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CSU-Legende Edmund Stoiber hat Corona - Zahlen in Bayern explodieren

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Von: Benjamin Schneider, Julia Volkenand, Tim Niemeyer, Martin Weidner, Martina Hunger

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Edmund Stoiber
Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der doppelt geimpft ist, hat sich mit dem Corona-Virus infiziert.  © Matthias Balk / dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Dienstag (26. Oktober) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 22.09 Uhr - Corona-Fälle und Spielabsagen: DEL erhöht Testaufkommen


Aufgrund der massiven Corona-Probleme mit Team-Quarantänen und zahlreichen Spielabsagen zieht die Deutsche Eishockey Liga (DEL) Konsequenzen und verschärft ihre Teststrategie. Vom 1. November an werde die Zahl der Tests erhöht, teilte die DEL am Dienstag mit. Schnelltests sind dann zudem nicht mehr ausreichend.

Für Nicht-Geimpfte sind dann drei PCR-Tests in der Woche verpflichtend. Für Geimpfte oder Genesene ist ein PCR-Test pro Woche erforderlich, sofern ungeimpfte Spieler oder Offizielle zum Kader gehören. Bisher mussten nur die nicht geimpften Profis permanent getestet werden. Ziel ist es zu vermeiden, dass gesamte Mannschaften in Quarantäne und Spiele reihenweise verlegt werden müssen.

In der vergangenen Woche hatte es einen großen Corona-Ausbruch beim EHC Red Bull München gegeben. Auch die Düsseldorfer EG war von einer mehrtägigen Team-Quarantäne betroffen. Die Iserlohn Roosters vermeldeten nach zunächst einem positiven Test am Dienstag weitere Corona-Fälle und die nächste Absage: Auch das für Freitag angesetzte Duell zwischen der DEG und Iserlohn wurde verlegt.

„Alle bisher betroffenen Mannschaften hatten noch ungeimpfte Spieler oder Offizielle in ihrem Kader und unter den Betroffenen. Es sind aber auch Personen mit vollem Impfschutz betroffen“, teilte die DEL mit. Die Impfquote gab die Liga mit insgesamt 93 Prozent bei Spielern und Mitarbeitern an. Vor dem Saisonbeginn lag die Quote bei 90 Prozent.

Update, 20.04 Uhr - Ex-Ministerpräsident Stoiber mit Corona infiziert

Bayerns Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der doppelt geimpft ist, hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. „Er ist in häuslicher Quarantäne und hat ganz leichte Symptome, aber natürlich bleibt er erstmal zu Hause“, bestätigte der Sprecher des 80-Jährigen am Dienstagabend entsprechende Informationen der „Bild“-Zeitung.

Hin und wieder müsse Stoiber husten, zudem habe er etwas Schnupfen. „Es geht ihm soweit gut.“ Am Vortag habe Stoiber zum Beispiel noch von Zuhause aus eine Video-Laudatio aufgenommen.

Die Infektion sei bei einem Test am Samstag festgestellt worden, berichtete der Sprecher. „Er ist doppelt mit AstraZeneca geimpft, das ist der Fall eines Impfdurchbruches.“ Bis Ende nächster Woche müsse Stoiber nun in Quarantäne bleiben, bislang habe sich niemand aus seinem Umfeld angesteckt.

Wo wiederum Stoiber sich infiziert hat, ist unklar. Er habe mehrfach Termine mit mehreren Teilnehmern gehabt, sagte sein Sprecher. „Da kann man das im Nachhinein nicht mehr nachverfolgen.“ Alle Beteiligten seien aber ebenso wie das Gesundheitsamt informiert worden.

Update, 18.45 Uhr - Söder in der Zwickmühle

Am Montag noch war Bayerns Corona-Landkarte durchweg rot bis tief dunkelrot - am Dienstag gibt es plötzlich wieder viel Grün. Allerdings: Über Nacht ist keineswegs eine Art Corona-Wunderheilung des Freistaats geschehen. Vielmehr hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zwischenzeitlich die Farbskala der Karte geändert: Am Dienstag steht Grün nicht mehr für Sieben-Tage-Inzidenzen bis 35, sondern für Werte bis 100.

