektionen im Landkreis Traunstein

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Von: Markus Zwigl, Sebastian Aicher

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Österreichs Parlament stimmt über Corona-Impfpflicht ab
Österreichs Parlament hat am 20. Januar über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus abgestimmt. © picture alliance/dpa/APA | Roland Schlager

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Donnerstag (20. Januar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.50 Uhr - 327 Neuinfektionen im Landkreis Traunstein

Im Landkreis Traunstein gibt es 327 neue Corona-Fälle, das berichtet das zuständige Landratsamt. Landkreisweit gibt es derzeit 1192 aktive Covid-19-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz liegt Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge am Donnerstag bei 711,0 (Stand: 20. Januar, 3.27 Uhr).

Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 114.286 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 110.254 Personen die Zweitimpfung erhalten. Mit der Auffrischungsimpfung wurden 80.084 Personen versorgt.

Update, 20.50 Uhr - Ab sofort wieder FFP2-Maskenpflicht in Plenarsitzungen des Landtags

Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Welle werden die Corona-Regeln im bayerischen Landtag weiter verschärft. Neben der 3G-Regel – Zugang nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete – ordnete Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) am Donnerstag (20. Januar) wieder eine FFP2-Maskenpflicht in Plenarsitzungen an. Abgeordnete, die keinen 3G-Nachweis erbringen können oder wollen, müssen weiterhin auf der Tribüne Platz nehmen, können aber auch von dort aus sprechen.

Das Plenum soll nach einem Beschluss des Ältestenrats vom Donnerstag bis Ende Februar in reduzierter Besetzung tagen, aber aus Gründen der Geschäftsordnung mindestens mit der Hälfte der Abgeordneten. Auch die Ausschüsse sollen bis Ende März in reduzierter Besetzung mit elf Abgeordneten tagen.

Update, 20.15 Uhr - So ist die aktuelle Corona-Lage im Berchtesgadener Land

Das Landratsamt Berchtesgadener Land meldet 174 weitere bestätigte Covid-19-Fälle, wovon sich 13 Personen bereits als direkte Kontaktpersonen in häuslicher Isolation befanden. Die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Berchtesgadener Land liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag bei 538,9 (Stand: 20. Januar, 3.27 Uhr).

Landkreisweit gibt es aktuell 792 aktive Corona-Fälle, davon 25 in Alten- und Pflegeheimen, 27 in Gemeinschaftsunterkünften, 177 in Schulen, 38 in Kindergärten und einen in Justizvollzugsanstalten.

Update, 19.15 Uhr - Österreich führt allgemeine Impfpflicht ein

Österreich führt eine allgemeine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Das hat der Nationalrat am Donnerstag mit breiter Mehrheit beschlossen. Der Schritt ist die bisher weitreichendste Regelung in der EU – Italien und Griechenland haben lediglich eine für ältere Menschen geltende Impfpflicht.

Die Impfpflicht soll für alle Bürger gelten, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausnahmen sind vorgesehen für Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Auch Genesene sind bis 180 Tage nach der Covid-19-Erkrankung von der Impfpflicht befreit. Bei Verstößen gegen die Verpflichtung drohen einkommensabhängige Strafen von bis zu 3600 Euro. Der Bundesrat, also die Länderkammer, muss dem Gesetz voraussichtlich am 3. Februar ebenfalls noch zustimmen – das gilt aber als Formsache.

Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verteidigte die Corona-Impfpflicht in der Parlamentsdebatte als Akt der Solidarität und des Zusammenhalts. „Je mehr Menschen eine Corona-Schutzimpfung haben, desto weniger sterben an den Folgen einer Corona-Pandemie“, sagte der Minister am Donnerstag.

Die rechte FPÖ ist als einzige Parlamentspartei gegen den Schritt. „Die Einführung dieses Zwangs ist ein gigantischer Anschlag auf die Freiheit der Menschen in Österreich, ein Attentat auf die Menschenwürde der Bevölkerung“, sagte FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Das Gesetz soll in mehreren Stufen umgesetzt werden. Erst ab Mitte März sind stichprobenartige Kontrollen durch die Behörden vorgesehen. So soll zum Beispiel die Polizei bei ihren Einsätzen auch den Impfstatus überprüfen. Die ursprünglich geplante lückenlose Kontrolle durch einen Abgleich des Melderegisters mit dem Impfregister ist nur noch als Möglichkeit vorgesehen. Diese Maßnahme soll davon abhängig gemacht werden, ob die Impfquote wie erhofft deutlich steigt.

