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DFL-Chef Seifert: „Lasst euch gefälligst impfen!“ - So viele Fußballprofis sind noch ungeimpft

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Von: Markus Zwigl, Sebastian Aicher, Martin Weidner, Martina Hunger

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Coronavirus - Österreich
86 Fußballprofis aus den beiden höchsten deutschen Spielklassen sind laut DFL-Chef Seifert noch ungeimpft. © picture alliance/dpa/APA | Erwin Scheriau

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Freitag (26. November) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.32 Uhr - DFL-Chef Seifert: 86 Fußballprofis sind noch ungeimpft

Von den mehr als 1000 deutschen Vertragsspielern in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga sind nach Angaben von DFL-Chef Christian Seifert 86 noch nicht geimpft. Diese Zahl nannte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ und sagte: „Das ist der Stand von Mitte November.“ Der zum Jahresende bei der Liga ausscheidende Seifert appellierte: „Auch für Profifußballer gilt, was aus meiner Sicht für alle Bürger gilt. Lasst euch gefälligst impfen!

Der DFL-Chef kritisiert zudem Forderungen nach einer Impfpflicht für Fußballer. „Angesichts von teilweise mehr als 70.000 täglichen Neuinfektionen frage ich mich jetzt schon, ob es im Land nicht drängendere Probleme gibt als 86 ungeimpfte Fußballer“, sagte Seifert.

„In Deutschland hatte ich schon gelegentlich den Eindruck, dass es bei den Ministerpräsidenten-Konferenzen oftmals um die Überschriften für die nachfolgenden Pressekonferenzen ging“, sagte Seifert. „Hier und da ist man das Gefühl nicht losgeworden, dass der Profifußball von Einzelnen auch genutzt wird, um in die Medien zu kommen oder von anderen Dingen abzulenken.“

Update, 20.48 Uhr - Passagiere aus Südafrika müssen 14 Tage in Quarantäne

Die Passagiere einer aus dem südafrikanischen Kapstadt am Freitagabend in München eintreffenden Lufthansa-Maschine müssen aus Furcht vor dem Einschleppen einer neuen Coronavirus-Variante alle in eine 14-tägige Quarantäne. Zusätzlich müssten sie sich unmittelbar nach der für 19.45 Uhr geplanten Landung einem PCR-Test unterziehen. Die Quarantäne werde unabhängig vom Ausgang des Tests und des Impfstatus der Passagiere wirksam, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit.

„Die Landung der Maschine wird in einem abgesperrten Bereich des Flughafens stattfinden“, teilte das bayerische Ministerium mit. Der PCR-Test werde im Sicherheitsbereich des Flughafens kostenlos angeboten. Für Passagiere, die keinen Wohnsitz in Bayern haben, werde die Regierung von Oberbayern sowie das zuständige Landratsamt Quartiere zur Verfügung stellen, wo die Quarantänezeit verbracht werden könne.

Update, 20.04 Uhr - 317 Neuinfektionen und drei Todesfälle im Kreis Traunstein – darunter 35-Jähriger

Das zuständige Landratsamt Traunstein meldet am Freitag (26. November) 317 Corona-Neuinfektionen. Landkreisweit liegen damit aktuell 2213 aktive Fälle vor.

Zudem gibt es im Landkreis Traunstein drei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit bestätigten Corona-Infektionen. Dabei handelt es sich nach Angaben des Landratsamtes um drei Männer im Alter von 85, 79 und 35 Jahren.

Überblick über die Verteilung von Corona-Patienten in den Kliniken Südostbayern (Stand: 26. November)
Überblick über die Verteilung von Corona-Patienten in den Kliniken Südostbayern (Stand: 26. November) © Landratsamt Traunstein

In den Kliniken Südostbayern werden derzeit insgesamt 144 Covid-Patienten stationär behandelt, davon befinden sich 116 auf der Normalstation und 28 auf der Intensivstation. 46 der 116 Patienten auf der Normalstation sind geimpft, acht der 28 Intensivpatienten sind nach Angaben des Landratsamtes ebenfalls geimpft. Alle acht sind der Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren zuzuordnen.

Mittlerweile wurden im Landkreis Traunstein 107.801 Personen mit der Erstimpfung versorgt, davon haben bereits 100.417 Personen die Zweitimpfung erhalten. Des Weiteren haben bereits 20.385 Personen die Drittimpfung erhalten.

