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Lauterbach zu Abkehr von 50er-Inzidenz: „Falsches Signal“ - Kein Baby-Boom nach erstem Corona-Jahr

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Von: Benjamin Schneider, Sebastian Aicher, Martin Weidner, Martina Hunger

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SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich gegen eine Abkehr von der Inzidenz als wichtigen Corona-Wert ausgesprochen. Die geplante Neuordnung sende ein „falsches Signal“. © Kay Nietfeld / dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Montag (23. August) im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 22.37 Uhr - Statistik: Bislang kein großes Kinosterben wegen Corona

Trotz monatelanger Schließung während der Corona-Pandemie ist ein großes Kinosterben in Deutschland bisher ausgeblieben. Für das erste Halbjahr 2021 wurden bundesweit 1716 Spielstätten erfasst - das sind 18 Kinos weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) am Montag in Berlin mitteilte. „Das vielbefürchtete Kinosterben hat bisher nicht stattgefunden“, schrieb Vorstand Peter Dinges.

Natürlich sind die Kinos noch längst nicht über den Berg, insgesamt aber scheinen sie in ihrer Gesamtheit bis jetzt relativ unbeschadet durch die zuletzt siebenmonatige Schließungszeit gekommen zu sein“, heißt es einem Bericht. Das sei auch den Hilfsprogrammen des Bundes, der FFA und der Länderförderungen zu verdanken.

Die Kinos hatten wegen der Pandemie lange schließen müssen. Nach einem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 machten sie von November bis zum Sommer 2021 wieder zu. Nach und nach öffneten einige Kinos wieder, auch Freiluft- und Autokino war möglich. Drinnen öffneten viele Kinos allerdings erst ab Juli. Die Ticketverkäufe brachen im ersten Halbjahr entsprechend ein.

Bundesweit wurden im ersten Halbjahr rund 800.000 Tickets ausgegeben, wie aus den Daten hervorgeht. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres waren es 25,9 Millionen Kinokarten. Das entspricht einem Rückgang von 97 Prozent. Auch der Umsatz brach entsprechend ein, von 220,1 Millionen Euro auf rund 6,4 Millionen Euro.

Update, 22.01 Uhr - Bund gibt Ländern 200 Millionen für Luftreiniger in Schulen und Kitas

Die Bundesregierung unterstützt die Länder mit 200 Millionen Euro bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigern für Schulen und Kitas. Wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte, haben sich Bund und Länder jetzt auf eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung verständigt. Grundsätzlich beschlossen war die Hilfe bereits Mitte Juli.

Profitieren sollen davon besonders Einrichtungen mit Kindern unter zwölf Jahren, für die es derzeit keinen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. Bei Kinderbetreuung und Unterricht solle der bestmögliche Infektionsschutz erreicht werden, hieß es.

Die 200 Millionen Euro sollen nach dem Königsteiner Schlüssel zwischen den Ländern aufgeteilt werden, die Länder müssen sich hälftig an den Kosten für die Anlagen beteiligen. Beantragt werden die Mittel über die Länder.

Update, 21.29 Uhr - Kein Baby-Boom nach erstem Corona-Jahr - Geringes Geburtenplus

Nach dem ersten Corona-Jahr ist die Anzahl der Geburten in Deutschland von Januar bis Mai 2021 nur leicht angewachsen. Mit rund 315.000 Babys stieg die Zahl der neugeborenen Mädchen und Jungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit.

Einen deutlichen Anstieg habe es nur im März gegeben mit rund 3700 Babys mehr als im Vorjahresmonat. In den übrigen von der einsetzenden Corona-Pandemie geprägten Monaten sei die Entwicklung unauffällig gewesen.

Die Geburten der ersten fünf Monate dieses Jahres gingen auf Schwangerschaften zurück, die während des ersten Corona-Lockdowns von Ende März bis Anfang Mai sowie in den Sommermonaten begannen - da waren die Beschränkungen von Kontakten weitgehend aufgehoben. Insgesamt kamen in dem Zeitraum gut 154.000 Mädchen und knapp 162.000 Jungen lebend zur Welt.

