Außerdem reiche die bisherige Impfquote nicht aus, damit sich höhere Inzidenzen dank der Impfungen nicht mehr in den Intensivstationen bemerkbar machen würden. „Wenn die Impfquote nicht signifikant erhöht wird, ist eine schwere Winterwelle zu erwarten. Bei 75 Prozent voll Geimpften über 60 Jahren ist ein Viertel dieser besonders gefährdeten Altersgruppe ohne Schutz. Wenn das so bliebe, könnten wir - stark vereinfacht gesagt - nur etwa viermal mehr Infektionen zulassen als noch vor der Impfkampagne. Diese Vervierfachung wäre bei einer Verdopplungszeit von vielleicht zehn bis 14 Tagen in weniger als einem Monat erreicht”, so Droste auf die Frage.
Nach mehreren Corona-Fällen bei privaten Abi-Feiern in Kempten müssen sich rund 100 Kontaktpersonen in Quarantäne begeben. Wie das Landratsamt Oberallgäu am Freitag mitteilte, waren unter den Gästen einer offiziellen Abschlussfeier an dem Gymnasium vor gut einer Woche fünf Infizierte, die sich auf unterschiedlichen Wegen angesteckt hatten. Bei privaten Feiern nach der Veranstaltung hätten sich dann sieben weitere Menschen infiziert.
Die positiv getesteten Besucher hätten wiederum viele Kontakte bei privaten Treffen und Sportveranstaltungen gehabt, teilte das Landratsamt mit. Rund 100 enge Kontaktpersonen seien umgehend ermittelt worden und in Quarantäne. Weitere Corona-Fälle seien aber “derzeit nicht auszuschließen”.
Ab nächster Woche sollen Apotheken in Deutschland schrittweise wieder Corona-Impfzertifikate ausstellen können.
Apotheken würden in der nächsten Woche nach und nach wieder Zugang zum Portal des Deutschen Apothekerverbands (DAV) bekommen und somit wieder Impfzertifikate aushändigen können. Der DAV hatte die Ausstellung in Rücksprache mit dem Ministerium gestoppt, da es am Donnerstag Berichte über eine Sicherheitslücke gab.
Laut Gesundheitsministerium waren von der Sicherheitslücke potenziell nur die wenigen hundert Apotheken betroffen, die nicht Mitglied des DAV sind. „Alle erteilten Zugänge werden bereits überprüft und verifiziert. Nach aktuellem Kenntnisstand ist es zu keinem Betrug bei der Erstellung von Impfzertifikaten gekommen”, teilte das Ministerium mit.
Es werde außerdem daran gearbeitet, die Sicherheit bei der Ausstellung von Impfzertifikaten zu erhöhen, indem der Prozess in die Telematikinfrastruktur eingebunden wird. Die Telematikinfrastruktur vernetzt verschiedene Akteure im Gesundheitswesen digital, zum Beispiel Ärzte und Krankenkassen.
Kurz nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshofs die Schließung von Innenräumen der Bars und Kneipen in Bayern gekippt hatte, lehnt Ministerpräsident Markus Söder eine generelle Öffnung der Schankwirtschaften ab. „Aus unserer Sicht wird es eine reine Freigabe von Bars und diesen Einrichtungen jetzt nicht geben”, so Söder. Er kündigte an, dass das Kabinett am Dienstag das weitere Vorgehen festlegen werde.
Söder betonte, das Urteil halte zwar eine generelle Schließung nicht mehr für verhältnismäßig, Einschränkungen wie eine Koppelung an die Inzidenzwerte oder andere Auflagen seien aber ausdrücklich zulässig. Denkbar seien etwa spezielle Regelungen zur Sperrstunde, zum Alkoholausschank oder zu einer Sitzplatzpflicht.
Ziel sei es, ein neues Konzept zu erstellen, welches den Sommer über trage, sagte Söder. Für die klassische Nachtgastronomie, etwa Discos und Clubs, habe dies aber zunächst keine Auswirkungen. Diese bleiben damit geschlossen.
Die Bundesregierung stuft Spanien und die Niederlande wegen hoher Infektionszahlen von Dienstag an jetzt offiziell als Corona-Hochinzidenzgebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen.
