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Münchner „Booster-Kids“ gehen bei Corona-Demo mit „Telegram-Anwalt“ auf Konfrontationskurs

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Von: Tim Niemeyer

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In München trafen Corona-Maßnahmen-Gegner und -Befürworter aufeinander. Jugendliche gehen mit einem Video nun viral.
In München trafen Corona-Maßnahmen-Gegner und -Befürworter aufeinander. Jugendliche gehen mit einem Video nun viral. © dpa picture alliance / eigene Collage

Ein erstaunliches Video macht gerade auf der Social Media Plattform Twitter die Runde. Darauf zu sehen ein Schlagabtausch zwischen einem Querdenken-Frontmann und einer Gruppe cooler Jugendlicher. Der Schauplatz des Ganzen ist eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in München.

München - Eine Gruppe von Jugendlichen wird derzeit in den sozialen Medien von den Nutzern gefeiert. Ausschlaggebend dafür ist ein Video, das der Anwalt und Querdenker Markus Haintz, der nebenbei eine Größe auf der Verschwörungstheoretiker-Plattform Telegram ist, selbst ins Netz gestellt hat. In dem Video gerät Haintz mit einer Gruppe von Jugendlichen aneinander.

Schauplatz der Auseinandersetzung ist eine Demonstration bezüglich der Corona-Maßnahmen in München. In der Fußgängerzone zwischen Marienplatz und Stachus protestierten dabei am Mittwochabend (19. Januar) annähernd Tausend Menschen mit einem nicht angemeldeten Protestzug gegen die Corona-Politik. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass die Demonstranten der Querdenkerszene zuzuordnen seien. Es gab allerdings auch eine vorab angemeldete Veranstaltung von Befürwortern der Corona-Politik, zu der wohl auch die Gruppe an Jugendlichen zuzuordnen ist.

Als „Wichser“ beleidigt

Der Clip steigt mit einer Konfrontation ein, die entsteht, weil einer der Gruppe Haintz als „Wichser“ bezeichnet haben soll. Das will sich der Anwalt nicht gefallen lassen, droht mit Konsequenzen und fordert eine Entschuldigung. Aufgefordert, seinen Mundschutz abzunehmen, erwidert ein Sprecher der Jugendlichen, dass er das lieber nicht machen möchte. Haintz gibt daraufhin dem Jugendlichen erneut die Möglichkeit seine Beleidigung zurückzunehmen.

Drohung mit Anzeige

Sollte er dies nicht tun, so könne es sein, dass Haintz auf die „dumme Idee“ komme, den Jungen anzuzeigen. Mit einer möglichen Strafe von 2000 Euro versucht er ihn dann noch weiter einzuschüchtern - ohne Erfolg. Auch die Androhung mit der Staatsanwaltschaft lässt den Münchner Nachwuchs kalt. Der mutmaßliche Beleidiger verweist darauf, dass das Verfahren wahrscheinlich eh wegen Geringfügigkeit eingestellt werden würde.

Doch damit noch nicht genug, ein Zweiter aus der Jugendgruppe weist den Querdenker darauf hin, dass er ein erwachsener Mann sei, der sich wegen einer Beleidigung wie ein Zehnjähriger benehme. Den Abschluss liefert dann wieder der Erste. Er belehrt die Telegram-Größe wie folgt: „Wenn ich mich entschuldigen soll, dann entschuldigen Sie sich doch mal bei den Unmengen an Corona-Toten, die durch ihre Unverantwortlichkeit und durch ihr Nicht-Einhalten der Maßnahmen verursacht werden.“

Damit endet der Videoausschnitt auf Twitter. Haintz selbst hat ein fast zweistündiges Video von der Demonstration auf seinem Youtubekanal geteilt, in dem ist der Ausschnitt auch zu finden. Unter dem Youtube-Video des Anwalts findet vor allem er von seinen Anhängern viel Zuspruch.

„Wir sind geboostert!“

In einem zweiten Clip ist zu sehen, wie die Gruppe Jugendlicher dann weiter durch die Straßen zieht und unter anderem „wir sind geboostert“ skandiert. Auch der Satiriker Jan Böhmermann teilte den Beitrag auf Twitter und schrieb dazu: „the kids are alright.“ Doch nicht nur der TV-Star ist Fan von der Aktion. Tausende Twitter-User tankten durch die Aufnahmen „wieder Hoffnung in die Jugend von heute.“ Daher wurde das Video in kürzester Zeit zehntausende Male geteilt und kommentiert.

nt

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