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Forschungsergebnisse zeigen robuste Gamsbestände

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Gams mit Kitz
Robuste Gamsbestände in Bayern © Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Wie ist es derzeit um Bayerns Gamsbestände bestellt? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Eine neue Studie will nun herausgefunden haben, dass der Zustand der Gamsbestände in Bayern bei weitem nicht so besorgniserregend sei, wie zunächst angenommen.

München – Die Sorge über zu geringe Gamsbestände sei unbegründet: Mit dieser Erkenntnis warten neueste wildbiologische Forschungsergebnisse aus zwei Forschungsgebieten im Karwendel und im Chiemgau auf. Alleine dort tummelten sich wohl auf 12.500 Hektar zwischen 1.200 und 1.500 der hervorragenden Kletterkünstler, wie Staatsministerin Michaela Kaniber in München mitteilte:

„Die Gams und ihre Lebensräume liegen mir sehr am Herzen. Umso mehr freut es mich, dass die Wissenschaft nun zeigt, dass es unseren bayerischen Gämsen weit besser geht, als manche immer wieder vermutet haben. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Gams in Bayern keineswegs gefährdet ist.“ Dieser Eindruck sei zuletzt fälschlicherweise durch die Aufnahme der Gams in die Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands entstanden.

Das von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchgeführte und von internationalen Wissenschaftlern begleitete Projekt wird gemeinsam mit den Forstbetrieben Bad Tölz und Ruhpolding der Bayerischen Staatsforsten durchgeführt. Mit wildbiologischen Methoden, wie GPS-Telemetrie, Fotofallen-Monitoring und genetischen Kot-Analysen, werden umfangreiche Daten über die Gams und andere Schalenwildarten erhoben.

So ließen sich jetzt erstmals genaue Aussagen über die Populationsgröße, das Geschlechterverhältnis oder die räumliche Verteilung der Tiere in den beiden Projektgebieten machen. Neben der robusten Populationsgröße seien die enormen Unterschiede bei der räumlichen Verteilung der Tiere bemerkenswert: Bereiche mit sehr vielen Gämsen auf engstem Raum wechseln mit Teilflächen, auf denen sich nur wenige Tiere aufhalten.

Ähnlich unterschiedlich sei die Verteilung der Gämse im jahreszeitlichen Verlauf, wie sich aus den Bewegungsdaten von GPS-besenderten Tieren ermitteln ließ. Mit diesen Daten sei es nun in Bayern möglich, die Ergebnisse der seit einigen Jahren üblichen „Gamszählungen“ zu vergleichen. So könne erstmals die „Dunkelziffer“ der bei solchen Zählungen nicht erfassten Tiere aufscheinend und damit für die Praxis nutzbar gemacht werden.

Mit diesen Ergebnissen liege nun der Ministerin zufolge ein belastbares Bild über den Zustand der Gamsbestände in den Projektgebieten vor: „Wir werden jetzt diese neu gewonnenen, wertvollen Daten mit weiteren Informationen wie dem Jagdmanagement, der Verjüngungssituation in den Wäldern oder der Freizeitnutzung verknüpfen. So bekommen wir einen schlüssigen Blick auf das gesamte System und stellen die Diskussion rund um die Gams in Bayern auf eine völlig neue, sachliche Grundlage.“

Kaniber möchte es aber nicht bei einer Untersuchung der Gams in diesen beiden Gebieten belassen. Sie hat bereits ein innovatives Forschungsprojekt initiiert, das weitere Erkenntnisse über den Zustand der Gamsbestände im gesamten bayerischen Alpenbogen liefern wird.

red/Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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