Update, 19.10 Uhr - WHO stuft neue Corona-Variante als „besorgniserregend“ ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante B.1.1.529 als „besorgniserregend“ eingestuft. Das teilte die UN-Behörde am Freitag nach Beratungen mit Experten mit. Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Außerdem besteht bei „besorgniserregenden Varianten“ die Gefahr, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Corona-Maßnahmen weniger wirksam sind.

Diese nun Omikron genannte Variante weise eine große Anzahl Mutationen auf, von denen einige besorgniserregend seien, hieß es. Vorläufige Hinweise deuteten auf ein erhöhtes Risiko einer Reinfektion bei dieser Variante im Vergleich zu anderen besorgniserregenden Varianten, zu denen auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante zählt. Nach Angaben der WHO wird es jedoch noch Wochen dauern, bis klar wird, welche genauen Auswirkungen die Mutationen haben.

Update, 17.25 Uhr - Wieder ein neuer Todesfall im Landkreis BGL

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit Donnerstag (25. November) 166 weitere bestätigte COVID-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befanden sich 34 Personen als direkte Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 13.199. Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 1028,9.

Aktuell gibt es 1871 aktive COVID-19-Fälle im Landkreis. Derzeit gibt es insgesamt 597 Fälle in Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land, davon 39 in Alten- und Pflegeheimen, 0 in Gemeinschaftsunterkünften, 456 in Schulen, 99 in Kindergärten und 3 in Justizvollzugsanstalten. In den vergangenen 7 Tagen gab es insgesamt 1094 neue COVID-19-Fälle.

Seit der gestrigen Meldung wurde dem Gesundheitsamt ein neuer Todesfall gemeldet. Dabei handelt es sich um einen Mann im Alter von 77 Jahren. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit COVID-19 Verstorbenen erhöht sich somit auf 118.

Das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen positiv getesteter COVID-19-Fälle und leitet die notwendigen Maßnahmen ein, wie z. B. eine häusliche Quarantäne. Aktuell befinden sich 956 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.

In den Kliniken der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) im Berchtesgadener Land werden aktuell 59 COVID-19-Patienten stationär behandelt. 50 Patienten davon haben ihren Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land. Derzeit werden in den Kliniken im Berchtesgadener Land insgesamt 5 Patienten intensivmedizinisch betreut, diese 5 Personen haben ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land. Von den 59 im Berchtesgadener Land stationär behandelten Patienten sind 17 Personen vollständig geimpft. 12 Patienten davon haben ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land, wovon 9 Patienten auf der Normalstation und 3 Patienten intensivmedizinisch behandelt werden.

Insgesamt werden in den Kliniken der KSOB an ihren Standorten im Berchtesgadener Land und Traunstein 144 COVID-19-Patienten behandelt. Davon befinden sich 116 Patienten auf der Normalstation und 28 Patienten auf der Intensivstation.

Update, 16.11 Uhr - „Impfstoff ist knapp“ - Klagen aus mehreren Landkreisen

In mehreren bayerischen Landkreisen gibt es zu wenig Corona-Impfstoff, um die Nachfrage nach Booster- und Erstimpfungen schnell zu stillen. Die Situation in den Impfzentren sei regional unterschiedlich, „gleichwohl erreichen uns vermehrt Rückmeldung, die auf Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Impfstoff hinweisen“, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landkreistags am Freitag mit.

Etwa im Lankreis Würzburg können Impftermine für die kommende Woche nicht wie geplant freigeschaltet werden. „Grund sind drastische und kurzfristige Impfstoffkürzungen“, teilte das Landratsamt mit. Auch der Landkreis Kitzingen teilte mit: „Impfnachfrage steigt - Impfstoff ist knapp“. „Das kann man niemanden erklären und ich verstehe, wenn die Bürger sauer sind“, sagte Landrätin Tamara Bischof.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte am vergangenen Freitag die Bestellmenge für Biontech-Impfstoff gedeckelt. Für Moderna-Impfstoff gibt es dagegen keine Höchstgrenze. Gleichwohl berichteten Landratsämter, dass weniger Moderna-Impfstoff geliefert werde, als bestellt worden sei, teilte der Landkreistag mit. Auch die Versorgung mit Biontech bleibe vielerorts hinter den ursprünglichen Ankündigungen zurück. Zum Teil reichten die Mengen nicht aus, um allen angemeldeten unter 30-Jährigen ein Impfangebot machen zu können, für diesen Personenkreis müssten vermehrt Termine abgesagt werden.

