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Söder: Weihnachts-Vorsicht statt Weihnachts-Lockdown

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Von: Markus Zwigl, Julia Grünhofer, Felix Graf, Martin Weidner

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Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Ministerpräsident Markus Söder (CSU). © Sven Hoppe/dpa

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Dienstag (21. Dezember) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 19.53 Uhr - Söder: Weihnachts-Vorsicht statt Weihnachts-Lockdown

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Bund-Länder-Beschlüsse zur Corona-Eindämmung verteidigt - insbesondere die neuen Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte, die nach Weihnachten gelten sollen. Es gebe keinen „Weihnachts-Lockdown“, betonte Söder nach den Bund-Länder-Beratungen in München, fügte aber hinzu: „Weihnachts-Vorsicht macht sicherlich Sinn.“

Zu den Beschlüssen des Corona-Gipfels hat ovb24.de einen Extra-Artikel verfasst

Spätestens ab 28. Dezember soll generell eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten. Dies muss auch in Bayern noch in die Corona-Verordnung des Landes eingefügt werden. Söder hatte angekündigt, dass dies im Umlaufverfahren geschehen soll.

Zur Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI), das sich aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland für „maximale Kontaktbeschränkungen“ aussprach, sagte Söder, dies sei nach Darstellung des Bundes so nicht abstimmungsfähig gewesen. Bei allen Maßnahmen müssten immer zwei Prinzipien gelten, erklärte er: Vorsicht und auch Verhältnismäßigkeit. Es müsse ja auch alles vor Gericht bestehen.

Wichtig sei die Einschätzung der Lage - und die sei aktuell noch mit vielen Fragezeichen versehen gewesen, sowohl vom Vorsitzenden des Expertenrats der Bundesregierung als auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Die Datenlage werde bis zur nächsten Bund-Länder-Schalte am 7. Januar sicher besser sein.

Zudem wären viele der Maßnahmen, die das RKI vorgeschlagen habe, auf Basis der aktuellen Rechtslage gar nicht umsetzbar. Dazu müsse erst die epidemische Lage von nationaler Tragweite wieder eingeführt werden, sagte Söder. Die Vorschläge blieben aber „in der Diskussion“. „Und man wird dann eben sehen, wie weit die Entwicklung kommt.“ Man hoffe sehr, dass es keine solche Entwicklung wie in anderen Ländern gebe.

Pressestatement von Ministerpräsident Markus Söder nach dem Omikron-Gipfel

Update, 19.22 Uhr - Söder über Kommunikation zwischen Bundesregierung RKI „höchst irritiert”

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder meldet sich nach der Ministerpräsidentenkonferenz zu Wort. Die Basis für die Besprechung seien nicht die Empfehlungen des RKI gewesen, sondern die des Expertenrates. Das habe die Bundesregierung zu Beginn der Beratungen erklärt. Söder zeigte sich in Bezug auf die Kommunikation zwischen der Bundesregierung und dem Robert Koch-Institut wiederholt „höchst irritiert”.

Laut Söder seien die Empfehlungen des RKI rein rechtlich gesehen leider nicht umsetzbar, dafür sei die Rückkehr zur epidemischen Lage nationaler Tragweite erforderlich. Diesen Schritt würde Söder allerdings sehr begrüßen

Für Bayern werde sich durch die neuen Regelungen nicht viel ändern, man werde auch nicht vorpreschen, erklärt Söder. Im Endeffekt „folgt man nun dem bayerischen Corona-Plan”. Es gibt also „keinen Weihnachtslockdown”, aber vielleicht eine „Weihnachtsvorsicht”. Einzig neu seien die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene ab 28. Dezember. Dann sind Treffen (ausschließlich 2G) mit maximal zehn Personen erlaubt. Für Ungeimpfte bleiben die schärferen Kontaktbeschränkungen (Ein Haushalt plus zwei Personen eines weiteren Haushalts) bestehen.