Update, 20.57 Uhr - Lauterbach zu Abkehr von 50er-Inzidenz: „Falsches Signal“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich gegen eine Abkehr von der Inzidenz als wichtigen Corona-Wert ausgesprochen. Die geplante Neuordnung sende ein „falsches Signal“, als wenn die Inzidenz nun überhaupt nicht mehr wichtig wäre und man nur noch auf die Zahl der Krankenhauseinweisungen schauen müsste, sagte Lauterbach am Montag dem TV-Sender Phoenix. „Das halte ich für falsch, weil auch viele derjenigen, die erkranken und nicht ins Krankenhaus müssen, schwer erkranken und langfristige Schäden davontragen.“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montag im ZDF gesagt: „Die 50er-Inzidenz im Gesetz, die hat ausgedient.“ An die Stelle der Inzidenz soll die Rate der Corona-Fälle im Krankenhaus treten. „Der neue Parameter ist dann die Hospitalisierung“, sagte Spahn. Details der geplanten Neuregelungen blieben vorerst offen. Lauterbach sagte Phoenix, die Krankenhauseinweisungen seien ein Indikator, der der Pandemie hinterherhinke. „Man läuft Gefahr, dass man nie vor die Welle kommt.“

„Wir fangen an, es zu leicht zu nehmen“, so der SPD-Politiker. Es bestehe eine große Gefahr darin, dass jetzt im Wahlkampf alle einfach nur die gute Nachricht bringen wollten. „Wir haben im Moment sehr viele Menschen, die schwer krank werden und auch chronisch krank werden.“

Mit Blick auf hohe Zahlen in Nordrhein-Westfalen sagt Lauterbach, dass man dort die Kontrolle über die Pandemie verliere. Gerade bei den Jüngeren und Ungeimpften sei die Inzidenz sehr hoch. Er sprach sich dafür aus, die Inzidenz jeweils für die Geimpften und Ungeimpften gesondert auszuweisen. „Dann würden die Ungeimpften sehen, wie gefährlich es mittlerweile für sie geworden ist.“

Update, 19.31 Uhr - Vollständige US-Zulassung für Impfstoff von Biontech/Pfizer

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erstem Corona-Impfstoff in den USA die vollständige Zulassung erteilt. Sie gelte für Menschen ab 16 Jahren, teilte die FDA am Montag mit und nannte die Entscheidung einen „Meilenstein“ im Kampf gegen die Pandemie. Die Notfallzulassung für Personen ab zwölf Jahren bleibe weiterhin bestehen.

Der Impfstoff ist in den USA seit Dezember mit einer Notfallzulassung im Einsatz, im Mai hatten Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung beantragt. Dafür musste die FDA, die ein beschleunigtes Verfahren nutzte, etwa zehnmal so viele Daten prüfen wie für die Notfallzulassung - darunter viele, die aus dem massenhaften Einsatz des Impfstoffs im Land in den vergangenen Monaten gewonnen wurden.

Die vollständige Zulassung könnte den Erwartungen vieler Experten zufolge weitere Impfpflichten nach sich ziehen - etwa von Stadtverwaltungen, Universitäten oder Gesundheitseinrichtungen, die unter anderem aus rechtlichen Gründen die vollständige Zulassung für einen solchen Schritt abwarten wollten. Zudem erhoffen sich Experten auch davon abgesehen einen Schub für die Impfkampagne, da viele Menschen, die sich bislang nicht haben impfen lassen, in Umfragen das Fehlen einer vollständigen Zulassung als Grund dafür angaben. Dies könnte womöglich aber auch nur als Vorwand angegeben worden sein.

Auch die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson werden in den USA bereits seit Monaten basierend auf Notfallzulassungen eingesetzt. Moderna hat Anfang Juni die vollständige Zulassung bei der FDA beantragt, allerdings noch nicht alle Dokumente dafür eingereicht. Johnson & Johnson will einen solchen Antrag noch in diesem Jahr stellen.