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA lässt den Moderna-Impfstoff nun auch für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zu. Das hat die Behörde am Freitag mitgeteilt. Jetzt muss nur noch die EU-Kommission zustimmen. Dies gilt jedoch als Formsache.
Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft das bei Deutschen sehr beliebte Urlaubsland Italien wieder die Corona-Regeln. Ab dem 6. August ist unter anderem für Restaurantbesuche im Innenbereich, in Museen, Fitnessstudios und Schwimmbädern mindestens ein einfacher Impfnachweis, ein negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig.
Der Notstand wurde einer Mitteilung zufolge bis zum 31. Dezember verlängert. In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt wieder gestiegen. Experten zufolge wurden vor allem bei jungen Menschen mehr Ansteckungen registriert. “Die Delta-Variante ist bedrohlich, weil sie sich schnell ausbreitet“, sagte Ministerpräsident Mario Draghi bei einer Pressekonferenz. Den Angaben zufolge sollen für die Einteilung der Risiko-Zonen gegen die Pandemie (weiße, gelbe, orangene und rote Zonen) ab August neue Regeln gelten. Statt der Inzidenz werden demnach künftig die Auslastung der Krankenhausbetten auf den Covid-19-Stationen sowie auf den Intensivstationen die entscheidenden Parameter sein.
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat laut Medienberichten die Schließung von Innenräumen von reinen Schankwirtschaften vorläufig ausgesetzt. Grund dafür ist ein Eilantrag einer Wirtin aus Unterfranken. Demnach dürfen Kneipen und Bars in Bayern ab sofort die Innenräume wieder öffnen.
Wie BR24 mitteilt, verletzte laut dem Gericht die bisherige Regelung den Gleichheitsgrundsatz, da etwa Restaurants sehr wohl die Innenräume mit Hygienekonzepten geöffnet haben dürfen. Inzwischen sei eine unterschiedliche Behandlung offenbar nicht mehr gerechtfertigt. Schankwirtschaften werden nun Speiselokalen gleichgesetzt.
Apotheken in ganz Deutschland können nach wie vor keine Corona-Impfzertifikate ausstellen. Es stehe noch nicht fest, wann die Zertifikate in Apotheken wieder erhältlich seien, teilte eine Sprecherin des Deutsche Apothekerverbands (DAV) am Freitag mit. Nachdem es am Donnerstag Berichte über eine Sicherheitslücke gab, wurde die Ausstellung in Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium gestoppt.
Offenbar war es dem „Handelsblatt“ gelungen, „mithilfe von professionell gefälschten Dokumenten“ auf dem DAV-Server einen Gastzugang für einen nicht existierenden Apothekeninhaber zu erzeugen, mit dem dann zwei Impfzertifikate online ausgestellt worden seien. Aktuell würden deshalb die angemeldeten Betriebsstätten einer Überprüfung unterzogen. Doch gebe es bislang keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge, hieß es am Donnerstag.
Es werde daran gearbeitet, dass Apotheken wieder Impfzertifikate ausstellen könnten, sagte die Sprecherin. Ein Datum stehe aber noch nicht fest. Laut DAV sei davon auszugehen, dass die mehr als 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher ausgestellt worden seien, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken stammen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder strebt neue Bewertungsmaßstäbe für künftige Corona-Auflagen an. „Wir müssen jetzt die Zeit nutzen, um die Frage zu klären: ab wann greift man ein“, sagte der CSU-Chef bei der Klausur des Parteivorstandes am Freitag in Gmund am Tegernsee. Für die Entscheidungen müssten neben der Inzidenz auch die erfolgten Impfungen und die Krankenhauszahlen zugrunde gelegt werden.
Weiter: „Wir wollen keinen weiteren Lockdown, aber wir müssen die Denkaufgabe für den Herbst lösen.“ Söder kündigte an, sich in der kommenden Woche mit den sogenannten B-Ländern, also den unionsgeführten Bundesländern, und dem von den Grünen regierten Baden-Württemberg, darüber abstimmen zu wollen.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Berchtesgadener Land hat in seinem Zuständigkeitsbereich nun sieben weitere Corona-Fälle bestätigt. Davon war eine Person bereits als Kontaktperson in häuslicher Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land beläuft sich somit auf 6076 (Stand: 23. Juli, 0 Uhr).
