1. rosenheim24-de
  2. Bayern

RKI-Chef fürchtet 5. Welle und fordert Kontaktbeschränkungen - bayerische „Kliniken nahe Kollaps“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Markus Zwigl, Max Partelly

Kommentare

Auf der Covid-Station, einem Bereich der Operativen Intensivstation vom Universitätsklinikum Leipzig versorgen Ärzte, Schwestern und Pfleger einen Patienten.
Die Corona-Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu. (Symbolbild). © Waltraud Grubitzsch/dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (21. November) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 17.54 Uhr - Wieder Inzidenz-Höchstwert und Warnungen vor fünfter Welle

Tag für Tag werden Zehntausende neue Corona-Fälle gemeldet. Am Wochenende sind es diesmal insgesamt mehr als 100 000. Gut einen Monat vor Weihnachten setzt sich der Anstieg bei den Corona-Infektionszahlen also ungebremst fort. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Wochenende erneute Höchststände. Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, rief zu flächendeckenden Kontaktbeschränkungen auf und warnte vor der nächsten Corona-Welle, falls Gegenmaßnahmen nicht schneller umgesetzt werden.

„Wenn das Verringern der Kontakte und das Impfen nicht intensiv gelingt, werden wir nach den jetzigen Modellierungen auch noch eine fünfte Welle bekommen“, sagte Wieler der Deutschen Presse-Agentur. „Der weitere Verlauf des Winters hängt stark davon ab, was jetzt geschieht.“ Um die aktuelle Situation zu entschärfen, müssten nach Wielers Ansicht „flächendeckend“ die Kontakte in Deutschland eingeschränkt werden. „In den Bundesländern, in denen die Zahlen jetzt noch niedrig sind, haben wir mit Kontaktbeschränkungen die Chance, die Zahlen auch niedrig zu halten. Dort, wo die Zahlen hoch sind, ist es eigentlich sehr spät, wenn nicht zu spät.“

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche erreichte am Wochenende neue Höchststände: Am Sonntag lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI bei 372,7 (Vorwoche 289, Vormonat 85,6). Insgesamt wurden 106 651 Neuansteckungen (Samstag: 63 924 Sonntag: 42 727) und 323 Todesfälle gemeldet (Vorwochenende: 78 579 Infektionen, 283 Todesfälle).

Update, 16.23 Uhr - „Kliniken nahe am Kollaps“: In sechs bayerischen Kreisen keine Intensivbetten mehr frei

Die Zahl der Corona-Infizierten in Bayern steigt und steigt. Am Sonntag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin für den Freistaat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 639,4 (Stand: 3.12 Uhr). Am Vortag waren es 635,6. An der Spitze - und das auch bundesweit - lag der niederbayerische Landkreis Freyung-Grafenau: Hier hatten sich dem RKI zufolge binnen einer Woche 1651,5 Menschen pro 100 000 Einwohner neu infiziert. Insgesamt neun Bezirke in Nieder- und Oberbayern liegen über der 1000er Marke und gelten als Hotspots.

Der Landrat von Freyung-Grafenau, Sebastian Gruber (CSU), nannte die Lage katastrophal. „Unsere Kliniken und die Intensivkapazitäten sind nahe am Kollaps, es gibt schon einzelne Verlegungen in andere Regierungsbezirke“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Tatsächlich waren nach Zahlen des Divi-Intensivregisters vom Sonntag (Stand: 13.15 Uhr) alle 18 Intensivbetten des Landkreises belegt, zwölf davon mit Corona-Patienten, von denen neun invasiv beatmet werden mussten. Auch in Landkreisen wie Berchtesgadener Land, Nürnberger Land, Regensburg, Haßberge oder Main-Spessart war nichts mehr frei. In ganz Bayern waren dem Register zufolge lediglich noch zehn Prozent aller Intensivbetten frei.

Auch im Landkreis Rottal-Inn, der kürzlich die bundesweit höchsten Infektionszahlen melden musste, sind die Werte noch weit oben. Das RKI gab die die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1592 an. Über der Marke von 1000 lagen auch die Landkreise Passau (1317,1), Traunstein (1159,5), Berchtesgadener Land (1152,1), Mühldorf am Inn (1122,1), Landshut (1091,9), Deggendorf (1075,5) sowie Dingolfing-Landau (1039,7).

