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So viele Menschen in Deutschland sind geboostert – So ist die Corona-Lage im Berchtesgadener Land

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Von: Markus Zwigl, Sebastian Aicher

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Coronavirus -Impfaktion
Corona-Schutzimpfung (Symbolbild) © Lino Mirgeler/dpa

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Freitag (21. Januar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.05 Uhr - So ist die Corona-Lage im Berchtesgadener Land

Das Landratsamt Berchtesgadener Land meldet 163 neue Covid-19-Fälle, wovon sich 24 bereits als direkte Kontaktpersonen in häuslicher Isolation befanden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge am Freitag bei 615,1 (Stand: 21. Januar, 3.27 Uhr).

Landkreisweit gibt es derzeit 946 aktive Corona-Fälle, davon 26 in Alten- und Pflegeheimen, 29 in Gemeinschaftsunterkünften, 196 in Schulen und 58 in Kindergärten.

Update, 20.30 Uhr - 351 Neuinfektionen im Landkreis Traunstein

Das Landratsamt Traunstein meldet in seinem täglichen Corona-Statusbericht 351 Neuinfektionen. Landkreisweit gibt es derzeit 1241 aktive Covid-19-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Traunstein liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag bei 811,9 (Stand: 21. Januar, 3.27 Uhr).

Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 114.358 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 110.398 Personen die Zweitimpfung erhalten. 80.683 Personen sind dreimal geimpft.

Update, 19.36 Uhr - So viele Menschen in Deutschland sind geboostert

Im Kampf gegen das Coronavirus hat fast die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland mittlerweile eine Auffrischungsimpfung erhalten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (21. Januar) haben bisher 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Bevölkerung eine solche Booster-Impfung bekommen.

Mindestens 75,3 Prozent der Bevölkerung (62,7 Millionen Menschen) wurde mindestens eine erste Impfdosis verabreicht – mindestens 73,2 Prozent der Bevölkerung (60,9 Millionen) haben nach RKI-Angaben einen vollständigen Grundschutz erhalten. 24,7 Prozent der Bevölkerung (20,5 Millionen) sind bisher nicht geimpft. Allerdings steht für 4,8 Prozent (4,0 Mio.) – Kinder unter fünf Jahren – noch kein Impfstoff zur Verfügung.

Auf dem RKI-Dashboard wird zudem darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen seien, „da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann“. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Update, 17.21 Uhr - Impfgegnerpartei MFG tritt bei Kommunalwahlen in Tirol an

Die Impfgegner-Partei MFG (Menschen Freiheit Grundrechte) will bei den Kommunalwahlen in Tirol am 27. Februar in bis zu 40 Gemeinden antreten. In etwa einem Viertel der Gemeinden stelle man zudem Bürgermeisterkandidaten, sagte MFG-Landessprecher Bernhard Schmidt am Freitag (21. Januar) in Innsbruck. Er orte wöchentlich wachsende Unterstützung in der Bevölkerung.

Die vor einem Jahr gegründete MFG erreichte bei den Landtagswahlwahlen in Oberösterreich im September 2021 mehr als sechs Prozent. Die Wahl gilt als erster politischer Stimmungstest auf regionaler Ebene nach Einführung der Corona-Impfpflicht in Österreich.

Update, 15.56 Uhr - Ampel-Abgeordnete kündigen Entwurf für Corona-Impfpflicht an

Sieben Abgeordnete der Koalitionsfraktionen von SPD, FDP und Grünen haben einen ersten Gesetzentwurf für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht angekündigt. Die Gruppe spricht sich für eine Pflicht ab 18 Jahren aus, sie will nach der für nächsten Mittwoch (26. Januar) geplanten Orientierungsdebatte im Parlament an einem Entwurf dazu arbeiten, wie es in einem am Freitag bekannt gewordenen Schreiben heißt.

Unterzeichnet ist das Schreiben von den SPD-Abgeordneten Dirk Wiese, Heike Baehrens und Dagmar Schmidt, den Grünen-Abgeordneten Janosch Dahmen und Till Steffen sowie den FDP-Abgeordneten Katrin Helling-Plahr und Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Bisher ist ein erster Entwurf einer Gruppe um FDP-Vize Wolfgang Kubicki bekannt, der sich gegen eine Impfpflicht ausspricht.

Update, 14.58 Uhr - 201 Neuinfektionen im Landkreis Altötting

Das zuständige Landratsamt Altötting meldet 201 neue bestätigte Corona-Fälle. Unter den Neuinfektionen befinden sich auch zwei erst wenige Monate alte Babys. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag bei 735,3 (Stand: 21. Januar).

