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Ruf nach „Exit-Strategie“ wird immer lauter - Impfziel wohl verfehlt

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Von: Martin Weidner, Martina Hunger

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Corona-Impfung
Die Mitarbeiterin eines Impfteams bereitet eine Spritze für die Corona-Impfung vor. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

München/Oberbayern – Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt noch immer für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (30. Januar) im News-Ticker:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 17.35 Uhr - Ruf nach „Exit-Strategie“ wird lauter - Impfziel wohl verfehlt

Trotz weiter steigender Corona-Infektionszahlen wird in der Politik der Ruf nach einem Konzept für eine Rücknahme von Beschränkungen lauter. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte dem „Spiegel“: „Wir haben die Omikron-Welle zwar noch nicht hinter uns, aber wir müssen schon jetzt konkret daran arbeiten, wann und unter welchen Bedingungen es zu schrittweisen Öffnungen kommen kann.“ Unterdessen wird das Impfziel der Bundesregierung für Ende Januar wohl deutlich verfehlt werden.

Wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervorgeht, erhielten bis einschließlich Freitag 75,7 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis. Das Ziel der Bundesregierung war es, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal gegen Corona zu impfen.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am vergangenen Montag nach den Beratungen mit den Ländern gesagt, der Impffortschritt sei nicht gut genug. „Wir müssten viel höher liegen. Wir haben das Ziel, weiter voranzukommen. Das geschieht auch, aber nicht in dem Tempo, das notwendig wäre.“

Update, 15.27 Uhr - 1300er-Marke bei Corona-Inzidenz in Bayern überschritten

Die 7-Tages-Inzidenz in Bayern ist auch am Wochenende weiter gestiegen und hat die 1300er-Marke übersprungen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntag einen Wert von knapp 1351 für den Freistaat, nachdem er bereits am Vortag bei 1301 gelegen hatte. Am Freitag betrug der Wert noch rund 1218. Der Freistaat liegt somit weiterhin deutlich über dem deutschen Durchschnitt. Bundesweit hatten sich am Sonntag 1157 Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angesteckt.

Bei den kreisfreien Städten und Landkreisen in Bayern lagen die Kreise Dachau und Starnberg am Sonntag mit jeweils einer Inzidenz von 2545 an der Spitze, gefolgt von der Stadt Rosenheim (2035). Den niedrigsten Corona-Wert im Freistaat hatte der mittelfränkische Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim (570).

Die steigenden Corona-Zahlen machten sich am Wochenende auch in den Kliniken bemerkbar, nachdem in den vergangenen Wochen die Zahlen dort eher zurückgegangen waren. Es mussten laut Divi-Intensivregister von Samstag auf Sonntag zehn zusätzliche Patienten auf den Intensivstationen aufgenommen werden. Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser lagen demnach am Sonntag 322 erwachsene Patienten - dies waren immer noch etwa zehn weniger als am vergangenen Wochenende.

Update, 14.39 Uhr - Derzeit 1722 aktive Fälle im Landkreis Altötting

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich nun 179 neue Corona-Fälle gemeldet (Stand: 30. Januar, 0 Uhr). Die Neuinfizierten verteilen sich auf alle Altersgruppe zwischen 2 und 96 Jahren. Damit haben sich seit Pandemie-Ausbruch nun insgesamt 16.981 Menschen in Stadt und Landkreis Altötting mit dem Coronavirus infiziert. Die 7-Tage-Inzidenz lag zum o.g. Zeitpunkt nach Angaben des Landratsamtes bei 1227,9.

Zudem teilte die Behörde mit, dass ein Fall vom 27. Januar 2022 aus der Statistik gelöscht wurde. Hier hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Aktuell gibt es in Stadt und Landkreis insgesamt 1722 aktive Fälle - die meisten davon in Burghausen (325), Burgkirchen/Alz (184), Altöttting (179), Töging (133) und Garching an der Alz (118).