Update, 18.16 Uhr - Wegen Friedensgebeten während Corona-Demos: Pfarrerin erhält Morddrohungen

Eine Pfarrerin aus Herne, die parallel zu Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen samstags regelmäßig Friedensgebete organisiert, hat Todesdrohungen erhalten. Der Staatsschutz ermittle nach zwei Vorfällen gegen unbekannt, teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag mit.

Die Betroffene organisiert samstags vor der Kreuzkirche in Herne Friedensgebete, um der Opfer der Corona-Pandemie zu gedenken und ein Zeichen zu setzen. Zeitgleich finden seit einigen Wochen Demos von Gegnern der Impfpflicht und Proteste gegen Corona-Schutzmaßnahmen statt. Unter anderem habe sie einen Zettel mit der Aufschrift „Ihr seid tot!“ erhalten – mit einem aufgemalten qualmenden Revolver.

Ebenfalls auf ihrem Grundstück habe die Geistliche Zigarettenkippen und Asche gefunden sowie ein Taschentuch mit der Aufschrift „Tot!“. Sie schicke ihr Kind nicht mehr allein in die Schule, an den Friedensgebeten werde sie aber festhalten. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu Hintergründen.

Update, 16.55 Uhr - Eilantrag gegen Allgemeinverfügung im BGL abgewiesen

Wie das Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, wurde ein Eilantrag gegen die Allgemeinverfügung zu Beschränkungen für nicht angemeldete öffentliche Versammlungen vom 14. Januar vom Verwaltungsgericht München abgelehnt wurde.

Dies bedeutet, dass die seit Samstag (15. Januar) gültige Allgemeinverfügung auch für zukünftige Versammlungen ihre Gültigkeit behält.

Update, 16.42 Uhr - 140 Neuinfektionen im Landkreis Altötting

Das Landratsamt Altötting berichtet in seinem täglichen Corona-Statusbericht von 140 neuen bestätigten Corona-Fällen. Die älteste Person, die sich seit Mittwoch (19. Januar) neu mit Corona infiziert hat, ist 102 Jahre alt.

Die 7-Tage-Inzidenz für den Kreis Altötting liegt am Donnerstag laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 630,5 (Stand: 20. Januar, 3.27 Uhr).

Update, 15.27 Uhr - Rückgang der täglichen Impfquote im Vergleich zur Vorwoche

Die Zahl der täglichen Corona-Impfungen ist im Vergleich zur Vorwoche zurückgegangen. Sie lag am Mittwoch (19. Januar) bei rund 610.000 verabreichten Impfdosen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervorgeht. Am Mittwoch vergangener Woche (12. Januar) waren es 864.000, am Mittwoch vor Weihnachten (22. Dezember) knapp 1,2 Millionen.

Mindestens 75,3 Prozent der Bevölkerung (62,6 Millionen Menschen) haben mindestens eine erste Impfdosis erhalten. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent Erstgeimpfte bis Ende Januar an. Mindestens 73,1 Prozent der Bevölkerung (60,8 Mio.) haben nach RKI-Angaben einen vollständigen Grundschutz erhalten. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben 48,9 Prozent der Bevölkerung (40,7 Mio.) erhalten.

24,7 Prozent der Bevölkerung (20,6 Mio.) sind bisher nicht geimpft. Allerdings steht für 4,8 Prozent (4,0 Mio.) – Kinder unter fünf Jahren – noch kein Impfstoff zur Verfügung.

Auf dem RKI-Dashboard wird zudem darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen seien, „da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann“. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Update, 14.24 Uhr - Beschäftigte ohne Booster können Entschädigungsanspruch verlieren

Arbeitnehmer und Selbständige können ihren Anspruch auf Ersatz von Verdienstausfällen verlieren, wenn sie keinen vollen Impfschutz durch eine Corona-Drittimpfung haben und in Quarantäne müssen. Das geht aus einer Expertise der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags hervor, die der Bundestag im Internet veröffentlicht hat und über die die «Bild»-Zeitung zuerst berichtet hat.