Die Lage hat sich in Wahrheit keineswegs verbessert - im Gegenteil: Seit Tagen explodieren die Inzidenzzahlen, besonders in Südbayern. Landkreise wie Mühldorf am Inn oder Berchtesgadener Land sind unrühmliche Corona-Spitzenreiter in Deutschland. Unter den weitgehend ungeimpften, aber regelmäßig getesteten Schulkindern stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat zuletzt auf Rekordwerte. In einigen Gegenden werden bereits die Intensivbetten knapp. Die Situation bringt auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), von Anfang an ein Mahner in Sachen Corona und eigentlich durchweg ein Verfechter einer harten Linie im Kampf gegen die Pandemie, zunehmend in Erklärungsnot.

Früher hatte Söder regelmäßig darauf verwiesen, dass der Freistaat bei den Corona-Zahlen im Mittelfeld liege. Seit die Zahlen explodieren, ward er bei Kabinetts-Pressekonferenzen allerdings nicht mehr gesehen. Tatsache ist: In den vergangenen Monaten hatte Söder, der im vergangenen Herbst noch mit dem Slogan „Winter is coming“ gemahnt und gewarnt hatte, unter wachsendem Druck aus der Gesellschaft und vom Koalitionspartner Freie Wähler um Parteichef Hubert Aiwanger mehr und mehr Lockerungen zugestimmt. Zwar könne die Situation aktuell nicht mit der vor einem Jahr verglichen werden, auch angesichts der Impfungen, heißt es. Besorgniserregend sei sie aber allemal. Und jetzt steht wieder der Winter vor der Tür.

Wie reagiert die Staatsregierung? Zunächst einmal nicht, jedenfalls nicht mit einer Verschärfung irgendwelcher Maßnahmen. Die aktuelle Corona-Verordnung wird lediglich unverändert verlängert, bis zum 24. November - bis dahin fordert Bayern vom Bund eine tragfähige Rechtsgrundlage, um weiterhin Corona-Maßnahmen beschließen zu können.

Die Staatsregierung befindet sich in einer Zwickmühle: Einen neuen Lockdown will sie nicht, auch nicht für Menschen ohne Impfschutz, wie Staatskanzleichef Herrmann betont. Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte seien kaum zu überwachen, erklärt er. Aber was dann? Tatsächlich gehen die Erwartungen in der Bevölkerung inzwischen weit auseinander: Die einen fordern ein Ende aller Maßnahmen, andere kritisieren zu schnelle Lockerungen der vergangenen Monate. Viel Spielraum hat die Staatsregierung auch gar nicht: Regeln wie 3G und 3G plus stärker überwachen? 2G ausweiten - also Nicht-Geimpfte von manchen Dingen ausschließen? Wieder bestimmte Personenobergrenzen etwa bei Veranstaltungen einführen? Die Impfquote weiter erhöhen? Aber was, wenn Menschen einfach nicht wollen? Am Wahrscheinlichsten scheint aktuell noch eine neuerliche Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler auch am Platz nach den Herbstferien. Doch auch dazu ist am Dienstag im Kabinett nichts Konkretes in Sicht.

Update, 17.30 Uhr - 124 Neuinfektionen im Kreis Traunstein

Insgesamt werden in den Kliniken Südostbayern 66 Covid-Patienten behandelt. Davon befinden sich 57 auf der Normalstation und neun auf der Intensivstation.

Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 990 aktive COVID-19-Fälle vor. Seit der letzten Pressemitteilung am 25. Oktober sind beim Staatlichen Gesundheitsamt 124 Neuinfektionen eingegangen.