Landkreisweit gibt es derzeit 1074 aktive Fälle, die meisten davon in Burghausen (229), Burgkirchen (180) und Altötting (117).

Des Weiteren berichtet das Landratsamt, dass zwei Fälle vom Dienstag (18. Januar) gelöscht wurden. In beiden Fällen habe es sich um nicht anerkannte Tests gehandelt.

Im Landkreis Altötting wurde bislang 14 Mal die Omikron-Variante nachgewiesen, bei 893 positiven Testergebnissen liegt zudem der Verdacht auf die Omikron-Variante vor.

Update, 13.36 Uhr - Untypisch für Söder: Ministerpräsident will Maßnahmen nicht verschärfen und stellt Lockerungen in Aussicht

Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) hat sich vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag trotz sprunghaft steigender Infektionszahlen gegen härtere Corona-Maßnahmen ausgesprochen. „Es ist nicht sinnvoll, jetzt zu verschärfen“, sagte der Parteichef nach einer Sitzung des CSU-Vorstandes am Freitag in München. Vielmehr müsse mit Augenmaß beobachtet werden, inwieweit sich die Omikron-Welle auf die Belastung des Gesundheitswesens auswirke.

Auf der anderen Seite gebe es auch keinen Anlass dafür, wie etwa in Großbritannien auf ein Corona-Management völlig zu verzichten. Es könne aber nach Lage der Dinge Erleichterungen geben. Für Bayern kündigte er mögliche Lockerungen für die Zulassung von Zuschauern beim Profisport sowie für Kinder und Jugendliche bei der Beschäftigung am Nachmittag an.

Die Maßnahmen im Kampf gegen die Delta-Variante könnten nicht einfach auf die inzwischen vorherrschende Omikron-Variante übertragen werden. Die Krankheitsverläufe seien milder, die Zahl der Booster-Impfungen steige, neue Impfstoffe und Medikamente kämen auf den Markt, sagte Söder.

Er kritisierte erneut, dass die Bundesregierung keinen eigenen Gesetzesentwurf für eine allgemeine Impfpflicht vorlegen will. Die Abstimmung über Gruppenanträge von Abgeordneten könne zu „Zufallsmehrheiten“ im Bundestag führen, warnte Söder. Er plädierte dafür, die Zeitpunkte für die Einführung einer Impfpflicht für Personal von Pflegeeinrichtungen sowie einer allgemeinen Impfpflicht zusammenzulegen. Andernfalls drohten weitere Personalprobleme in der Pflege.

Update, 12.31 Uhr - Union wirft Lauterbachs Ministerium mangelnde Kommunikation vor

Nach Änderungen von Corona-Regeln mittels Veröffentlichung auf Internetseiten haben Unionspolitiker heftige Kritik an der Kommunikation des Bundesgesundheitsministeriums geübt. „Wir müssen versuchen, die Menschen mit Argumenten zu gewinnen und nicht, indem wir sie überrumpeln“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der „Welt“ (Donnerstag). Stein des Anstoßes sind eine Verkürzung der Geltungsdauer des Genesenenstatus von sechs Monate auf 90 Tage sowie die Änderung, dass man nach einer Johnson&Johnson-Erstimpfung erst mit einer zweiten Impfung als voll geschützt gilt. Bisher reichte eine Impfung.

Die Änderungen wurden durch eine vom Gesundheitsministerium eingebrachte Verordnung auf den Weg gebracht, die vergangene Woche im Bundesrat verabschiedet wurden. Die Verordnung sollte ermöglichen, dass die Vorgaben für die Impf- und Genesenennachweise auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand gehalten werden. Die konkreten Vorgaben sollten dafür vom Robert Koch-Institut und vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kommen. Diese Behörden bestimmten dann auch umgehend die konkreten Änderungen und veröffentlichten dies auf ihren Internetseiten. Aufgefallen sind diese Veröffentlichungen im Internet vielen aber erst mit zeitlicher Verzögerung.

„Ich bin nicht mehr bereit, ein Verfahren im Bundesrat mitzutragen, bei dem man die konkreten Konsequenzen nicht kennt“, sagte Haseloff der „Welt“. Die Politik müsse aufpassen, „dass sie nicht weiter an Glaubwürdigkeit verliert“. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte dem Blatt, zwar sei es richtig, sich nach den jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu richten. Doch es reiche dafür nicht, „eine Regeländerung auf seine Website zu schreiben“. Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) findet es laut dem Bericht unglücklich, dass die Inhalte der Anpassung beim Genesenenstatus nicht ausreichend klar durch das Bundesgesundheitsministerium erklärt worden seien.

