1. rosenheim24-de
  2. Bayern

Bluttat in Bayern: Frau stirbt nach Streit - Polizei nimmt Ehemann fest

Erstellt:

Von: Felix Graf

Kommentare

Prozess_Ehestreit_dpa
Ehestreit (Symbolbild) © dpa

Marktheidenfeld - Nach der Bluttat im bayerischen Landkreis Main-Spessart, bei dem eine 33 Jahre alte Frau ums Leben kam, hat die Polizei nun eine Festnahme vermeldet.

Marktheidenfeld - Wie die Polizei Unterfranken am Donnerstag (23. März) mitteilte, soll nun ein Haftbefehl gegen den Ehemann der Getöteten erlassen werden. Der 35-Jährige liege noch immer im Krankenhaus und sei nicht ansprechbar gewesen, hieß es.

Das Ehepaar war am Dienstag (21. März) lautstark in Streit geraten. Wenig später waren beide schwer verletzt in der gemeinsamen Wohnung gefunden worden. Die Frau verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Nach ersten Erkenntnissen hat ein spitzer Gegenstand die tödlichen Verletzungen hervorgerufen. Die vier Kinder des Paares sind nun in Obhut des Jugendamtes.

Das war geschehen

Eine Zeugin hatte am Dienstag (21. März) gegen 11 Uhr am Vormittag die Einsatzzentrale der Polizei in Unterfranken über einen sehr lauten Familienstreit informiert. Schnell wurden Beamte der Polizei Marktheidenfeld sowie zahlreiche Unterstützungskräfte umliegender Dienststellen alarmiert. In der Wohnung der Familie stießen die im Einsatz befindlichen Beamten auf zwei schwer verletzte Personen. Die 33 Jahre alte Frau und deren 35-jähriger Ehemann wurden vor Ort von Notärzten versorgt und dann mit dem Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Die 33 Jahre alte Frau erlag kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Kinder werden Jugendamt übergeben

Ein einjähriges Kind, welches sich zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung in der Wohnung befand, wurde, ebenso wie die drei weiteren Kinder des Ehepaars, in die Obhut des Jugendamtes übergeben. Für die umfangreichen notärztlichen Maßnahmen wurde die Luitpoldstraße zeitweise für den Straßenverkehr gesperrt. Die Feuerwehr und das THW unterstützten die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen.

Anlaufstelle für Angehörige eingerichtet

Auch war die Betreuungsgruppe des Polizeipräsidiums Unterfranken im Einsatz und richtete eine Anlaufstelle für Angehörige und betroffene Einsatzkräfte im Rathaus ein. Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm zwischenzeitlich die Ermittlungen zu den Hintergründen der Auseinandersetzung.

Erst am 7. März hatte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) unter Berufung auf Zahlen der Vereinten Nationen mitgeteilt, dass jede Stunde weltweit fünf Mädchen und Frauen von ihrem Partner oder einem anderen Familienmitglied umgebracht würden. Deutschlandweit kommt es nach Erhebungen des Bundeskriminalamtes etwa an jedem dritten Tag zu einem solchen Tötungsdelikt - 2015 waren es etwa 135, 2020 dann 139 Fälle. Lange wurde in solchen Fällen oft beschönigend von einem „Beziehungsdrama“ oder einer „Familientragödie“ gesprochen.

fgr/Polizeipräsidium Unterfranken/dpa

Auch interessant

Kommentare