Die Hospitalisierungsinzidenz lag nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern zuletzt bei 9,5 (Stand: 20. November, 8.00 Uhr). Pro 100 000 Einwohner gab es also statistisch innerhalb von sieben Tagen 9,5 Patienten, die wegen Corona in ein Krankenhaus aufgenommen wurden. Ungeimpfte waren demnach deutlich häufiger darunter als Geimpfte.

Update, 15.33 Uhr - Freie Wähler fordern Debatte über allgemeine Impfpflicht

In der Debatte um eine Impfpflicht, bezieht der Vorsitzende der Landtagsfraktion FREIE WÄHLER, Florian Streibl, Stellung. In einer Mitteilung der Fraktion heißt es: „Es gibt keinen besseren Weg, unsere Krankenhäuser, Ärzte, Pflegepersonal und immungeschwächte Menschen zu entlasten, als sich unverzüglich impfen zu lassen.”

Apelle seien offenbar nicht ausreichend, „um eine ausreichend hohe Impfquote zu erzielen und das Coronavirus so endgültig in die Knie zu zwingen”.Es spreche vieles für eine allgemeine Impfpflicht, so Streibl, wenn man „ nicht jeden Herbst aufs Neue ein Ansteigen der Inzidenzen und folgend die Überlastung unseres Gesundheitswesens – allein durch eine einzige Krankheit – riskieren” wolle. Verfassungsrechtlich sei dies allerdings eine Gratwanderung.

„Aktuell liegt der Ball beim Bund”, erklärt der Landtagsfraktionsvorsitzende. Angesichts des Vorhabens der Ampel-Partner in Berlin, welche eine teilweise Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen plant, müsse man sich „schnellstens in eine breit angelegte gesellschaftliche Debatte über diese zentrale Frage” begeben. Die konkrete Umsetzung einer allgemeinen Impfpflicht müsse „durchgespielt” werden. Die Mitteilung Streibls endet mit einem Appell an seine Kollegen: „Letztlich muss jeder einzelne Entscheidungsträger, egal ob er für oder gegen eine allgemeine Impfpflicht ist, dies vor den Bürgerinnen und Bürgern, dem Gemeinwohl und sich selbst verantworten.”

Bayerns Vize-Ministerpräsident und Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger galt lange als einer der bekanntesten Impfskeptiker in Deutschland. Anfang November wurde bekannt, dass er sich nach monatelangem Zögern gegen Corona habe impfen lassen. Er begründete dies ebenfalls mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. „Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten“ sagte Aiwanger damals.

Update, 14.11 Uhr - Nach Kimmich: Vier weitere Bayern-Profis in Quarantäne - „knallharte Konsequenz“ der Bayern-Bosse

Nach Joshua Kimmich haben sich beim FC Bayern auch Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric-Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance in Corona-Quarantäne begeben müssen. Das Quartett habe Kontakt gehabt „zu einer Person im unmittelbaren Umfeld der Mannschaft des FC Bayern, die positiv auf das Coronavirus getestet worden ist“, teilte der Fußball-Rekordmeister am Sonntag mit. Der nicht geimpfte Kimmich hatte sich zum Wochenende in Quarantäne begeben, weil er Kontakt zu einem Corona-Verdachtsfall im privaten Umfeld gehabt hatte.

Gnabry, Musiala und Choupo-Moting wurden von Trainer Julian Nagelsmann am Freitagabend bei der 1:2-Niederlage in Augsburg noch eingesetzt. Cuisance saß über die gesamte Spieldauer auf der Bank. Die Bayern spielen an diesem Dienstag in der Champions League bei Dynamo Kiew, für die nächste Runde sind die Münchner bereits qualifiziert. Am kommenden Wochenende steht die Bundesligapartie gegen Arminia Bielefeld an, ehe am 4. Dezember das Topspiel bei Borussia Dortmund gespielt wird.

Die Nationalspieler Kimmich, Gnabry und Musiala sowie auch Choupo-Moting mussten zuletzt bereits während der Länderspielphase in Quarantäne, nachdem Abwehrspieler Niklas Süle beim DFB-Team positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Die „Bild am Sonntag“ enthüllte inzwischen eine „knallharte Konsequenz“ der Bayern-Bosse um Oliver Kahn. Die als Kontaktpersonen in häusliche Isolation geschickten Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Eric Maxim Choupo-Moting sollen für die Ausfallzeit auf Teile der üppigen Gehälter verzichten. Der Verein gab zu dem Bericht auf Anfrage keine Stellungnahme ab.

