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Schlag gegen Betrügerbande - Hunderte digitale Impfausweise gefälscht, Razzia in bayerischer Apotheke 

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Von: Sebastian Aicher, Daniel Pichler

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Bild von Polizist
Symbolbild: Polizist © Pixabay (Symbolbild)

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Samstag (23. Oktober) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 19.19 Uhr - Schlag gegen Betrügerbande - Hunderte digitale Impfausweise gefälscht   

Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis soll eine Apothekenmitarbeiterin gemeinsam mit Komplizen hergestellt und im Internet verkauft haben. Am Freitag sei eine Apotheke in München sowie Privatwohnungen durchsucht worden, die Frau und ein weiterer Beschuldigter kamen in Untersuchungshaft, wie Ermittler der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) am Samstag in Nürnberg mitteilten. Es handle sich um ein Verfahren von „überdurchschnittlicher Bedeutung“, sagte ein ZKG-Sprecher. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Seit Mitte August sollen die Fake-Codes auf einem deutschsprachigen Cybercrime-Forum im Internet angeboten worden sein. 350 Euro musste man demnach zuletzt dafür hinlegen, um einen digitalen Impfausweis zu bekommen - ohne gegen das Coronavirus geimpft worden zu sein. Allein im Oktober sollen die Fälscher mehr als 500 Impfzertifikate ausgestellt haben. Bei den Durchsuchungen wurden Kryptowährungen und Bargeld im Wert von fast 100.000 Euro sichergestellt.

Ein falscher Impfausweis sei im EU-Ausland festgestellt worden, teilten die Ermittler mit. Viele falsche Ausweise dürften aber in Deutschland kursieren. Laut einem Sprecher des bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelten ZKG ist es aber nicht möglich, die Namen der Käufer der Fake-Codes zu ermitteln. Unklar war zunächst, ob die gefälschten Impfausweise gelöscht oder ungültig gemacht werden können.

Die Fälscher sollen die IT-Infrastruktur der Münchner Apotheke genutzt haben. Der Apotheker selbst sei nicht beschuldigt, betonten die Ermittler.

Update, 18.55 Uhr - Bayern-Profi Kimmich bestätigt: Bin nicht gegen Corona geimpft    

Bayern Münchens Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hat sich bislang nicht gegen Corona impfen lassen. „Das stimmt“, antwortete der 26-Jährige am Samstag nach dem 4:0-Sieg in der Bundesliga gegen die TSG 1899 Hoffenheim auf eine entsprechende Frage im Interview des TV-Senders Sky. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“.

Zuvor hatte die „Bild“ berichtet, dass Kimmich nicht gegen Covid-19 geimpft sei. Trotzdem sei er sich seiner „Verantwortung bewusst“ und halte sich an die Hygienemaßnahmen, sagte Kimmich nun dazu. Beim deutschen Rekordmeister würden alle nicht geimpften Spieler alle zwei bis drei Tage getestet. Jeder sollte die Entscheidung für sich selbst treffen, sagte Kimmich und betonte: „Trotzdem ist es jetzt nicht so, dass ich irgendwie ein Corona-Leugner oder Impfgegner bin.“

Er finde es schade, dass es in der Debatte „nur noch geimpft oder nicht geimpft“ gebe. „Und nicht geimpft bedeutet dann oftmals gleich, dass man Corona-Leugner oder Impfgegner ist. Aber ich glaube, es gibt auch ein paar andere Menschen zu Hause, die einfach ein paar Bedenken haben, was auch immer die für Gründe haben. Und ich finde, auch das sollte man respektieren, vor allem, so lange man sich an die Maßnahmen hält“, sagte Kimmich. Er sage nicht kategorisch, dass er sich «überhaupt nicht impfen lasse». Es sei «auch sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse», betonte Kimmich.

Kimmich hatte im März 2020 gemeinsam mit seinem Bayern-Kollegen Leon Goretzka die Aktion „We Kick Corona“ (#wekickcorona) ins Leben gerufen, mit der sie Spenden für soziale Einrichtungen sammeln.

Zuvor hatte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky gesagt: „Der FC Bayern empfiehlt, sich impfen zu lassen, genau so wie ich persönlich, um unter anderem vielleicht allen ein normaleres Leben zu ermöglichen.“ Aber weil es in Deutschland keine Impfpflicht gebe, habe der Verein „die Empfehlung ausgesprochen und jeder darf das selber entscheiden.“

Update, 18.23 Uhr - Salihamidzic: „FC Bayern empfiehlt, sich impfen zu lassen“   

Sportvorstand Hasan Salihamidzic vom FC Bayern München hat angekündigt, dass Nationalspieler Joshua Kimmich Auskunft über die jüngsten Spekulationen zu seinem Impfstatus geben werde. Auf die Frage im Interview des TV-Senders Sky, ob es stimme, dass Kimmich einer von fünf ungeimpften Spielern beim deutschen Fußball-Rekordmeister sei, antwortete Salihamidzic am Samstag vor der Bundesliga-Partie gegen Hoffenheim: „Ich werde dazu natürlich nichts sagen, aber der Jo wird sich später selber dazu äußern.“ Zuvor hatte die „Bild“ berichtet, dass Kimmich nicht gegen Covid-19 geimpft sei.

Grundätzlich kenne man „unsere Meinung und Empfehlung“, sagte Salihamidzic. „Der FC Bayern empfiehlt, sich impfen zu lassen, genau so wie ich persönlich, um unter anderem vielleicht allen ein normaleres Leben zu ermöglichen.“ Aber weil es in Deutschland keine Impfpflicht gebe, habe der Verein „die Empfehlung ausgesprochen und jeder darf das selber entscheiden“, sagte der 44-Jährige.

Kimmich hatte im März 2020 gemeinsam mit seinem Bayern-Kollegen Leon Goretzka die Aktion „We Kick Corona“ (#wekickcorona) ins Leben gerufen, mit der sie Spenden für soziale Einrichtungen sammeln.

Unter der Woche hatten die Münchner bekanntgegeben, dass sich Cheftrainer Julian Nagelsmann mit dem Corinavirus infiziert habe. „Natürlich hoffen wir, dass Julian ganz schnell zurückkehren kann. Ich habe jeden Tag mit ihm viel Kontakt und es gibt ihm viel besser“, berichtete Salihamidzic.

Update, 16.37 Uhr - 42 Neuinfektionen im Kreis Altötting

Das zuständige Landratsamt Altötting meldet 42 neue Corona-Fälle, darunter vier Fälle, welche durch einen positiven Schnelltest entdeckt und anschließend mittels PCR-Test bestätigt wurden.

Landkreisweit gibt es derzeit 403 aktive Fälle, die meisten davon in Altötting (56), gefolgt von Burghausen (54), Neuötting (43) und Garching (36). Die Gemeinde Stammham ist aktuell die einzige „Corona-freie” Kommune im Landkreis.

Update, 15.12 Uhr - Viele „Lockdown-Hunde“ landen in britischen Tierheimen   

Viele Briten, die sich im Corona-Lockdown einen Hund zugelegt haben, scheinen diesen bald wieder loswerden zu wollen. Und etliche Hunde werden dann offenkundig als angebliche Streuner bei Tierheimen abgegeben, wie die BBC am Samstag berichtete. Teilweise sollen die Halter vorher vergeblich versucht haben, die Tiere auf Internetplattformen zu verkaufen, berichteten Beschäftigte der Branche.

Es sind definitiv beispiellose Zahlen im Moment“, sagte Sara Rosser vom Hope Rescue Centre im walisischen Rhondda Cynon Taf dem britischen Sender. „Streunende Hunde müssen wir annehmen, daher überspringen derzeit viele falsche Streuner die Schlange.“ Diese sei derzeit so lang wie noch nie in der 15-jährigen Geschichte des Tierheims. Andere Heime berichten von ähnlichen Erfahrungen.

Die Organisation geht davon aus, dass der hohe Bedarf noch bis zu zwei Jahren anhalten könnte. Im ersten Jahr der Pandemie sollen sich mehr als drei Millionen britische Haushalte ein neues Haustier angeschafft haben, wie aus Zahlen der Pet Food Manufacturers‘ Association hervorgeht.

Update, 12.01 Uhr - Klingbeil mahnt zu Vorsicht „auf letzten Metern“ der Pandemie

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage in Deutschland zu Vorsicht aufgerufen. „Wir haben uns sehr vernünftig und solidarisch durch diese Krise bewegt. Das sollte auch auf den letzten Metern so bleiben“, sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Wir alle wollen, dass die Pandemie bald vorbei ist und wir zu dem Alten zurückkehren - zumindest in den meisten Bereichen.“ Das müsse man „sensibel ausloten“.