Eigentlich gewährt das Infektionsschutzgesetz Personen, die infiziert sind oder unter Infektionsverdacht stehen und denen deshalb eine Ausübung ihrer bisherigen Erwerbstätigkeit verboten ist, einen Entschädigungsanspruch in Geld. Die Bundestagsdienste weisen darauf hin, dass die Entschädigung laut Gesetz wegfällt, wenn etwa durch Inanspruchnahme einer Schutzimpfung ein solches Verbot hätte vermieden werden können. Dabei könne auch das Fehlen einer Auffrisch- oder Booster-Impfung zum Ausschluss der Entschädigung für den Verdienstausfall führen, wenn diese eine öffentlich empfohlene Impfung sei.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Covid-19-Auffrischimpfung, wie die Parlamentsexpertinnen und -experten erläutern. Allerdings kommt es laut ihrer „Kurzinformation“ noch auf die Länder an: Erst sofern die obersten Landesgesundheitsbehörden auf Grundlage der Empfehlung der Impfkommission eine öffentliche Empfehlung zur Auffrischimpfung aussprechen, handele es sich um eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Eine Übersicht über die Empfehlungen der Landesgesundheitsbehörden oder der Zahl möglicher Betroffener enthält die zweiseitige Expertise nicht.

Update, 13.16 Uhr - Bayerische Studie: Waren Kinder Treiber der Pandemie?

Kinder sind einer umfangreichen bayerischen Studie zufolge bisher nicht Treiber der Pandemie gewesen. Die Fallzahlen in Krippen, Kitas und Schulen hätten mit den Inzidenzen in der Bevölkerung korreliert, berichteten die Wissenschaftler am Donnerstag bei der Vorstellung der Studie „Covid Kids Bavaria“.

Die Daten aus dem ersten Jahr der Pandemie seien allerdings nicht eins zu eins auf die derzeitige Situation mit Omikron übertragbar, hieß es weiter. Dennoch muss nach Ansicht der Wissenschaftler die Strategie, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen möglichst offen zu halten, derzeit nicht geändert werden.

Forscher aller sechs Universitätskinderkliniken in Bayern hatten die Situation speziell in Betreuungseinrichtungen und Grundschulen untersucht. Beteiligt waren rund 150 Einrichtungen. Im Oktober 2020, im November und Dezember 2020 sowie im März 2021 waren bei rund 2570 Kindern und knapp 1290 Erwachsenen rund 7060 Proben mit PCR-Tests geprüft worden. In 13 Fällen war das Ergebnis positiv.

Wissenschaftliche Daten wie diese seien eine wichtige Grundlage auch für die Entscheidungsfindung der Staatsregierung, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). „Für unsere Kinder ist die Pandemie eine enorme Herausforderung.“

Update, 12.27 Uhr - Rund eine Milliarde Euro: Österreich begleitet Impfpflicht mit finanziellen Anreizen

Zusätzlich zur geplanten Corona-Impfpflicht in Österreich sollen finanzielle Anreize die Menschen zur Immunisierung bewegen. Vor der parlamentarischen Abstimmung über die allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren kündigte die konservativ-grüne Koalitionsregierung am Donnerstag gemeinsam mit den oppositionellen Sozialdemokraten eine Impflotterie an. Außerdem sollen Gemeinden bei Erreichen von hohen Impfquoten mit Förderungen belohnt werden. Insgesamt soll rund eine Milliarde Euro für diese Maßnahmen zur Verfügung stehen.

Bei der Lotterie sind pro Teilimpfung 500 Euro zu gewinnen, die als Gutscheine in Gastronomie oder im Handel eingelöst werden können. Teilnehmen können nicht nur Spätentschlossene, sondern auch jene, die schon geschützt sind. Rund jeder zehnte Stich soll so belohnt werden. Für Gemeinden mit einer Impfquote von 80 Prozent werden insgesamt 75 Millionen Euro ausgeschüttet, bei 85 Prozent 150 Millionen, und bei 90 Prozent 300 Millionen Euro.

„Ich bin wirklich froh, neben dem Thema Pflicht auch das Thema Anreiz heute im Parlament beschließen zu können“, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP). Für beide Maßnahmen zeichnete sich vor Sitzungsbeginn eine breite Mehrheit ab. Nur die oppositionelle rechte FPÖ lehnt die verpflichtende Impfung ab.

Der Schritt würde die bisher weitreichendste Regelung in der EU bedeuten. Italien und Griechenland haben eine für ältere Menschen geltende Impfpflicht. In Österreich soll die Verpflichtung für alle erwachsenen Bürger gelten. Ausgenommen sind Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen.