Update, 18.42 Uhr - Impfgegner stürmen Foyer von TV-Nachrichtenproduzent ITN in London

Dutzende Impfgegner haben am Montag in London die Zentrale des britischen Nachrichtenproduzenten ITN gestürmt. Auf Twitter-Videos war zu sehen, wie eine große Menschengruppe im Foyer der Produktionsfirma Parolen gegen Impfungen und Corona-Maßnahmen skandierte.

Ein Nachrichtensprecher, der das Gebäude betrat, wurde mit wüsten Beschimpfungen belegt. Teilweise war auch Gerangel mit Polizisten zu sehen, die versuchten, die Menschen von einem weiteren Eindringen in die Redaktionsräume abzuhalten.

ITN produziert die Nachrichtenprogramme der britischen Sender ITV, Channel 4 und Channel 5. „Die Beschimpfung von Journalisten für ihre Berichterstattung ist eine beunruhigende Entwicklung, die ITN aufmerksam verfolgt hat und seine Mitarbeiter aktiv dazu aufgefordert hat, Vorkehrungen zu treffen, um Schaden zu vermeiden“, sagte ein ITN-Sprecher.

Update, 17.37 Uhr - 29 neue Corona-Fälle im Berchtesgadener Land seit Freitag

Das zuständige Landratsamt Berchtesgadener Land meldet 29 Corona-Neuinfektionen seit Freitag (20. August). Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 68,9 (Stand: 23. August, 0 Uhr).

Landkreisweit gibt es derzeit 97 aktive Covid-19-Fälle, davon zwei in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Gemeinschaftsunterkünften, Kindergärten und Schulen. „Derzeit ist ein verstärktes Infektionsgeschehen im Bereich von Urlaubsrückkehrern aus osteuropäischen Ländern (Kroatien, Bosnien, usw.) sowie im privaten Bereich zu beobachten“, berichtet das Landratsamt weiter.

In den vergangenen sieben Tagen gab es insgesamt 73 neue Corona-Fälle. Bei 34 Befunden wurde eine Virusmutation festgestellt, alle 34 Fälle sind der Delta-Variante zuzuordnen.

In den Kliniken im Berchtesgadener Land werden derzeit zehn Patienten mit bestätigter Corona-Infektion stationär behandelt, davon wird kein Patient intensivmedizinisch betreut.

Im Landkreis Berchtesgadener Land wurden mit Stand 22. August, 20 Uhr bislang insgesamt 108.068 Impfungen durchgeführt, davon 55.587 Erstimpfungen (52,34 Prozent) und 52.481 Zweitimpfungen (49,42 Prozent).

Update, 16.11 Uhr - Regierung will 50er-Inzidenz aus Infektionsschutzgesetz streichen

Künftig sollen voraussichtlich keine Einschränkungen wegen Corona ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mehr greifen. Stattdessen soll unter anderem die Belastung in den Krankenhäusern als ein neuer Maßstab im Infektionsschutzgesetz eingeführt werden. Das Corona-Kabinett mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Fachministerinnen und -ministern habe am Montag erstmals seit der Sommerpause wieder getagt und man sei sich einig, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zügig einen entsprechenden Vorschlag machen und das Bundeskabinett diesen dann beschließen solle, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit. Den genauen Zeitplan ließen Seibert und ein Sprecher Spahns vorerst offen.

Menschen, die gegen Corona geimpft oder die genesen sind, müssen nach dem jetzigen Stand dabei keine gravierenden Einschränkungen mehr fürchten. „Man kann den Geimpften sagen, dass sich für sie, auch wenn jetzt die Zahlen weiter ansteigen, nichts ändern wird, und das gilt auch für die Genesenen: Sie müssen jetzt nicht mit neuen Einschränkungen rechnen“, sagte Seibert. Noch könne allerdings nicht vorhergesehen werden, ob eine neue Virus-Variante auftauche, bei der die bisherigen Impfstoffe nicht wirkten.

