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Studie zeigt: Kreuzimpfung stärker als Zweimal-Impfung mit Astrazeneca

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Von: Max Partelly, Tim Niemeyer

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Coronavirus-Impfung
Corona-Impfung (Symbolbild). © Fabian Sommer/dpa

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Samstag (31. Juli) im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 18.36 Uhr - Studie zeigt: Kreuzimpfung stärker als Zweimal-Impfung mit Astrazeneca

Anfang Juli kam die Empfehlung zur Kreuzimpfung. Jetzt liegt eine Studie zur Wirksamkeit vor. Die Kombination einer Impfung mit den Produkten von Astrazeneca und von Biontech/Pfizer ist dieser zufolge wirksamer als die Impfung mit Astrazeneca alleine. Wissenschaftler der Technischen Universität München, des Helmholtz Zentrums München, des Universitätsklinikums Erlangen und des Universitätsklinikums Köln untersuchten die Immunreaktion im Rahmen einer retrospektiven Studie, die im Fachmagazin „The Lancet Infectious Diseases“ erschien.

Dafür wurde nach Angaben der Forscher das Blut von rund 500 Probanden analysiert, die acht bis zwölf Wochen nach ihrer ersten Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca eine zweite Impfung mit dem mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer bekommen hatten. „Die neutralisierende Antikörperantwort war bei diesen Probandinnen und Probanden sehr viel stärker ausgeprägt als bei Menschen, die zweimal das Vakzin von Astrazeneca bekamen“, erklärte das Uniklinikum Erlangen. Die Immunreaktion auf die Kombinationsimpfung sei mindestens genauso gut wie die Antikörperantwort nach zwei Impfungen mit Biontech gewesen.

Die Forscherinnen und Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Kombinationsimpfung auch bei individuellen Unverträglichkeiten oder bei Versorgungsengpässen zum Einsatz kommen kann. Sie hoffen, dass diese Kreuzimpfung „ein weiterer Baustein ist, um die Wirksamkeit der Covid-19-Impfung generell zu verbessern“. Allerdings seien dafür noch weitere Studien zur Bestätigung der Sicherheit und der klinischen Wirksamkeit dieser und anderer Kombinationsimpfungen notwendig.

Die Impfkommission (Stiko) hatte Anfang Juli überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.

dpa

Update, 17.20 Uhr - Stiko will Dritt-Impfung noch nicht empfehlen

Nach der Entscheidung zu einer dritten Corona-Impfdosis für ältere Menschen in Israel hat der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko) bekräftigt, dass Auffrischimpfungen das Gremium weiter intensiv beschäftigen .Die Stiko brauche für eine Empfehlung aber eine Datengrundlage, sagte Stiko-Chef Thomas Mertens am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Diese gebe es noch nicht.

Den unabhängigen Experten gehe es bei den Daten um zwei Aspekte: ob die messbare Immunantwort im Labor nachlasse und ob trotz Impfung vermehrt Infektionen mit Erkrankung aufträten. Laboruntersuchungen zu Antikörperspiegeln gebe es bereits, diese erlaubten aber nicht die direkte Schlussfolgerung, dass auch die Schutzwirkung beim Menschen nachlässt, erläuterte Mertens. Es gehe auch noch um die Frage, welche Gruppen eine Auffrischung bekommen könnten: ob zum Beispiel Immunsupprimierte, Alte oder alle.

Der Virologe betonte weiter, dass nichts dagegen spreche, wenn ein Staat aus Fürsorgepflicht solche Impfangebote mache - auch ohne Evidenz. Aufgabe der Stiko seien jedoch Empfehlungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Insofern warte man eine Datengrundlage ab. Wenn es Neuigkeiten gebe, werde die Stiko dies berücksichtigen, betonte Mertens.

Israel hatte angesichts steigender Infektionszahlen als erstes Land mitgeteilt, 60-Jährigen und älteren Jahrgängen eine dritte Impfung gegen das Coronavirus zu geben. Dies gelte für Patienten, die vor mindestens fünf Monaten ihre zweite Impfdosis erhalten haben, hieß es.

dpa

Update, 16.05 Uhr - Krankenhausgesellschaft entwirft Mix von Corona-Indikatoren

Seit längerem wird die Inzidenz als einziger Richtwert für die Corona-Maßnahmen in Deutschland kritisiert. Nun macht die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einen Vorschlag für ein umfassenderes Konzept. Die DGK plädiert für einen neuen Mix aus verschiedenen Indikatoren, um angesichts des Impffortschritts die Corona-Pandemie besser einschätzen zu können.

Die bisher maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz ist dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das ihr vorliegende Konzept berichtet. Weitere Kennzahlen sind unter anderem die Quote der positiven Tests, die Impfrate und die Klinikbelegung durch Covid-19-Erkrankte, zudem Faktoren, die die Dynamik des Geschehens erfassen.

„Mit dieser Matrix lässt sich auf einen Blick leicht erkennen, wie die aktuelle Pandemielage tatsächlich ist und welche Trends beziehungsweise Zusammenhänge es gibt“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem RND. „Die Politik muss endlich handeln und einen Indikatorenmix festlegen, auch um durch diese Transparenz die Akzeptanz in der Bevölkerung für Maßnahmen gegen Corona zu erhalten.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dringt schon seit längerem auf die Berücksichtigung auch anderer Kennzahlen als der Inzidenz zur Einschätzung der Lage. Aus Sicht des Robert Koch-Instituts bleibt diese Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche aber der wichtigste Frühwarnwert.

dpa

Update, 14.53 Uhr - Ein neuer Corona-Fall in Altötting

Das Landratsamt Altötting vermeldet, dass es seit der letzten Meldung am Freitag (30. Juli) einen neuen Corona-Fall in der Region gibt. Dabei handelt es sich um einen per PCR-Test bestätigten Fall. Die Gesamtzahl an Corona-Infektionen im Landkreis Altötting liegt damit bei 6083. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI dennoch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau mit einem Wert von 4,5.