Beim Gesundheitsamt Traunstein ist seit der letzten Pressemitteilung keine Todesmeldung eingegangen. Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 224 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen vor.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt geschätzt durch GA bei 484,5.

Update, 16.40 Uhr - Neun neue COVID-19-Fälle im Berchtesgadener Land, eine Tote

Das Gesundheitsamt im Landratsamt Berchtesgadener Land informiert, dass es seit Montag (25. Oktober) 9 weitere bestätigte COVID-19-Fälle im Landkreis gibt. Davon befanden sich 4 Personen als direkte Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Gesamtzahl der seit März 2020 registrierten COVID-19-Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land steigt somit auf 8.671 (Stand RKI: 26.10.2021, 00:00 Uhr). Nach derzeitigem Meldungsstand liegt der 7-Tage-Inzidenz-Wert für das Berchtesgadener Land bei 469,3 (Stand RKI: 26.10.2021, 00:00 Uhr).

Von den insgesamt 8.671 COVID-19-Fällen sind mittlerweile 7.952 Personen wieder genesen und ihre Quarantänezeit ist ausgelaufen. Aktuell gibt es 610 aktive COVID-19-Fälle im Landkreis. Derzeit gibt es insgesamt 275 Fälle in Einrichtungen im Landkreis Berchtesgadener Land, davon 53 in Alten- und Pflegeheimen, 0 in Gemeinschaftsunterkünften, 192 in Schulen und 30 in Kindergärten.

Seit der letzten Meldung am Montag wurde dem Gesundheitsamt ein neuer Todesfall gemeldet. Dabei handelt es sich um eine Frau im Alter von 97 Jahren. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit COVID-19 Verstorbenen erhöht sich somit auf 109.

Das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen positiv getesteter COVID-19-Fälle und leitet die notwendigen Maßnahmen ein, wie z. B. eine häusliche Quarantäne. Aktuell befinden sich 350 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.

In den Kliniken der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) im Berchtesgadener Land werden aktuell 30 COVID-19-Patienten stationär behandelt. 17 Patienten davon haben ihren Wohnsitz im Landkreis Berchtesgadener Land. Derzeit wird in den Kliniken im Berchtesgadener Land insgesamt 1 Patient intensivmedizinisch betreut, dieser Patient hat seinen Wohnsitz im Berchtesgadener Land. Von den 30 im Berchtesgadener Land stationär behandelten Patienten sind 4 Personen vollständig geimpft. 1 Person davon hat ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land und wird auf der Normalstation behandelt.

Die KSOB behandeln am Standort in Traunstein derzeit insgesamt 36 COVID-19-Patienten. 3 Personen davon haben ihren Wohnsitz im Berchtesgadener Land und werden auf der Normalstation behandelt. Von diesen 3 Patienten sind 2 Personen vollständig geimpft.

Insgesamt werden in den Kliniken der KSOB an ihren Standorten im Berchtesgadener Land und Traunstein 66 COVID-19-Patienten behandelt. Davon befinden sich 57 Patienten auf der Normalstation und 9 Patienten auf der Intensivstation.

Update, 15.30 Uhr - Aktuelle Zahlen aus dem Landkreis Altötting

Mit dem Stand Dienstag (26. Oktober) 13.30 Uhr wurden bislang im Landkreis Altötting 7616 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 nachgewiesen. 6943 Landkreisbürger/Innen sind bislang von der Erkrankung an Covid-19 wieder genesen. 217 Personen sind an der Erkrankung verstorben, damit eine mehr als noch am Montag (25. Oktober). 456 sind aktuell mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert.

Die Differenzierung positiver PCR-Ergebnisse ergab im Landkreis Altötting bislang 1563 mal die Alpha-Variante .Bei 188 Ergebnissen wurde die Delta-Variante des SARS-CoV-2 nachgewiesen, bei weiteren 1029 Ergebnissen liegt der Verdacht auf die Delta-Variante vor. Seit März 2021 gab es im Landkreis Altötting 306 Nachweise des SARS-CoV2-Virus bei Impfdurchbrüchen.

