Lauterbach für Wiedereröffnung der Impfzentren - Österreichische Bundesländer verschärfen Corona-Regeln

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Sonntag (31. Oktober) im News-Ticker:
Die Fallzahlen im Überblick:
- Hospitalisierte Fälle/7 Tage in Bayern: 484 (Quelle/Stand: LGL, 30. Oktober, 8 Uhr)*
- Hospitalisierungsinzidenz Bayern: 3,7 (Quelle/Stand: LGL, 30. Oktober, 8 Uhr)
- Covid-19-Fälle auf Intensivstationen in Bayern: 402 (Quelle/Stand: DIVI, 31. Oktober, 7 .09 Uhr)**
- 7-Tage-Inzidenz: Stadt Rosenheim 366,4, Landkreis Rosenheim 483,3, Landkreis Traunstein 586,5, Landkreis Berchtesgadener Land 492,8, Landkreis Mühldorf 662,8, Landkreis Altötting 283,9 (Quelle/Stand: RKI, 31. Oktober, 7.06 Uhr)
- Bislang infizierte Personen: Stadt Rosenheim 5498, Landkreis Rosenheim 20.043, Traunstein 16.014 Berchtesgadener Land 9.163, Mühldorf 9.611, Altötting 7.870 (Quelle/Stand: RKI, 31. Oktober, 7 .06Uhr)
- Todesfälle: Stadt Rosenheim 75, Landkreis Rosenheim 486, Traunstein 225, Berchtesgadener Land 109, Mühldorf 165, Altötting 217 (Quelle/Stand: RKI, 30. Oktober, 7.07 Uhr)
- Service: Fälle Deutschland --- Fälle weltweit --- Überblick Risikogebiete
* = Steigt der Wert auf 1200 oder höher, tritt Warnstufe Gelb in Kraft
** = Steigt der Wert auf 600 oder höher, tritt Warnstufe Rot in Kraft
Update, 20.01 Uhr - In Österreich tritt die 3-G-Regel am Arbeitsplatz in Kraft
Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle müssen in Österreich bis auf weiteres fast alle Arbeitnehmer nachweisen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind.
Die entsprechende Regelung tritt am Montag in Kraft. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sich entsprechende Dokumente vorlegen zu lassen. Die Regierung erhofft sich von der Verschärfung, dass sich wieder mehr Menschen impfen lassen.
In Österreich sind rund 63 Prozent der Menschen vollständig gegen die neue Lungenkrankheit geimpft, in Deutschland sind es etwa 66 Prozent. Die österreichische Regierung plant im Fall einer Verschärfung der Corona-Lage weitere drastische Maßnahmen. Dazu gehört im Extremfall auch ein Lockdown ausschließlich für Ungeimpfte.
Update, 18.28 Uhr - Österreichische Bundesländer verschärfen Corona-Regeln
Als sechtes der neun österreichischen Bundesländer hat Niederösterreich am Samstag eine Verschärfung der Corona-Regeln für Ungeimpfte angekündigt. In Restaurants und Bars sowie bei größeren Veranstaltungen erhalten ab 8. November nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt, wie die Behörden am Samstag berichteten. Auch ein negativer Test reicht dann bei Ungeimpften nicht mehr aus. Vielerorts wird zudem das Tragen einer FFP2-Maske etwa in Einkaufszentren oder Markthallen vorgeschrieben. Die Kontrollen sollen verschärft werden.
Zuvor hatten am Freitag Tirol, Oberösterreich und Kärnten, davor Steiermark und Wien ähnliche Maßnahmen verhängt oder angekündigt. Damit soll verhindert werden, dass die Krankenhäuser, in denen die Zahl der Corona-Infizierten deutlich gestiegen ist, an den Anschlag kommen. Die Bundesländer verhängen damit schärfere Maßnahmen, als die Bundesregierung bislang vorgegeben hat. Der Bürgermeister von Wien, Michael Ludwig forderte bundesweit einheitliche Regelungen. Das Burgenland, Salzburg und Vorarlberg haben noch nicht angekündigt, dass sie ihre Corona-Regeln für Ungeimpfte verschärfen wollen..