Der gesundheitspolitischen Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), monierte: „Aus heiterem Himmel wurde der Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt sowie der Status von Personen geändert, die mit Johnson&Johnson geimpft sind.» Die Kommunikation dieser Entscheidungen durch das Gesundheitsministerium sei „ein Totalausfall“ gewesen. „Dabei liefern RKI und PEI wissenschaftlich hervorragende Daten als Entscheidungsgrundlage.“ Sorge forderte Lauterbach auf, „seine Öffentlichkeitsarbeit an dieser Stelle zu optimieren“.

Update, 11.34 Uhr - Betrunkener Radfahrer bei Stammham hält Blutentnahme für Zwangsimpfung

Kuriose Szenen für die Beamten der Polizeiinspektion (PI) Burghausen am Mittwoch (19. Januar): Gegen 12.15 Uhr ging die Meldung über einen stark alkoholisierten Fahrradfahrer bei Stammham ein. Beim Eintreffen der Polizisten stand der 37-Jährige gerade neben seinem Rad und „purzelte vor den Augen der Polizeibeamten in den Straßengraben”, heißt es in einer Mitteilung.

Der Alkoholtest vor Ort ergab einen Wert von knapp drei Promille, weshalb der Mann zu einer Blutentnahme ins Krankenhaus gebracht wurde. Doch dann begann die Aufregung erst richtig. „Aufgrund seiner nicht unerheblichen Alkoholisierung überblickte er die Situation offenbar nicht richtig und war der Meinung, der Arzt würde ihm zwangsweise eine Corona-Schutzimpfung verabreichen”, heißt es seitens der Polizei.

Nach Polizeiangaben konnte die Situation schließlich allerdings rasch aufgeklärt werden und der in Julbach wohnende Mann „durfte seinen Rausch in einer Zelle der Polizeiinspektion Burghausen ausschlafen”.

Update, 10.50 Uhr - Höchster Inzidenz-Anstieg in Bayern seit Beginn der Corona-Pandemie

Das Robert Koch-Institut hat am Freitag eine Corona-Inzidenz von 755,0 für Bayern gemeldet. Es ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie und der höchste Anstieg binnen eines Tages. Am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen und 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern noch bei 661,2 gelegen.

Die Zahl der im Freistaat in Zusammenhang mit Corona gemeldeten Todesfälle stieg um 30 auf 20.266. 348 Menschen lagen laut dem Intensivregister Divi am Freitagmorgen (Stand 6.31 Uhr) wegen Covid-19 auf Intensivstationen in Bayern.

Für elf Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern wurden Inzidenzen von über 1000 gemeldet - am Donnerstag waren es noch drei gewesen. Am höchsten lag die Inzidenz laut RKI in Dachau (1288,1), Ebersberg (1178,4) und im Landkreis München (1153,0).

Update, 9.40 Uhr - Welche Auswirkung hat eine Inzidenz von über 1000 noch?

Kurz vor dem Wochenende kratzt die Stadt Rosenheim an der 1000-Inzidenz-Marke. Doch anders als wenige Wochen zuvor müssen Landkreise und kreisfreie Städte, die eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1000 übersteigen, das öffentliche Leben nicht automatisch herunterfahren. Die sogenannte Hotspot-Regelung wird bis zur geplanten Überarbeitung im Kabinett ausgesetzt. Das teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am vergangenen Donnerstag mit.

„Ich denke, es ist richtig und angemessen, die momentan in Bayern geltenden Hotspot-Regelungen, die an eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1000 gebunden sind, an Omikron anzupassen“, sagte Holetschek in diesem Zusammenhang. Jeder Tag bringe zusätzliches Wissen und zähle für eine möglichst sachgerechte Anpassung der Hotspot-Regelung. „Solange wird die bestehende Hotspot-Regelung nicht angewendet“, erklärte der Minister. „Ansonsten käme es wohl bereits in wenigen Tagen in Bayern wieder zu regionalen Lockdowns.“

Laut RKI haben derzeit mindestens neun Landkreise bzw. Städte in Bayern eine Inzidenz von über 1.000: Stadt Ingolstadt, Landkreis Erding, Landkreis Dachau, Landkreis Freising, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Landkreis Landsberg am Lech, Landkreis München, Stadt München und Landkreis Lindau.