Am Montag (25. Oktober) kamen sechs neue Fälle hinzu. Zudem stehen noch 19 Fälle aus, die zwar mit einem Schnelltest ermittelt wurden aber noch nicht mit einem PCR Test bestätigt wurden.
 

Update, 14.35 Uhr - RKI meldet rund 10.500 neue Fälle

Der nun schon fast zwei Wochen anhaltende Anstieg der 7-Tage-Inzidenz in Deutschland setzt sich fort. Das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmittag (Stand: 26. Oktober, 0 Uhr) mit 113,0 an. Am Dienstagmorgen und -vormittag hatte sich die Veröffentlichung der Daten wegen technischer Probleme verzögert. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 110,1 gelegen, vor einer Woche bei 75,1. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI 10.473 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 6771 gelegen.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.245 (Vortag: 95.117). Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.483.203 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Dienstag mit 2,95 (Montag: 2,77) an. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung:

Update, 13.35 Uhr - „Werden uns ansehen, wo wir nachjustieren müssen!“

„Wir müssen die Situation genau beobachten. Ich kann mir aber durchaus vorstellen - ohne jemanden vorzugreifen - dass wir in dieser Hinsicht nach dem Ende der Herbstferien noch einmal etwas machen“, sagte Holetschek auf Nachfrage eines Journalisten, ob denn die Maskenpflicht für Schüler am Platz angesichts der stark steigenden Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen nun wieder eingeführt wird.

Zudem kam die Frage auf, welche Maßnahmen ergriffen würden, wenn die Corona-Ampel in Bayern plötzlich auf Rot springen würde. „Wir haben das noch nicht gemeinsam ausdifferenziert“, so Holetschek, der aber von einem konstruktiven und guten Gespräch mit den Bürgermeistern/Landräten und einem „gemeinsamen Schulterschluss“ berichtete. „Wir werden das die nächsten Wochen beobachten und uns anschauen, wo wir ggf. nachjustieren müssen“, so Holetschek und nannte dabei konkret „Kontakte oder andere Bereiche“.

Update, 13.30 Uhr - „Müssen im Herbst und Winter vorsichtig bleiben“

Nach den Ausführungen von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ergänzte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) zum Thema Corona: „Wir müssen im Herbst und Winter weiter umsichtig und vorsichtig bleiben!“ Gleichzeitig warb Holetschek noch einmal für die bayerische Impfkampagne. Besonders die vulnerablen Gruppen müssten mit Auffrischungsimpfungen weiter bestmöglich geschützt werden.

Die Inzidenz unter den Ungeimpften in Bayern liegt derzeit bei 297, bei den Geimpften bei 33. Auch in den Krankenhäusern würden fast ausschließlich Ungeimpfte im Zusammenhang mit Corona behandelt. Es gelte, die Zahlen genau im Auge zu behalten, vor allem auch im Hinblick auf die möglichen Warnstufen Gelb und Rot. Allerdings stellte auch Holetschek klar, dass die bayerische Ampel derzeit noch klar auf Grün steht, allerdings es bereits regionale Unterschiede gebe. Außerdem mahnte der Minister noch einmal die prekären Zustände in der Pflege an, was die Situation in den Krankenhäusern weiter zuspitzen könnte.

Update, 13.19 Uhr - Staatsregierung spricht mit Politikern aus Region

Ein wichtiger Bestandteil der heutigen Sitzung war der persönliche Austausch der Staatsregierung mit Kommunalpolitikern von besonders betroffenen Städten/Landkreisen. Unter anderem haben an der Sitzung Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März, Landrat Otto Lederer, Traunsteins Landrat Siegfried Walch, Bernhard Kern (Landkreis Berchtesgadener Land) und Mühldorfs Landrat Max Heimerl teilgenommen.