Update, 16.57 Uhr - Lauterbach für Wiedereröffnung der Impfzentren
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach wünscht sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die vielfach geschlossenen Impfzentren wieder einzurichten. Die Impfungen kämen viel zu langsam voran, um die stark steigende vierte Welle der Pandemie zu brechen, schrieb er am Samstag auf Twitter. „Wir brauchen schnelle Impfung für Ältere. Ideal wäre Wiederöffnung der Impfzentren.“
Die Zahl der Geimpften steigt nur noch langsam. Eine Auffrischungsimpfung gegen die mit der Zeit nachlassende Wirkung nehmen viel weniger Menschen wahr, als es könnten. Vor allem Risikogruppen wird dies empfohlen. Die Politik sucht händeringend Konzepte, mehr Menschen dazu zu bewegen.
Die regionalen Impfzentren waren im vergangenen Winter zum Start der Impfungen eingerichtet worden. Hintergrund waren Anforderungen an eine starke Kühlung der zunächst knappen Impfstoffe und ein strikter Vorrang für gefährdete Bevölkerungsgruppen. Zeitweise gab es mehr als 400 Impfzentren. Bund und Länder hatten vereinbart, sie spätestens zum 30. September zurückzufahren oder zu schließen. Die meisten Länder stellten auf mobile Impfteams um. Daneben impfen auch Arztpraxen, inzwischen sind es aber wieder weniger.
Update, 15.49 Uhr - 56 neue Fälle im Landkreis Altötting
Am 30. Oktober wurden dem Landratsamt in Altötting 56 neue PCR-bestätigte Fälle gemeldet. Insgesamt wurden seit Beginn damit 7870 Corona-Fälle im Landkreis Altötting gemeldet. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz laut RKI liegt bei 283,9.
Update, 14 Uhr - Spahn fordert Bund-Länder-Treffen zu Booster-Impfungen
Zur Forcierung von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus dringt der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf ein Bund-Länder-Treffen.
„Aktuelle Daten aus Israel zeigen, dass das Boostern einen ganz entscheidenden Unterschied macht, um die vierte Welle zu brechen“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“. „Aktuell reicht das Booster-Tempo in Deutschlands Praxen aber nicht. Wir brauchen einen Booster-Gipfel von Bund und Ländern.“
Die Zahl der Geimpften steigt nur noch langsam. Eine Auffrischungsimpfung - die sogenannte Booster-Impfung - gegen die mit der Zeit nachlassende Wirkung des Impfstoffes nehmen viel weniger Menschen wahr, als es könnten. Vor allem Risikogruppen wird die Auffrischung des Impfschutzes empfohlen. Die Politik sucht händeringend Konzepte, mehr Menschen dazu zu bewegen. Die Gesundheitsministerkonferenz tagt ab kommenden Donnerstag in Lindau.
Update, 12.49 Uhr - Nichtgeimpfter Kimmich weiter im Fokus: „Null Verständnis“ und „wie Alkohol am Steuer“
Für Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann ist die Begründung von Nationalspieler Joshua Kimmich, sich bisher nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen, nicht plausibel. „Aktuell ist es so, dass wir in Joshua Kimmich jemand haben, der an der Impfkampagne teilnimmt, aber selbst nicht geimpft ist“, sagte der Funktionär des Fußball-Bundesligisten am Sonntag beim TV-Sender Bild. „Da müssen wir aufpassen, dass das, was wir vorleben wollen, nicht hinterher auf eine fehlende Glaubwürdigkeit zurückfällt.“
Bayern Münchens Mittelfeldakteur hatte öffentlich eingeräumt, bislang nicht geimpft zu sein. Er habe persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angehe, hatte Kimmich erklärt.
„Ich halte die Begründung für nicht gut und halte sie in der Öffentlichkeit so dargelegt nicht gut, weil die Befürchtung da ist, dass es sich viele zu eigen machen und sie reklamieren“, sagte Hellmann. „Das wirft kein gutes Licht auf ihn und die Fußballbranche.“ Er würde sich von jedem Bundesligaprofi wünschen, dass er sich impfen lässt: „Das ist eine besondere Vorbildgruppe.“
Für ihn ist es fast paradox, dass Zuschauer zum Teil nur mit einem 2G-Status (Geimpft oder genesen) ins Stadion gelassen werden, für die Fußballprofis aber 3G-Regel (Geimpft, genesen oder getestet) gelte. „Wir haben in Deutschland die Situation, dass es staatlicherseits keine Impflicht gibt. Berufstätige müssen nicht angeben, ob sie geimpft sind oder nicht“, erklärte Hellmann.