„Wenn das stimmt, was die Bild-Zeitung vermeldet, ist das sicherlich auch als Zeichen zu verstehen, dass der Verein jetzt reagiert“, sagte am Sonntag der frühere Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge bei „Sky90“. „Das wird ihm nicht gefallen“, bemerkte Rummenigge zur Reaktion von Kimmich. Kahn und Co. stecken in einem Dilemma. Ein Ausfall wie von Kimmich gefährdet die Saisonziele des Rekordchampions. Gleichzeitig sollen die geimpften Kimmich-Kollegen zum dritten Piks schreiten.

Update, 13.40 Uhr - 91 neue Corona-Fälle im Landkreis Altötting

In einer Pressemitteilung gibt das Landratsamt Altötting bekannt, dass im Landkreis seit der letzten Mitteilung 91 neue Corona-Fälle per PCR-Test bestätigt wurden. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 976,2. Derzeit sind 1560 aktive Corona-Fälle im Kreis bekannt.

Update, 12.54 Uhr - Frau will keine Maske tragen: Ehepaar greift Polizisten an

Eine 30 Jahre alte Frau hat am Hauptbahnhof in Dortmund Bundespolizisten angegriffen, weil sie aufgefordert wurde, eine Mund-Nasenbedeckung anzuziehen. Sie attackierte die Beamten vor Ort mit Tritten und Faustschlägen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem 32 Jahre alten Ehemann.

Die Polizeibeamten hatten am Samstagabend zunächst den 32-jährigen Mann kontrolliert, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Er habe eine Maske getragen, die nicht seine Nase bedeckte. Darauf wiesen ihn die Beamten demnach hin.

Seine Frau, die gar keine Maske trug, stieß zu der Kontrolle hinzu. Als sie aufgefordert wurde, eine Mund-Nasenbedeckung anzuziehen, beleidigte sie die Polizisten und griff sie an. Das Ehepaar konnte nach Angaben der Polizei nur mit erheblichem Widerstand auf die Polizeiwache gebracht werden. Ein Alkoholtest ergab, dass beide zum Zeitpunkt der Kontrolle betrunken waren. Die Polizeibeamten wurden bei dem Angriff leicht verletzt. Es wurden Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Körperverletzung, sowie Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung eingeleitet.

Update, 11.31 Uhr - Kubicki kritisiert Söders Corona-Management scharf: „Jeder kämpft nur noch für sich“

Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki hat das Corona-Management in Teilen Süddeutschlands und insbesondere Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) scharf kritisiert. Söder stelle eigene Karriereambitionen vor den Schutz der Bevölkerung, sagte Kubicki am Sonntag auf einem FDP-Landesparteitag im schleswig-holsteinischen Neumünster. „Das ist charakterlos und menschlich erbärmlich.“

Vor allem im Süden Deutschlands sei die Pandemie-Lage schwierig, sagte Kubicki. Er verwies auf die im Vergleich niedrigen Impfquoten in Bayern und Sachsen. Hunderte Tote in diesen Ländern seien Fehler politischer Nachlässigkeit.

Kubicki warnte vor einer gesellschaftlichen Spaltung. „Jeder kämpft nur noch für sich.“ Wenn Kommentatoren forderten, ihn aus Talkshows zu verbannen, weil er sich für Grundrechte einsetze, „dann läuft was schief in diesem Land“. Den Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, bezeichnete er wegen dessen Kritik am Verhalten der FDP als „Saddam Hussein der Ärzteschaft“.

Update, 10.37 Uhr - SPD Oberbayern verlangt allgemeine Corona-Impfpflicht

Die SPD Oberbayern tritt für eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona ein. „Wir können diesen Teufelskreis der Pandemie nur mit einer hohen Impfquote durchbrechen“, sagte der Bezirksvorsitzende Florian Ritter am Sonntag in München. „Wir dürfen nicht immer mehr Tote in Kauf nehmen, wir dürfen nicht die Krankenversorgung an die Wand fahren und wir dürfen nicht die Beschäftigten im Gesundheitswesen bis zum letzten auspressen.“

Leider würden zu wenig Menschen das Impfangebot wahrnehmen. „Zwar sind die Gründe dafür vielschichtig, aber wir können nicht einfach nur warten, bis auch die letzten sich irgendwann überzeugen lassen“, forderte Ritter. Er sitzt auch für die SPD im Landtag und wurde bei einem digitalen Parteitag der SPD Oberbayern am Samstag in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt.