„Wir haben die Lage genau analysiert und werden uns überlegen, ob wir eventuell regional weitere Maßnahmen ergreifen müssen“, so Herrmann. Ganz deutlich sei geworden, dass weder Oberbürgermeister/Landräte noch die Staatsregierung einen weiteren Lockdown wollten. Zudem soll/wird es „keine Nachteile für Geimpfte“ geben, so Herrmann. Zwei Punkte seien für mögliche neue Maßnahmen ganz entscheidend: Erstens der Schutz der Krankenhäuser (Herrmann: „Die Leistungsfähigkeit der Kliniken ist der entscheidende Faktor. Teilweise hat sich die Lage in den genannten Regionen zugespitzt!“) Und zweitens die Forcierung der Impfkampagne, auch mit Auffrischungsimpfungen (Booster-Impfung). Es sei im Gespräch deutlich geworden, dass eine „gewisse Korrelation zwischen niedriger Impfquote und hoher Inzidenz bestehe“, so Herrmann.

Update, 13.13 Uhr - Belegung der Intensivbetten deutlich gestiegen

Entscheidend bei allen Maßnahmen sei, eine „verlässliche Rechtsgrundlage“ zu haben, den Schutz der bayerischen Bevölkerung sicherzustellen und auch eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern, hieß es weiter. Wie es dann ab 24. November weitergeht, ließ Herrmann offen. Das hänge auch davon ab, was der Bundestag im Zusammenhang mit dem geplanten Auslaufen der „epidemischen Notlage“ entscheidet.

Die aktuelle Inzidenz in Bayern liegt im Schnitt inzwischen deutlich wieder über 110. In einigen Regionen des Freistaats, vor allem in Südostbayern, sind die Zahlen sogar noch deutlich höher. Insgesamt wurden im Freistaat in den letzten 24 Stunden 2322 neue Corona-Fälle gemeldet. In der Vorwoche waren es dagegen „nur“ 1463. Auch die Zahl der hospitalisierten Fälle sowie die Belegung der Intensivbetten sei im Vergleich zur Vorwoche deutlich gestiegen, betonte Herrmann. Dennoch steht die Krankenhaus-Ampel in Bayern weiterhin noch auf Grün.

Update, 13.06 Uhr - 14. Infektionsschutzverordnung wird verlängert

Am Vormittag hat sich die bayerische Staatsregierung bei ihrer wöchentlichen Kabinettssitzung einmal mehr mit dem weiteren Vorgehen im Kampf gegen Corona beschäftigt. Anschließend sind Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) vor die Öffentlichkeit getreten, um auf einer Pressekonferenz über die Ergebnisse der Beratungen zu informieren.

Der wichtigste Beschluss wurde gleich zu Beginn bekannt gegeben: Die 14. Infektionsschutzverordnung wird bis 24. November verlängert. Eigentlich wäre die Verordnung am 29. Oktober ausgelaufen. „Verlängert bedeutet, dass wir keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen haben, sondern nur die Fortgeltung festgelegt haben“, so Staatskanzleichef Herrmann. Die Corona-Lage im Freistaat entwickle sich inzwischen wieder „besorgniserregend“, begründete Herrmann die Entscheidung.

Update, 12.23 Uhr - 66,3 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft

Das sind rund 55,1 Millionen Menschen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervorgeht. Demnach haben 76,8 Prozent aller Erwachsenen und 40,3 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 den vollen Impfschutz. Fast 57,5 Millionen Menschen oder 69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung wurden mindestens einmal gegen Corona geimpft. Eine Auffrischungsimpfung haben bislang 1,6 Millionen Menschen erhalten.

Durchschnittlich wurden in den vergangenen sieben Tagen etwa 125.000 Covid-Schutzimpfungen pro Tag in Deutschland vorgenommen - am Montag waren es 96.000, darunter rund 38.000 Zweitimpfungen und 36.000 Auffrischungen. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu 5 Prozentpunkte höher sein dürfte.