Auch der ehemalige Fußball-Nationalspieler Paul Breitner hat in der Impfdebatte um Joshua Kimmich die Haltung des Bayern-Profis scharf kritisiert. „Ich brauche mit niemandem darüber zu diskutieren, ob er sich impfen lassen soll oder nicht. Für mich gibt es nur die Richtung, sich impfen zu lassen. Und da geht es nicht um eine Vorbildfunktion, sondern es geht um den Einzelnen. Wenn er sich dagegen entscheidet, dann habe ich null Verständnis dafür“, sagte Breitner im „Sonntags-Stammtisch“ des BR Fernsehen.
Die Debatte habe mit einer Vorbildfunktion „grundsätzlich überhaupt nichts zu tun, sondern es geht um ihn“, betonte der 70 Jahre alte frühere Führungsspieler des FC Bayern München.
Breitner halte es im konkreten Fall mit einer Aussage von Jürgen Klopp. Der Trainer des FC Liverpool hatte Anfang Oktober in der damals im englischen Fußball scharfen Debatte um ungeimpfte Profis sinngemäß gesagt, dass die Verweigerung einer Corona-Impfung wie Alkohol am Steuer sei.
Update, 11.24 Uhr - Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hoch wie nie
Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern auf einen Rekordwert von 236,1 geklettert. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen bekannt. Die bundesweit höchste Inzidenz wies der Landkreis Mühldorf am Inn auf. Mit 662,8 ist der vom RKI ermittelte Wert zudem so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Der bisherige Höchstwert in Bayern lag nach einer Auswertung der RKI-Daten durch die Deutsche Presse-Agentur bei 651,1. Er war am 17. Dezember 2020 im Landkreis Regen festgestellt worden. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.
Bayernweit haben nur noch fünf Regionen eine Inzidenz von unter 100 - die Städte Bayreuth und Hof sowie die Landkreise Main-Spessart, Tirschenreuth und Bayreuth.
Update, 9.30 Uhr - Weiterhin vier Landkreise aus der Region unter den Top10 der Hotspot-Liste
Auch am Sonntag sind die Inzidenzen in der Region - außer in der Stadt Rosenheim - weiter angestiegen: In den Top-Ten der bundesweiten Inzidenz-Hotspot-Liste sind weiterhin vier Landkreise aus unserer Region vertreten. Mit einer Inzidenz von weit über 600 (662,8) steht der Landkreis Mühldorf weiterhin ganz oben - Kreis Traunstein auf Platz drei, Kreis Berchtesgadener Land auf Platz sechs und Kreis Rosenheim auf Platz sieben.
Zudem weisen die Neuinfektionen deutlich höhere Werte als noch am vergangenen Sonntag auf. Der Landkreis Rosenheim hat zum Beispiel den unrühmlichen Wert von insgesamt 20.000 Neuinfektionen geknackt.
Die Inzidenzen im Detail: Landkreis Altötting (von 275,0 auf 283,9), Landkreis Mühldorf (von 648,2 auf 662,8), Kreis Berchtesgadener Land (von 462,7 auf 492,8), Landkreis Traunstein (von 573,6 auf 586,5), Stadt Rosenheim (von 377,4 auf 366,4) und Landkreis Rosenheim (von 464,2 auf 483,3). In der Region wurde laut RKI keine weiteren Todesfälle gemeldet.

RKI registriert 16.887 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 149,4
Der seit gut zwei Wochen anhaltende Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland setzt sich fort. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 149,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 145,1 gelegen, vor einer Woche bei 106,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 16 887 Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.24 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 13 732 Ansteckungen gelegen. An Sonntagen ist die Zahl der Neuinfektionen oft niedriger, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 33 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 23 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 597 550 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 3,50 an (Donnerstag: 3,31, Mittwoch: 3,07). Am Samstag und Sonntag wird der Wert nicht veröffentlicht. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.275.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.729.
mz/bcs/dpa
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