Live-PK nach Omikron-Gipfel: Diese neuen Regeln kommen

Update, 19.02 Uhr - „Corona macht keine Weihnachtspause“

Im Kampf gegen das Coronavirus peilen Bund und Länder bis Ende Januar weitere 30 Millionen Booster-Impfungen an. Damit wären dann drei Viertel der Bürger in Deutschland dreimal geimpft, so Scholz. „Corona macht keine Weihnachtspause.”
Gleichzeitig rief er zu Vorsicht und Rücksicht bei Familientreffen zu Weihnachten auf.

Der Kanzler warb für Sicherheitsabstände, das Tragen von Masken und für zusätzliche Impfungen - auch bei zweifach Geimpften. Allerdings habe man sich bewusst entschieden, die beschlossenen Corona-Maßnahmen erst nach den Feiertagen in Kraft zu setzen. Weihnachten und Ostern hätten sich in der Vergangenheit nicht als Pandemietreiber erwiesen.

Update, 18.57 Uhr - Bundeskanzler Scholz gibt schärfere Einschränkungen nach Weihnachten bekannt

„Impfen, impfen, impfen, das bleibt unser Ziel”, erklärt Scholz. Deshalb werde man auch während der Weihnachtsfeiertage die Booster-Kampagne mit Hochdruck weiterführen. 

„Die harten Einschränkungen für Ungeimpfte bleiben erhalten”, sagt Scholz. Bei der Arbeit und im ÖPNV gelte 3G-plus, beim Einzelhandel, Kino etc. bleibe es bei 2G bzw. 2G-plus. Auch im privaten Bereich dürfen sich Ungeimpfte nur mit zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Überregionale Großveranstaltungen dürfen dann nur noch ohne Zuschauer stattfinden.

Spätestens ab dem 28. Dezember gelten auch für Geimpfte und Genesene wieder Kontaktbeschränkungen. Dann dürfen sich nur noch maximal 10 Personen gleichzeitig miteinander treffen, erklärt Scholz. Es sei nicht die Zeit „um Party zu machen”. Weiter müssen bundesweit alles Clubs und Diskotheken schließen. „Ich wünschte, dass ich so kurz vor Weihnachten bessere Nachrichten verkünden könnte”, aber die Lage sei weiterhin extrem ernst.

Abschließend ergänzt Scholz, dass das Verkaufs-Verbot von Feuerwerkskörpern bestand hat.

Update, 18.48 Uhr - Scholz: „Es droht nun bereits Welle fünf”

„Es droht nun bereits Welle fünf”, ordnet Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Corona-Lage in Deutschland ein. Zwar seien die Zahlen aktuell rücklaufend, aber es sei eine Frage der Zeit, bis sich Omikron durchsetzen werde. Deshalb müsse man bereits jetzt handeln. Die neuen Regeln und Maßnahmen werden aber erst nach Weihnachten in Kraft treten, erklärt Scholz hierzu und ergänzt: „Bitte testen Sie sich auch wenn Sie bereits zweifach geimpft sind, wenn Sie ihre Liebsten treffen”.

Update, 18.16 Uhr - Kreise: Bund und Länder über schärfere Kontaktbeschränkungen einig

Angesichts der Omikron-Gefahr sollen spätestens ab dem 28. Dezember schärfere Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene gelten. Darauf hätten sich Bund und Länder in ihrer Schaltkonferenz am Dienstag verständigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur übereinstimmend von Bund- und Länder-Seite. Demnach sollen private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen „spätestens“ ab dem 28. Dezember nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sein - Kinder ausgenommen. Der Punkt ist aber nur einer von vielen, die Einigung auf das Gesamtpapier stand am frühen Abend noch aus.

Update, 17.45 Uhr - Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht und Lockdown

Einer neuen Umfrage zufolge ist eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland bereit für entschiedene Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie, wie n-tv.de berichtet. Die meisten Menschen sind für eine allgemeine Impfpflicht und würden auch einen neuen Lockdown in Kauf nehmen. Das zeigt eine Befragung für das RTL/ntv-Trendbarometer, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa von Freitag bis Sonntag durchgeführt hat.