Update, 11.46 Uhr - Kimmich ungeimpft auf dem Platz: Das sagt der Arbeitsrechtler

Der Impfstatus von Nationalspieler Joshua Kimmich wird den Bayern-Star nach Einschätzung des Arbeitsrechtlers Gregor Thüsing nicht daran hindern, weiter im Profifußball anzutreten. Zwar müsse sich der 26-Jährige vor den Partien auf Corona testen lassen, für eine Impfung bestehe aber keine rechtliche Verpflichtung, sagte der Professor für Arbeitsrecht an der Universität Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Anders sei das etwa bei Zuschauern. Ihnen kann nach aktueller Gesetzeslage der Zutritt zum Stadion verweigert werden, wenn sie weder genesen noch geimpft sind.

„Er wäre freilich ein Vorbild, wenn er das tun würde. Aber Vorbild zu sein, ist nun mal keine Rechtsverpflichtung, sondern eine eher moralische Verpflichtung“, sagte Thüsing. Auch nach Einschätzung des Arbeits- und Sportrechtlers Martin Schimke fehlt den Vereinen die Rechtsgrundlage, um ihre Profis zur Impfung zu verpflichten. Das könne sich erst im Fall einer gesetzlichen Impfpflicht oder zumindest einer Pflicht für die entsprechende Berufsgruppe ändern.

Update, 10.50 Uhr - Stiko-Chef Mertens: „Debatte um Kimmich ist ein grenzenloser Unfug“

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält die öffentliche Diskussion um den Impfstatus von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich für überzogen. „Es ist die persönliche Entscheidung von Kimmich, und die soll es auch bleiben! Die Debatte um Kimmich ist ein grenzenloser Unfug“, sagte Mertens (71) der „Bild“. Man würde niemals über private medizinische Entscheidungen von Kimmich diskutieren, „wäre er als Fußball-Profi nicht derart exponiert“, erklärte der Stiko-Vorsitzende. Das 18-köpfige Expertengremium spricht die Empfehlungen für die Anwendung von Impfstoffen in Deutschland aus.

Bayern-Profi Kimmich hatte am Samstag eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein und damit für eine emotionale Debatte gesorgt. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, hatte Kimmich erklärt. Er sage nicht kategorisch, dass er sich „überhaupt nicht impfen lasse“. Es sei „auch sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse“, betonte Kimmich. Die Bedenken Kimmichs hatte Mertens im Interview der Deutschen Presse-Agenur zurückgewiesen und unter Verweis auf Zulassungsstudien erklärt, dass es bisher nur „zu einigen Nebenwirkungen gekommen ist, die alle recht kurze Zeit nach der Impfung aufgetreten sind.“

Update, 9.36 Uhr - USA-Reisen ab November nach Impfung mit anerkannten Stoffen möglich

Ab dem 8. November können jene Ausländer wieder in die USA einreisen, die mit bislang international anerkannten Präparaten vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Akzeptiert würden dabei Impfstoffe, die eine Zulassung oder Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekommen hätten, teilte das Weiße Haus am Montag in Washington mit.

Dies gilt derzeit für die Präparate von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Moderna, Johnson&Johnson, Sinopharm und Sinovac. Reisende müssten ihren Impfstatus der jeweiligen Airline nachweisen, bevor sie ein Flugzeug in die USA besteigen, hieß es weiter. Voraussetzung sei eine komplette Impfung gegen das Coronavirus.

Reisende müssen laut US-Regierung generell zusätzlich zu ihrem Impf-Nachweis einen maximal drei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen. Bei Ungeimpften, die unter die zulässigen Ausnahmen fallen, darf der Test nicht älter als einen Tag sein. Die Fluggesellschaften müssten außerdem Kontaktinformationen von Passagieren aufbewahren, damit sie nach eventuellen Corona-Fällen benachrichtigt werden können, hieß es weiter.

