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„Katastrophe“, „ökologischer Wahnsinn“: Landrat schreibt Brandbrief an die Bahn

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Von: Martin Weidner

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Aufnahmen vom schrecklichen Zug-Unglück bei Garmisch-Partenkirchen
Aufnahmen vom schrecklichen Zug-Unglück bei Garmisch-Partenkirchen. © NEWS5/dpa (Montage)

Garmisch-Partenkirchen – Wie „kaputt“ bzw. marode ist die Bahnlinie München - Garmisch-Partenkirchen? Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben deswegen jetzt einen Brandbrief an die Deutsche Bahn (DB) geschrieben.

Rund zwei Monate nach dem Zugunglück mit fünf Toten haben Kommunalpolitiker aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen die Situation an der Bahnstrecke scharf kritisiert. Der bauliche und technische Zustand der Werdenfelsbahn sei „eine Katastrophe“, schrieben die Bürgermeister aus dem Landkreis und Landrat Anton Speer (Freie Wähler). Konkret monieren sie in ihrem Schreiben: Der Schienersatzverkehr, der wegen der noch nicht sanierten Gleise an der Unfallstelle seit gut zwei Monaten fährt, sei „chaotisch“ und wegen vieler Leerfahrten „ein ökologischer Wahnsinn“.

Die Kommunikation der Bahn sei außerdem so gut wie nicht vorhanden – und eine Verkehrswende im Landkreis so nicht erreichbar. Es sei darüber hinaus nicht nachvollziehbar, dass eine Bahnlinie, die als „Lebensader für Pendler, Schüler und Gäste“ diene, nicht oder nicht regelmäßig bedient und auch nur stückweise saniert werde. „Es ist endlich an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen und nicht nur durch Lippenbekenntnisse zu versuchen, die Gemüter zu beruhigen“, verlangten die Politiker und forderten die Bahn zum Handeln auf.

„Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen“

Auch mit Blick auf das neue Schuljahr müsse nun alles für einen sicheren, zuverlässigen und zukunftsorientierten Betrieb getan werden. Nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen ist noch immer unklar, wann auf der Strecke wieder Züge rollen. Auch zur Schadenshöhe äußerte sich die Bahn bisher nicht.

Am 3. Juni diesen Jahres war es auf der Strecke der Werdenfelsbahn zur Katastrophe gekommen, als kurz nach der Abfahrt eines Regionalzuges in Richtung München dieser auf Höhe Burgrain entgleiste. Bei dem Unglück starben vier Frauen und ein 13-jähriger Bub. rosenheim24.de hatte ausführlich berichtet. Zudem wurden zahlreiche Menschen verletzt. Die Bergungsarbeiten waren aufwändig und schwierig. Seit dem Unglück steht der Zugverkehr auf der Strecke still.

mw (mit Material von dpa)

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