Laut dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind die nötigen Impfstoffmengen für die geplante Beschleunigung der Impfungen verfügbar. Der Bund werde innerhalb von zehn Tagen 18 Millionen Dosen für Auffrischimpfungen ausgeliefert haben, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Im Gesamtsystem sei genug Impfstoff da. Er verwies zugleich darauf, dass es wegen Umstellungen zum stärkeren Hochfahren der Impfungen in der Logistik vom Großhandel über Apotheken in die Praxen zu Verzögerungen beim Verteilen in der Fläche kommen könne.

Update, 15.35 Uhr - Erste Kleeblatt-Patientenverlegungen aus Bayern nach Hessen

In der Nacht zum Freitag sind die ersten beiden Intensivpatienten im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Konzepts nach Hessen gebracht worden. Covid-19-Patienten aus Straubing und Erding seien mit einem Intensivtransportwagen nach Fulda gefahren worden, sagte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums am Freitag.

Am Freitagnachmittag sollen sechs weitere bayerische Patienten mit einem Spezialflugzeug der Luftwaffe vom Flughafen Memmingen nach Münster-Osnabrück in Nordrhein-Westfalen gebracht werden. Außerdem soll es laut der Ministeriumssprecherin auch am Freitag weitere Verlegungen per Intensivtransporter nach Hessen geben. Insgesamt sollen rund 50 bayerische Patienten in andere Bundesländer verlegt werden, rund 30 davon bis Sonntag. Die genauen Zahlen können sich laut der Ministeriumssprecherin jederzeit ändern, die Verlegungen hängen demnach auch vom Zustand der Patienten ab.

Am Dienstag war das bundesweite Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten in weniger belastete Bundesländer für den Freistaat und für den Osten Deutschlands aktiviert worden. Das Konzept soll verhindern, dass dringend behandlungsbedürftige Patienten wegen Überlastung der Intensivmedizin in einem Bundesland nur noch unzureichend oder gar nicht mehr versorgt werden können.

Es sollen ausschließlich Covid-19-Patienten in andere Bundesländer gebracht werden. Etwas weniger belastet sind die Intensivstationen derzeit im Norden Deutschlands, wo die Impfquoten höher und die Infektionszahlen im Verhältnis niedriger sind.

Update, 14.53 Uhr - Mutante aus Südafrika in Europa angekommen: „Große Besorgnis von Experten“

Belgien hat einen ersten Fall mit der neuen, zunächst im südlichen Afrika festgestellten Corona-Variante B.1.1.529 registriert. Das gab der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei einer Pressekonferenz am Freitag bekannt. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kündigte zudem Reisebeschränkungen für Einreisende aus Ländern im südlichen Afrika an . Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte Vandenbroucke.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC will noch am Freitag eine Einschätzung zur neu aufgetretenen Corona-Variante B.1.1.529 abgeben. Man beobachte die sich entwickelnde Situation genau und werde im Laufe des Tages ein sogenanntes Threat Assessment Brief zu der Variante herausgeben, schrieb die in Stockholm ansässige Behörde auf Twitter. Diese kurze Bewertung, die in ihrem Format demjenigen der umfassenderen Corona-Risikoeinschätzungen der Organisation ähnele, werde voraussichtlich im Laufe des Nachmittags veröffentlicht, sagte eine ECDC-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Variante B.1.1.529 des Coronavirus Sars-CoV-2 ist im südlichen Afrika aufgetreten, sie löste umgehend international Besorgnis aus. Ob sie ansteckender oder aggressiver als bisherige Varianten ist, wird sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO erst in einigen Wochen herausstellen. Ein Sprecher von Biontech sagte zu bild.de: „Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet. Die Variante unterscheidet sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen im Spike-Protein hat.“

Live-Pressekonferenz aus Neuburg am Inn mit Markus Söder:

Nach ihrem Besuch in Rosenheim sind Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) weiter nach Passau gereist, um auch dort mit Vertretern der Stadt Passau sowie der Landkreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen und Rottal-Inn über die aktuell Corona-Lage zu diskutieren. In Rosenheim sprach sich Söder unter anderem für eine „allgemeine Impfpflicht“ und eine „einheitliche Bundesnotbremse“ aus. Über die Ergebnisse der Gespräche in Niederbayern informiert Markus Söder diesmal live aus dem Schloss Neuburg am Inn:

Update, 13.24 Uhr - Masken-Verweigerer lässt vor Polizei die Hose runter - Mehrere Anzeigen

Am Donnerstag (25. November) ist die Bundespolizei in Rosenheim mit einem offenbar unbelehrbaren „Masken-Verweigerer“ beschäftigt gewesen. Der Mann hat sich nicht nur beharrlich geweigert, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, sondern beleidigte auch die eingesetzten Beamten. Wenige Stunden zuvor war der Slowene bereits in Freilassing mit Bundespolizisten aneinandergeraten. Das wiederholte Aufeinandertreffen mit der Bundespolizei dürfte ihm letztlich keine große Freude bereitet haben, denn er musste jeweils eine vierstellige Summe zahlen.