Update, 13.01 Uhr - Polizei beendet Swinger-Party mit 68 Teilnehmern in Hamburg

Eine Swinger-Party mit 68 Teilnehmern in einem Hamburger Wohnhaus ist ein kurzes Vergnügen geblieben. Wegen Verstößen gegen die Corona-Vorschriften wurde die Veranstaltung am Freitagabend kurz vor Mitternacht von der Polizei aufgelöst, wie eine Sprecherin am Samstag sagte. Es habe kein Hygienekonzept gegeben - so seien weder die Abstandsregeln eingehalten, noch die Datenblätter zur Kontaktverfolgung richtig ausgefüllt worden. Den 68 Teilnehmern erteilte die Polizei einen Platzverweis. Ihnen droht ein Bußgeld. Wie die Polizeisprecherin mitteilte, verhielten sich die Feiernden allesamt „sehr kooperativ“. 

Für private Feiern mit mehr als zehn Menschen gelten in Hamburg derzeit weitgehend die Vorgaben für öffentliche Veranstaltungen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln und eine Testpflicht in Innenräumen.

Update, 11.44 Uhr - Spahn zum Impffortschritt: Jeder fünfte Jugendliche mit erster Corona-Impfung

Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland zwischen 12 und 17 Jahren hat mittlerweile eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag. In absoluten Zahlen sind es 900.000.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen, vor wenigen Tagen folgte auch die Freigabe für Moderna. Für Deutschland empfiehlt die Stiko die Impfung bisher jedoch nur Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Als Gründe nannte die Stiko fehlende Daten zur Sicherheit des Impfstoffs.

Von der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind nach Spahns Angaben mittlerweile 61,6 Prozent (51,2 Millionen Menschen) einmal geimpft, 52 Prozent (43,2 Millionen) vollständig.

Update, 10 Uhr - Streit um Impfung - Aiwanger verteidigt sich nach Kritik von Söder: „CSU hat offenbar Angst ...“

Der Streit zwischen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und seinem Vize Hubert Aiwanger geht in die nächste Runde. Nach Söders Kritik an Aiwanger wehrt sich dieser und wirft der CSU Wahlkampftaktik vor. „Die CSU hat offenbar Angst vor einem schlechten Bundestagsergebnis und greift deshalb ohne Not den eigenen Koalitionspartner an“, sagte der Chef der Freien Wähler der „Bild“.

„Ich wurde vor laufender Kamera zu meinem Impfstatus gefragt und vertrete die Meinung, dass Impfen ein wichtiger Baustein der Corona-Bekämpfung ist, aber trotzdem eine persönliche Entscheidung bleiben muss. Das hat nichts mit Schamanentum oder Querdenken zu tun, sondern ist ein persönliches Freiheitsrecht“, sagte Aiwanger, der bislang auf eine Corona-Impfung verzichtet hat.

Söder hatte dem „Spiegel“ zuvor mit Blick auf Aiwanger gesagt: „Wer glaubt, sich bei rechten Gruppen und Querdenkern anbiedern zu können, verlässt die bürgerliche Mitte und nimmt am Ende selbst Schaden.“ Aiwanger hatte zuletzt von einer „Jagd“ auf Ungeimpfte in Deutschland gesprochen und auch vor einer „Apartheids-Debatte“ gewarnt, die von Impfgegnern losgetreten werden könnte, sollten Ungeimpfte weniger Rechte bekommen. Der bayerische Wirtschaftsminister kandidiert für den Bundestag und hofft, mit seiner Partei die Fünf-Prozent-Hürde zu durchbrechen.

Update, 8.53 Uhr - Spritze auf 1800 Metern - Berchtesgaden impft in der Höhe

Besonders hoch hinaus will das Berchtesgadener Land beim Impfen: In der oberbayerischen Urlaubsregion können sich Ausflügler am Samstag auf 1800 Metern an der Bergstation des Jenner die Anti-Corona-Spritze setzen lassen. Von 10 bis 17 Uhr ist ein mobiles Impfteam im Innenbereich der Gondelstation im Einsatz. „Es ist gut möglich, dass wir die höchste Impfstation Deutschlands haben, aber garantieren kann ich das nicht“, sagte Alexandra Rothenbuchner, Sprecherin des Landratsamtes.

Mit dem ungewöhnlichen Angebot will man mehr Menschen zum Impfen bewegen. Eine Anmeldung ist nicht nötig - jeder, der will, kann kommen. Von Biontech/Pfizer stehen 120 Dosen bereit, von Johnsen&Johnson 25.

Doch eine Alpenüberquerung nach der Impfung ist auch wegen möglicher Nebenwirkungen danach nicht drin: „Für die Impfung ist es eine Empfehlung, wenn nicht eine Voraussetzung, dass man sich danach nicht weiter anstrengt - man sollte also definitiv danach nicht wandern“, betonte Rothenbuchner. Das Angebot ist damit für Menschen, die nach oben kommen, sich impfen lassen und dann mit der Seilbahn nach unten nach Schönau am Königssee fahren.

Das Berchtesgadener Land hat derzeit eine Sieben-Tage-Inzidenz von 64,2 (Stand Freitag/Quelle Landratsamt). Rund 42 Prozent der Bewohner sind voll geimpft.

RKI registriert 2400 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 16,9

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit nun dreieinhalb Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 16,9 - am Vortag betrug der Wert 16,5, am Samstag der Vorwoche 13,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2400 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1919 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.769.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.653.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 658.

mda/nt/dpa

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