Update, 15.24 Uhr - Ein positiver Corona-Nachweis in der Asylunterkunft Trostberg

Am Donnerstag, den 19. August, wurde bei einer leicht symptomatischen Person in der Asylunterkunft Trostberg ein Coronatest durchgeführt. Das SARS-CoV-2 positive Testergebnis erhielt das Gesundheitsamt am 20. August, woraufhin in Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberbayern umgehend alle weiteren Schritte, wie Isolation der positiv getesteten Person und Quarantänemaßnahmen für die 39 vor Ort befindlichen Mitbewohner, eingeleitet wurden.

Die Bewohner wurden von Koordinatoren der Regierung von Oberbayern hierüber informiert. Die Verpflegung (durch Catering) sowie die ärztliche Versorgung werden für die Zeit der Quarantänemaßnahmen durch die Regierung von Oberbayern als Betreiber der Unterkunft sichergestellt. Die erste Reihentestung für die Mitbewohner und das Personal (Securitykräfte, Verwaltung und Betreuung) vor Ort wurde bereits durchgeführt. 

Update, 15 Uhr - Keine Testpflicht für Schüler in Ferien bei 3G-Regel

Schüler in Bayern müssen sich bei der neuen sogenannten 3G-Regel auch in den Ferien nicht testen lassen, wenn sie in Innenbereiche von Schwimmbädern, Restaurants oder Turnhallen wollen. Seit Montag müssen Menschen ab einem Inzidenzwert von 35 in Innenbereichen nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind. Davon ausgenommen sind Kinder bis zum sechsten Geburtstag und Schüler, die im Rahmen des Unterrichts regelmäßig getestet werden. Die Ausnahme für Schüler gilt auch in den Ferien, wie das Gesundheitsministerium am Montag erklärte.

Kinder und Jugendliche aus Deutschland müssen für eine Befreiung von der 3G-Regel ein Dokument vorlegen, das den Schulbesuch beweist - zum Beispiel einen Schülerausweis oder ein Schülerticket. Es sei nicht erforderlich, dass die Kinder ein negatives Ergebnis vorweisen, so das Gesundheitsministerium in München. Schüler aus dem Ausland müssen eine Bestätigung der Schule vorlegen und beweisen, dass auch dort regelmäßig Tests gemacht werden. Die Sommerferien in Bayern gehen noch bis Mitte September.

Update, 14.40 Uhr - Landkreis Mühldorf meldet 117 aktive Coronafälle

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es seit der letzten Statusmeldung vom Sonntag, 22. August einen neuen bestätigten Corona-Fall. (Stand: 23.08.2021, 0 Uhr). Die Zahl der aktiven Fälle beträgt derzeit 117. Die 7-Tage-Inzidenz liegt zum Stichzeitpunkt laut RKI (Stand: 23. August 2021, 3.14 Uhr) bei 60,4.
Die infizierte Person stammt aus der Altersgruppe von 15 bis 34 und ist vollständig geimpft, bisher ohne Symptome.

Update, 13.53 Uhr - Sorge vor Wechselunterricht nach Ferienende wächst auch in Bayern

Drei Wochen vor dem Ende der bayerischen Sommerferien wächst die Sorge vor einem Schulstart mit Wechselunterricht. Laut der seit diesem Montag geltenden Corona-Verordnung ist für die Schulen Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 100 binnen sieben Tagen in einer Kommune vorgeschrieben. Aktuell (Stand Montag) wäre dies zwar nur in Schweinfurt und Rosenheim der Fall, die Tendenz ist aber bayernweit klar steigend.

„Der inzidenzabhängige Wechselunterricht muss daher endlich aus Bayerns Corona-Verordnung gestrichen und eine überzeugende Sicherungsstrategie präsentiert werden“, sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag, Matthias Fischbach, am Montag in München. Es könne nicht sein, dass getestet in Bayern so gut wie alles möglich sei – „nur in die Schule gehen nicht“. Die Corona-Verordnung müsse daher rechtzeitig vor Schulbeginn abgeändert und vom Inzidenzwert abgerückt werden.