Update, 8.17 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für Region

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und die Entwicklung in den vergangenen sieben Tagen (Stand: 21. Januar 2022).
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und die Entwicklung in den vergangenen sieben Tagen (Stand: 21. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Omikron-Welle ist längst nicht mehr nur in der Region angekommen: Für vier der fünf Kreise bzw. Städte (Altötting, Mühldorf, Rosenheim, Rosenheim Stadt, Traunstein) in unserer Region meldet das RKI einen Anstieg der Inzidenz von über 100. Den größten Anstieg verzeichnet die Stadt Rosenheim mit einem Plus von 163,5. Der Landkreis Rosenheim und der Kreis Traunstein durchbrachen die 800-Marke, der Kreis Mühldorf und die Stadt Rosenheim die 900-Marke. Den niedrigste Wert verzeichnet der Landkreis Berchtesgadener Land mit 615,1.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 631 auf 735), Landkreis Mühldorf (von 818 auf 925), Kreis Berchtesgadener Land (von 538 auf 615), Landkreis Traunstein (von 711 auf 812), Stadt Rosenheim (von 810 auf 973) und Landkreis Rosenheim (von 752 auf 882).

Das RKI meldete für die Region auch sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Allesamt aus dem Landkreis Rosenheim. Nähere Angaben zur Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Während die Intensivbetten-Auslastung im Zuständigkeitsbereich der ILS Rosenheim von 87,6 Prozent auf 82,3 sank, stieg die Auslastung im Zuständigkeitsbereich der ILS Traunstein von 79,8 auf 85,9.

Update, 7.20 Uhr - CSU drängt vor Bund-Länder-Runde auf Omikron-Check der Corona-Regeln

Vor Spitzenberatungen von Bund und Ländern und mit Blick auf die Omikron-Variante drängt die CSU auf eine Neubewertung der Corona-Maßnahmen. „Wahr ist, mit Omikron ändern sich die Grundlagen. Wir brauchen einen Omikron-Check für das Corona-Management in Deutschland“, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume der „Welt“ (Freitag). „Die kommende Ministerpräsidentenkonferenz kann ein wichtiger Meilenstein sein, um über diese Dinge zu reden.“ Bund und Länder wollen am Montag über Schutzmaßnahmen in der Corona-Krise beraten.

Die sehr ansteckende Sars-CoV-2-Variante Omikron hat sich in Deutschland inzwischen durchgesetzt. Sie sorgt für einen starken Anstieg der Neuinfektionszahlen, geht allerdings tendenziell mit milderen Verläufen einher als die Delta-Variante. Länder wie Spanien erwägen daher einen Wechsel der Corona-Strategie, auch weil die Zahl der Corona-Intensivpatienten nicht so steigt wie bei Delta. Fürsprecher dafür gibt es auch in Deutschland. Politiker wie der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnen, Omikron sei milder, aber nicht harmlos. Dahmen warnte zudem vor voreiligen Schritten.

„Wir müssen angemessen reagieren“, betonte CSU-Chef Markus Söder am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. Aber: „Ich finde, wir haben jetzt eine neue Situation. Und zu einer klugen Politik gehört, nicht einfach stur oder ideologisch zu reagieren, oder gar persönlich motiviert, sondern immer das Wohl des Landes und der Menschen in den Vordergrund zu rücken.“ Er habe die Hoffnung, dass Omikron den Übergang in eine endemische Lage weise.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet für Mitte oder Ende Februar eine Belastungsprobe für die Krankenhäuser. Nach Einschätzung des SPD-Politikers wird Deutschland dann mit mehreren Hunderttausend Neuinfizierten pro Tag konfrontiert sein. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag): „Mit Blick auf die Zahlen scheint zwar die Belastung auf der Intensivstation abzunehmen, die Belastung auf der Normalstation bleibt allerdings hoch oder steigert sich sogar deutlich.“ Dies machten erste Zahlen aus den besonders von Omikron betroffenen Bundesländern deutlich.

Das Robert Koch-Institut (RKI) erwartet, dass der maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten nicht genau bemessen werden kann. „Die Größenordnung und die entscheidenden Trends in der epidemiologischen Entwicklung werden jedoch zuverlässig angezeigt“, schrieb das RKI in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Corona-Wochenbericht. Hintergrund für die vorübergehend unvollständiger werdende Erfassung von Infizierten sind etwa begrenzte Testkapazitäten und Personalressourcen aufgrund der hohen Fallzahlen, wie es hieß.

Wieder neuer Rekord: Fast 150.000 Neuinfektionen - auch Hospitalisierungsrate steigt kontinuierlich

Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die Schwelle von 700 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 706,3 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 638,8 gelegen (Ticker vom 20. Januar). Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 470,6 (Vormonat: 306,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 140.160 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 92.223 Ansteckungen.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Labore und Gesundheitsämter zunehmend an Kapazitätsgrenzen geraten.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 170 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 286 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8.460.546 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 3,56 an (Mittwoch: 3,34/Dienstag: 3,17).

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitagmorgen mit 7.178.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116.485.

mz/aic/dpa

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