Update, 11.26 Uhr - Wegen Corona-Impfung: Österreichische Ärztin droht Berufskollegen mit dem Tod

Eine Ärztin im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck hat einem Berufskollegen mit dem Tod gedroht. Der Grund für die unfassbare Entgleisung gegenüber des Gemeindearztes stand Angaben der Landespolizeidirektion (LPD) Oberösterreich zufolge in Zusammenhang mit einer Corona-Impfung.

Weil der Kollege der Ärztin stillenden und schwangeren Patientinnen von einer Impfung gegen das Coronavirus abgeraten haben soll, habe die Frau die „besorgniserregende” Textnachricht verfasst, so die Polizei.

In der Vernehmung zeigte sich die Ärztin geständig und gab an, uneins mit der Ansicht ihres Berufskollegen gewesen zu sein.

Update, 10.15 Uhr - Inzidenz in Bayern springt auf Allzeithoch - Aber: Covid-19-Fälle auf Intensiv weiter rückläufig

Die vom Robert Koch-Institut gemeldete Corona-Inzidenz in Bayern ist so hoch wie nie zuvor. Mit einem Wert von 661,2 Neuinfektionen binnen sieben Tagen und 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner am Donnerstagmorgen ließ sie den alten Höchstwert aus der Delta-Welle hinter sich. Am 26. November hatte die Inzidenz 652,5 betragen. Die Zahl der seit Pandemiebeginn in Zusammenhang mit Corona gemeldeten Todesfälle in Bayern stieg um 22 auf inzwischen 20.236.

Auf den bayerischen Intensivstationen macht sich die neue Welle bisher nicht besonders stark bemerkbar. Am Morgen (Stand 7.02 Uhr) waren dort laut Intensivregister Divi 372 Covid-19-Fälle in Behandlung, das ist nur etwas mehr als ein Drittel des Höchstwertes aus der Delta-Welle. Die Intensivbetten-Auslastung mit Bezug auf Covid-19 ist sogar seit mehreren Tagen rückläufig. Zu Beginn der Woche meldete das Divi noch über 400 Patienten. Allerdings gibt es typischerweise einen Zeitverzug zwischen Infektionen und Intensivbehandlung.

Erstmals seit der Delta-Welle werden auch wieder für bayerische Landkreise Inzidenzen über 1000 gemeldet: In Dachau liegt sie laut RKI bei 1076, in Ebersberg bei 1032,7 und in Bad Tölz-Wolfratshausen bei 1015,5. Die Schwelle hat für die Maßnahmen gegen die Pandemie inzwischen aber keine Bedeutung mehr. Die niedrigsten Inzidenzzahlen meldet das RKI für die Landkreise Coburg mit 210,2 und Kronach mit 257,7.

Update, 9.32 Uhr - Münchner Chefarzt: Impfpflicht ausweiten - „dürfen keine Zeit verlieren“

Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner will eine schnelle Corona-Impfpflicht für verschiedene Berufsgruppen, um die Impflücke rasch zu schließen. „Eine erweiterte berufsgruppenbezogene und temporäre Impfpflicht kann dabei helfen, wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren“, der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Sie müsse vor allem für Mitarbeiter wichtiger Infrastrukturen wie Polizei und Feuerwehr gelten, aber auch für Lehrkräfte.

„Mein persönlicher Wunsch ist, dass wir die einrichtungsbezogene Impfpflicht so schnell als möglich auf kritische Infrastrukturen wie Polizei, Feuerwehr und Schulen ausweiten. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht kann schneller umgesetzt werden. Bei einer allgemeinen Impfpflicht bin ich nicht sicher, ob wir das mit allen erforderlichen Diskussionen schnell hinkommen“, sagte Wendtner.

Bei den Lehrkräften gehe es darum, die Schulen möglichst offen zu halten. „Es ist wichtig, dass wir die Kinder nicht dauernd in den Distanzunterricht schicken.“ Zudem sollten Lehrkräfte in der drohenden Omikronwelle vor schweren Verläufen geschützt werden. So könne Präsenzunterricht gesichert und notfalls bei dank Impfung symptomlosen Verläufen wenigstens digital in Quarantäne weiter unterrichtet werden.