Die sozialen und psychischen Folgen der Schulschließungen seien bisher weitaus schlimmer für die Kinder gewesen als die Krankheitsgefahren durch Corona. Jetzt lauert das Gespenst des Wechselunterrichts bereits zum Start des neuen Schuljahres – trotz aller Bekundungen, Präsenzunterricht sichern zu wollen.

Update, 12.41 Uhr - Corona-Pass als Tattoo - Italiener kommt mit Idee in weltweite Medien

Mit der Tätowierung seines Corona-Impfnachweises hat es ein Italiener in die weltweiten Medien geschafft. Andrea Colonnetta aus Reggio Calabria am südlichen Ende des italienischen Festlandes ließ sich einen QR-Code tätowieren, mit dem er direkt sein digitales Impf-Zertifikat anzeigen kann und hat es seitdem immer dabei. Es handle sich um ein permanentes Tattoo, sagte der 22-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Das Abbild behalte er damit auch, wenn der Nachweis eines Tages seine Gültigkeit verlieren sollte. „Allerdings bleibt die Bedeutung, die ich ihm damit geben wollte“, erklärte er weiter.

Medien auf der ganzen Welt berichteten über den jungen Mann, und in den sozialen Medien kommentierten Hunderte Menschen seine Idee - positiv und negativ. In Italien gelten seit Anfang August Corona-Einschränkungen unter anderem für die Gastronomie. Wer innen im Restaurant essen will, muss den sogenannten Green Pass (Grünen Pass) vorzeigen. Auf seinem Instagram-Profil und am Montag im italienischen Privatfernsehen lieferte der junge Mann bereits den Beweis, dass seine Tätowierung funktioniert. In einem Restaurant scannte er den Code auf seinem Arm per Handy, was ihn direkt zu seinem digitalen Green-Pass-QR-Code führte, der dann von den Betreiber verifiziert werden konnte. Er habe damit herausstechen wollen, erklärte er dazu.

Update, 11.39 Uhr - Holetschek: Kein Zweifel an Corona-Kontrollen durch Gastronomen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) setzt darauf, dass Gastronomen und Hoteliers die seit Montag geltende sogenannte 3G-Regel bei Inzidenzen über 35 auch kontrollieren. „Ich habe im Moment keinen Zweifel daran, dass das gemacht wird“, sagte der Minister am Montag dem Bayerischen Rundfunk. „Und wenn nicht, dann ist das natürlich schon auch ein Thema, das man sanktionieren muss und dem man auch nachgehen muss.“

„Ich bin der Meinung, wir werden keinen Lockdown mehr kriegen, wie wir ihn schon in anderen Wellen hatten“, sagte Holetschek dem BR mit Blick auf Herbst und Winter. Die Impfquote sei da ein wesentlicher Faktor. „Ich kann die Menschen nur noch einmal ermuntern, sich impfen zu lassen. Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen“, sagte er.

Update, 10.49 Uhr - Spahn will Messwert von 50er-Inzidenz aus Gesetz streichen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie die Messgröße eines Inzidenzwerts von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen. „Die 50er-Inzidenz im Gesetz, die hat ausgedient“, sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF-“Morgenmagazin“. Der Wert - nicht mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten.

Im Infektionsschutzgesetz sind bei bestimmten Zahlen von neuen Corona-Fällen besondere Maßnahmen vorgesehen. Einige Bundesländer sind von der Fokussierung auf die Inzidenz jedoch schon abgerückt. „Deswegen ist mein Vorschlag, jetzt auch diesen Maßstab, diese 50er Inzidenz, aus dem Gesetz zügig zu streichen“, sagte der Minister. Darüber könnte der Bundestag noch vor der Wahl am 26. September entscheiden. „Der neue Parameter ist dann die Hospitalisierung“, so Spahn. Damit ist die Zahl der Covid-19-Patienten gemeint, die im Krankenhaus liegen.

