Mystische Plätze in der Region: Frasdorf und der Irschenberg sind „unheimliche Orte“

Dr. Fritz Fenzl, Germanist und Bestseller-Autor mit Liebe zur bayerischen Geschichte, über wundersame Orte und mystische Plätze.
von Raphaela Kreitmeir
Wann ist ein Ort unheimlich?
Grusel- und Schockmomente sind nicht meins, mir geht es darum, dass der Ort etwas birgt, das unerklärlich ist, wenn man dort etwas Wundersames spürt, man sich unwillkürlich die Frage stellt, ist das denn überhaupt möglich, was in der Sage oder dem Mythos erzählt wird.
Was zeichnet da zum Beispiel den Irschenberg aus, der ja in dem Buch als „unheimlicher Ort“ aufgeführt ist?
Am gegenüberliegenden Berg liegt die sogenannte „Schöne Aussicht“ mit einem überwältigenden Blick über die Chiemgauer Alpen, das Inntal bis hinein in die Tegernseer Alpen. Und genau dort oben gibt es einen kleinen Rundtempel mit okkulten Symbolen. Ein wundersamer und zugleich kraftvoller Ort.
Auch Frasdorf ist mit der Wassertrinkerin dabei. Was fasziniert Sie an dieser Geschichte?
Sie erzählt über Maria Furtner, eine Frau, die im 19. Jahrhundert gelebt hat, und sich – so der Mythos – 52 Jahre lang nur von Quellwasser ernährt hat. Gelegentlich nahm sie auch eine geweihte Hostie zu sich, denn sie war eine durch und durch fromme Frau. Das war nicht erklärlich, wurde damals sogar im Münchner Allgemeinen Krankenhaus wissenschaftlich untersucht. Die Königliche Akademie der Wissenschaft konnte sich das alles nur durch eine Form von Wunder erklären – und genau das ist das Faszinierende an dem Ort, an dem übrigens Pflanzen wachsen, die es sonst so gar nicht in der Region gibt.
Gab es weitere Orte bei uns in der Region, die in der engeren Auswahl für dieses Buch waren?
Aber selbstverständlich, die Wallfahrtskirche in Tuntenhausen gehört dazu, St. Jakobus in Urschalling auch. Diese Kirche mit ihrem Dreifaltigkeitsfresko ist überhaupt der Knaller, denn auf ihm wird der Heilige Geist als Frau dargestellt, was ja durchaus eine Sensation darstellt.
Wie haben Sie Ihre Auswahl für das Buch getroffen?
Wie bei all meinen bisher 65 Büchern war die Auswahl intuitiv. Wichtig war mir dabei, dass jede Region Bayerns vertreten ist, da musste ich auf die ein oder andere spannende Geschichte verzichten.

75 unheimliche Orte haben Sie in Bayern zusammengetragen. Sind die Mythen, Sagen und Legenden, die sich mit diesen Orten verbinden, auch heute noch erlebbar?
Mehr denn je, glaube ich. Sagen, Mythen und Legenden sind unsterblich und faszinieren gerade heute viele junge Menschen, wie ich bei meinen Führungen immer wieder feststelle.
Wozu möchten Sie Ihre Leser mit der Lektüre einladen?
Zum Hingehen, Entdecken und Sichbewegen, denn mein Buch lädt nicht nur dazu ein, die mythologische Welt hinter der sichtbaren zu entdecken, sondern ist auch ein Wanderführer.
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