Demnach sind 71 Prozent dafür, dass sich grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger impfen lassen müssen - von medizinisch begründeten Ausnahmen abgesehen. Der Wert stagniert seit einigen Wochen auf hohem Niveau, lag aber auch schon bei 74 Prozent. Zugleich wären 66 Prozent mit einem generellen Lockdown einverstanden, bei dem es auch Kontaktbeschränkungen sowie Schließungen von Veranstaltungen gäbe

Update, 17.21 Uhr - Stiko empfiehlt Auffrischimpfungen bereits nach drei Monaten

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Die Empfehlung zum verkürzten Impfabstand gelte ab sofort für Erwachsene, teilte das Gremium am Dienstag mit. Sie ziele ab auf einen verbesserten Schutz vor schweren, durch Omikron hervorgerufenen Erkrankungen in der Bevölkerung und auf eine verminderte Übertragung der Variante. Es sei damit zu rechnen, dass Omikron das Infektionsgeschehen hierzulande „innerhalb kürzester Zeit“ bestimmen werde.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nannte die Stiko-Empfehlung „sehr wertvoll und richtig“. Sie erlaube eine schnellere Kampagne der Booster-Impfungen gegen Omikron, schrieb der SPD-Politiker bei Twitter. Laut Stiko sollen ältere und vorerkrankte Menschen wegen ihres höheren Covid-19-Risikos die Spritze bevorzugt erhalten. Die beiden mRNA-Impfstoffe, die zum Boostern verwendet werden (Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna), seien „hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig“.

Aktuelle Daten deuteten auf einen deutlich verringerten Impfschutz nach der Grundimmunisierung gegenüber der Omikron-Variante hin, erklärte die Stiko. Dieser nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Auffrischimpfung steige die Schutzwirkung vor symptomatischer Infektion mit der Omikron-Variante jedoch wieder deutlich an. Es sei derzeit davon auszugehen, dass auch der Schutz vor schweren Verläufen zunehme. Zur Dauer des Schutzes könne man derzeit noch nichts sagen.

Update, 16.49 Uhr - Ministerpräsidenten beraten mit Scholz über Omikron-Gefahr

Die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben am Dienstagnachmittag, gegen 16.15 Uhr, ihre Krisengespräche zur drohenden fünften Corona-Welle begonnen. Die Chefinnen und Chefs der Landesregierungen hatten in einer Videokonferenz zuvor bereits allein über schärfere Maßnahmen gegen die rasante Ausbreitung der Virusvariante Omikron beraten.

Kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hatte das Robert Koch-Institut (RKI) wegen der Omikron-Gefahr sofortige maximale Kontaktbeschränkungen gefordert. Der MPK-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) appellierte an Bund und Länder, einen möglichst hohen Schutzwall gegen die befürchtete Omikron-Welle zu bauen.

Update, 15.47 Uhr - Söder kündigt Rückkehr zur Testpflicht für geimpfte Schüler an

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angesichts der Gefahr durch die neue Omikron-Variante wieder eine Testpflicht auch für geimpfte Schüler angekündigt - ab Januar. „Wir müssen in der Schule, wenn es dann wieder losgehen sollte, auch Testpflichten machen dann für Geimpfte - weil zweifach geimpft ja nicht ausreicht“, sagte Söder am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Dazu müsse das Boostern bei den Jugendlichen weiter vorangebracht werden.

Derzeit sind Schülerinnen und Schüler, die doppelt geimpft sind, von der regelmäßigen Testpflicht befreit. Jugendliche und Kinder ab zwölf Jahren, die sich erst in den vergangenen Wochen haben impfen lassen, haben allerdings noch gar keine Möglichkeit zu einer Booster-Impfung. Und für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren sind die Impfungen überhaupt erst angelaufen.