Update, 9.52 Uhr - Kassenärztliche Vereinigung sieht „Sabotage“ in Biontech-Begrenzung

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat die angekündigte Begrenzung der Biontech-Auslieferungen mit Unverständnis und Empörung aufgenommen. Die Vertreterversammlung - das Ärzteparlament in Niedersachsen - verlange, die „gravierende Fehlentscheidung“ zu revidieren, teilte die Kassenärztliche Vereinigung am Sonntag mit. Sie beklagte eine „Sabotage der Impfkampagne für die Praxen und für die Menschen in unserem Land“. Die unbeschränkte Bestellung aller Impfstoffe müsse für die Praxen möglich sein.

In den vergangenen Tagen seien Tausende von Impfterminen in den Praxen vor allem für Booster-​Impfungen mit dem Biontech-Vakzin vereinbart worden, teilte die Kassenärztliche Vereinigung mit. In der ersten Impfwelle im Frühjahr und Frühsommer sei überwiegend dieser Impfstoff verwendet worden, ein ausreichendes Kontingent für die Booster-Impfkampagne sei von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zugesagt worden. Die Budgetierung sei ein „weiterer Planungsfehler“ Spahns. „So erbost habe ich Ärztinnen und Ärzte noch nie gesehen“, sagte ein KVN-Sprecher.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder betont, dass bis Jahresende genug Impfstoff auch für Booster-Impfungen zur Verfügung stehe. Neben dem Präparat von Biontech/Pfizer solle dafür aber vermehrt das von Moderna eingesetzt werden. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was aber vermieden werden müsse.

Update, 8.55 Uhr - Drei weitere Todesfälle in der Region

7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 21. November 2021).
7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 21. November 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die Zahl der Neuinfektionen ist erneut etwas zurückgegangen. In der Region wurden binnen der letzten 24 Stunden laut RKI 934 Neuinfektionen erfasst. Damit sind die Neuinfektionen um 176 höher als letzten Sonntag, jedoch kein neuer Höchststand an Neuinfektionen - dieser wurde am Donnerstag (18. November) mit 1831 erfasst.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 988,8 auf 976,2), Landkreis Mühldorf (von 1140,9 auf 1122,1), Kreis Berchtesgadener Land (von 1089,1 auf 1152,1), Landkreis Traunstein (von 1122,9 auf 1159,5), Stadt Rosenheim (von 820,9 auf 846,0) und Landkreis Rosenheim (von 975,5 auf 972,0).

In der Region wurden laut RKI drei weitere Todesfälle gemeldet. Zwei Personen verstarben im Landkreis Mühldorf und eine im Landkreis Traunstein. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Update, 8.24 Uhr - Gesundheitsministerium: „Ausgeprägtere Impfskepsis“ in Südbayern

Das bayerische Gesundheitsministerium sieht im Süden des Freistaats eine grundsätzlich größere Skepsis gegenüber jeglichen Impfungen als in anderen Regionen. „Das zeigen bereits bisherige Erfahrungen wie beispielsweise bei der Schutzimpfung gegen Masern“, sagte eine Ministeriumssprecherin in München. Es liege „die Vermutung nahe“, dass diese grundsätzliche Skepsis auch zur Ablehnung von Corona-Schutzimpfungen am Alpenrand beitrage.

Die Impfskeptiker seien dabei „nicht selten gut situiert, gut gebildet und offen gegenüber alternativmedizinischen Behandlungsmethoden“, sagte die Ministeriumssprecherin. „Im Umkehrschluss bedeutet das aber nicht, dass gut gebildete Personen überwiegend impfskeptisch eingestellt sind.“ Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, es gebe bei den Impfquoten auch innerhalb Bayerns ein „Nord-Süd-Gefälle“.

Viele Regionen mit besonders hohen Inzidenzen im Süden Bayerns wie der niederbayerische Landkreis Rottal-Inn und der Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern hatten zuletzt Impfquoten deutlich unter dem bayerischen Landesschnitt von rund 65,9 Prozent gemeldet.

RKI registriert 42.727 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 372,7

Berlin (dpa) - Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 372,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 362,2 gelegen, vor einer Woche bei 289 (Vormonat: 85,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 42.727 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.35 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 33.498 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 55 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.354.942 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,34 an (Donnerstag: 5,30). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.626.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 99.062.

mda/mz/dpa

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion