Lauterbach über Joshua Kimmich: „Nicht gut, dass er nicht geimpft ist“ - Zahlen im Bahn-Fernverkehr erholen sich weiter

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (24. Oktober) im News-Ticker:
Die Fallzahlen im Überblick:
- Hospitalisierte Fälle/7 Tage in Bayern: 419 (Quelle/Stand: LGL, 24. Oktober, 8 Uhr)*
- Hospitalisierungsinzidenz Bayern: 3,2 (Quelle/Stand: LGL, 24. Oktober, 8 Uhr)
- Covid-19-Fälle auf Intensivstationen in Bayern: 320 (Quelle/Stand: DIVI, 24 Oktober, 7.15 Uhr)**
- 7-Tage-Inzidenz: Stadt Rosenheim 335,0, Landkreis Rosenheim 318,3, Landkreis Traunstein 472,7, Landkreis Berchtesgadener Land 468,4, Landkreis Mühldorf 537,4, Landkreis Altötting 295,6 (Quelle/Stand: RKI, 24. Oktober, 3.23 Uhr)
- Bislang infizierte Personen: Stadt Rosenheim 5267, Landkreis Rosenheim 18.779, Traunstein 14.945, Berchtesgadener Land 8603, Mühldorf 8843, Altötting 7549 (Quelle/Stand: RKI, 24. Oktober, 3.23 Uhr)
- Todesfälle: Stadt Rosenheim 73, Landkreis Rosenheim 482, Traunstein 224, Berchtesgadener Land 108, Mühldorf 164, Altötting 216 (Quelle/Stand: RKI, 24. Oktober, 3.23 Uhr)
- Service: Fälle Deutschland --- Fälle weltweit --- Überblick Risikogebiete
* = Steigt der Wert auf 1200 oder höher, tritt Warnstufe Gelb in Kraft
Update, 18.15 Uhr - Fahrgastzahlen im Bahn-Fernverkehr erholen sich weiter
In den Fernzügen der Deutschen Bahn ist es wieder merklich voller. „Wir fahren derzeit täglich 300.000 Reisende durch Deutschland und angrenzende Nachbarländer“, sagte der Fernverkehrschef des Konzerns, Michael Peterson, der „Wirtschaftswoche“. „Damit liegen wir im Fernverkehr bei Fahrgästen und Umsatz bereits bei drei Viertel im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit 2019.“ In der Pandemie war die Zahl der Fahrgäste stark eingebrochen. 1,4 Milliarden Euro Verlust fuhr der Gesamtkonzern deswegen auch in den ersten sechs Monaten 2021 ein. Mit Blick auf die allmähliche Rückkehr der Reisenden will die Bahn im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben.
Update, 16.17 Uhr - Gesundheitsexperte Lauterbach: Kimmich-Impfung hätte „Symbolwirkung“
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich kritisch über den Impfstatus von Bayern-Profi Joshua Kimmich geäußert. „Es ist nicht gut, dass er nicht geimpft ist. Wenn er sagt, er wartet ab, dann ist das schwierig“, sagte Lauterbach am Sonntagmorgen bei Sport1. Er schätze den 26-Jährigen als „ganz tollen Spieler“ sehr. Dieser sei „einer derjenigen, die sich gegen Corona engagieren, er spendet für ärmere Länder“, sagte Lauterbach.
Kimmich hatte im März 2020 gemeinsam mit seinem Bayern-Kollegen Leon Goretzka die Aktion „We Kick Corona“ (#wekickcorona) ins Leben gerufen, mit der sie Spenden für soziale Einrichtungen sammeln. „Am besten wäre es, wenn die Impfung noch käme und dass man jetzt keinen großen Druck aufbaut“, sagte Lauterbach. „Es ist Joshua Kimmichs eigene Entscheidung. Wir dürfen keinen Druck aufbauen, aber es wäre sehr wertvoll - davon geht eine enorme Symbolwirkung aus.“
Kimmich hatte nach dem 4:0 in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen 1899 Hoffenheim im TV-Sender Sky eingeräumt, bislang nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, sagte Kimmich. Er sage nicht kategorisch, dass er sich „überhaupt nicht impfen lasse“. Es sei „auch sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse“, betonte Kimmich.
Update, 14.22 Uhr - Immunologe: „Missverständnis“ beim Thema Langzeitfolgen von Impfungen
Der Immunologe Carsten Watzl hat in Bezug auf mögliche Langzeitfolgen von Impfungen von einem „Missverständnis, das sich bei vielen Menschen hartnäckig hält“ gesprochen. „Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Bayern-Profi Joshua Kimmich hatte tags zuvor im TV-Sender Sky gesagt, bislang nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein.
Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, sagte Kimmich. Watzl verwies nun darauf, dass Nebenwirkungen einer Impfung immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten. „Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden. Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten“, erläuterte der Experte.