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer forderten am Freitag, dass es weiter eine bundeseinheitliche Rechtsgrundlage für die Corona-Schutzmaßnahmen geben müsse. Zwar haben die Länder auch die Möglichkeit, solche Maßnahmen über Beschlüsse ihrer Parlamente aufrechtzuerhalten. Mehrere Regierungschefs warnten aber vor einem „Flickenteppich“ und damit verbundener mangelnder Akzeptanz.

Update, 10.11 Uhr - Trauriges Allzeithoch: Landkreis Mühldorf reißt 500er-Inzidenz

Auch am Samstag (23. Oktober) rauschen die Inzidenzen in der Region ungebremst nach oben. Dazu sind die Landkreise sowie die Stadt Rosenheim auch in der gesamtdeutschen Tabelle weiter bei den oberen Plätzen dabei. Der traurige Spitzenreiter ist der Landkreis Mühldorf, der mit 501,4 die nächste Hunderterlinie Überschritten hat. Danach folgen die Landkreise Berchtesgadener Land mit 462,7 und der Landkreis Traunstein mit 438,3.

Die übrigen Kreise aus der Region sind in der Deutschlandtabelle ein bisschen nach hinten gerutscht. Die kreisfreie Stadt Rosenheim (350,7) liegt auf Rang sechs, der Landkreis Rosenheim (303,4) auf Platz 11. Der Landkreis Altötting (263,3) hat die aktuell niedrigste Inzidenz in der Region.

7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und Krankenhaus-Ampel in Bayern (Stand: 23. Oktober 2021).
7-Tage-Inzidenzen in Südostbayern und Krankenhaus-Ampel in Bayern (Stand: 23. Oktober 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die steigenden Inzidenzen ergeben sich logischerweise aus den steigenden Zahlen der Neuinfektionen. Gab es letzten Samstag (16. Oktober) in der Region zusammen noch 353 Neuinfektionen, so liegt die Zahl mit 574 heute deutlich höher.

Einen Inzidenzwert von über 500 in einem Kreis oder einer Stadt haben wir in der Region während der gesamten Pandemie noch nicht erreicht. Der bisherige Höchstwert war in der zweiten Welle am 13. November 2020 mit 420,7 im Landkreis Traunstein. Dieser Wert wurde am Freitag (22. Oktober) das erste Mal von den Landkreisen Mühldorf mit 453,3 und Berchtesgadener Land mit 428,9 überschritten.

Update, 8.54 Uhr - Städte- und Gemeindebund hofft auf Silvester ohne Feuerwerksverbot

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hofft nach den Einschränkungen zum vergangenen Pandemie-Silvester auf einen Jahreswechsel ohne allgemeines Feuerwerksverbot. „Wir sprechen uns gegen pauschale Verbote für Silvesterfeuerwerke aus“, sagte Marc Elxnat vom Deutschen Städte- und Gemeindebund der Deutschen Presse-Agentur. „Das Thema hat eine Vielzahl von Aspekten - zum einen die potentiellen Ansammlungen und Feiern, die Verletzungsgefahr, zum anderen, im Umweltbereich, die Emissionen, die entstehen. Man müsste dann auch überlegen, ob stattdessen mehr zentrale Feuerwerke veranstaltet werden.“

Im vergangenen Jahr war es zum Jahreswechsel in Deutschland deutlich ruhiger als sonst: Wegen der Corona-Pandemie durfte kein Feuerwerk der Kategorie F2 verkauft werden, also kein klassisches Silvesterfeuerwerk wie Raketen, Knaller oder Batterien. Damit sollten Verletzungen vermieden werden, um die in der Corona-Pandemie sowieso schon geforderten Krankenhäuser nicht weiter zu belasten.

„Bis jetzt sehen wir keine politische Bestrebungen, Feuerwerke in diesem Jahr allgemein einzuschränken, aber das hat natürlich auf Bundesebene auch mit den aktuellen Koalitionsverhandlungen zu tun“, erklärte Elxnat. „Vor Ort ist man nach unserer Beobachtung noch auf der Ebene der Diskussionen und schaut, wie sich die Lage entwickelt.“

Corona-Inzidenz bundesweit erstmals seit Mai über 100 - 15.145 Neuinfektionen

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100 erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit exakt 100,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 95,1 gelegen, vor einer Woche bei 70,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 15.145 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.31 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.949 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 86 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 75 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.452.425 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 2,68 an (Donnerstag 2,45). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.200.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.077.

dp/aic/dpa

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