Zu einer möglichen Verlängerung der Weihnachtsferien sagte Söder nichts. Bayern habe etwas Glück, weil die Schule im Gegensatz zu anderen Bundesländern erst am 10. Januar wieder beginne. „Das heißt, wir haben eine deutlich bessere Übersicht über das Ganze.“ Der Freistaat habe also die Möglichkeit, die Lage gut zu bewerten.

Söder verteidigte erneut die Entscheidung, die Ferien nicht früher beginnen zu lassen. „Wir haben ganz bewusst die Ferien nicht vorgezogen“, argumentierte er, „denn jetzt sind die Zahlen relativ weit unten, und gleichzeitig wird vor Weihnachten noch getestet“. So sollten die Schüler sicher in die Weihnachtsferien gehen können.

Grundsätzlich schlug Söder vor, das gesamte Thema Anfang Januar noch einmal gemeinschaftlich unter den Ländern zu beraten. Es bleibe dabei, dass Schule eine sehr hohe Priorität habe. Aber dazu müsse man auch noch einmal eine Bewertung bekommen, wie hoch die Gefährdung für die Schülerinnen und Schüler durch die neue Omikron-Variante sei.

Update, 15 Uhr - Söder „höchst irritiert“ über Bundesregierung und RKI

Unmittelbar vor der neuen Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise am Nachmittag hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) „höchst irritiert“ über die Kommunikation von Bundesregierung und Robert Koch-Institut geäußert. Es sei „extrem unglücklich“, wenn es quasi im Stundenrhythmus neue Botschaften gebe, sagte Söder am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.

Er reagierte damit auf eine aktuelle Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI), das aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland „maximale Kontaktbeschränkungen“ empfiehlt. Diese sollten aus Sicht des RKI „sofort beginnen“ und bis zunächst Mitte Januar gelten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte dagegen einen Lockdown zu Weihnachten am Wochenende noch ausgeschlossen.

All dies mache einen etwas unkoordinierten Eindruck, sagte Söder und kritisierte: „Wenn sich das Ministerium und die wichtigste Behörde widersprechen, hinterlässt das mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen.“

!Wir wundern uns etwas, was der Bund macht!, fügte Söder hinzu, auch mit Blick auf die Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Runde - dieser Vorschlag komme nämlich vom Bund selbst, betonte er. Und in diesem Papier sind beispielsweise keine neuen Kontaktbeschränkungen direkt schon zu Weihnachten vorgeschlagen, sondern eigenverantwortliche Kontaktbegrenzungen bei Familienfeiern, echte Beschränkungen dann aber !spätestens ab dem 28. Dezember!.

Update, 14.13 Uhr - Omikron-Variante im Münchner Abwasser schon länger nachweisbar

Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist schon seit zwei Wochen im Münchner Abwasser nachweisbar - und damit wohl verbreiteter als bislang gedacht. Bei der Untersuchung des Abwassers sei die Variante ab dem 7. Dezember nachgewiesen worden, teilte das Münchner Uni-Klinikum am Dienstag als Ergebnis des regelmäßigen Monitorings mit, das seit April 2020 erst ein- und inzwischen zweimal wöchentlich Proben aus der Münchner Kanalisation analysiert.

Bei den jüngsten Ergebnissen, die am Montag vorlagen, wurden Abwasserproben aus vier Standorten in München und aus einer Kläranlage bis zum 10. Dezember analysiert. Die Forschenden stellten Spuren der Variante in fünf von sechs Proben fest. !Dies weist darauf hin, dass die Verbreitung dieser Virusvariante in München schon in der Kalenderwoche 49 größer war als bislang angenommen“, erläuterte Projektleiter Andreas Wieser vom Tropeninstitut. Die Sequenzen von Stämmen der Delta-Variante waren aber weiterhin dominierend. In den zuvor analysierten Proben bis zum 3. Dezember gab es noch keine Hinweise auf die Omikron-Variante.