Aktuell gibt es 41 aktive COVID-19-Fälle im Landkreis, davon vier Fälle in Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land (dazu zählen Alten- und Pflegeheime, Gemeinschaftsunterkünfte, Kindergärten und Schulen). In den vergangenen sieben Tagen gab es insgesamt 36 neue COVID-19-Fälle. In den Kliniken im Berchtesgadener Land werden aktuell drei COVID-19-Patienten stationär behandelt.
Im Landkreis Berchtesgadener Land ist die 7-Tage-Inzidenz auf 34,0 angestiegen (Stand: 23. Juli, 0 Uhr). Damit liegt der Wert nach Angaben des Landratsamtes den zweiten Tag in Folge über dem Wert von 25. „Da am morgigen Samstag nur ein Fall aus der 7-Tage-Statistik fällt, wird der Landkreis diesen Wert auch morgen und damit den dritten Tag in Folge überschreiten“, hieß es dazu in einer Pressemitteilung des zuständigen Landratsamtes, das nun auch entsprechend reagiert.
Entsprechend der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (13. BayIfSMV) muss damit in der kommenden Woche an weiterführenden Schulen ab der 5. Jahrgangsstufe wieder die Maskenpflicht am Platz umgesetzt werden. Grundschulen und Förderschulen sind von dieser Regelung ausgenommen, hieß es dazu.
Der kontinuierliche Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher vor allem bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren zu beobachten. Während sich die Werte in den Gruppen ab 60 Jahren in den vergangenen Wochen nur minimal und auf sehr niedrigem Niveau veränderten, verzeichnet das RKI für Jüngere relativ starke Zuwächse. Das geht aus einem wöchentlichen Covid-19-Lagebericht des RKI hervor.
Demnach verzeichnen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 34 Jahren die höchste Sieben-Tage-Inzidenz von 32 in der vergangenen Woche. In dem Alter sind schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 relativ selten. Die Impfquoten bei den Menschen unter 60 sind zudem auch deutlich geringer als bei den über 60-Jährigen. In diesen Gruppen sind weniger als fünf Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen erfasst.
Die Corona-Fallzahlen bzw. 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region haben sich im Vergleich zum Vortag unterschiedlich entwickelt. Insgesamt wurden laut den neuesten RKI-Daten 23 neue Fälle registriert, davon je sieben in den Landkreisen Rosenheim und Berchtesgadener Land. Weitere Todesfälle in der Region wurden nicht gemeldet.
Bei der Inzidenz wurden von den Kreisen Traunstein (von 11,8 auf 9,6) und Altötting (von 14,3 auf 7,2) sinkende Zahlen gemeldet. Dagegen sind die Werte in Stadt (von 7,9 auf 9,4) und Landkreis Rosenheim (von 7,3 auf 8,8) sowie den Landkreisen Mühldorf (von 9,5 auf 11,2) und Berchtesgadener Land (von 28,3 auf 34,0) gestiegen. Mit dem erneut gestiegenen Wert „kratzt“ das Berchtesgadener Land nun sogar am ehemaligen Schwellenwert von 35 und befindet sich um deutschlandweiten Vergleich auf Platz 12 (Stand: 23. Juli, 0 Uhr).
Die Bundesregierung will laut Medienberichten Spanien und die Niederlande als Corona-Hochinzidenzgebiet einstufen. Das Robert Koch-Institut veröffentlicht jeden Freitag die neuen Corona-Einstufungen der Bundesregierung für das Ausland. Die endgültige Entscheidung der zuständigen Ministerien für Gesundheit, Inneres und Auswärtiges fällt in der Regel kurz vorher.
Das hätte vor allem Auswirkungen auf den Tourismus in diesen Ländern: Wer aus einem Hochinzidenzgebiet zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen. In Spanien und den Niederlanden waren die Corona-Infektionszahlen in den vergangenen Wochen stark gestiegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit über zwei Wochen kontinuierlich an (News-Ticker Donnerstag, 22. Juli). Nach Angaben des zuständigen Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen lag sie bei 13,2 – am Vortag betrug der Wert 12,2 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages auch 2089 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor (Stand: 23. Juli, 0 Uhr). Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1456 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 34 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 18 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.752.592 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.643.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.492. In Bayern wurden zwei weitere Todesfälle registriert (gesamt nun 15.317).
mw/dpa
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