Der zusätzliche Vorschlag aus der Politik für eine Impfpflicht für ab einem Alter von 18 Jahren sei darüber hinaus aus seiner Sicht sinnvoll. Er halte eine zeitlich befristete Impfpflicht für eine „maßvolle Möglichkeit, aus dieser Endlosschleife herauszukommen“, sagte Wendtner. „Wir werden sonst weiter Wellen haben, die wir nur mit harten Maßnahmen überwinden können.“

Update, 8.15 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und die Entwicklung in den vergangenen sieben Tagen (Stand: 20. Januar 2022).
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und die Entwicklung in den vergangenen sieben Tagen (Stand: 20. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Abermals sind die Corona-Zahlen in den Kreisen und Städten unserer Region stark angestiegen. Gleich drei Landkreise (Berchtesgadener Land, Mühldorf, Traunstein) verbuchten bei den Inzidenz-Werten laut RKI einen Anstieg von über 100. Nach der Stadt Rosenheim zu Beginn der Woche durchbrach nun auch der Kreis Mühldorf die 800-Marke. Der Landkreis Rosenheim allein verbuchte 480 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, der Kreis Traunstein meldete 450 Ansteckungen und Mühldorf 259.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 573 auf 631), Landkreis Mühldorf (von 713 auf 818), Kreis Berchtesgadener Land (von 433 auf 538), Landkreis Traunstein (von 587 auf 711), Stadt Rosenheim (von 802 auf 810) und Landkreis Rosenheim (von 730 auf 752).

ABER: Währende die Neuinfektionen weiter rasant ansteigen, entspannt sich die Lage auf den Intensivstationen anscheinend etwas - wenngleich nur sehr langsam. Nachdem die Intensivbetten-Auslastung im Zuständigkeitsbereich der ILS Rosenheim am Mittwoch bei 90 Prozent lag, liegt sie am Donnerstag bei 87,6 Prozent. Die Intensivbetten-Auslastung im Zuständigkeitsbereich der ILS Traunstein ging von 80,6 Prozent auf 79,8 zurück.

Das RKI meldete für die Region auch keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das Institut korrigierte sogar seine Angabe für den Kreis Rosenheim von 641 Todesfällen auf 640.

Update, 7.05 Uhr - Österreichs Parlament stimmt über Corona-Impfpflicht ab - Mehrheit gilt als sicher

In Österreich stimmt das Parlament am Donnerstag über die Einführung einer Corona-Impfpflicht ab. Es wird eine deutliche Mehrheit für die Regelung erwartet, die Anfang Februar in Kraft treten soll. Abgesehen von den Regierungsfraktionen der konservativen ÖVP und der Grünen sind auch viele Abgeordnete der oppositionellen Sozialdemokraten und der liberalen Neos dafür. Die rechte FPÖ kritisiert das Vorhaben dagegen scharf.

Die Impfpflicht soll für alle Bürger gelten, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausnahmen sind vorgesehen für Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Der Bundesrat, also die Länderkammer, muss dem Gesetz voraussichtlich am 3. Februar ebenfalls noch zustimmen. In der Öffentlichkeit wird das neue Gesetz kontrovers diskutiert. Zehntausende demonstrieren regelmäßig gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht.

Die Impfpflicht soll die Auswirkungen künftiger Corona-Wellen deutlich verringern und zum Beispiel Lockdowns verhindern. Aktuell verfügen in Österreich rund 75 Prozent der impfbaren Menschen mindestens über eine vollständige Grundimmunisierung. Für einen wirksamen Schutz der Bevölkerung gilt eine Quote von 90 Prozent der Impfbaren als Ziel. Österreich hat in der Pandemie bereits vier Lockdowns hinter sich. Für Ungeimpfte gelten weiterhin die im November verhängten Ausgangsbeschränkungen. Sie dürfen ihr Zuhause nur aus triftigem Grund verlassen. Die anfänglich beobachtete deutliche Steigerung bei den Impfzahlen war nur vorübergehend.

RKI registriert 133.536 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 638,8

Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die Schwelle von 600 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 638,8 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 584,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 427,7 (Vormonat: 280,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 133.536 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 81.417 Ansteckungen.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Labore und Gesundheitsämter zunehmend an Kapazitätsgrenzen geraten.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 234 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 316 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8.320.386 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 3,34 an (Dienstag: 3,17).

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7.139.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116 315.

mz/aic/dpa

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