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"War nicht zu verantworten" - Mühldorfer Traditionsvolksfest fällt aus

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Von: Heinz Seutter

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Nach Verbot für Großveranstaltungen bis 31. August - So laufen die Planungen für die Volksfeste in Mühldorf und Waldkraiburg.
Auch das Mühldorfer Traditionsvolksfest wird 2020 ausfallen. Zuvor war bereits das Waldkraiburger Volksfest abgesagt worden. © stl

Mühldorf am Inn/Waldkraiburg - Bis mindestens zum 31. August sind alle Großveranstaltungen in Deutschland verboten. Nun steht fest, dass auch die beiden großen Volksfeste im Landkreis ersatzlos entfallen.

In Waldkraiburg gibt es unterdessen Neuigkeiten: Wenn es 2021 wieder ein Volksfest gibt, soll das Festzelt ein neuer Wirt betreuen. Peter Schöniger von der Firma H.u.P. Schöniger hat sich beworben.

Ende April 2020: "War nicht zu verantworten" - Mühldorfer Traditionsvolksfest fällt aus

Das Wichtigste in Kürze:

Update, Donnerstag 23. April

Das Mühldorfer Traditionsvolksfest fällt 2020 aus, es wird auch keine Ersatzveranstaltung geben. Eigentlich hätte es vom 28. August bis 7. September stattfinden sollen. Dies haben die Verantwortlichen vor kurzem entschieden. 

"Es war nicht zu verantworten, wir hatten keine andere Wahl", erklärt Erste Bürgermeisterin Marianne Zollner (SPD) gegenüber innsalzach24.de. "Es war eine sehr schwerwiegende Entscheidung. Denn der vollständige Ausfall in diesem Jahr bedeutet ja enorme Verluste sowohl für die Wirte als auch die Schausteller sowie Verdienstausfälle für alle auf dem Fest Beschäftigten wie beispielsweise Bedienungen." In die Entscheidung sei auch der neugewählte Bürgermeister Michael Hetzl (UM), der ab 1. Mai das Amt antreten wird eingebunden. "Wir waren uns alle einig, dass es letzten Endes nicht anders geht."

Update, Freitag 17. April 12.15 Uhr

"Für eine Entscheidung ob und wie wir unser Traditionsvolksfest aber auch das Sommerfestival im Haberkasten abhalten können, fehlt im Moment noch eine Vorgabe, was unter den 'kleineren Veranstaltungen', die ab September zulässig sein könnten, zu verstehen ist", erläutert Mühldorfs Erste Bürgermeisterin Marianne Zollner gegenüber innsalzach24.de. Daher wartet die Stadt noch auf eine Allgemeinverfügung der Staatsregierung über die genauen  Angaben zur möglichen Größe und Vorschriften für zulässige Veranstaltungen ab. Anfang Mai wird die Stadt voraussichtlich eine Entscheidung treffen. Sie fällt dann in die Zuständigkeit des Amtsnachfolgers im Bürgermeisteramt, Michael Hetzl (UM). 

Update, Donnerstag 16. April 17.05 Uhr: Volksfest Waldkraiburg abgesagt

"Wir bedauern es sehr, dass wir aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen, das bis 31. August verhängt wurde, auch unser beliebtes Stadtfest und unser traditionelles Volksfest absagen müssen", teilt nun die Stadt Waldkraiburg mit. "Selbstverständlich geht die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger vor und die Stadt freut sich schon darauf, wenn sie wieder gemeinsam mit allen Waldkraiburgern feiern darf."

Update, Mittwoch 15. April 16.25 Uhr: Beratungen laufen

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Was exakt unter einer "Großveranstaltung" zu verstehen ist, die mit dem Beschluss am Mittwoch definitiv bereits bis 31. August untersagt wurden, blieb in der Video-Pressekonferenz der Staatsregierung am Donnerstagmittag zunächst offen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nannte zwar explizit "Festivals" und "Volksfeste", genauere Angaben machte er jedoch nicht. "Bei kleineren Veranstaltungen muss man sehen, was im Laufe des Jahres eventuell möglich sein wird", sagte der Ministerpräsident. "Die Regelungen, die bislang galten, gelten weiter. Die nächste Evaluierung soll am 30. April erfolgen", so Söder.