Update, 8.27 Uhr - Kabinett berät über steigende Corona-Zahlen

Die wieder drastisch steigenden Corona-Zahlen beschäftigen am Dienstag (10 Uhr) das bayerische Kabinett. Als Gäste mit dabei sind Landräte und Oberbürgermeister aus den derzeit am stärksten von Corona betroffenen Regionen im Südosten Bayerns. Über alle Altersgruppen hinweg gab das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag mit 181,3 an. Das Robert Koch-Institut meldete den etwas niedrigeren Wert von 179,1 - allerdings mit einem leicht abweichenden Stichzeitpunkt. Demnach ist die Inzidenz in Bayern die dritthöchste in Deutschland hinter Thüringen und Sachsen. Allerdings befinden sich die fünf Landkreise mit den höchsten Werten allesamt in Bayern. Vor allem die Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen in Bayern sind so hoch wie nie zuvor.

Das Kabinett muss nun auch entscheiden, ob und wie es die aktuelle Corona-Verordnung, die noch bis einschließlich Freitag (29. Oktober) gilt, weiterführt: ob sie nur verlängert wird oder ob einzelne Maßnahmen gegebenenfalls wieder verschärft werden könnten. Angesichts der Rekord-Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen hatte das Kultusministerium am Montag eine erneute Maskenpflicht am Platz im Schulunterricht unter bestimmten Bedingungen nicht ausgeschlossen. Nach dieser Woche steht aber zunächst eine Woche Herbstferien bevor. Über die wesentlichen Ergebnisse der Beratung informieren der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einer Pressekonferenz um 13 Uhr.

rosenheim24.de wird wie gewohnt live von der PK berichten.

Update, 7.02 Uhr - RKI-Zahlen von Dienstag verspäten sich

Die neuesten Corona-Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) verzögern sich heute. Wie auf dem Dashboard des RKI zu lesen ist, würden die Daten derzeit aktualisiert. Bereits am Montag (25. Oktober) wurden einzelne Daten nicht aktualisiert/übermittelt. So meldete das RKI am Montagmorgen für den Kreis Mühldorf eine 7-Tage-Inzidenz von 522 - das Landratsamt korrigierte die Zahlen im Laufe des Vormittags dann deutlich nach oben.

Klinikum über Kimmichs Besuch: „Alle Auflagen erfüllt“

Nach dem Besuch von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich bei schwer kranken Kindern vor einigen Tagen hat sich das Klinikum der Universität München dazu geäußert. Für Kimmichs Besuch habe wie für alle anderen Besucher „die nach Infektionsschutzgesetz vorgeschriebene 3G-Regelung“ gegolten, teilte das Klinikum am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Es wurden alle Auflagen erfüllt.“ Darüber hinaus gelten im LMU Klinikum die entsprechenden Hygieneregeln, hieß es weiter.

„Die Besuche von Prominenten sind für die Kinder, die oft Monate im Krankenhaus verbringen, eine Abwechslung im Krankenhausalltag und oft auch eine große Motivation zum Durchhalten.“ In Sozialen Netzwerken hatte es auch Kritik am Besuch von Bayern Münchens Kimmich bei den Kindern gegeben. Einige User warfen ihm vor, dadurch die kleinen Patienten gefährdet zu haben. Andere wiesen darauf hin, dass er als Fußball-Profi zweimal pro Woche per PCR getestet werde. Kimmich trug bei dem Termin auch eine FFP2-Maske.

Kimmich hatte nach dem 4:0 in der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen 1899 Hoffenheim im TV-Sender Sky eingeräumt, bislang nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein. Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, sagte der 26-Jährige. Er sage nicht kategorisch, dass er sich „überhaupt nicht impfen lasse“. Es sei „auch sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse“, betonte Kimmich. Anschließend ist eine Debatte über seinen Impfstatus entstanden.

mw/mh/dpa

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