Das bereits zu Beginn der Pandemie begonnene Abwasser-Monitoring in München ist eine der ersten und längsten Untersuchungen zur Nachverfolgung der Viruslast im Abwasser weltweit. Hintergrund: Zwischen dem Anstieg der Neuinfektionen und den offiziellen Meldezahlen vergehen oft etliche Tage, so dass sich die Dynamik der Pandemie und die Ausbreitung neuer Varianten schneller und effektiver über die Abwasseranalysen erkennen lassen.

Die Pressekonferenz mit Markus Söder:

Nach der Sitzung des Bayerischen Kabinetts und vor dem anstehenden Bund-Länder-Gipfel informieren Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Gesundheitsminister Klaus Holetschek über die wesentlichen Ergebnisse der Beratungen.

Update, 13.17 Uhr - RKI empfiehlt „maximale Kontaktbeschränkungen“ ab sofort

Und der nächste Paukenschlag. Nachdem Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, angekündigt hatte, dass vor dem 28. Dezember wohl keine weiteren Maßnahmen auf die Bevölkerung zukommen, empfiehlt in dieser Stunde das Robert Koch-Institut aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland „maximale Kontaktbeschränkungen“.

Diese sollten „sofort beginnen“ und bis zunächst Mitte Januar 2022 gelten, wie das RKI am Dienstag auf Twitter mitteilt. Zudem brauche es „maximale infektionspräventive Maßnahmen“ und eine „maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung“.

Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden, zum Verständnis der Maßnahmen brauche es intensive Begleitkommunikation. Das RKI empfiehlt in einem Strategiepapier unter anderem, Restaurants sofort zu schließen und die Weihnachtsferien für Kitas und Schulen zu verlängern.

Das RKI spricht mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus von einer „aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle“. Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, „dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss“.

Söder missfällt der Zeitpunkt dieser Meldung. „Mit solchen Nachrichten - kurz vor einer MPK, wo die Bundesregierung gestern noch eine andere Empfehlung aussprach - verunsichert man die Bevölkerung“. Er vermisse eine gute Kommunikation zwischen dem Gesundheitsminister und dem ihn untergeordneten RKI.

Update, 13.05 Uhr - Wegen Inflation: Söder will mit Steuerentlastungen gegensteuern

Söder erklärt, dass die Inflation in Deutschland im November 2021 mit 5,2 Prozent den Höchstwert seit Juni 1992 erreichte. Aktuelle Konjunkturprognosen gehen demnach auch im kommenden Jahr von einem spürbaren Anstieg der Verbraucherpreise aus. 

Angesichts dieser Entwicklungen fordere Bayern die Bundesregierung auf, die Bürgerinnen und Bürger durch gezielte Maßnahmen steuerlich zu entlasten. „Reale Einkommensverluste durch die Auswirkungen der kalten Progression müssen durch einen jährlichen Ausgleich bei der Lohn- und Einkommensteuer verhindert werden“, so Söder.

Auch gelte es, vorhandene Altersvorsorge- und langfristige Sparformen durch steuerliche Vorteile zu fördern. Neben einer Entlastung bei den Stromkosten sollten laut Söder auch die Energiesteuersätze für Heizöl, Erdgas, Diesel und Benzin spürbar abgesenkt werden, um insbesondere Haushalte mit geringerem und mittlerem Einkommen zu unterstützen.

Update, 12.55 Uhr - EU-Impfnachweise ohne Booster künftig nur noch neun Monate gültig

Während der Pressekonferenz wurde soeben bekannt, dass die EU-Impfzertifikate ohne Booster künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung gegen das Coronavirus ungültig werden. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU-Kommission am Dienstag (21. Dezember) mitteilte. Theoretisch können die EU-Länder noch ein Veto einlegen, was aber als so gut wie ausgeschlossen gilt, da die Regelung laut Kommissionssprecher mit den Staaten abgestimmt wurde.

