München 2018: Königssee trauert
Schönau am Königssee – "Der Ausrichter der Olympischen Winterspiele 2018 ist Pyeongchang", sprach IOC-Präsident Jacques Rogge und am Königssee war die Luft raus. **Jetzt mit Video**
Als Rogge gegen 16 Uhr verkündete, dass die Entscheidung bereits im ersten Wahlgang gefallen sei, prophezeite Landrat Georg Grabner in Durban: „Es schaut nicht gut aus." Um 17 Uhr wurde die Entscheidung aber erst bekannt gegeben. Bis dahin herrschte am Königssee betretenes Schweigen.
Wo zuvor noch Sportler, Promis und Einheimische zusammen mit den Gästen fröhlich bei Blasmusik, Trommeln und Erfrischungen gefeiert hatten, glaubte keiner mehr, dass München 2018 wirklich umgesetzt werden werden würde. Und sie sollten Recht behalten...
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„Wenn wir gewinnen, springe ich in den Königssee“, hatte Bürgermeister Stefan Kurz gleich in der Früh lachend versprochen. Um 17 Uhr blieb ihm nur noch, sich den Fragen der Presse zu stellen: "Auch wenn es meine fünfte Bewerbung ist, bin ich geschockt." Vor allem, weil man im ersten Wahlgang mit nur 25 Stimmen gescheitert sei. 63 gingen an Pyeongchang und sieben an Annecy.
Auch in Durban war die Stimmung getrüb. "Wir sind enttäuscht", gab Grabner zu. "Aber die Bewerbung hat München, Garmisch-Partenkirchen und dem Berchtesgadener Land viel Werbung gebracht." In der kommenden Woche werde man sich in München zusammensetzen und alles aufarbeiten. "Über eine erneute Bewerbung für 2022 haben wir noch nicht nachgedacht." Am Königssee waren sich Sportler, Funktionäre und Besucher allerdings einig: "2022 sind wir dran."
Christine Zigon