Update, 13.35 Uhr - Polizei beendet Party in Münchner Lokal

Gehörig Ärger gab es am Samstagabend (29. Januar) in München: Gegen 21 Uhr teilte ein Zeuge dem Polizeinotruf 110 mit, dass in einem gastronomischen Betrieb in der Feilitzstraße im Stadtteil Schwabing viele Gäste feiern würden und dabei die geltenden Infektionsschutzvorschriften nicht eingehalten würden. Daraufhin wurden zahlreiche Streifenwagen zum Einsatzort geschickt. Vor Ort konnten von den Beamten in dem Lokal um die 150 Personen in einem Nebenraum angetroffen werden, die dort feierten. Sie trugen keine Masken und hielten keine Abstände ein. Die Feier wurde von der Polizei beendet und die Personen mussten die Örtlichkeit verlassen. Zum Teil wurden Platzverweise ausgesprochen.

Bei den Ermittlungen vor Ort ergaben sich auch Hinweise, dass die Impfnachweise der Gäste nicht kontrolliert wurden. Die für den Betrieb verantwortlichen Personen (ein 36-Jähriger und ein 40-Jähriger, beide mit Wohnsitzen in München) wurden wegen der Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.

Update, 11.20 Uhr - Insgesamt 1252 neue Fälle in der Region

Corona-Fallzahlen in Südostbayern (Stand: 30. Januar 2022)
Corona-Fallzahlen in Südostbayern (Stand: 30. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Insgesamt wurden in der Region in den vergangenen 24 Stunden 1252 neue Corona-Fälle erfasst – die meisten davon mit 371 im Landkreis Mühldorf. Der Landkreis Traunstein meldete 284 neue Fälle, gefolgt vom Berchtesgadener Land mit 227. Im Landkreis Altötting wurden 178 neue Infektionen registriert. Im Landkreis Rosenheim waren es 150. „Nur“ 42 neue Corona-Fälle meldete indes die Stadt Rosenheim. Weitere Todesfälle wurden glücklicherweise nicht bekannt.

Die Auslastung der Intensivbetten in der Region bleibt relativ stabil bei Werten um die 80 Prozent. Im Zuständigkeitsbereich der Leitstelle Rosenheim (Stadt und Landkreis Rosenheim, Landkreis Miesbach) fiel der Wert laut DIVI (Stand: 30. Januar, 8.15 Uhr) auf 78,2 Prozent (Vortag 81,0). Im Bereich der Integrierten Leitstelle (ILS) Traunstein (Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting) war dagegen ein leichter Anstieg auf 83,0 Prozent (Vortag 81,9) zu verzeichnen.

Update, 9.10 Uhr - Inzidenz in Kreis Mühldorf nähert sich 2000er-Marke

Sieben-Tage-Inzidenzen in Südostbayern (Stand: 30. Januar 2022)
Sieben-Tage-Inzidenzen in Südostbayern (Stand: 30. Januar 2022). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region haben sich im Vergleich zum Vortag moderat bzw. unterschiedlich entwickelt. Mit den Landkreisen Traunstein (von 1095,3 auf 1189,4) und Mühldorf (von 1887,8 auf 1956,5) meldeten nur zwei Kreise weiter ansteigende Inzidenzen – letzterer nähert sich nun aber schon der „2000er-Schallmauer“.

In Stadt (von 2072,6 auf 2034,9) und Landkreis Rosenheim (von 1824,1 auf 1806,1) sowie den Kreisen Berchtesgadener Land (von 1454,9 auf 1408,9) sowie Altötting (von 1278,1 auf 1227,9) sind die Werte laut den neuesten RKI-Daten (Stand: 30. Januar, 5.06 Uhr) dagegen sogar leicht gesunken. Allerdings könnte dies nicht unbedingt auf sinkende Fallzahlen schließen lassen, sondern vielmehr mit Meldeverzögerungen seitens der Behörden an Wochenenden zusammenhängen.

RKI meldet erneut Allzeit-Rekord bei 7-Tage-Inzidenz

Das zuständige Robert Koch-Institut (RKI) hat wieder einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert (News-Ticker Samstag, 29. Januar). Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1156,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1127,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 806,8 (Vormonat: 207,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI außerdem binnen eines Tages 118.970 Corona-Neuinfektionen. Dies geht aus den neuesten RKI-Zahlen hervor (Stand: 30. Januar, 5.06 Uhr). Vor einer Woche waren es 85.440 Ansteckungen.

Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.

Deutschlandweit wurden mach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 59 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 54 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9.737.215 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 4,72 an (Donnerstag 4,64). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 7.564.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 117.725.

mw/mh/dpa

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