Klar ist damit: Alle Veranstaltungen, die bis zum 31. August stattfinden sollten, dürfen nicht stattfinden. Auch danach sind sehr große Veranstaltungen unwahrscheinlich. Bezüglich des Oktoberfestes sagte Söder: "Ich kann mir das dieses Jahr ehrlicherweise nicht vorstellen." Unklar ist aber, wie es mit Verschiebungen oder Ersatzveranstaltungen in kleinerer Form aussieht. Denn was unter den "kleineren Veranstaltungen", die möglicherweise ab dem 1. September möglich wären zu verstehen ist, etwa hinsichtlich der zulässigen Besucherzahl, blieb offen. Auf Nachfrage erklärten die Stadtverwaltungen von Mühldorf und Waldkraiburg, die Beratungen ob und wie die Volksfeste stattfinden sollen, würden noch laufen.

Die Erstmeldung, Mittwoch 15. April:

Was ist eine Großveranstaltung? Bis zu wie vielen Besuchern darf man ein Volksfest vielleicht doch abhalten? Und welche Auflagen zum Infektionsschutz gehen damit möglicherweise einher? Diese Frage beschäftigt auch die Volksfestplaner im Kreis Mühldorf am Inn. Dort sollten, unter anderem, vom 10. bis 20. Juli das Waldkraiburger Volksfest und vom 28. August bis 7. September das Mühldorfer Volksfest stattfinden.

Umplanen ist nicht einfach 

"Wir müssen die Pressekonferenz unseres Ministerpräsidenten heute Mittag abwarten. In dieser wird hoffentlich bekanntgegeben, wie sich für Bayern eine Großveranstaltung definiert und ob unser Volksfest davon betroffen ist", erklärt etwa die Stadt Waldkraiburg auf Nachfrage von innsalzach24.de. Ähnliches kann auch Walter Gruber, Volksfest-Organisator in Mühldorf berichten. Überlegungen gäbe es, die zuständigen Sachbereichsleiter der Stadtverwaltung würden sich auch am Donnerstag noch einmal extra treffen. Doch zunächst müsse abgewartet werden, was am Donnerstagmittag aus der Staatskanzlei verkündet wird.

Das Mühldorfer Traditionsvolksfest sollte eigentlich ab 28. August stattfinden. "Grundsätzlich wäre es also vorstellbar, dass wir einfach ein paar Tage in diesem Jahr ausfallen lassen und es ansonsten wie geplant bis 7. September stattfinden lassen", räumt der Mühldorfer Volksfestplaner Gruber ein. "Es im gewohnten Zeitrahmen stattfinden zu lassen und einfach um eine Woche zu verschieben, ist aber gar nicht so einfach", erklärt er. "Die Verträge mit den Wirten und Schaustellern stehen ja teils schon seit dem Ende des Traditionsvolksfests im vergangenen Jahr. Und sie haben ja wiederum  in der Regel schon seit längerer Zeit ihre Auftritte und Aufträge auf anderen Volksfesten durchgeplant."

Bilder aus dem Archiv:

Planungen anstellen ohne Sicherheit, ob es wirklich geht, das ist bei einer Großveranstaltung grundsätzlich schwierig. Nach der Absage des Streetfood-Festivals in Waldkraiburg berichtete das bereits Jörg Diemb von der Diemb Gastronomie GbR gegenüber innsalzach24.de. Niemand hatte ihm ausdrücklich verboten, das Festival wie geplant abzuhalten. Doch das Risiko, enormen Aufwand für Maßnahmen zum Infektionsschutz zu investieren nur um dann doch eine Absage zu kassieren war ihm dann letztlich zu groß.

Sobald die Verantwortlichen zu einer endgültigen Entscheidung kommen konnten, wird hier nachberichtet werden.

hs

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