Update, 12.46 - Söder: Bayern kann Weihnachten feiern, aber mit „Omikron rollt eine Wand auf uns zu“

Die Corona-Zahlen in Bayern sinken weiter, auch entgegen dem bundesweiten Trend“, eröffnet Ministerpräsident Markus Söder seine Rede. Diese Zahlen würden belegen, dass das Maßnahmenpaket in Bayern wirkt, obwohl es zuvor viel Kritik gegeben hätte. „Wir können zuversichtlich in Richtung Weihnachten blicken“, so Söder. Es werde zu Weihnachten keine weiteren Beschränkungen geben.

Allerdings bereite Omikron der bayerischen Staatsregierung große Sorgen. „Es rollt eine Wand auf uns zu“, erklärt Söder dazu. Man dürfe nicht der Welle hinterherlaufen oder direkt hineinlaufen. Mit Hinblick auf die am Nachmittag stattfindende MPK ist sich Söder sicher, dass der bayerische Corona-Plan auf Bundesebene durchgesetzt wird.

„Die entscheidendste Frage ist allerdings, dass die epidemische Notlage von nationaler Tragweite wieder in Kraft tritt.“ Bundesländer bräuchten eine rechtliche Grundlage, um in Hotspots nachjustieren zu können. Der zweite wichtige Punkt sei, dass das Boostern weiter fortgeführt wird.

Update, 12.12 Uhr - In Kürze Live-PK: Das will Söder bei MPK durchsetzen

In Kürze tritt Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder nochmals vor die Presse. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Gesundheitsminister Klaus Holetschek informieren sie gegen 12.30 Uhr über die wesentlichen Ergebnisse der Beratungen der letzten Kabinettssitzung des Jahres. Im Anschluss geht es für Söder zur etwas überraschenden Ministerpräsidentenkonferenz. Dort soll vor allem über die Omikron-Variante und mögliche Kontaktbeschränkungen gesprochen werden.

Update, 11.26 Uhr - 3G, 2G, 2G-Plus: Großkontrolle im Berchtesgadener Land

In der vergangenen Woche haben Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Zusammenarbeit mit der Polizei Freilassing und der Bereitschaftspolizei eine interdisziplinäre Großkontrolle bezüglich der Einhaltung der 3G-, 2G- und 2G-Plus-Regeln im Landkreis Berchtesgadener Land durchgeführt. Den Schwerpunkt legten die Kontrolleure dabei auf Fitnessstudios, Friseure und den Einzelhandel im Landkreis. In mehreren Teams wurden in Freilassing, Ainring und Teisendorf insgesamt 27 Betriebe inspiziert.

Das Resümee des Gesundheitsamts fiel insgesamt sehr positiv aus: Lediglich vereinzelt wurden Verstöße festgestellt. Vor allem im Einzelhandel hätten sich die Betreiber sehr bemüht gezeigt, die Zugangsregelungen zu kontrollieren und die Corona-Schutzmaßnahmen umzusetzen, hieß es von Seiten des Landratsamtes. Bei Betrieben mit nahem Kundenkontakt, in denen eine erhöhte Gefahr für eine schnelle Ausbreitung des Virus besteht (etwa bei Sportausübung in geschlossenen Räumen), wird indes darum gebeten, die Zugangsbeschränkungen konsequent zu kontrollieren, appellierte der Landkreis in einer Mitteilung.

Update, 10.28 Uhr - Bayern will Lockdown für alle keinesfalls ausschließen

Bayern will im Kampf gegen Corona auch eine nochmalige Verschärfung der Regeln nicht ausschließen - auch nicht einen Lockdown für alle. „Im Moment ausschließen kann man, wenn man ehrlich ist, auf Dauer noch gar nichts. Man muss für die Zukunft alles offenhalten“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) im Deutschlandfunk. Holetschek sagte, niemand wisse, was mit Omikron noch alles auf Deutschland zukomme: „Dieses Virus hat eine große Wucht. Ich glaube, wir müssen uns bewusst machen, es ist nach wie vor eine epidemische Notlage.“

