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Jede achte Kita von Corona betroffen - Immer mehr bayerische Schüler zuhause

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Von: Martin Weidner, Martina Hunger

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Eine Mutter arbeitet im Homeoffice neben ihrem Kind. Die neuen Quarantäne-Regeln betreffen auch Arbeitnehmer.
Jede achte Kita von Corona betroffen - Immer mehr bayerische Schüler zuhause © Julian Stratenschulte/dpa

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Samstag (29. Januar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 17.58 Uhr - Jede achte Kita von Corona betroffen

Schulen und Kindertageseinrichtungen in Bayern sind immer häufiger von Corona betroffen. Stand Freitag fehlten 5,28 Prozent der bayerischen Schülerinnen und Schüler entweder wegen eines positiven Corona-Tests oder wegen Quarantäne im Unterricht, wie das Kultusministerium auf Nachfrage mitteilte. Von den rund 10.200 Betreuungseinrichtungen - von der Krippe bis zum Hort - waren laut Sozialministerium 1270 betroffen, das ist etwa jede achte.

Konkret waren 63 Einrichtungen komplett und 876 teilweise geschlossen. In weiteren 331 Kitas waren dem Ministerium zufolge nur Einzelpersonen von Quarantänemaßnahmen betroffen. Das sind jeweils deutliche Anstiege im Vergleich zu den Werten eine Woche zuvor. Damals waren 49 Einrichtungen ganz und 691 teilweise geschlossen. In 230 waren Einzelpersonen betroffen. Bei den Schülerinnen und Schülern hatten Stand Freitag 2,48 Prozent einen positiven Corona-Test, 2,8 Prozent waren in Quarantäne. Vor einer Woche hatte der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit positivem Test noch bei 1,5 Prozent gelegen, in Quarantäne waren zu diesem Zeitpunkt 2,3 Prozent.

Update, 17.15 Uhr - Ethikrats-Vorsitzende: Impfen soll möglichst einfach sein

Die Vorbereitung einer Impfpflicht gegen das Coronavirus sollte nach Ansicht der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates mit anderen Maßnahmen flankiert werden. Dazu zählten „niedrigschwellige Impfangebote und zielgruppenspezifische Beratung und Information“, sagte die Münchner Medizinethikerin Alena Buyx der Bremer Zeitung „Weser-Kurier“ vom Samstag.

Sie verwies dabei auch auf die Stellungnahmen des Ethikrates, eines unabhängigen Sachverständigengremiums. „Wir haben sehr klar gesagt: Das Vorbereiten einer Impfpflicht entbindet die Verantwortlichen in keiner Weise davon, dass man sich weiter um die Freiwilligkeit bemüht und es den Menschen wirklich einfach macht“, sagte Buyx. Eine Impfpflicht könne in der derzeitigen Corona-Welle nicht helfen, sondern ziele auf den kommenden Herbst, sagte sie. Deshalb sollte sich Deutschland Zeit für eine ausführliche Debatte nehmen. Es gebe hier im Vergleich zu anderen Ländern viel Impfskepsis.

„Aber auf lange Sicht ist die Erfahrung mit Rechtspflichten, dass sie, wenn sie denn gelten und ordentlich umgesetzt werden, insgesamt gut wirken“, sagte die Professorin der TU München. „Ganz wichtig: Es geht bei einer solchen Pflicht nicht um hundert Prozent, das ist auch bei anderen Rechtspflichten kaum möglich.“

Update, 16.02 Uhr - Österreich lockert stufenweise Corona-Regeln

Österreich lockert trotz aktuell hoher Zahlen bei den Neuinfektionen demnächst stufenweise seine Corona-Maßnahmen. So werde die Sperrstunde ab 5. Februar von 22 Uhr auf 24 Uhr geschoben, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Samstag in Wien. Vom 12. Februar an falle die 2G-Regel im Handel. Es bleibe aber die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske. Ab 19. Februar gelte in der Gastronomie und im Tourismus statt der 2G-Regel wieder die 3G-Regel, hieß es. Damit ist es auch mit einem negativen Corona-Test möglich, Lokale zu besuchen.

Der Stufenplan für die Lockerungen sei mit Blick auf den Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle erstellt worden, hieß es. Die höchste Zahl an Neuinfektionen werde für das Ende der ersten Februar-Woche erwartet. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz in Österreich bei etwa 2400 pro 100.000 Einwohnern - und damit mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland.

Grundlage der Entscheidungen ist demnach die absehbar weiter niedrige Belastung der Kliniken. „Diese Zahlen sind stabil und auf einem wirklich berechenbaren guten Niveau“, sagte Nehammer zur Lage auf den Normal- und Intensivstationen. Speziell bei den Intensivstationen drohe keine Überlastung mehr, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Update, 14.53 Uhr - Derzeit 1711 aktive Fälle im Landkreis Altötting

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 300 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 29. Januar, 0 Uhr). Die Neuinfektionen verteilen sich auf Personen aller Altersgruppen zwischen 1 und 97 Jahren. Damit haben sich seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting bislang insgesamt 16.803 Personen mit Corona infiziert.

Die 7-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Landratsamtes zum o.g. Zeitpunkt bei 1278,1. Aktuell gibt es in Stadt und Landkreis Altötting 1711 aktive Fälle – die meisten davon mit 333 in Burghausen. In Burgkirchen/Alz gibt es 183 aktive Fälle, in Altötting 180. Es folgen Töging mit 138 und Neuötting mit 125 Fällen.

