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Noch mal Feiern bis zum Lockdown - Ein Blick in Bayerns Partyszene: „Es gibt kein Morgen“

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Von: Markus Zwigl

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Bilder vom 21. November: Gäste feiern in H‘ugo‘s Tresor Club.
Bilder vom 21. November: Gäste feiern in H‘ugo‘s Tresor Club. © dpa/Felix Hörhager

Musik und Spaß mit Freunden auf der Tanzfläche - damit ist es ab Mittwoch in Bayern vorerst wieder vorbei. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen müssen Clubs und Diskotheken erneut dicht machen, obwohl sie erst seit Anfang Oktober wieder geöffnet haben.

München - „Nach sieben Wochen wieder komplett zu schließen, das trifft uns natürlich richtig hart“, sagte Angelo Matting, Manager des Hugo Tresor Clubs, am Samstagabend in München. „Wir wissen momentan nicht, wie es weitergeht.“

Mit den strengen Einlassregeln wie dem Vorzeigen eines Impf- oder Genesenen-Nachweises plus eines negativen Testes kamen die Gäste gut klar. Souhaila Amade, die an der Tür des Hugo Tresor Clubs kontrolliert, musste nicht groß danach fragen. „Meistens sind die Leute so motiviert zum Feiern, dass sie es selber schon zeigen wollen“, berichtete sie. „Deswegen muss ich gar nicht mehr viel sagen, außer `Viel Spaß´.“

„Spürt die Ausgelassenheit“: Gäste geben ein letztes Mal Vollgas

Dass Clubs trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nun wieder dicht sind, bedauern auch Gäste wie Karina Kugele, die noch mal alles auskosten wollte. „Ich habe das Gefühl gehabt, es gibt kein Morgen, man spürt die Ausgelassenheit.“ An den nahenden Lockdown denke keiner, „weil alle nochmal so richtig `Into the Feeling´“ kommen wollen“. Das sei „hammer-, hammergeil“, schön und ein bisschen traurig.

Clubbetreiber Matting hofft auf die versprochenen Überbrückungshilfen für seine mehr als 40 Beschäftigten. Angesichts der dramatischen Lage hat er auch Verständnis. „Aber irgendwie muss es ja weitergehen, wir müssen wieder ins Leben zurückkehren.“

Im Kampf gegen Pandemie: Clubs und Bars müssen schließen

Um die vierte Corona-Welle zu brechen, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am vergangenen Freitag (19. November) scharfe Gegenmaßnahmen an: Clubs, Diskotheken und Bars sowie Schankwirtschaften und Bordelle müssen voraussichtlich ab Mittwoch für mindestens die nächsten drei Wochen schließen, Weihnachtsmärkte soll es nicht geben. Bei Kultur- und Sportveranstaltungen wird die Zuschauerzahl deutlich begrenzt. In extremen Hotspots werden zudem weite Teile des öffentlichen Lebens heruntergefahren.

Club-Besitzer: „Hätte mir Schritt früher gewünscht“

Auch in Würzburg wurde noch einmal ausgelassen gefeiert, wie News5.de berichtet. „Ich hätte mir den Schritt, den wir jetzt gegangen sind, zwei bis drei Wochen eher gewünscht, dann wären wir vielleicht auch zwei oder drei Wochen eher wieder herausgekommen“, bedauert Andreas Eder, Geschäftsführer von Zauberberg Club & Lounge in Würzburg. Für ihn und viele seiner Kollegen aus dieser Branche komme die Regeländerung etwas zu spät. „Die Freude, dass wir wieder aufmachen durften und einen tollen Oktober gehabt haben, sehr viele zufriedene Gesichter hier im Club sehen durften“, stimme Andreas Eder ein wenig positiv.

dpa/mz

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