Mann als Nazi beschimpft und angegriffen - wegen Ukraine-Flagge

Ob Bahnmitarbeiter attackiert oder Mann als Nazi beschimpft - am Sonntag (12. Juni) kam es wieder zu zahlreichen rabiaten Vorfällen an Münchens Bahnhaltestellen.
Die Mitteilung der Polizei im Wortlaut:
München – Bereits am Sonntag (12. Juni) kam es u.a. zu drei Körperverletzungsdelikten im Haupt- bzw. Ostbahnhof sowie am Haltepunkt Hirschgarten, bei denen mehrere Personen leichte Verletzungen erlitten. In allen Fällen wurden diverse strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.
Ostbahnhof München: Mann attackiert Bahnmitarbeiter
Gegen sechs Uhr sprachen Bahnmitarbeiter in der Bahnsteigunterführung am Münchner Ostbahnhof einen Mann an, der auf die beiden den Eindruck machte, als ob er Hilfe benötigen würde. Die 23 bzw. 24 Jahre alten Mitarbeiter des Prüfdienstes gingen weiter Richtung U-Bahn, als der 38-jährige Mann auf die Frage nicht reagierte. Als sie den 38-Jährigen hinter sich gelassen hatten, stand dieser auf und folgte beiden.
Als sich beide umdrehten, soll der Mann unvermittelt beiden nebeneinanderstehenden Männern kurz hintereinander ins Gesicht geschlagen sowie weitere körperliche Attacken gesetzt haben. Die Bahnbeschäftigten konnten sich absetzen und in einiger Entfernung die Bundespolizei verständigten. Der 38-Jährige folgten ihnen und soll erneut versucht haben körperlich auf die beiden einzuwirken.
Die Bahnmitarbeiter versuchten den Mann festzuhalten. Dieser riss sich los und flüchtete auf Bahnsteig 8, wo es - bis zum Eintreffen von Bundespolizisten - zu weiteren Rangeleien gekommen sein soll.
Die beiden Männer erlitten keine offensichtlichen Verletzungen; klagten jedoch Schmerzen, u.a. im Gesicht. Beim Angreifer ergab ein Atemalkoholtest 2,3 Promille. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft musste er einen Zustellungsbevollmächtigten benennen. Aufgrund seiner alkoholbedingten Ausfallerscheinungen wurde er in Unterbindungsgewahrsam genommen.
Hauptbahnhof München: Ladendetektiv stoppt Diebin äußerst brutal
Ein Ladendetektiv eines Einkaufsgeschäftes im Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhofes informierte die Bundespolizei gegen 14.40 Uhr über eine mit elektrischem Roller flüchtige Ladendiebin.
Nach ersten Erkenntnissen soll eine 35-jährige Deutsche das Ladengeschäft - ohne zu bezahlen - mit einem vollgefüllten Einkaufskorb (Warenwert 64,22 Euro) verlassen haben.
Der 42-jährige Ladendetektiv hielt die mit ein Promille Alkoholisierte an, woraufhin diese mehrfach versucht haben soll zu flüchten und sich gegen ein Festhalten zu wehren. Hierbei sollen beide Personen zu Boden gefallen sein, wobei sich offensichtlich keiner der beiden verletzt hatte.
Nach Eintreffen der Bundespolizei meldeten sich mehrere Zeugen, die den Tathergang beobachtet hatten. Aufgrund verschiedener Angaben besteht der Verdacht, dass der Ladendetektiv die Wohnsitzlose rabiat gegen eine Säule gedrückt und womöglich auch geschlagen haben soll.
Jetzt wurden gegen beide Ermittlungen wegen Körperverletzung bzw. gegen die Frau wegen Ladendiebstahls eingeleitet.
Mann beschimpft 31-Jährigen als „Nazi“ - wegen Urakine-Flagge
Am S-Bahnhaltepunkt Hirschgarten war es gegen 17.50 Uhr wegen einer ukrainischen Fahne zu einem Streit gekommen. Dabei soll ein 56-jähriger Italiener einen 31-jährigen Ukrainer wegen dessen mitgeführten ukrainischen Nationalfahne als „Nazi“ bezeichnet und zudem mit dem Handy videografiert haben. Im weiteren Verlauf soll es zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein, deren Aufklärung Gegenstand weiterer Ermittlungen der Bundespolizei ist. Der Ukrainer erlitt nur oberflächliche Verletzungen, die keine Versorgung notwendig machten.
Pressemitteilung Bundespolizei