„Ab hinter die Leitplanke, sonst gibt‘s was“
Polizist zerrt Klima-Kleberin Judith B. von Münchner Autobahn – und wird im Netz gefeiert
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München – Am Montag (5. Dezember) haben radikale Klima-Aktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ unter anderem in München mit Klebe-Aktionen den Straßenverkehr in der Innenstadt und auf den Autobahnen rund um die Landeshauptstadt lahm gelegt. Eine Aktion sorgte dabei für besonderes Aufsehen:
In einem Video, das von der „Letzten Generation“ unter anderem via Twitter verbreitet wurde und im Anschluss rasch viral ging, zeigt einen Vorfall auf der A9, bei dem ein Polizist die Klima-Kleberin Judith B. von der Autobahn zerrt. Was war genau geschehen? Im Rahmen der Proteste hatten die Aktivisten unter anderem die Autobahn im Norden Münchens blockiert, da mehrere Personen auf eine Schilderbrücke über der Autobahn geklettert waren.
Im Rahmen dieses Protestes wollte sich B. dabei mitten auf der Autobahn festpappen – doch die Polizei handelte blitzschnell. In dem Clip ist zu sehen, wie ein Polizeiwagen heran brauste und kurz vor der Klima-Kleberin stoppte. Ein Polizist sprang heraus, rannte zu B. und zerrte diese am Jackenkragen von der Autobahn. Anschließend gab es noch eine ganz deutliche Ansage: „Ab hinter die Leitplanke - ansonsten gibt‘s was!“ B. versuchte anschließend erneut auf die Autobahn zu gelangen, doch wieder ging der Polizist dazwischen: „Da (Anm. der Red.: hinter die Leitplanke) rüber, das ist eine polizeiliche Anweisung!“ Das Video endete damit, dass der Polizist den Rucksack der Aktivistin hinter die Leitplanke in den Straßengraben warf.
Judith Beadle blockiert alleine eine Autobahn
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) December 5, 2022
„Wir haben vielleicht noch 2 bis 3 Jahre, um vom Kurs Richtung Klimakollaps abzukommen. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir die grausamste Menschheit sein, die es je gegeben hat. Ich möchte nicht, dass meine Kinder das erleben.“ pic.twitter.com/f329QCGR45
B. verteidigte ihr Vorgehen anschließend auf Twitter. „Wir haben vielleicht noch zwei bis drei Jahre, um vom Kurs Richtung Klimakollaps abzukommen. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir die grausamste Menschheit sein, die es je gegeben hat. Ich möchte nicht, dass meine Kinder das erleben“, wird sie in dem Tweet von der „Letzten Generation“ zitiert.
Der Beamte kam unterdessen viel Zuspruch für sein Handeln. „Sich auf eine Autobahn kleben zu wollen und – schlimm – sich selbst und – noch schlimmer – andere in Lebensgefahr zu bringen, ist einfach bekloppt. Gehört bestraft“, schrieb ein User. Eine weitere Nutzerin kommentierte: „Seht euch diese*s Idiot an. Der Polizist riskiert dafür auch noch sein Leben!“ Auch Politiker schalteten sich ein. Der Münchner Florian Hahn, Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, schrieb auf Twitter: „Herzlichen Dank an die #Polizei! PS: Wer sich auf Autobahnen klebt und damit das Leben von Menschen riskiert, ist kein Klimaschützer sondern Straftäter.“
Bei den Protestaktionen am Montag (5. Dezember) – rosenheim24.de hatte darüber berichtet – blockierten die Klima-Kleber nicht nur die Autobahnen, sondern nötigten Autofahrer auch durch Klebe-Aktionen beispielsweise in der Innenstadt am Stachus. Unter anderem wurde laut Polizei dadurch auch die Einsatzfahrt eines Rettungswagens verzögert.
mw