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Innenminister Seehofer verbietet Neonazi-Gruppe "Combat 18"

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Von: Martina Hunger

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«Combat 18» - Sichergestellte Waffen
Sichergestellte Waffen und ein Schild der kriminellen Neonazi-Gruppe (Archivbild): Innenminister Seehofer verbietet Neonazi-Gruppe "Combat 18" © picture alliance/dpa

München - Innenminister Seehofer hat die rechtsextreme Gruppe "Combat 18" verboten. Am Morgen durchsuchte die Polizei in sechs Bundesländern mehrere Objekte.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die rechtsextreme Gruppe "Combat 18" verboten. Das teilte der Sprecher des Ministeriums, Steve Alter, am Donnerstag mit. Die Polizei durchsuchte am Morgen in Hessen, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehrere Objekte.

Mehrere Razzien wegen Neonazi-Bezug in der Region

Die gewaltbereite rechtsextreme Organisation gilt als bewaffneter Arm des in Deutschland verbotenen Neonazi-Netzwerks "Blood and Honour" (Blut und Ehre). Sie hat ihren Ursprung in Großbritannien und ist in mehreren europäischen Ländern aktiv.  Im Jahr 2000 wurde die Neonazi-Gruppierung „Blood & Honour“ verboten. Ende 2018 plante das Netzwerk offenbar seine Rückkehr. Acht Objekte wurden in Bayern durchsucht - drei davon in unserer Region. Eine Person wurde in Oberaudorf verhaftet

Anfang Oktober gab es erneut mehrere Razzien in Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern. Anlass der Durchsuchungsaktion waren 23 Drohschreiben, die bundesweit an verschiedene Institutionen verschickt wurden. Betroffen davon waren unter anderem Ankerzentren in Bayern, islamische Zentren, Moscheen, Parteizentralen und Presse- und Medienagenturen. Gedroht wurde unter anderem mit Sprengstoffanschlägen auf diese Einrichtungen. Unterzeichnet waren die Drohschreiben mit „Volksfront“, „Combat 18“ oder „Blood and Honour (trotz Verbot sind wir nicht tot)“. Auch ein Objekt im Kreis Rosenheim wurde dabei durchsucht.

"Combat 18" - das bedeutet der "Code"

Das Verbot zeichnete sich seit Monaten ab. Nach der Ermordung des Kasseler CDU-Politikers Walter Lübcke im Juni 2019 hatten mehrere Landesinnenminister darauf gedrängt, "Combat 18" aufzulösen. Lübckes mutmaßlicher Mörder hatte zumindest in der Vergangenheit Kontakt zu Anhängern der Truppe. Auch die EU-Polizeibehörde Europol warnte zuletzt vor länderübergreifenden Aktivitäten von "Combat 18".

Die Zahl "18" ist ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, also A und H – die Initialen von Adolf Hitler. Symbol der Gruppe, die sich auf einen "Rassenkrieg" vorbereitet, ist der Drache. Neonazis, die sich "Combat 18" zugehörig fühlen, tragen häufig schwarze T-Shirts oder Jacken mit der Aufschrift "C 18".

mh mit Material der dpa

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