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Corona-Wut-Video aus Leichenhalle: Hausverbot und Kündigung für Uni-Mitarbeiterin

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Von: Max Partelly

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Pathologisches Institut der LMU München
Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat eine Mitarbeiterin der Pathologie nach einem Corona-Wut-Video vom Dienst freigestellt. © picture alliance/dpa | Matthias Balk

Eine Mitarbeiterin der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität macht ihrem Ärger über Corona-Maßnahmen Luft - und filmt sich dabei in der Leichenhalle. Das hat nun Konsequenzen für die junge Frau.

München - Eine Mitarbeiterin der Pathologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München wurde nach einem Corona-Wut-Video vom Dienst freigestellt. Die Uni distanzierte sich „aufs Schärfste von dem Inhalt des Videos“.

Thema des Videos, das sie in ihrer Story auf Instagram postete, ist ihr Ärger über die Corona-Politik in Deutschland. Ungeimpfte Mitarbeiter sollen ihrer Aussage nach selbst für einen PCR-Test zahlen. Sie findet das ungeheuerlich und verweist auf die in ihren Augen falsch dargestellte Corona-Lage: Nur drei der 22 Toten in den gefilmten Leichenschränken seien an Corona verstorben.

Mitarbeiterin nach Wut-Video freigestellt: „Wir haben den Notstand in Deutschland nicht wegen Corona“

Den Grund für die derzeitige Lage sieht die junge Frau im Video nicht etwa in der derzeitigen Verbreitung des Corona-Virus und der daraus resultierenden Überlastung vieler Kliniken. Sie meint: „Wir haben den Notstand in Deutschland nicht wegen Corona, sondern wegen dem Fachkräftemangel.“ Zudem erklärt sie, dass der Corona-Impfstoff Blutgerinnung anrege. „Wollen wir Kranken helfen? Oder wollen wir einfach nur alle dazu zwingen, sich impfen zu lassen?“, fragt sie.

Eine Blutgerinnungsstörung als mögliche Nebenwirkung ist bei den Vektor-Impfstoffen gegen Corona seit längerem bekannt – sowohl laut Paul-Ehrlich-Institut als auch laut EU-Arzneimittelbehörde (EMA) kommt diese Nebenwirkung aber „sehr selten“ vor. Das Risiko, infolge einer Corona-Infektion an einer Thrombose zu erkranken, sei „stets höher“ als das Risiko, infolge der Impfung eine Thrombose zu bekommen.

LMU über Vorfall: „Drehen und Posten von Videomaterialien in den Räumlichkeiten unzulässig“

Seitens der LMU wurde bestätigt, dass das Video in den Räumendes pathologischen Instituts aufgenommen wurde. Die Folge war ein sofortiges Hausverbot gegen die Frau, die das Video aufgenommen und veröffentlicht hat. Auf Twitter teilt die Universität mit: „Die LMU distanziert sich von dem Inhalt des Videos einer Pathologie-Mitarbeiterin. Sie wurde mit sofortiger Wirkung von ihren Dienstaufgaben freigestellt. Eine fristlose Kündigung wird auf den Weg gebracht.“

Laut der LMU ist auch die Aussage über kostenpflichtige Tests jedoch nicht korrekt. PCR-Tests sowie Schnelltests seien „für alle ungeimpften und geimpften Mitarbeitenden des LMU Klinikums nach wie vor kostenfrei“.

Weiter wird der Grund für das Hausverbot und die fristlose Kündigung in der ausführlichen Pressemitteilung hervorgehoben. Explizit wird betont, „dass das Drehen und Posten von Videomaterialien in den Räumlichkeiten der LMU für Privatzwecke und ohne Genehmigung unzulässig ist“.

Zur im Video geäußerten Meinung bezieht die LMU klar Stellung: „In der derzeitigen Lage kommt es auf die Umsicht und Rücksicht aller an, um kranken Menschen bestmöglich zu helfen und das stark belastete Personal im Gesundheitswesen zu unterstützen. Die Verbreitung von solchen Videos trägt dazu sicherlich nicht bei.“

Die Mitarbeiterin kommentierte auch die Mitteilung der Uni auf Instagram: „Keine Ahnung, was das genau heißt. Aber ich hoffe: Bezahlter Sonderurlaub.“

mda mit Material der dpa

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