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erneuerte derweil im ARD-Morgenmagazin seine Forderungen nach einer allgemeinen Impfpflicht: „Wir bräuchten jetzt dringend auch ein rasches Signal für die Impfpflicht.“ Wenn der Corona-Expertenrat der Bundesregierung von einer dramatischen Lage spreche, zugleich aber vor allem nur über neue Kontaktbeschränkungen gesprochen werde, passe dies nicht zusammen. „Es macht jetzt keinen Sinn, bei fallenden Zahlen jetzt die Panik auszurufen“, sagte Söder. Dennoch müssten Bund und Länder Klarheit schaffen, was wirklich nötig sei, einer neuen Corona-Welle durch die Omikron-Variante zu begegnen.

Update, 9.15 Uhr - 12 Corona-Todesfälle in der Region

Corona-Todesfälle in Südostbayern (Stand: 21. Dezember 2021)
Corona-Todesfälle in Südostbayern (Stand: 21. Dezember 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

In den letzten 24 Stunden wurden in den Städten und Kreisen der Region insgesamt „nur“ 171 neue Corona-Fälle registriert – die meisten davon mit 65 im Landkreis Rosenheim. 51 neue Fälle meldete der Landkreis Traunstein. 23 Neuinfektionen gab es in der Stadt Rosenheim, gefolgt von 15 im Landkreis Berchtesgadener Land, 10 im Landkreis Mühldorf und 7 im Landkreis Altötting.

Allerdings bleibt die Belastung für die heimischen Kliniken auf einem sehr hohen Niveau. Die Auslastungsquote im Zuständigkeitsbereich der Leitstelle Rosenheim lag bei 86,7 Prozent (Vortag: 90,6), im Bereich der Leitstelle Traunstein bei 88,4 Prozent (Vortag: 84,2). Zudem gab es in der Region leider auch wieder 12 weitere Todesfälle – alleine vier davon im Landkreis Rosenheim. Je zwei Tote meldeten die Kreise Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting. Jeweils einen Todesfall gab es in der Stadt Rosenheim und im Landkreis Traunstein. Weitere Angaben zu Alter, Wohnort und/oder Geschlecht der Opfer machten die zuständigen Behörden bislang nicht.

Update, 8.20 Uhr - Inzidenzen in Region entwickeln sich unterschiedlich

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und Krankenhaus-Ampel in Bayern (Stand: 21. Dezember 2021)
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und Krankenhaus-Ampel in Bayern (Stand: 21. Dezember 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Sieben-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region haben sich im Vergleich zum Vortag unterschiedlich entwickelt. So blieb diese laut neuesten RKI-Daten (Stand: 21. Dezember, 5.05 Uhr) mit 339,7 in der Stadt Rosenheim unverändert. Gestiegen ist die Inzidenz dagegen wieder in den Landkreisen Traunstein (von 311,6 auf 313,8) und Mühldorf (von 304,8 auf 308,2).

Grundsätzlich hält jedoch der jüngste Trend von sinkenden Werten (noch) an: Aus den Landkreisen Rosenheim (von 369,1 auf 358,4), Berchtesgadener Land (von 333,9 auf 330,1) und Altötting (von 399,4 auf 377,1) wurden jeweils (leicht) fallende Zahlen gemeldet.

RKI meldet knapp 23.500 neue Corona-Fälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken (News-Ticker Montag, 20. Dezember). Das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 306,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 316,0 gelegen, vor einer Woche bei 375,0 (Vormonat: 372,7).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 23.428 Corona-Neuinfektionen. Dies geht aus den neuesten RKI-Zahlen hervor (Stand: 21. Dezember, 5.05 Uhr). Vor genau einer Woche waren es 30.823 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit knapp drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der hochansteckenden und sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 462 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 473 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.833.050 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 4,73 (Freitag: 5,10) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 5.866.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 108.814.

mw/dpa

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