Polizei beendet „Beutezug“ in München
„Löwen“-Alarm am Hauptbahnhof: Was hinter dem kuriosen Einsatz steckt
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München – Kuriose Einsätze kennt die Polizei wohl zur Genüge. Doch was sich am vergangenen Freitag (27. Mai) am Münchner Hauptbahnhof abspielte, dürfte auch für die dort eingesetzten Beamten nicht alltäglich gewesen sein. Was war passiert?
Am Vormittag gegen 10.50 Uhr erregte ein „Löwe“ mitten im Getümmel am Hauptbahnhof die Aufmerksamkeit der Beamten. Das „gefährliche Tier“, in Wahrheit ein mit einem entsprechenden Kostüm verkleideter Mann, war mit einem E-Scooter an einem Querbahnsteig ziemlich flott unterwegs. Als sich die Polizisten „anpirschten“ und den Löwen zur Rede stellen wollten, verhielt sich dieser weiter auffällig. Deswegen musste er im Anschluss die Beamten zur Wache begleiten.
Auch dort wollte der wohnsitzlose Mann keine Angaben darüber machen, woher sein Gefährt für die Fortbewegung stammte und was sich in dem dicken Paket befindet, das am Roller befestigt war. Die Beamten nahmen daraufhin allen Mut zusammen und überprüften die „Nahrungsvorräte“ des Löwen: Zum Vorschein kamen sechs 1,75-Liter-Vodka-Flaschen sowie vier Flaschen Aperol im Wert von ingesamt rund 550 Euro.
„Löwe“ landet im „Gehege“ der Polizei
Anschließend zogen die Beamten auch Erkundigungen bezüglich der Herkunft des E-Scooters ein. Dabei kam heraus: Der „Löwe“ hatte sich offenbar vor einer Diskothek in der Münchner Altstadt herumgetrieben und sich auf seinem „Beutezug“ den Roller samt Paket unerlaubterweise „angeeignet“. Der rechtmäßige Eigentümer, ein 30-jähriger Münchner, bezifferte den Wert des Diebesgutes auf insgesamt 1200 Euro.
Der „Löwe“, der sein Kostüm auf der Wache inzwischen abgelegt hatte, bekam in der Folge nur noch sehr wenig „Auslauf“ – und zwar im „Gehege“, sprich der Arrestzelle, der Polizei. Anschließend wurde er einem Haftrichter vorgeführt. Weshalb der Mann so verkleidet war und woher sein Kostüm stammte, konnte laut Polizei übrigens bislang nicht geklärt werden. Die weiteren Ermittlungen hat das Polizeipräsidium München übernommen.
mw