Pressemitteilung im Wortlaut
Am Montagabend (9. August) ereignete sich, nach bisherigem Stand der Ermittlungen, in Hausham (Lkr. Miesbach) ein sexueller Missbrauch eines 22-jährigen rumänischen Staatsangehörigen an einem Kind im Vorschulalter. Der Tatverdächtige war durch Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Miesbach am Montagabend vorläufig festgenommen worden.
Der 22-Jährige und das mutmaßliche Opfer gehören zu einer Gruppe, welche sich gerade auf der Durchreise durch Deutschland befindet. Der Rest der Gruppe, rund 25 Personen, begab sich im Laufe des Vormittages vor die Polizeiinspektion Miesbach, um die Freilassung des Festgenommen zu fordern. Polizeibeamte versuchten, deeskalierend auf die Personen einzuwirken. Die Stimmung innerhalb der Personengruppe heizte sich im weiteren Verlauf stark auf, es wurden Steine und Schuhe gegen das Dienstgebäude der Polizei geworfen. Gleichzeitig wurde versucht, gewaltsam in das Dienstgebäude einzudringen, dabei wurde die Eingangstüre stark beschädigt.
Um die Situation zu beruhigen, insbesondere weitere Angriffe zu unterbinden, sowie beteiligte Straftäter festzustellen, wurden Unterstützungskräfte aus den umliegenden Dienststellen sowie geschlossenen Einheiten des Polizeipräsidiums München und der Bayerischen Bereitschaftspolizei hinzugezogen. In der Spitze waren 135 Polizeibeamtinnen und -beamte an dem Einsatz beteiligt. Im Verlauf der hochdynamischen Situation wurde ein Polizeibeamter attackiert und verletzt, weswegen es zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray kam. Dabei wurden drei Personen aus der Gruppe der Randalierer leicht verletzt, eine Person musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt.
Nachdem die Situation unter Kontrolle war, wurden die Identitäten aller beteiligten Personen festgestellt. Vier mutmaßliche Rädelsführer aus der Gruppe, allesamt rumänische Staatsangehörige, wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft prüft die Stellung von Haftanträgen unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der gefährlichen Körperverletzung.
Der tatverdächtige 22-Jährige wurde am Dienstagnachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, welcher Haftbefehl erließ. Für die Betreuung von Frauen und Kindern aus der Gruppe stand das BRK Miesbach mit der Krisenintervention und Einsatzleitung mit insgesamt rund 30 Einsatzkräften zur Verfügung.
Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd
Es gibt Neuigkeiten zur Ursache für die Eskalation, den Verdacht auf sexuellen Missbrauch durch den 22-jährigen Tatverdächtigen. Wie Polizeipressesprecher Emig erklärt, wäre der junge Mann heute ohnehin wieder auf freien Fuß gekommen. Die Beweislage habe laut Staatsanwaltschaft bisher nicht für einen Haftbefehl ausgereicht.
Wie Pressesprecher Martin Emig gegenüber unserem Partnerportal Merkur bekannt gab sind Polizeikräfte aus dem gesamten Landkreis Miesbach sowie der Polizeipräsidien Rosenheim und München in der Kreisstadt Miesbach vor Ort. Auch ein Unterstützungskommando (USK) ist im Einsatz, ebenso wie Hundeführer. Einige Polizisten waren mit schwerer Schutzausrüstung - Kettenhemden und -hosen sowie lange Stöcke - ausgerüstet. Dies wird mit der notwendigen Eigensicherung der Beamten begründet, dadurch das ausschließen konnte, dass Teilnehmer der Gruppe beispielsweise mit Messern bewaffnet seien. Der Hubschrauber ist zur Beobachtung und Dokumentation verständigt worden.
Mittlerweile ist der Hubschrauber wieder abgedreht. Dafür gibt es nun weitere Erkenntnisse zum Grund der Eskalation der Situation. Wie Polizeipressesprecher Martin Emig auf Nachfrage unseres Partnerportals Merkur mitteilte, ist der Polizei am Montagabend (9. August) ein sexueller Missbrauch an einem Kind an einer öffentlichen Toilette in Hausham gemeldet worden. Vor Ort nahmen die Polizeikräfte dann den Tatverdächtigen, einen 22-jährigen rumänischen Staatsbürger, fest und brachten ihn aufgrund der Schwere der Vorwürfe in eine Arrestzelle der Miesbacher Polizei, wo der Mann über Nacht in Gewahrsam blieb.
Im Laufe des Morgens holte die Kriminalpolizei im Zuge ihrer Ermittlungen dann das benachteiligte Kind und seine Mutter zur Befragung in die Dienststelle in Miesbach. Mutter und Kind sind wohl beide mit dem Verdächtigen verwandt. Aus dem Nichts marschierte dabei eine Ansammlung von circa 20 bis 25 Personen vor der Polizeidienststelle auf, mit dem Ziel den 22-Jährigen zu befreien.
Da die Polizisten die Forderungen ignorierten, warfen die Angreifer mit Steinen und Schuhen nach ihnen. Ein Polizist wurde dabei laut dem Polizeisprecher Emig leicht verletzt. Die Beamten forderten daraufhin Verstärkung an und mit vereinten Kräften gelang es dann, die Gruppe in Richtung des Parkplatzes der Waitzinger Wiese und des dahinterliegenden Hangs zu treiben. Hier wurden die aufgebrachte Menge dann festgesetzt.
Eine Gruppe wohl rumänische Staatsangehörige hat sich vom Volksfestplatz aus zur nebenan liegenden Polizeiinspektion begeben und dort randaliert. Offenbar ist sogar ein Stein geflogen und ein Polizist ist tätlich angegangen worden. Die Gruppe wollte den Verhafteten freibekommen. Emig sprach in Bezug darauf vom Tatbestand des Landfriedensbruchs. Wie unser Partnerportal, der Münchner Merkur, berichtet kreiste zwischenzeitlich ein Hubschrauber über Miesbach. Auch das Rote Kreuz ist vor Ort. Augenzeugen zufolge befinden sich in der Rambo-Gruppe auch Frauen und Kinder. Auch wenn die Polizei wie bei einer Großdemo ausgestattet ist, mit Schutzwesten und Helmen, erscheint die Lage am Einsatzort selbst verhältnismäßig ruhig.
Wie Pressesprecher Martin Emig gegenüber rosenheim24.de bestätigte ist eine versuchte Gefangenenbefreiung Grund für den polizeilichen Großeinsatz. Ursächlich für die Festnahme des Gefangenen war ein mutmaßlicher sexueller Übergriff auf ein Kind. Der Festgenommene (22) und das Kind gehören offenbar zu einer Personengruppe, die sich derzeit auf der Durchreise befindet.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in einer Vorausmeldung berichtet, kommt es derzeit im Bereich des Volksfestplatzes in Miesbach zu einem größeren Polizeieinsatz.
Aufgrund des Einsatzes kommt es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, weshalb Autofahrer gebeten werden, den Bereich großräumig zu umfahren.
Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe laut Polizeiangaben allerdings nicht.
+++ Weitere Informationen folgen +++
aic
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