Update, 13.40 Uhr - Söder fordert „funktionierende Krankenhaus-Ampel“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert von der Bundesregierung neue und verlässliche Maßstäbe zur Bewertung der Corona-Lage. Da die bisher im Fokus stehende 7-Tage-Inzidenz in der laufenden Omikron-Welle auch wegen mangelnder Testmöglichkeiten ihre vorwarnende Wirkung verliere, „brauchen wir ein neues Bewertungssystem, das sich an der Belegung der Krankenhausbetten orientieren sollte. Nur so erfahren wir, ob das Gesundheitssystem stabil bleibt - oder ob eine Überlastung droht“, sagte Söder. Er fügte an: „Der Bund ist gefordert, eine funktionierende und aussagekräftige Krankenhaus-Ampel auf den Weg zu bringen.“

Söder sagte, diese Ampel müsse den Corona-Anteil an der Belegung der Krankenhäuser und eine mögliche Überlastung des Pflegepersonals berücksichtigen. Wichtig sei dabei: „Wir müssen wissen, wie viele Personen ausschließlich wegen Corona ins Krankenhaus kommen - und wie viele lediglich mit Corona.“ Zuvor hatte auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, erläutert, dass in dieser Pandemiephase die reine Fallzahl nicht mehr entscheidend sei: „Wir müssen jetzt in erster Linie auf die Krankheitslast und die Krankheitsschwere schauen.“

Update, 12.30 Uhr - Rosenheim unter „Top-3-Hotspots“ in Bayern

Die Sieben-Tages-Inzidenz in Bayern ist auch am Wochenende weiter gestiegen und hat jetzt die 1300er-Marke übersprungen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Samstag für den Freistaat 1301,2 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Freitag lag der Wert noch bei rund 1218. Bei den kreisfreien Städten und Landkreisen lag der Kreis Starnberg weiterhin an der Spitze - dort betrug die Inzidenz 2602. Der Wert für den oberbayerischen Landkreis war in den vergangenen Tagen massiv nach oben geschossen, weil das Landratsamt zahlreiche Altfälle nachmeldete.

Hinter Starnberg rangierten am Samstag der Landkreis Dachau (2391) und die Stadt Rosenheim (2073). Den niedrigsten Corona-Wert im Freistaat hatte der oberfränkische Kreis Coburg (451). Trotz der steigenden Corona-Zahlen müssen die Kliniken noch nicht zusätzliche Intensivpatienten behandeln. Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser lagen am Samstag 314 erwachsene Patienten - dies waren rund 20 weniger als am vergangenen Wochenende (Quelle/Stand: DIVI, 29. Januar, 7.15 Uhr).

Update, 11.15 Uhr - Fast 2400 neue Fälle in der Region

Corona-Fallzahlen in Südostbayern (Stand: 29. Januar 2022)
Corona-Fallzahlen in Südostbayern (Stand: 29. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Einhergehend mit den hohen 7-Tage-Inzidenzen wurden in den Städten und Kreisen der Region in den letzten 24 Stunden insgesamt 2374 neue Corona-Fälle registriert – die meisten davon mit 725 im Landkreis Rosenheim. Im Landkreis Mühldorf waren es laut RKI 585 Neuinfektionen. Der Landkreis Berchtesgadener Land meldete 316 neue Fälle, der Landkreis Altötting 300. 264 Infektionen gab es im Landkreis Traunstein und 184 in der Stadt Rosenheim.

Darüber hinaus wurden im Landkreis Rosenheim drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert. Die Auslastung der Intensivbetten bleibt derweil ziemlich stabil. Im Zuständigkeitsbereich der ILS Rosenheim (Stadt und Landkreis Rosenheim, Landkreis Miesbach) lag der Wert (Stand: 29. Januar, 7.15 Uhr) bei 81,0 Prozent (Vortag: 82,6 Prozent). Im Bereich der ILS Traunstein (Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting) bei 81,9 Prozent (Vortag: 81,8 Prozent).

Update, 9.20 Uhr - Stadt Rosenheim durchbricht 2000er-Schallmauer

Corona-Lage in Südostbayern (Stand: 29. Januar 2022)
Corona-Lage in Südostbayern (Stand: 29. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Analog zum bundesweiten Trend entwickeln sich die 7-Tage-Inzidenzen auch in den Städten und Kreisen der Region mit großen Schritten weiter nach oben. Laut den neuesten RKI-Daten (Stand: 29. Januar, 5.01 Uhr) machte der Landkreis Mühldorf im Vergleich zum Vortag den deutlichsten Sprung – und zwar um über 300 Zähler von 1566,8 auf 1887,8. In der Stadt Rosenheim wurde nun sogar die 2000er-Schallmauer durchbrochen: Dort stieg die Inzidenz von 1956,3 auf 2072,6.

Steigerungen wurden auch aus den restlichen Landkreisen gemeldet: In Rosenheim stieg der Wert von 1751,5 auf 1824,1, in Traunstein von 1082,3 auf 1095,3 und in Altötting von 1151,8 auf 1278,1. Auch das Berchtesgadener Land machte mit einem neuen Wert von 1454,9 (Vortag: 1296,9) einen gewaltigen Sprung nach oben.

Fast 190.000 neue Fälle - Neuer Allzeit-Rekord bei Inzidenz

Die vom zuständigen Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die Schwelle von 1100 überschritten (News-Ticker Freitag, 28. Januar). Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1127,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1073,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 772,7 (Vormonat: 205,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 189.166 Corona-Neuinfektionen. Dies geht aus den neuesten RKI-Zahlen hervor (Stand: 29. Januar, 5.01 Uhr). Vor einer Woche waren es 135 461 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 182 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 179 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9.618.245 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 4,72 an (Donnerstag 4,64). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 7.532.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 117.666.

mw/mh/dpa

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