In den Nachmittagsstunden verständigte der Zugbegleiter eines Regionalzugs, der von Freilassing nach Rosenheim unterwegs war, die Bundespolizei. Ein Reisender lehnte es trotz mehrfacher Belehrung vehement ab, während seines Aufenthalts im Zug eine Maske zu tragen. Er wurde am Rosenheimer Bahnhof von der Weiterfahrt ausgeschlossen. Auch gegenüber den hinzugerufenen Bundespolizisten verweigerte der 32-Jährige weiterhin das Beachten der Hygienevorschriften. Bei der Durchsuchung des Mannes kamen ein Joint und mehrere Gramm Marihuana zum Vorschein. Der slowenische Staatsangehörige wurde zunehmend ungehalten und zog sich während der polizeilichen Maßnahmen wiederholt die Hose herunter. Schließlich zeigte er seinen Mittelfinger und machte einer Beamtin gegenüber sexuelle Anspielungen.

Jetzt muss der „Masken-Verweigerer“ mit Strafverfahren wegen Beleidigung und Besitzes von Betäubungsmitteln rechnen. Hierfür hatte er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft hin vorab 1500 Euro als Sicherheit zu hinterlegen. Wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz schaltete die Bundespolizei zur Einleitung eines Bußgeldverfahrens das zuständige Landratsamt in Rosenheim ein. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, durfte er seine Reise fortsetzen.

Update, 12.35 Uhr - 7-Tage-Inzidenz im Freistaat wieder leicht gestiegen

Die Corona-Inzidenz in Bayern ist wieder leicht angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Freitagmorgen mit 652,3 an - am Tag zuvor lag der Wert bei 641,1. Am Freitag vor einer Woche hatte Bayern eine Inzidenz von 625,3. 16.552 neue Infektionen und 68 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona meldeten die bayerischen Gesundheitsämter innerhalb von 24 Stunden (Stand: Freitag 3.12 Uhr).

Die höchste Inzidenz wies demnach der Landkreis Freyung-Grafenau aus - mit 1451,1, gefolgt von den Kreisen Rosenheim und Rottal-Inn. Insgesamt lagen zwölf Landkreise und Städte über der 1000er-Marke. Am Freitag traten schärfere Regeln für die Landkreise Regen, Passau und Ostallgäu in Kraft. Dort wurde das öffentliche Leben weitgehend heruntergefahren.

Nach Angaben des Divi-Intensivregisters waren am Freitagmorgen (Stand: 6.15 Uhr) 287 der 3210 Intensivbetten in Bayern frei. 1021 Patientinnen und Patienten werden wegen Covid-19 auf den Intensivstationen behandelt. Davon müssen 544 beatmet werden. Am Donnerstagmorgen waren es noch 539.

Update, 11.58 Uhr - Münsterland nimmt sechs Corona-Patienten aus Süddeutschland auf

Das Münsterland nimmt nach Angaben des örtlichen Krisenstabs am Freitag sechs schwerstkranke Corona-Patienten aus Süddeutschland auf. Die Patienten würden in sechs verschiedene Krankenhäuser eingeliefert - drei in Münster selbst, drei im Umland, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabes der Stadt Münster, Wolfgang Heuer.

Die Patienten sollen am Freitagnachmittag mit einem Spezialflugzeug der Bundeswehr zum Flughafen Münster-Osnabrück geflogen werden. Dort warten speziell für Intensiv-Patienten ausgerüstete Krankenwagen. „Die Hilfsaktion ist für die Betroffenen lebenswichtig und zugleich ein solidarischer Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie in unserem Land“, betonte Heuer.

