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MdL Klaus Steiner: „Impfstrategie muss weltweit funktionieren – Brief an Bundesminister Spahn“

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In Deutschland wurden aktuell ca. 85,6 Mio. Impfdosen gegen Covid verimpft, konkret sind 55,1 Prozent der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft. Im weltweiten Vergleich dagegen liegt der vollständige Impfschutz der Bevölkerung gerade einmal bei alarmierenden 13,0 Prozent.

Die Mitteilung im Wortlaut:

München - Der Traunsteiner Stimmkreisabgeordnete, Klaus Steiner, wies mit Nachdruck auf die Verwendung überschüssiger und vom Verfall bedrohter Impfstoffe hin. „Eine Impfstrategie wird langfristig nur Erfolg haben, wenn der Impffortschritt global betrachtet und bewertet wird“, so Steiner.

In seiner Funktion als entwicklungspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion verfasste Steiner gemeinsam mit seinem Landtagskollegen Bernhard Seidenath, Vorsitzender des CSU-Arbeitskreises für Gesundheit und Pflege, einen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zum Thema der internationalen Impfstrategie.

Es sei im Sinne Deutschlands, die internationale Impfstrategie weiter auszubauen und den weltweiten Impffortschritt weiter voranzutreiben. „Deshalb ist es unabdingbar, in Deutschland nicht verwendete, überschüssige Corona-Impfstoffe im Sinne internationaler Zusammenarbeit und humanitärer Hilfe an Regionen in der Welt abzugeben, bei denen die Impfungen bei weitem noch nicht so fortgeschritten sind wie bei uns. Wir denken hier an Länder wie Georgien oder die Ukraine, mit denen etwa der Freistaat Bayern partnerschaftlich verbunden ist“, so die Abgeordneten Steiner und Seidenath.

„Es ist entscheidend, dass weltweit möglichst schnell ein hoher Impfschutz hergestellt wird. So wird hoffentlich zu verhindern sein, dass hochgefährliche Mutanten aus anderen Ländern unseren bisherigen Impfschutz gefährden“, betont Steiner.

Deutschland erweitert Rekordlieferung

Deutschland erwartet Rekordlieferungen: Fast 220 Millionen Impfdosen sollen laut Prognosen in der zweiten Jahreshälfte ankommen. Den aktuellen Erwartungen zufolge sogar so viele Dosen, dass bei Impfstoff – trotzintensiv ausgeweiteter Impfkampagnen - offenkundig ein enormer Überfluss entstehen wird. Die Folge wird sein, dass in Deutschland Impfstoff verfällt, während in anderen Ländern der Erde, z.B. in Afrika, ein extremer Impfstoffmangel herrscht.

„Das Virus ist ein uns noch völlig unbekannter Gegner, aber sicher ist, dass das Virus sich an keine Regeln hält und schon gar nicht an einer Landesgrenze halt machen wird!“, gibt der Traunsteiner Abgeordnete zu bedenken. Ein weltweit hoher Impfschutz sei elementar. „Nicht zuletzt aus humanitären Gründen, aber auch aus dem Bestreben heraus, unseren eigenen Impferfolg langfristig zu sichern, muss verhindert werden, dass gefährliche Mutanten aus anderen Ländern in Deutschland und in Bayern eingetragen werden“, betont der Abgeordnete.

Am Ende seines Briefes appellierte Steiner an Spahn: „Sehr geehrter Herr Bundesminister, lieber Jens, das Corona-Virus macht nicht an Ländergrenzen Halt. Das haben die vergangenen Monate eindrücklich vor Augen geführt. Wir sind spätestens jetzt an einem Punkt, der beim Impfen unsere ganze Solidarität mit den weniger privilegierten Regionen unserer Erde erfordert. Es wäre unethisch, bei uns Impfstoff zu entsorgen, der in anderen Teilen der Welt noch händeringend gebraucht wird.“

Vor allen Dingen müssen wir auch an unsere Mittelständische Wirtschaft, Hotel und Gastronomie denken. Wir werden eine weitere Schließung von Gaststätten und Hotels nur verhindern können, wenn wir weit über 80% der Bevölkerung durchgeimpft haben. Impfen ist nicht zuletzt ein Signal der Solidarität für unsere mittelständische Wirtschaft.

Pressemitteilung BAYERISCHER LANDTAG

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