Update, 12.05 Uhr - Bayerns Polizei findet immer mehr gefälschte Corona-Impfausweise
Bayerns Polizei registriert zunehmend Impfausweise mit gefälschten Corona-Zertifikaten. „Wir gehen davon aus, dass immer mehr gefälschte Impfausweise im Umlauf sind“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München.
Am Freitag war Ermittlern in München ein Schlag gegen Betrüger gelungen, die Hunderte gefälschte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis hergestellt und im Internet verkauft haben sollen. Zwei Beschuldigte kamen in Untersuchungshaft, die Ermittler sprachen von einem Verfahren von „überdurchschnittlicher Bedeutung“. Unabhängig davon hat die Bayerische Polizei 440 Fälle registriert, die im Zusammenhang mit der Fälschung von Impfpässen, Impfzertifikaten oder Impfstoffetiketten stehen. Anfang September dieses Jahres waren es gerade erst 110 Fälle gewesen.
„Jedem ist es selbst überlassen, ob er sich gegen Corona impfen lässt. Falls man sich aber gegen eine Impfung entscheidet, muss man auch dazu stehen“, betonte Herrmann. Vorzugaukeln, geimpft zu sein, um ohne Tests beispielsweise in die Gaststätte oder ins Kino zu gehen, sei nicht nur eine Riesenfrechheit. „Diese Leute setzen aufgrund der unkalkulierbaren Infektionsrisiken das Leben anderer aufs Spiel. Es drohen zu Recht hohe Strafen.“
Wer gefälschte Impfausweise in Verkehr bringt oder nutzt, macht sich strafbar, in der Folge sind sogar Freiheitsstrafen möglich. „Die Bayerische Polizei wird jeden Verdacht auf Fälschung konsequent verfolgen und der Staatsanwaltschaft vorlegen“, sagte Herrmann.
Update, 12 Uhr - 66 neue Fälle im Kreis Altötting
Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 66 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 24. Oktober). Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting auf 7548 Personen.
Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz lag zum o.g. Zeitpunkt nach Angaben des Landratsamtes bei 295,6.
Update, 10.29 Uhr - Österreich droht Ungeimpften mit Lockdown
Österreichs Regierung erhöht in der Corona-Krise mit einer Drohkulisse den Druck auf Ungeimpfte. Bei einer dramatischen Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen müssten ungeschützte Menschen mit Ausgangsbeschränkungen rechnen, sagte Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg am Freitagabend nach einer Sitzung mit den Ministerpräsidenten.
„Wir sind drauf und dran, in eine Pandemie der ungeschützten Ungeimpften hineinzustolpern“, sagte der Regierungschef. Einen Lockdown für Geimpfte oder Genesene schloss Schallenberg aus.
Noch ist die Lage auf den Intensivstationen Österreichs trotz des deutlichen Anstiegs der Zahl der Neuinfektionen weitgehend stabil. Aktuell sind rund 220 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Sollte diese Zahl auf 600 steigen, wäre die fünfte und letzte Stufe des Stufenplans mit massiven Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte erreicht. „Wir sind derzeit bei Stufe eins, wir schauen damit sehr weit in die Zukunft“, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.
Vom 1. November an müssen viele Österreicher am Arbeitsplatz nachweisen, ob sie geimpft, getestet oder von Covid-19 genesen sind. Im neuen Stufenplan ist vorgesehen, dass ab einer Belegung von 400 Intensivbetten nur noch PCR-Tests als Nachweise gelten.
Update, 09.15 Uhr - Inzidenz-Anstieg in der Region geht ungebremst weiter

Die 7-Tage-Inzidenz steigt in fast allen Kreisen der Region ungebremst weiter. Zudem sind weiterhin drei Kreise aus der Region bundesweite Inzidenz-Spitzenreiter: Die höchste Inzidenz in Deutschland weist der Kreis Mühldorf mit nunmehr 537,4 auf, gefolgt von den Kreisen Traunstein (Inzidenz: 472,7) und Berchtesgadener Land (Inzidenz: 468,4). Einzige Ausnahme vom regionalen Inzidenz-Trend ist die Stadt Rosenheim - hier sank die Inzidenz ab.
Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 263,3 auf 295,6), Landkreis Mühldorf (501,4 auf 537,4), Kreis Berchtesgadener Land (von 462,7 auf 468,4), Landkreis Traunstein (von 438,3 auf 472,7), Stadt Rosenheim (von 350,7 auf 335) und Landkreis Rosenheim (303,4 auf 318,3). In der Region wurde laut RKI keine weiteren Todesfälle gemeldet.
419 hospitalisierte Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen gibt es aktuell in Bayern, damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 3,2 (Quelle/Stand: LGL, 24. Oktober, 8 Uhr).
Corona-Inzidenz deutlich über 100 - 13.732 Neuinfektionen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100 überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit exakt 106,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei exakt 100 gelegen, vor einer Woche bei 72,7 (Corona-Liveticker vom Samstag, 24. Oktober). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.732 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.26 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8682 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 23 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.466.157 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 2,68 an (Donnerstag 2,45). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.206.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.100.
dp/fgr/dpa
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