PK mit Spahn und Wieler im Livestream:

Update, 10.53 Uhr - Wieler: Neue Corona-Variante noch nicht in Deutschland festgestellt

Die in Südafrika festgestellte neue Corona-Variante B.1.1.529 ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher noch nicht in Deutschland entdeckt worden. „Bis halb 10 ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde», sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in der Bundespressekonferenz in Berlin. Zugleich betonte er: „Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge.“

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, Ziel müsse es sein, den Eintrag dieser Variante so weit wie möglich zu vermeiden. „Das ist das Letzte, was wir jetzt in unserer momentanen Lage noch brauchen können, dass in die Welle hinein noch eine zusätzliche Variante kommt.“ Spahn rief alle Menschen, die in den vergangenen Tagen aus Südafrika nach Deutschland gekommen sind, dazu auf, sich mit einem PCR-Test auf das Virus testen zu lassen.

Update, 10.42 Uhr - RKI-Präsident: Massive Kontaktreduzierung sofort nötig

RKI-Präsident Lothar Wieler hat die Politik eindringlich aufgefordert, gegen die immer drastischer um sich greifende Corona-Welle Maßnahmen zur sofortigen Kontaktreduzierung zu beschließen. „Wir brauchen eine massive Reduktion der Kontakte - jetzt sofort“, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag in Berlin. „Ich erwarte jetzt von den Entscheidern, dass sie alle Maßnahmen einleiten, um gemeinsam die Fallzahlen herunterzubringen“, sagte Wieler. „Der kommende Winter hängt von unserem Verhalten ab und von der Entscheidung der Verantwortungsträger, kontaktreduzierende Maßnahmen zu entlassen.“

Wieler sagte: „Wir stehen an einer Kreuzung, wir haben eine Wahl. Wir können den Weg wählen, der ins Chaos führt und zu einem schlechten Ende.“ Der Tanker fahre dann gegen die Kaimauer. „Oder den, der das Gesundheitssystem entlastet und vielleicht ein friedliches Weihnachtsfest ermöglicht und auch noch viel mehr Menschen am Weihnachtstisch sitzen lässt.“ Angesichts von mehr als 100.000 Toten insgesamt und derzeit täglich mehr als 70.000 Neuinfektionen fragte Wieler: „Was muss denn noch geschehen, damit wir davon überzeugt sind, dass wir alle verfügbaren Maßnahmen einleiten müssen, um diese vierte Welle zu brechen?“

Derzeit würden die noch freien Intensivbetten in den Kliniken dadurch erkauft, dass planbare Operationen verschoben oder ausgesetzt werden. „Wenn die Infektionen nicht endlich massiv gebremst werden, dann wird die Versorgung in ganz Deutschland massiv eingeschränkt sein.“

Update, 10.21 Uhr - Spahn: „Die Lage ist so ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt der Pandemie“

„Die traurige Zahl von über 100.000 Corona-Toten ist zu beklagen“, eröffnet Spahn seine Rede. Erstmals in dieser Pandemie werde man über 100 Intensivpatienten verlegen müssen. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat dringend umgehende Kontaktreduzierungen eingefordert, um eine immer weitere Corona-Ausbreitung in ganz Deutschland abzuwenden. Die Lage sei so ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt in der Pandemie, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Doch zu wenig passiere, und oft zu spät. „Wir müsse jetzt diese Welle stoppen“, mahnte Spahn.

Zu viele auch in politischer Verantwortung dächten, es werde schon gut gehen. Die Welle werde von den bisher stark betroffenen Regionen im Süden und Osten Deutschlands aber weiter gen Westen und Norden ziehen. Ganz kurzfristig mache jetzt nur eines den entscheidenden Unterschied, sagte Spahn: „Die Zahl der Kontakte muss runter, deutlich runter. Es nützt alles nichts.“ Konkret nannte er konsequente Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene zusätzlich mit Test (2G plus), Absagen von Feiern und Großveranstaltungen.

Das beste wäre eine Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bund schon in den nächsten Tagen, sagte Spahn. Der Minister beklagte, dass man sich gerade auf zu vielen Nebenschauplätzen wie neuen Impfpflichten oder neuen Corona-Gremien verkämpfe. Notwendig sei jetzt auch, planbare Operationen in Kliniken zu verschieben. Innerhalb Deutschlands müssten nun bis zu 100 Intensivpatienten mit großem Aufwand in andere Krankenhäuser verlegt werden.

Update, 9.24 Uhr - Neueste RKI-Zahlen für die Region

7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 26. November 2021).
7-Tage-Inzidenzen und regionalisierte Klinik-Ampel für Südostbayern (Stand: 26. November 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Während die Inzidenz im sächsischen Landkreis Erzgebirgskreis die 2000er-Marke überschritten hat, sind die Inzidenzen in der Region teils leicht gesunken, bewegen sich dennoch auch einem hohen Niveau.

Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 955 auf 851), Landkreis Mühldorf (stabil 1132), Kreis Berchtesgadener Land (von 1089 auf 1029), Landkreis Traunstein (von 1119 auf 1233), Stadt Rosenheim (von 1271 auf 1203) und Landkreis Rosenheim (von 1468 auf 1437).

In der Region wurden laut RKI sieben weitere Todesfälle gemeldet. Demnach sind drei Personen im Landkreis Rosenheim und je zwei Personen in den Kreisen Traunstein und Mühldorf verstorben. Nähere Angaben zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen gab es bislang nicht.

Update, 8.59 Uhr - Bundesregierung schränkt Flugverkehr aus Südafrika wegen Corona-Variante ein

Wegen der neu aufgetretenen Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung den Flugverkehr mit Südafrika drastisch ein. Das Land gelte ab der Nacht zum Samstag als Virusvariantengebiet, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit. „In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern.“ Zudem müssten alle Eingereisten für 14 Tage in Quarantäne - auch wenn sie vollständig geimpft sind.

Update, 8.33 Uhr - Luftwaffe startet am Nachmittag mit Corona-Hilfsflügen

Die Luftwaffe wird sich von Freitagnachmittag an mit einem Spezialflugzeug an der Verlegung von Intensivpatienten in der Corona-Pandemie beteiligen. Ein Airbus A310 MedEvac soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um 14 Uhr auf dem bayerischen Flughafen Memmingen landen und Schwerkranke nach Münster-Osnabrück in Nordrhein-Westfalen fliegen.

Update, 7.37 Uhr - Lauterbach warnt vor neuer Super-Variante: „Nichts ist schlimmer“

Die Ausbreitung einer neuen möglicherweise sehr gefährlichen Super-Variante des Coronavirus‚ im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Großbritannien und Israel schränkten deswegen vorsorglich den Flugverkehr in die Staaten der Region ein.

Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist alarmiert: „Hoffentlich bestätigt sich nicht, was diese Grafik zeigt. Wenn ja müssen sofort Reisebeschränkungen erfolgen. Wir müssen Zeit gewinnen. Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein“, twitterte Lauterbach.  

Update, 6.51 Uhr - Söder und Holetschek reisen in bayerische Corona-Hotspots

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) reisen am Freitag in die Corona-Hotspot-Regionen in Südostbayern. Sie wollen sich dort ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Vertretern der Städte und Landkreise sprechen - zunächst in Rosenheim, dann in Passau.

Als Hotspots gelten in der heftigen vierten Corona-Welle Landkreise und kreisfreie Städte mit einer 7-Tage-Inzidenz über 1000. In diesen Regionen muss - die Regel gilt seit Mittwoch - das öffentliche Leben in weiten Teilen heruntergefahren werden. Dann müssen etwa Gastronomie (außer Kantinen und Mitnahmeangebote) sowie Beherbergungsbetriebe aller Art, Sport- und Kulturstätten schließen. Freizeit-, Sport- und Kulturveranstaltungen werden untersagt.

Zunächst wollen Söder und Holetschek am Freitagmorgen (8 Uhr) in Rosenheim mit den Vertretern der Stadt sowie der Landkreise Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn, Rosenheim und Traunstein im Rathaus sprechen. Am Mittag (12.30 Uhr) ist dann ein Treffen mit Vertretern der Stadt Passau sowie der Landkreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen und Rottal-Inn auf Schloss Neuburg am Inn im Landkreis Passau geplant. Anschließend sind jeweils Pressekonferenzen (9.30 und 14 Uhr) angesetzt. Von den genannten liegen die Stadt Passau und der Landkreis Deggendorf unter der 1000er-Marke.

rosenheim24.de und die OVB-Heimatzeitungen berichtet ab 8 Uhr live von dem Treffen und der Pressekonferenz.

RKI registriert 76 414 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 438,2

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat wieder einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben von Freitagmorgen 76.414 Fälle in 24 Stunden. Vor genau einer Woche waren es 52.970 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die 7-Tage Inzidenz gab das RKI mit 438,2 an - ebenfalls ein Höchstwert. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 419,7 gelegen, vor einer Woche bei 340,7 (Vormonat: 113,0). Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.32 Uhr wiedergeben.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 357 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 201 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.650.170 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,79 an (Mittwoch: 5,74). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 4.775.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 100.476.

mw/mh/dpa

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