Update, 9.57 Uhr - Reiserückkehrer und Kinder im Kreis Altötting infiziert

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun sieben neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 22. August, 13 Uhr). Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten in Stadt und Landkreis Altötting seit Pandemie-Ausbruch auf 6224 Personen. Unter den Neu-Infizierten befinden sich unter anderem ein Reiserückkehrer und zwei Kinder (11 Jahre aus Altötting, 6 Jahre aus Garching/Alz).

Insgesamt gibt es in Stadt und Landkreis derzeit 113 aktive Fälle - die meisten davon in Burghausen (34), Altötting (19), Garching/Alz /14) und Neuötting (11). In Burgkirchen und Unterneukirchen gibt es derzeit je acht Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Altötting liegt nach Angaben des Landratsamtes derzeit bei 77,1 (Stand: 23. August, 0 Uhr).

Update, 9.08 Uhr - 3G ab heute in Kraft: Beschränkungen für Ungeimpfte

Gemäß einer Vereinbarung von Bund und Ländern schreiben die Bundesländer „3G“ für Kliniken, Pflegeheime, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Friseure, Hotels und etwa in Restaurants oder bei Veranstaltungen vor. Spätestens ab diesem Montag sollen bei hohem Infektionsgeschehen nur jene Menschen in öffentliche Innenräumen hinein dürfen, die geimpft, genesen oder negativ getestet sind.

„3G-Regel“ gilt jetzt auch in Bayern: Was das für die Menschen bedeutet

In Baden-Württemberg dürfen alle Menschen bereits seit vergangenem Montag wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, vorausgesetzt, sie sind geimpft, genesen oder getestet. Das gilt hier unabhängig von der Inzidenz. Etwa in Bayern, Rheinland-Pfalz oder Hamburg soll die „3G“-Regel ab Montag gelten, in Niedersachsen ab Dienstag, in Berlin gilt sie bereits seit Freitag für mehr Bereiche als zuvor schon. In Bayern will Ministerpräsident Söder den Coronakurs mittelfristig dabei ähnlich wie beim Nachbarn im Südwesten nicht mehr nur an der Inzidenz ausrichten. Stattdessen soll künftig die Lage in den Kliniken maßgeblich berücksichtigt werden.

Update, 8.15 Uhr - Inzidenz in Stadt Rosenheim rauscht nach oben

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern (Stand: 23. August 2021)
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern (Stand: 23. August 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Auch in den Städten und Kreisen der Region sind die Inzidenzen und Fallzahlen im Vergleich zum Vortag überwiegend weiter angestiegen. In der Stadt Rosenheim rauschte die Inzidenz von 125,9 auf 140,0 nach oben. Die Stadt belegt in der „Corona-Tabelle“ damit in Bayern weiterhin den ersten Platz, deutschlandweit ist es Rang sieben. Auch in den Kreisen Rosenheim (von 54,0 auf 54,3), Traunstein (von 39,5 auf 40,6) und Berchtesgadener Land (von 66,1 auf 68,9) sind die Werte gestiegen. Leicht sinkende Zahlen wurden aus den Landkreisen Mühldorf (von 63,9 auf 60,4) und Altötting (von 78,9 auf 77,1) gemeldet.

Insgesamt wurden laut neuesten RKI-Zahlen in der Region 54 neue Corona-Fälle registriert. Die meisten davon gab es mit 18 im Landkreis Rosenheim. Die Stadt Rosenheim meldete 11 neue Fälle. Zehn gab es im Berchtesgadener Land, je sieben in den Kreisen Traunstein und Altötting. Im Kreis Mühldorf gab es nur eine Neuinfektion. Weitere Todesfälle wurden aus der Region glücklicherweise nicht gemeldet.

RKI meldet rund 3700 neue Fälle - Inzidenz steigt weiter

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des zuständigen Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 56,4 - am Vortag hatte der Wert 54,5 betragen, vor einer Woche 36,2 (News-Ticker Sonntag, 22. August). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3668 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus den neuesten RKI-Zahlen hervor (Stand: 23. August, 0 Uhr). Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2126 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.871.865 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.702.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.980. In Bayern wurde im Vergleich zum Vortag ein weiterer Todesfall registriert (gesamt nun 15.389).

mw/mh/dpa

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